Weilbach (Bayern)

Weilbach (Bayern)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Weilbach
Weilbach (Bayern)
Deutschlandkarte, Position des Marktes Weilbach hervorgehoben
49.6686111111119.2133333333333152
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Miltenberg
Höhe: 152 m ü. NN
Fläche: 27,28 km²
Einwohner:

2.296 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63937
Vorwahl: 09373
Kfz-Kennzeichen: MIL
Gemeindeschlüssel: 09 6 76 165
Marktgliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstr. 59
63937 Weilbach
Webpräsenz: www.weilbach.de
Bürgermeister: Bernhard Kern (UL)
Lage des Marktes Weilbach im Landkreis Miltenberg
Aschaffenburg Landkreis Aschaffenburg Landkreis Main-Spessart Hohe Wart (Spessart) Gemeindefreies Gebiet Forstwald Hohe Berg Collenberg Dorfprozelten Altenbuch Wörth am Main Weilbach (Bayern) Sulzbach am Main Stadtprozelten Schneeberg (Unterfranken) Rüdenau Röllbach Obernburg am Main Niedernberg Neunkirchen (Unterfranken) Mönchberg Mömlingen Miltenberg Leidersbach Laudenbach (Unterfranken) Klingenberg am Main Kleinwallstadt Kleinheubach Kirchzell Hausen (bei Aschaffenburg) Großwallstadt Großheubach Faulbach Eschau (Unterfranken) Erlenbach am Main Elsenfeld Eichenbühl Bürgstadt Amorbach Amorbach Hessen Baden-WürttembergKarte
Über dieses Bild

Weilbach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg und liegt im bayerischen Teil des Odenwalds.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gemeindegliederung

Die Gemeinde ist in die Orte Weilbach, Weckbach, Gönz, Reuenthal, Ohrenbach, Wiesenthal und Sansenhof untergliedert.

Geschichte

Weilbach wurde im Jahre 1201 das erste Mal urkundlich erwähnt. Der Ritter Cunrat von Wilenbach war Zeuge bei einer Grundstückssache des Hauses Dürn, dem er dienstbar war. Die Herren von Dürn waren staufische Ministerialen und von 1171 – 1272 Schutzvögte des Klosters Amorbach.

Die meiste Zeit seiner Geschichte stand Weilbach unter Mainzer Herrschaft. 1803 wurde Weilbach dem Fürstentum Leiningen zugeschlagen und kam mit diesem kurz darauf zum Großherzogtum Baden. Wenige Jahre später (1810) gelangte Weilbach zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt, seit 1816 gehört es zu Bayern.

Weilbacher Kirche und alte Schule

Im Jahr 1973 wurde Reuenthal eingemeindet. Es gehörte zuvor zu Reichartshausen, welches heute ein Stadtteil von Amorbach ist. Bei der Gemeindereform im Jahre 1977 wurde Weckbach mit seinen Ortsteilen Gönz, Ohrenbach, Wiesenthal und Sansenhof mit Weilbach zusammengeschlossen.

Politik

Derzeit steht der Gemeinde Bürgermeister Bernhard Kern (Unabhängige Liste) in seiner dritten Amtsperiode vor. Im Jahr 2008 vereinigte Kern 93,55 % der Stimmen (Vergleich: 2002 94,13 %) auf sich (ohne Gegenkandidaten bei einer Wahlbeteiligung von 67,03 %).

Der Gemeinderat des Marktes Weilbach besteht aus 15 stimmberechtigten Mitgliedern. „Geborenes Mitglied“ ist Bürgermeister Bernhard Kern. Weiter entsenden in den Gemeinderat die Freien Wähler 5 Gemeinderäte (Wahl 2008 - 34,17 % der Stimmen), die CSU 5 Gemeinderäte (Wahl 2008 - 33,38 % der Stimmen) und die SPD 4 Gemeinderäte (Wahl 2008 - 32,45 %).

Es gibt sonst keine weiteren, aktiven Ortsgruppen von Parteien in Weilbach. Die SPD besitzt zudem eine Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten. Bürgermeister Kern ist im Kreisvorstand der Freien Wähler.

Kultur und Sehenswürdigkeiten, Bauwerke

Die Kirche, das historische Ortszentrum mit dem Drei-Röhren-Brunnen. Von der Gotthardsruine, welche zur Hälfte auf Amorbacher Gemarkung steht, hat man einen Rundblick über den Odenwald, bis in den Spessart.

