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Hannes Messemer (* 17. Mai 1924 in Dillingen an der Donau; † 2. November 1991 in Aachen) war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Der Sohn eines Verlagkaufmanns begann nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft ohne vorhergehende Schauspielausbildung als Darsteller in Schauspieltruppen neben Elisabeth Flickenschildt und Rudolf Fernau. 1947 erhielt er in Tübingen sein erstes Engagement als Theaterschauspieler. Zahlreiche weitere Bühnenengagements in Hannover, Bochum, München (Kammerspiele), Hamburg, Düsseldorf sowie bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen sollten folgen.
1956 gab Hannes Messemer neben Maria Schell in Rose Bernd (nach Gerhart Hauptmann) sein Filmdebüt. In den nachfolgenden dreißig Jahren seiner Karriere verkörperte der hagere Mann mit der leisen, heiseren Stimme klassische Charakterrollen wie Shakespeares Richard II. und den Julius Caesar in Walter Jens' Fernsehspiel Die Verschwörung, aber auch zahlreiche Adelige und Offiziere. Aufgrund seiner guten Sprachkenntnisse erhielt Messemer bereits kurz nach Beginn seiner Filmkarriere auch Rollen in englischen, französischen, italienischen und US-amerikanischen Produktionen. Er spielte neben Giulietta Masina in Julien Duviviers kunstseidenem Mädchen, neben Brigitte Bardot in Babette zieht in den Krieg, neben Vittorio de Sica in Der falsche General, neben Steve McQueen in Gesprengte Ketten, neben Jean-Paul Belmondo in Brennt Paris? (als Alfred Jodl), neben Montgomery Clift in Lautlose Waffen, neben Lilli Palmer in Der Kongreß amüsiert sich, neben Heinz Rühmann in Friedrich Dürrenmatts Grieche sucht Griechin und neben Jon Voight in Die Akte Odessa.
Den Schwerpunkt seiner Arbeit bildete jedoch das Fernsehen, in dem er Rollen in über 150 Produktionen übernahm. Dazu gehörten ebenso Fernsehspiele (Die Verschwörung) und Bühnenadaptionen (Der trojanische Krieg findet nicht statt nach Jean Giraudoux) wie Literaturverfilmungen (Frau Jenny Treibel, Die Dämonen) und Gastauftritte in Fernsehserien (Derrick, SOKO 5113). 1974/75 spielte er zudem in Sergeant Berry eine reguläre Serienrolle. Seinen letzten Fernsehauftritt hatte er 1989 neben Agnes Fink in dem Fernsehspiel Langusten.
Daneben setzte Messemer seine markante Stimme auch in zahlreichen Hörspiel-Produktionen von Europa (Hörspiel-Label) (u.a. Perry Rhodan, Gruselserie und Edgar Wallace) und Hörbuchproduktionen ein, darunter eine Collage mit Lyrik und Rhetorik von Mao Tse-Tung (LP EMI-Electrola, ca. 1966), sowie eine Auszugslesung der vier Evangelien (1972).
Hannes Messemer war vier mal verheiratet. Seine zweite Ehefrau, Rosel Schäfer (1952-1977) und seine dritte Ehefrau Susanne Korda (1980-1981), arbeiteten ebenfalls als Schauspielerinnen.
Filmografie (Auswahl)
- 1956 - Rose Bernd – Regie: Wolfgang Staudte
- 1957 - Nachts, wenn der Teufel kam - Regie: Robert Siodmak (mit Claus Holm und Mario Adorf)
- 1957 - Der Arzt von Stalingrad - Regie: Géza von Radványi (mit O. E. Hasse und Mario Adorf)
- 1957 - Madeleine und der Legionär - Regie: Wolfgang Staudte
- 1957 - Der gläserne Turm - Regie: Harald Braun
- 1958 - Taiga - Regie: Wolfgang Liebeneiner
- 1959 - Babette zieht in den Krieg (Babette s'en va-t-en guerre) - Regie: Christian-Jaque
- 1959 - Menschen im Netz- Regie: Franz Peter Wirth
- 1959 - Der falsche General (Il Generale della Rovere) - Regie: Roberto Rossellini
- 1959 - Ihr Verbrechen war Liebe (Douze heures d’horloge) - Regie: Géza von Radványi
- 1959 - Ein Tag, der nie zu Ende geht - Regie: Franz Peter Wirth
- 1960 - Das kunstseidene Mädchen - Regie: Julien Duvivier
- 1960 - Es war Nacht in Rom (Era notte a Roma) - Regie: Roberto Rossellini
- 1960 - Die Rote Hand - Regie: Kurt Meisel
- 1960 - Die Brücke des Schicksals - Regie: Michael Kehlmann
- 1960 - Auf Engel schießt man nicht - Regie: Rolf Thiele
- 1962 - Liebe im September - Regie: Arthur Maria Rabenalt
- 1961 - Der Transport - Regie: Jürgen Roland
- 1963 - Gesprengte Ketten (The Great Escape) - Regie: John Sturges
- 1963 - Mord am Canale Grande (Voir Venise … et mourir) - Regie: André Versini
- 1963 - Die Legende vom heiligen Trinker (in der Titelrolle als Andreas Kartak - Regie: Franz Josef Wild)
- 1966 - Lautlose Waffen - Regie: Raoul J. Lévy
- 1966 - Grieche sucht Griechin - Regie: Rolf Thiele
- 1966 - Der Kongreß amüsiert sich (Le congrès s’amuse) - Regie: Geza von Radványi
- 1966 - Der trojanische Krieg findet nicht statt (TV)
- 1966 - Brennt Paris? (Paris brûle-t-il?) - Regie: René Clément
- 1968 - König Richard II.
- 1974 - Die Akte Odessa (The Odessa File) - Regie: Ronald Neame
- 1974 - Wer stirbt schon gerne unter Palmen? - Regie: Alfred Vohrer
- 1977 - Die Dämonen
- 1977 - Onkel Silas (nach Herbert Asmodi)
- 1978 - Union der festen Hand - Regie: Claus-Peter Witt
- 1981 - Frau Jenny Treibel (mit Maria Schell in der Titelrolle)
- 1982 - Flüchtige Bekanntschaften - Regie: Marianne Lüdcke
- 1983 - Die Geschwister Oppermann
- 1983 - Diese Drombuschs (TV)
- 1989 - Langusten
Weblinks
- Hannes Messemer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Hannes Messemer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Messemer, Hannes ALTERNATIVNAMEN Messmer, Hans KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler und Sprecher GEBURTSDATUM 17. Mai 1924 GEBURTSORT Dillingen an der Donau STERBEDATUM 2. November 1991 STERBEORT Aachen
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