- Mönthal
-
Mönthal Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Aargau Bezirk: Brugg Gemeindenummer: 4106 Postleitzahl: 5237 Koordinaten: (652848 / 263425)47.5194398.14028479Koordinaten: 47° 31′ 10″ N, 8° 8′ 25″ O; CH1903: (652848 / 263425) Höhe: 479 m ü. M. Fläche: 3.94 km² Einwohner: 413 (31. Dezember 2010)[1] Website: www.moenthal.ch Mönthal
Karte Mönthal (in der lokalen Mundart: ˈmyən.dəl)[2] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt rund sechs Kilometer nordwestlich des Bezirkshauptorts.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Mönthal liegt in einer Mulde am westlichen Ende eines schmalen Seitentals in der Übergangszone zwischen Faltenjura und Tafeljura, auf halben Weg zwischen Brugg und Laufenburg. Das Dorf ist fast gänzlich von Hügeln umgeben. Dazu zählen die Burghalde (643 m ü. M.) im Osten, die Egg (602 m ü. M.) im Norden, der Hommel (674 m ü. M.) im Westen und die Winterhalde (600 m ü. M.) im Süden. Etwas mehr als einen halben Kilometer westlich des Dorfes liegt der Weiler Ampferen (500 m ü. M.), darüber hinaus gibt es mehrere Einzelhöfe.[3]
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 394 Hektaren, davon sind 181 Hektaren bewaldet und 34 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt ist der Gipfel des Hommel auf 674 Metern, der tiefste liegt auf 440 Metern an der östlichen Gemeindegrenze.
Nachbargemeinden sind Gansingen im Norden, Remigen im Osten, Oberbözberg im Süden, Effingen im Südwesten, Elfingen im Westen und Laufenburg im Nordwesten.
Geschichte
Funde belegen, dass das Tal bereits seit der Hallstattzeit vor rund 4500 Jahren besiedelt war. Während der Bronzezeit soll sich auf der Burghalde eine Hügelfestung befunden haben. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche von Muenuntal erfolgte im Jahr 1273. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen (ze) muonintale und bedeutet «im Tal des Muono».[2] Im 13. Jahrhundert fassten die Habsburger ihre Herrschaftsrechte westlich und nördlich von Brugg im Gericht Bözberg zusammen. Dazu gehörten neben Mönthal auch Oberbözberg, Unterbözberg, Lauffohr, Linn, Rein, Remigen, Riniken, Rüfenach, Stilli und Villigen. In diesen Dörfern übten die Habsburger die hohe Gerichtsbarkeit aus, in Mönthal, Remigen und Villigen auch die niedere Gerichtsbarkeit.
Ab 1348 wechselte das Gericht durch Verpfändung mehrmals den Besitzer und kam 1377 schliesslich zur Herrschaft Schenkenberg. 1444 wurde das Dorf während des Alten Zürichkriegs gebrandschatzt. 1460 besetzte die Stadt Bern die Herrschaft militärisch und fügte sie als Amt Schenkenberg den Untertanengebieten im Berner Aargau an. 1528 führten die Berner die Reformation ein. Im Jahr 1566 erfolgte die Trennung des Gerichtsbezirks Bözberg und die Gerichtsfälle wurden von nun an in Stilli verhandelt. 1718 vernichtete ein Brand einen Teil des Dorfes.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Mönthal gehört seither zum Kanton Aargau. Um 1850 zählte die Gemeinde noch über 500 Einwohner. Da die Landwirtschaft immer weniger Verdienstmöglichkeiten bot, wanderten viele Bewohner aus. Bis 1970 sank die Einwohnerzahl auf weniger als die Hälfte. Doch dann konnte der Abwärtstrend gestoppt werden, da die Gemeinde zunehmend als ruhig gelegener Wohnort entdeckt wurde. Innerhalb von dreissig Jahren nahm die Einwohnerzahl um mehr als drei Viertel zu.
