- Milk (Film)
-
Filmdaten Deutscher Titel Milk Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2008 Länge ca. 127 Minuten Stab Regie Gus Van Sant Drehbuch Dustin Lance Black Produktion Bruce Cohen,
Dan Jinks,
Michael LondonMusik Danny Elfman Kamera Harris Savides Schnitt Elliot Graham Besetzung - Sean Penn: Harvey Milk
- Emile Hirsch: Cleve Jones
- Josh Brolin: Dan White
- James Franco: Scott Smith
- Diego Luna: Jack Lira
- Alison Pill: Anne Kronenberg
- Lucas Grabeel: Danny Nicoletta
- Victor Garber: Bürgermeister George Moscone
- Denis O'Hare: Senator John Briggs
- Joseph Cross: Dick Pabich
- Howard Rosenman: David Goodstein
- Brandon Boyce: Jim Rivaldo
- Jeff Koons: Art Agnos
Milk ist eine US-amerikanische Filmbiografie aus dem Jahr 2008. Regie führte Gus Van Sant, das Drehbuch schrieb Dustin Lance Black.
Der Film basiert auf der Biographie von Harvey Milk, einem US-amerikanischen Bürgerrechtler der Schwulen- und Lesbenbewegung, der erste offen Schwule, der in ein öffentliches Amt in Kalifornien gewählt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Handlung spielt in den Jahren 1970 bis 1978. Der in New York City lebende Bürgerrechtler Harvey Milk zieht mit seinem Freund Scott Smith nach San Francisco, wo er im von zahlreichen Homosexuellen bewohnten Stadtteil Castro wohnt. Er setzt sich für die Rechte der Homosexuellen ein und beschließt, sich als Politiker zu engagieren. Für den jüngeren Aktivisten Cleve Jones wird er zum Mentor. Seine Kandidaturen – unter anderen für das Parlament des Bundesstaates – scheitern.
Milk kandidiert für das Amt eines Stadtrats; Anne Kronenberg leitet seinen Wahlkampf. In dieser Zeit beginnt er eine Beziehung mit dem Mexikaner Jack Lira.
Milk wird gewählt und kämpft gegen Kündigungen, die wegen homosexueller Orientierung ausgesprochen wurden. Er protestiert gegen ein geplantes Referendum, welches den schwulen Lehrern die Berufsausübung verbieten sollte. Es kommt zu einer Auseinandersetzung mit dem Stadtrat Dan White, worauf dieser Milk und den Bürgermeister George Moscone erschießt. Während die tatsächlichen Motive der wirklichen Tat nie vollständig geklärt werden konnten, deutet der Film an, dass verdrängte Homosexualität von Dan White die Tat mit verursacht haben könnte.
Kritiken
Kirk Honeycutt schrieb in der Zeitschrift The Hollywood Reporter vom 2. November 2008, die „grandiose Filmbiografie“ richte sich an ein „interkulturelles Publikum“. Sie sei der erste „große Film“, der die Bürgerrechte aus der Perspektive der Schwulenbewegung thematisiere. Der „ausgezeichnet ausgeführte“ Film zeige Menschen und den Zeitgeist, ohne die Details zu vergessen. Penn gehöre zu jenen Darstellern, die derer Kunst vollständig beherrschen. Er benutze seine Stimme, Körperbewegungen, Dialogzeilen und „etwas undefiniertes“ in seiner Psyche, um in eine andere Person zu schlüpfen. Brolin wirke „überraschend sympathisch“.[1]
Emanuel Levy schrieb auf www.emanuellevy.com, der Film sei sehr gut, aber nicht großartig. Einige Teile seien emotional wirkungsvoll, sie würden jedoch kein zufriedenstellendes Porträt des Protagonisten ergeben. Sean Penn solle für seine beste Darstellung seit Mystic River eine weitere Oscar-Nominierung bekommen.[2]
Todd McCarthy schrieb in der Zeitschrift Variety vom 2. November 2008, der Film zeige „geschickt“ und „liebevoll beobachtet“ einen Teil des Lebens von Harvey Milk. Er sei vor allem wegen der „überraschenden und gänzlich gewinnenden“ Darstellung von Sean Penn bemerkenswert. McCarthy lobte ferner das „unübertrefflich ausdrucksvolle“ Spiel von Josh Brolin.[3]
Franz Ther schrieb in der OÖN vom 20. Februar 2009, dass hier Gus Van Sant seine filmische Handschrift hauptsächlich auf Kamera und Schnitt beschränkt habe, wobei auch Archivmaterial benutzt wurde. Tonbandaufzeichnungen von Harvey Milk, die von diesem ein Jahr vor seinem Tod gemacht wurden, seien der rote Faden des Geschehens. Für Sean Penn sei dies eine Paraderolle, in der er eindrucksvoll seine Ausdruckspalette einsetze von kindlicher Unbefangenheit bis zu politstrategischer Schlitzohrigkeit.[4]
Christina Krisch schrieb in der Kronen-Zeitung vom 19. Februar 2009, dass der Regisseur diese verstörende Chronik eines angekündeten Todes in eine bewegende, fast dokumentarisch anmutende Zeitreise einbette, die eine aus den Fugen geratene Gesellschaftsordnung fokussiere.[5]
Hintergründe
Der Film wurde in San Francisco und in Atherton gedreht.[6] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 15 Millionen US-Dollar.[7] Die Weltpremiere fand am 28. Oktober 2008 in San Francisco statt. Ab dem 26. November 2008 wurde der Film in ausgewählten Kinos in den USA gezeigt, in Deutschland feierte Milk am 19. Februar 2009 Premiere.[8] Die Biografie Harvey Milks von Randy Shilts erschien unter dem Titel Harvey Milk – Ein Leben für die Community im Bruno Gmünder Verlag.[9]
Auszeichnungen und Nominierungen
- Satellite Award Nomininierung 2008: in den Kategorien Bestes Drama, Bester Hauptdarsteller (Sean Penn), Bester Nebendarsteller (James Franco), Beste Filmmusik (Danny Elfman), Bestes Originaldrehbuch (Dustin Lance Black) und Beste Regie (Gus Van Sant).[10]
- Josh Brolin gewann den National Board of Review Award als bester Nebendarsteller
- Sean Penn gewann den Preis der Los Angeles Film Critics Association als bester Hauptdarsteller
- Oscar 2009: Bester Hauptdarsteller (Sean Penn) und Bestes Original-Drehbuch (Dustin Lance Black), nominiert für sechs weitere Oscars [11] : Bester Film (Produzenten Dan Jinks und Bruce Cohen), Gus van Sant für Beste Regie, Josh Brolin (er spielt Milks Mörder Dan White) für Bester Nebendarsteller, Beste Filmmusik: Danny Elfman, Beste Kostüme: Danny Glicker, Bester Schnitt: Elliot Graham
- Golden Globe Nominierung 2009: Bester Hauptdarsteller (Sean Penn)
Trivia
Der bekannte zeitgenössische New Yorker Künstler Jeff Koons hat in diesem Film einen kleinen Auftritt als kalifornischer Lokalpolitiker.
