Oberschüpf

Oberschüpf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Boxberg
Boxberg (Baden)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Boxberg hervorgehoben
49.4813888888899.6416666666667269Koordinaten: 49° 29′ N, 9° 39′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Main-Tauber-Kreis
Höhe: 269 m ü. NN
Fläche: 101,81 km²
Einwohner: 7096 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97944
Vorwahl: 07930
Kfz-Kennzeichen: TBB
Gemeindeschlüssel: 08 1 28 014
Adresse der Stadtverwaltung: Kurpfalzstraße 29
97944 Boxberg
Webpräsenz:
Bürgermeister: Christian Kremer
Lage der Stadt Boxberg im Main-Tauber-Kreis
Ahorn Assamstadt Bad Mergentheim Boxberg Creglingen Freudenberg Großrinderfeld Grünsfeld Igersheim Igersheim Königheim Külsheim Lauda-Königshofen Niederstetten Tauberbischofsheim Weikersheim Werbach Wertheim WittighausenKarte
Über dieses Bild
Blick auf Boxberg

Boxberg ist eine badische Stadt im Main-Tauber-Kreis im Nordosten des Landes Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Eingebettet in das Umpfertal und den Schüpfer Grund liegt Boxberg mit seinen zwölf Ortsteilen im Bauland in 150 bis 400 Meter Höhe über Normalnull.

Klima

Niederschlags-Diagramm

Der Jahresniederschlag beträgt 626 mm. Der Niederschlag liegt im unteren Drittel der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes. 25% zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juni. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,9-mal mehr Regen, als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Drittel. In 27 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Stadtgliederung

Zu Boxberg mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Angeltürn, Bobstadt, Epplingen, Kupprichhausen, Lengenrieden, Oberschüpf, Schwabhausen, Schweigern, Uiffingen, Unterschüpf, Windischbuch und Wölchingen gehören neben Boxberg 19 weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. Zur ehemaligen Gemeinde Angeltürn gehören das Dorf Angeltürn sowie die abgegangene Ortschaft Brechelberg. Zur ehemaligen Gemeinde Bobstadt gehören das Dorf Bobstadt und das Haus Talmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Sole und Schuckhof. Zur Stadt Boxberg in den Grenzen von 30. Juni 1971 gehören die Stadt Boxberg sowie die in Boxberg aufgegangene Ortschaft Wanshowen. Zur ehemaligen Gemeinde Epplingen gehört das Dorf Epplingen. Zur ehemaligen Gemeinde Kupprichshausen gehören das Dorf Kupprichshausen und das Gehöft Ahorn (Hof) sowie die abgegangenen Ortschaften Dietenhausen, Goldberg, Meisenheim und Weildorf. Zur ehemaligen Gemeinde Lengenrieden gehört das Dorf Lengenrieden. Zur ehemaligen Gemeinde Oberschüpf gehört das Dorf Oberschüpf. Zur ehemaligen Gemeinde Schwabhausen gehört das Dorf Schwabhausen. Zur ehemaligen Gemeinde Schweigern gehört das Dorf Schweigern und das Haus Ziegeleiapparatebau sowie die abgegangenen Ortschaften Kailstadt und Wingelstadt. Zur ehemaligen Gemeinde Uiffingen gehören das Dorf Uiffingen, der Weiler Gräffingen (Hof) und die Häuser Hagenmühle und Mittelmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Hachtel, Niederweiler und Rieden. Zur ehemaligen Gemeinde Unterschüpf gehört das Dorf Unterschüpf. Zur ehemaligen Gemeinde Windischbuch gehören das Dorf Windischbuch und das Gehöft Seehof. Zur ehemaligen Gemeinde Wölchingen gehören das Dorf Wölchingen und möglicherweise die abgegangene Ortschaft Giffinger Grund.[2]

Geschichte

Boxberg wurde vermutlich um das Jahr 600 gegründet. Von den ersten Siedlungstätigkeiten zeugen Funde der Merowingerzeit. In den ersten Schriftquellen hieß der Ort zunächst noch Wanshofen. Durch Euboko, einen Gefolgsmann von König Konrad I., wurde die Burg Boxberg über dem Ort errichtet. Die Edelherren von Boxberg kamen um das Jahr 1144 auf die Burg. Vermutlich schon um 1250 erhielt Boxberg Stadt- und Marktrechte.

