- Linn AG
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AG ist das Kürzel für den Kanton Aargau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Linn zu vermeiden. Linn Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Aargau Bezirk: Brugg Gemeindenummer: 4103 Postleitzahl: 5224 Koordinaten: (652141 / 258199)47.4724958.130283570Koordinaten: 47° 28′ 21″ N, 8° 7′ 49″ O; CH1903: (652141 / 258199) Höhe: 570 m ü. M. Fläche: 2.54 km² Einwohner: 137 (31. Dezember 2010)[1] Karte Linn ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt etwas mehr als fünf Kilometer westlich des Bezirkshauptorts und ist von der Einwohnerzahl her die zweitkleinste Gemeinde des Kantons.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Dorf liegt am Südrand einer sanft gewellten, sich verengenden Hochebene am Übergang zwischen Tafeljura und Faltenjura, rund eineinhalb Kilometer südlich des Bözbergpasses. Im Westen fällt die Ebene sanft ins Sagenmülital ab, in welchem einer der Quellbäche der Sissle entspringt. An der östliche Gemeindegrenze geht die Hochebene abrupt in ein steiles und enges Tobel über, das sich in Richtung Osten bis nach Villnachern erstreckt. Im Süden liegt der 722 Meter hohe Linnerberg, der eine natürliche Grenze zum Aaretal bildet.[2]
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 254 Hektaren, davon sind 113 Hektaren mit Wald bedeckt und 12 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt wenige Schritte vom Gipfel des Linnerbergs entfernt auf 720 Metern, der tiefste Stelle im Sagenmülital auf 472 Metern.
Nachbargemeinden sind Gallenkirch im Norden, Unterbözberg im Nordosten, Villnachern im Osten, Schinznach-Dorf im Süden, Zeihen im Westen und Effingen im Nordosten.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Linne erfolgte im Jahr 1306 im Habsburger Urbar. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen (ze) lintahe und bedeutet «beim Lindengehölz».[3] Im Mittelalter gehörte das Dorf zum habsburgischen Gericht Bözberg; dazu zählten neben Linn auch Oberbözberg, Unterbözberg, Lauffohr, Mönthal, Rein, Remigen, Riniken, Rüfenach, Stilli und Villigen. In diesen Dörfern übten die Habsburger die hohe Gerichtsbarkeit aus, in Mönthal, Remigen und Villigen auch die niedere Gerichtsbarkeit.
Das Gericht wechselte ab 1348 durch Verpfändung mehrmals den Besitzer und kam 1377 schliesslich zur Herrschaft Schenkenberg. Die Stadt Bern besetzte 1460 die Herrschaft militärisch und fügte sie als neue Landvogtei den übrigen Untertanengebieten im Berner Aargau an. 1528 führten die Berner die Reformation ein. 1566 erfolgte die Aufteilung des Gerichts in einen oberen Bezirk mit Bözberg und Linn sowie in einen unteren Bezirk mit den übrigen Dörfern. Bis 1649 war Linn Teil der Kirchgemeinde Elfingen, kam dann aber zur Kirchgemeinde Bözberg. In dieser starben zwischen 1667 und 1669 zwei Drittel der Bevölkerung an der Pest.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Linn gehört seither zum Kanton Aargau. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungszahl des landwirtschaftlich geprägten Dorfes kontinuierlich ab und hatte sich bis 1980 fast halbiert. Seither ist jedoch wieder eine Zunahme zu verzeichnen.
Sehenswürdigkeiten
Die markante Linner Linde, auf einer Anhöhe etwas ausserhalb des Dorfes gelegen, ist mit 25 Metern Höhe und 11 Metern Stammumfang eine der größten Bäume der Schweiz. Sie wurde vor rund 500 bis 600 Jahren zum Gedenken an die Opfer der Pestepidemien gepflanzt, das genaue Datum ist nicht überliefert.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Weiss auf grünem Hügel grüne Linde mit braunem Stamm und Wurzeln.» Erstmals wurde das Wappen 1872 auf dem Gemeindesiegel verwendet und zeigt die markante Linner Linde. 2002 lehnte die Gemeindeversammlung eine Farbänderung des Stammes und der Wurzeln in ein heraldisch korrektes Rot oder Schwarz ab.[4]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[5]
Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Einwohner 171 130 114 113 111 102 91 106 112 Am 31. Dezember 2010 lebten 137 Menschen in Linn, der Ausländeranteil betrug 10,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 66,1 % reformiert und 21,4 % römisch-katholisch. 96,4 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.[6]
Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Die Wahl der Exekutive wird an einer Versammlungswahl durchgeführt, was im Kanton Aargau ein sehr unübliches Verfahren ist. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Linn gehört zum Friedensrichterkreis Bözen.
Wirtschaft
In Linn gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 50 Arbeitsplätze, davon 59 % in der Landwirtschaft, 6 % im Kleingewerbe und 35 % im Dienstleistungssektor; Industrie ist keine vorhanden.[7] Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in Brugg oder in den grösseren Gemeinden des Fricktals.
Verkehr
Linn liegt am Ende einer Stichstrasse, die nahe der Bözberg-Passhöhe von der Hauptstrasse 3 (Basel–Zürich) nach Süden abzweigt. Das Dorf wird vom Bahnhof Brugg her durch eine Postautolinie an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.
Bildung
Linn besitzt ein Schulhaus, in dem auch die Kinder aus Gallenkirch die Primarschule besuchen. Die Realschule, die Sekundarschule und die Bezirksschule können in Brugg besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasium) befinden sich in Aarau, Baden und Wettingen.
Weblinks
Commons: Linn – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
- ↑ Landeskarte der Schweiz, Blatt 1069, Swisstopo
- ↑ Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 255–256.
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 204.
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Brugg, Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau
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