Gotthardsruine

Rundblick von der Gotthardsruine
Rundblick von der Gotthardsruine

Die Gotthardsruine, eine gotische Pfeilerbasilika, steht auf einer Bergkuppe des nahe gelegenen Gotthardsberges. Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick in sieben Täler und die umliegenden Berge. Der „Gotthard“, einst Frankenberg, hat eine bewegte Geschichte. Er war zeitweise Raubritterburg und später Nonnenkloster.

Die erste schriftliche Überlieferung geht auf das Jahr 714 zurück. Damals habe der Gaugraf Ruthard von Frankenberg die Missionare St. Pirmin und Amor auf den Gotthard gerufen. Während des Bauernkrieges (1525) legten die Aufständischen den Gotthard in Schutt und Asche. 1631 wurde die Kirche von Abt Erhard Landecker wieder aufgebaut. Am 8. Juni 1714 wurde die Gotthard-Basilika vom Blitz getroffen und zerstört. Die Ruine, in ihrem heutigen Zustand, wurde im Jahre 1956 restauriert.

Dreiröhrenbrunnen

Der Dreiröhrenbrunnen befindet sich in der Ortsmitte von Weilbach, direkt an einer Wegkreuzung. Er hat einen großen Sandsteintrog mit einem barocken Relief. Das Wasser sprudelt aus drei Röhren. Der Brunnen ist auch als eines der Wahrzeichen des Marktes im Gemeindewappen vertreten. Zur alljährlichen Faschingseröffnung der Carnevalsgesellschaft „Weilbacher Frösch“ am 11. November wird das Wasser grün eingefärbt.

Mudmühle

Am nordwestlichen Ausgang von Weilbach steht die 1585 vom Mainzischen Hofbaumeister Ambrosius Brosamer umgebaute Mühle mit einem Renaissancegiebel.

Hallsteine

Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung von interessanten Ursteinen auf der Hallhöhe im Westen Weilbachs. Ein ausgeschilderter Wanderweg führt zu diesem Naturdenkmal.

Glockenspiel

Das Glockenspiel wurde im Dezember 1991 mit 24 Glocken am Rathaus angebracht. Diese erklingen täglich um 9:10 Uhr, um 12:10 Uhr und um 18:10 Uhr. Finanziert wurde die Anlage durch eine Privatinitiative von Weilbacher Bürgern und Vereinen unter dem Dach des Heimatvereines Weilbach-Weckbach e. V..

Seit dem 25. Juni 2006 erklingt das Glockenspiel - inzwischen auf 37 Glocken erweitert - in einem eigens errichteten Turm im Alten Schulhof. Besonderheit: Das Glockenspiel kann auch von Hand gespielt werden und ist damit eine große Seltenheit in Bayern (aktuell nur fünf funktionierende Carillons in Bayern).

Wirtschaft und Infrastruktur

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die heute zur Linde AG gehörige Fabrik der Eisenhammer gegründet. In der Folge siedelten sich mehrere Modellbauunternehmen an, die Gussmodelle herstellen. Eine Palettenfabrik verarbeitet das Holz des Odenwalds. Auf dem neuen Gewerbegebiet-Süd siedelt ein Logistikunternehmen sowie Unternehmen aus dem Handwerk.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Paul Breunig (* 6. Januar 1926; † 24. August 2006) trat im Jahr 1946 im Markt Weilbach als Gemeindesekretär ein. Von 1956 bis 1985 war er Bürgermeister der Marktgemeinde Weilbach. Ab 1966 war er Mitglied des Kreistages für drei Perioden. Von 1967 bis 1984 trug er als Vorsitzender des Bayerischen Gemeindetags, Kreisverband Miltenberg, Verantwortung.

Aufgrund seiner überragenden Verdienste wurde ihm bereits 1981 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Außerdem war er Träger der Bürgermedaille in Gold des Marktes Weilbach. 1985 erhielt er die Ehrenbürgerwürde und 1991 die kommunale Verdienstmedaille in Silber. Am 24. August 2006 verstarb Paul Breunig in seinem Heimatort Weilbach.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Lorenz Breunig (* 11. August 1882 - † Februar 1945), Reichstagsabgeordneter
  • Elisabeth Schüssler-Fiorenza (* 1938), katholische feministische Theologin
  • Karl Straub (* 7. Dezember 1898 in Weilbach/Unterfranken; † 1966), Kommunist, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, ehemaliger politischer Häftling im KZ Buchenwald
  • Norbert Walter, Chefsvolkswirt a. D. der Deutsche Bank Gruppe (* 23. September 1944 in Weckbach)

Weblinks

 Commons: Weilbach (Bavaria) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)

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