Synchronisation
Die deutsche Synchronisation entstand 2009 im Auftrag von Constantin Film bei der Synchronfirma FFS in Berlin. Die Dialogregie und das Schreiben der Synchronbücher übernahm Christoph Cierpka.[12]
Rolle Schauspieler Synchronsprecher Harvey Milk Sean Penn Tobias Meister Cleve Jones Emile Hirsch Dirk Stollberg Dan White Josh Brolin Marcus Off Scott Smith James Franco Markus Pfeiffer Jack Lira Diego Luna Tobias Müller Anne Kronenberg Alison Pill Manja Doering[13] Danny Nicoletta Lucas Grabeel Dirk Petrick Bürgermeister George Moscone Victor Garber Frank-Otto Schenk Dick Pabich Joseph Cross Oliver Feld[14] Weblinks
- Milk in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle deutsche Website zum Film
- Sammlung von Kritiken zu Milk bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Gesammelte Zeitungskritiken zu Milk auf Metacritic.com (englisch)
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de (deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ Filmkritik von Kirk Honeycutt, abgerufen am 12. November 2008
- ↑ Filmkritik von Emanuel Levy, abgerufen am 12. November 2008
- ↑ Filmkritik von Todd McCarthy, abgerufen am 12. November 2008
- ↑ OÖN vom 20. Februar 2009 Ein Schwuler mit Power verbreitet Angst und Hoffnung
- ↑ Kronen-Zeitung vom 19. Februar 2009
- ↑ Filming locations for Milk, abgerufen am 12. November 2008
- ↑ Box office / business for Milk, abgerufen am 12. November 2008
- ↑ Release dates for Milk, abgerufen am 12. November 2008
- ↑ www.brunogmuender.com
- ↑ Alternative Film Guide - Satellite Awards 2008
- ↑ Queer:"Milk" für acht Oscars nominiert
- ↑ Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 25. August 2009
- ↑ sprecherforscher.de, abgerufen am 25. August 2009
- ↑ Cineclub, abgerufen am 25. August 2009
Filme von Gus Van SantMala Noche | Drugstore Cowboy | My Private Idaho | Even Cowgirls Get the Blues | To Die For | Good Will Hunting | Psycho | Forrester – Gefunden! | Gerry | Elephant | Last Days | Paris, je t’aime (Teilregie) | Paranoid Park | Milk
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Milk (film) — Milk Theatrical release poster Directed by Gus Van Sant Produced by D … Wikipedia
Milk (film) — Harvey Milk (film) Harvey Milk Sean Penn sur le tournage Titre original Milk Titre québécois Milk … Wikipédia en Français
Harvey Milk (film) — Harvey Milk Sean Penn sur le tournage Données clés Titre québécois … Wikipédia en Français
Blue Milk (film) — Infobox Film name = Blue Milk director = William Grammer producer = Lynn Hussey William Grammer writer = William Grammer starring = Corinne Grammer Charles Ahn Jeff Ballentine Jason Hurd distributor = Fone Booth Productions Atomfilms released =… … Wikipedia
Milk (disambiguation) — Milk is a nutrient liquid produced by mammals, via the mammary glands. Milk may also refer to: Liquids: Almond milk, a milk like beverage made from almonds Breast milk, milk produced by a human mammary gland Coconut milk, a milk like substance… … Wikipedia
Hot Milk (film) — Pour les articles homonymes, voir Hot Milk. Hot Milk est un film espagnol réalisé par Ricardo Bofill en 2005. Sommaire 1 Synopsis 2 Fiche technique … Wikipédia en Français
Milk — steht für: Milk (Film), einen Film über Harvey Milk Milk!, eine ehemalige Diskothek in Mannheim Milk Inc., eine belgische Band Milk River, den Namen verschiedener Flüsse und Orte Milk ist der Familienname folgender Personen: Chris Milk, US… … Deutsch Wikipedia
Milk — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Milk est un mot anglais signifiant Lait en français. Harvey Milk (1930 1978), homme politique américain, ancien conseiller municipal de San Francisco.… … Wikipédia en Français
Milk Money (film) — Milk Money Promotional poster Directed by Richard Benjamin Produced by … Wikipedia
Milk Ichigo — Born February 2, 1981 (1981 02 02) (age 30)[1] Hokkaido , Japan Alias(es) Miruku Ichigo Height 1.57 m (5 ft 2 in) … Wikipedia