Sehenswürdigkeiten
Die aus dem Mittelalter stammende Kirche wurde um 1480 durch einen Chor ergänzt. Bis 1860 war Mönthal eine Filiale der Pfarrei Brugg, die aus dem Jahr 1590 stammenden Chorfenster wurden von den Brugger Ratsherren gestiftet.[4]
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Blau drei gelbe Spitzen, überhöht von drei sechsstrahligen gelben Sternen.» Bereits das Gemeindesiegel von 1872 verwendete ein ähnliches Wappen, allerdings verlief schräg zwischen dem ersten und zweiten Berg ein Fluss und die Bergspitzen waren abgerundet. Naturalistische Darstellung widersprechen den Regeln der Heraldik, weshalb das Wappenbild 1953 geändert wurde.[5]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[6]
Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Einwohner 515 333 287 257 255 239 280 397 398 Am 31. Dezember 2010 lebten 413 Menschen in Mönthal, der Ausländeranteil betrug 9,7 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 51,3 % reformiert und 26,9 % römisch-katholisch; 3,3 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 95,2 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, je 1,3 % Albanisch und Französisch.[7]
Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Mönthal gehört zum Friedensrichterkreis Rein.
Wirtschaft
In Mönthal gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 80 Arbeitsplätze, davon 32 % in der Landwirtschaft, 27 % im Kleingewerbe und 41 % im Dienstleistungssektor.[8] Viele Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in Brugg und Umgebung.
Verkehr
Das Dorf liegt abseits der Hauptverkehrsachsen an der Strasse über die Ampferenhöhe (579 m ü. M.), einem wenig benutzten Juraübergang nach Sulz im Rheintal. Eine weitere Strasse führt über den Bürersteig (550 m ü. M.) nach Gansingen. Vom Bahnhof Brugg her verkehrt eine Postautolinie über Rüfenach nach Mönthal.
Bildung
Die Gemeinde verfügt seit Juli 2007 weder über einen Kindergarten noch eine Primarschule. Diese müssen im Nachbardorf Remigen absolviert werden. Die Realschule und die Sekundarschule können in Rüfenach besucht werden, die Bezirksschule in Brugg. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.
Weblinks
Commons: Mönthal – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
- ↑ a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 275–277.
- ↑ Landeskarte der Schweiz, Blatt 1069, Swisstopo
- ↑ Michael Stettler, Emil Maurer; Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Die Kunstdenkmaeler des Kantons Aargau. Band II: Die Bezirke Lenzburg und Brugg, Birkhäuser Verlag, Basel 1953.
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 216.
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Brugg, Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau
Politische Gemeinden im Bezirk BruggAuenstein | Birr | Birrhard | Brugg | Bözen | Effingen | Elfingen | Gallenkirch | Habsburg | Hausen | Linn | Lupfig | Mandach | Mönthal | Mülligen | Oberbözberg | Oberflachs | Remigen | Riniken | Rüfenach | Scherz | Schinznach-Bad | Schinznach-Dorf | Thalheim | Unterbözberg | Veltheim | Villigen | Villnachern | Windisch
Kanton Aargau | Bezirke des Kantons Aargau | Gemeinden des Kantons Aargau
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Mönthal — Country Switzerland … Wikipedia
Mönthal — Möhntal Administration Pays Suisse … Wikipédia en Français
Monthal — Mönthal Mönthal Möhntal Administration Pays Suisse … Wikipédia en Français
Mönthal — Escudo … Wikipedia Español
Reformierte Kirche Mönthal — Kirche Mönthal Chorfenster … Deutsch Wikipedia
Bächlen AG — Oberbözberg Basisdaten Kanton: Aargau Bezirk: Brugg … Deutsch Wikipedia
Remigen — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton … Deutsch Wikipedia
Brugg AG — Brugg Basisdaten Kanton: Aargau Bezirk: Brugg BFS Nr … Deutsch Wikipedia
Oberbözberg — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton … Deutsch Wikipedia
Liste der reformierten Kirchen im Kanton Aargau — In der Liste der reformierten Kirchen im Kanton Aargau werden alle Kirchengebäude der Aargauer Kirchgemeinden aufgeführt, die zur Reformierten Landeskirche Aargau gehören. Liste Ort (Gemeinde) Name der Kirche Kirchgemeinde ursprünglicher… … Deutsch Wikipedia