Nidau

Nidau
Nidau
Wappen von Nidau
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Bern
Verwaltungskreis: Biel/Biennew
Gemeindenummer: 0743i1f3f4
Postleitzahl: 2560
Koordinaten: (584950 / 219416)47.1255587.240282432Koordinaten: 47° 7′ 32″ N, 7° 14′ 25″ O; CH1903: (584950 / 219416)
Höhe: 432 m ü. M.
Fläche: 1.5 km²
Einwohner: 6784 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.nidau.ch
Karte
Bielersee Kanton Neuenburg Kanton Solothurn Kanton Solothurn Bern-Mittelland (Verwaltungskreis) Berner Jura (Verwaltungskreis) Seeland (Verwaltungskreis) Aegerten Bellmund Biel/Bienne Brügg Ipsach Lengnau BE Evilard Ligerz Meinisberg Mörigen Nidau Orpund Pieterlen Port BE Safnern Scheuren BE Schwadernau Sutz-Lattrigen Twann-TüscherzKarte von Nidau
Über dieses Bild
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Nidau (berndeutsch [ˈnɪd̥ˌɔʊ̯], frz. [nido])[2] ist eine Kleinstadt mit je eigner Einwohnergemeinde und Burgergemeinde im Schweizer Kanton Bern. Sie war Sitz der Landvogtei Nidau, später des Bezirks Nidau und heute des Verwaltungskreises Biel/Bienne.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt unmittelbar an der Stadtgrenze von Biel/Bienne und ist mit dieser zusammengewachsen. Nidau ist eigentlich eine Insel, die Stadt ist zwischen der Aare und der Zihl gelegen und grenzt an den Bielersee, die beiden Flüsse münden weiter flussabwärts ineinander.

Bevölkerung

Obwohl Nidau hart an der Sprachgrenze liegt, spricht eine deutliche Mehrheit Deutsch (74 %), gefolgt von Französisch (16 %).

Politik

Zusammensetzung des Nidauer Stadtrates
Partei 2009[3] 2005[4] 2001[5]
FDP/PRR 14 12 15
SP 9 12 13
Grüne 4 2 -
EVP 2 2 2
BDP 1 - -
SVP - 2 -
TOTAL 30

Gremien

Nidau besitzt einen Stadtrat als Legislative, welcher aus 30 Mitgliedern zusammengesetzt ist. Dominierend sind die FDP, zusammen mit der Schwesterpartei parti radical romand (PRR) und die SP. In den letzten Jahren konnten auch die Grünen und die BDP ins Parlament einziehen, zur Zeit nicht vertreten ist die SVP.

Die Exekutive wird vom Gemeinderat mit sieben Mitgliedern gebildet. Bei den Wahlen 2009 errang die FDP vier, die SP zwei und die Grünen einen Sitz. Der Stadtpräsident ist Grossrat Adrian Kneubühler (FDP, Stand 2010).

Geschichte

1196 ist mit dem castro meo Nidowe erstmals das Schloss erwähnt. Der Ortsname setzt sich zusammen aus ahd. nida ‚nid, unter(halb)‘ und ouwa/auwia ‚Land am Wasser, Sumpf, (Halb-)Insel‘.

Ab 1910 fusionierten mehrere Gemeinden in der Agglomeration Biel. 1920 wollten die beide Städte Biel und Nidau unter anderem aufgrund der verflechtenden Siedlungsentwicklung und der zunehmenden wirtschaftlichen Verbundenheit fusionieren und entschieden sich in getrennten Volksabstimmungen mehrheitlich für einen Zusammenschluss. Der Grosse Rat des Kantons Bern widersetzte sich aber dem Vorhaben und genehmigte den Zusammenschluss dieser Städte nicht. Die damals mehrheitlich bürgerliche Regierung des Kantons wollte nicht, dass der Hauptort des Amtsbezirks Nidau mit dem linken Biel fusionierte. Ein gegen diese Machtdemonstration beim Bundesgericht eingereichter staatsrechtlicher Rekurs änderte nichts an diesem Verdikt.

Weiterführende Schule

In Nidau befindet sich die Abgasprüfstelle für Verbrennungsmotoren des Fachbereichs Automobiltechnik der Berner Fachhochschule für Technik und Informatik, welcher seinen Sitz in Biel hat.

Verkehr

Strasse

Obwohl Nidau durch die je einspurige Schnellstrasse T5, die zur Autobahn A5 führt, ausreichend ans nationale Autobahnnetz angeschlossen ist, leidet die Stadt auf der Hauptstrasse stark unter der Verkehrsbelastung. Mit der in Planung und z.T. bereits in Bau befindlichen Umfahrung der Stadt Biel und dem in Planung befindlichen Porttunnel würde der Durchgangsverkehr nicht mehr durchs Zentrum Nidau führen und Nidau wäre vom Grossteil des Verkehrs entlastet.

Schiene/ ÖPNV

Nidau wird durch den öffentlichen Verkehr wie folgt bedient:

Verkehrsbetriebe Biel (VB):

  • Linie 4 Nidau – Biel/Löhre (Trolleybus Biel/Bienne)
  • Linie 7 Biel/Goldgrube – Brügg (Autobus)
  • Linie 8 Nidau - Port – Biel/Fuchsenried (Autobus)

PostAuto Schweiz:

  • Linie 386 Biel – Aarberg
  • Linie 387 Biel – Jens

Aare Seeland mobil (ASm), Linie der ehemaligen Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (BTI): Biel – Täuffelen – Ins

Bielersee Schifffahrt: Aarefahrt Biel – Solothurn

Kunst, Kultur

Bekannt in Nidau ist das alternative Kulturlokal Kreuz. Im Mai findet jeweils das „Stedtlifescht” statt, ein Volksfest, welches hauptsächlich den lokalen Vereinen als Einnahmequelle dient.

Sehenswürdigkeiten

Schloss Nidau

Wahrzeichen von Nidau ist das Schloss Nidau, in welchem sich Büros der kantonalen Verwaltung (unter anderem das Regierungsstatthalteramt) und das Schlossmuseum befinden. Das Schlossmuseum zeigt eine Ausstellung zur Juragewässerkorrektion.

Das Vorhandensein des Schlosses Nidau ist erstmals nachgewiesen durch eine Urkunde vom 30. August 1196, ausgestellt durch Graf Ulrich III. von Neuenburg. In ihm darf man den Erbauer der trutzigen Wasserburg vermuten. Den Ausbau zu einer eigentlichen Stadt, d.h. zu einer Örtlichkeit mit Gräben, Ringmauern, Türmen und Toren, verdankten wir Rudolf III,, dem mächtigsten Repräsentanten des nidauischen Grafenhauses. Als eifriger Anhänger Österreichs lebte er aber gleichwohl mit Bern auf freundschaftlichem Fuss; in der Folge geriet er durch den Einfluss der Adeligen jedoch zu den Feinden dieser Stadt. In der Schlacht bei Laupen erlitt der Stadtgründer im Jahre 1339 den Tod. Der Eckwehrturm und einige Überbleibsel der Ringmauer sind die einzigen Zeugen der damaligen Stadt, deren trapezförmiger Grundriss noch heute deutlich erkennbar ist. 1375 erlosch die mächtige Grafendynastie von Nidau mit dem Tod von Rudolf IV. Der Übergang an Bern im Jahre 1388 bedeutete für Nidau nach einer bewegten Zeit den Anbruch einer ruhigeren Epoche. die für das städtische Leben wichtigsten Rechtsvorschriften waren in einer Handfeste schon während der Grafenzeit festgelegt und von den Bernern später mehrmals bestätigt worden. Das Schloss wurde bis 1831 Sitz von 86 bernischen Landvögten und vier Oberamtmännern.

In Kriegs-, wie in Friedenszeiten war Nidau seiner Lage wegen ein bedeutender Ort. Nidau war wichtiger als die bernischen Aarestädtchen, weil es an der grossen Verkehrsstrasse lag, die aus bernischen Landen in den Jura und damit nach Burgund, der Freigrafschaft Basel und dem Elsass führte. Zudem lag Nidau an einer der bedeutenden west-östlichen Handelsstrassen, die aus Südfrankreich und Savoyen über Genf nach Lausanne, dem Aargau, nach Zürich und den Rhein führte. Der Nidauer Hafen an der Zihl und am See war für den Schiffsverkehr bis ins 19. Jahrhundert von grösster Bedeutung. Die Nidauer Zoll- und Schiffsleute wachten darüber, dass ihnen von den Einkünften nichts entging. Ausserdem entwickelte sich Nidau zu einem grossen Stapelplatz. Mit der französischen Besetzung von Biel im Jahre 1798 wurde Nidau dann zum Grenz- und Zollort gegen Frankreich.

Volksfeste

Stedtlifescht

Jährlich, am letzten Samstag im Mai, findet in Nidau das „Stedtlifescht Nidau” statt. Die Hauptstrasse durch Nidau wird zu diesem Zweck für jeglichen Verkehr gesperrt. Über 120 Verkaufstände von Marktfahrern und Ortsvereinen säumen an diesem Tag jeweils die Strasse des mittelalterlichen Städtchens. Die jungen und alten Besucher kommen aus dem nahen Biel und dem Seeland nach Nidau und flanieren fröhlich und gelassen bis spät abends durch den Marktbetrieb.

Städtepartnerschaft

Nidau pflegt eine Partnerschaft mit der deutschen Gemeinde Schliengen im südlichen Baden-Württemberg (D).

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Nidau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Gabrielle Schmid/Nicolas Pépin: Nidau BE (Nidau) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 644.
  3. http://www.nidau.ch/de/04_politik/gemeindewahlen_2009.php?navid=95
  4. http://www.nidau.ch/de/04_politik/gemeindewahlen_05/wahlresultate_stadtrat05_2.php?navid=110
  5. http://www.nidau.ch/de/04_politik/gemeindewahlen_05/wahlresultate_stadtrat05_2.php?navid=110

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