Stadt, Burg und Herrschaft Boxberg gingen 1287 an die Johanniter von Wölchingen, die hier eine bedeutende Niederlassung (Kommende) hatten. Der Würzburger Bischof Berthold II. von Sternberg tauschte somit dieses Hochstiftslehen gegen Burg Schweinberg. Der Orden verlegte in der Folgezeit die Leitung seiner Kommende (Komtursitz) nach Boxberg. Im Jahr 1381 verkauften die Johanniter ihren Boxberger Besitz an die Ritter von Rosenberg.

1470 verbündeten sich Kurpfalz, Kurmainz und das Hochstift Würzburg gegen die „räuberischen“ Rosenberger und zerstörten deren Burgen, auch die von Boxberg. Später erhielten die Rosenberger den Boxberger Besitz als pfälzisches Lehen zurück

Zerstörung der Burg Boxberg 1523. Holzschnitt von Hans Wandereisen
Boxberg um 1645. Kupferstich von Matthäus Merian

1523, im Kampf gegen den geächteten Melchior von Boxberg, wurde die Burg vom Schwäbischen Bund zum zweiten Mal zerstört. Der Besitz fiel erneut an die Pfalz. Ritter Albrecht von Rosenberg kam 1548 nochmals in den Besitz von Boxberg, um ihn 1561 endgültig an die Pfalz zu verkaufen. Für Boxberg folgte eine lange Herrschaft der Kurpfalz (1561 bis 1802), unterbrochen von Verpfändungen an das Hochstift Würzburg (1691 bis 1732) und den Deutschorden in Mergentheim (1732 bis 1740).

1802/03 fiel Boxberg an das Fürstentum Leiningen, 1806 an das Großherzogtum Baden. In den Jahren 1470 bis 1477 und 1523 bis 1547 war die Stadt Amtssitz. Von 1561 bis 1691 und 1740 bis 1802 konnte sich Boxberg pfälzische Amts- und Oberamtsstadt nennen. Von 1802 bis 1924 (mit Unterbrechungen 1857-1864 und 1872-1898) war Boxberg wiederum Amtsstadt. Mit der Auflösung des Amtes 1924 kam die Stadt zum Bezirksamt Tauberbischofsheim, aus dem 1938 der Landkreis Tauberbischofsheim entstand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Boxberg zunächst dem neuen Bundesland Württemberg-Baden zugeschlagen, mit dem die Stadt 1952 in Baden-Württemberg aufging. Dort gehörte Boxberg wie der gesamte Landkreis Tauberbischofsheim zunächst zum Regierungsbezirk Nordbaden.

Die heutige Stadt Boxberg wurde im Zuge der Verwaltungsreform 1972/73 aus 13 ehemals selbständigen Gemeinden neu gebildet. Für die meisten Stadtteile war Boxberg früher als Amtssitz zuständig, so dass sie alle eine gemeinsame Geschichte und Tradition über Jahrhunderte verbindet. Zeitgleich wurden zum 1. Januar 1973 auch die Kreisgrenzen neu geordnet und Boxberg kam zum neuen Tauberkreis, der seit 1974 Main-Tauber-Kreis heißt.

In den 1980er-Jahren wurde Boxberg deutschlandweit bekannt durch die Bürgerinitiative Bundschuh (benannt nach der historischen Bundschuh-Bewegung), die sich gegen eine vom Daimler-Benz-Konzern geplante Teststrecke wehrte. Die Teststrecke wurde schließlich nicht gebaut, weil das Bundesverfassungsgericht die dafür nötigen Enteignungen für unzulässig erklärte. Eine kleinere Version wird jetzt vom Bosch-Konzern betrieben.

Gemeindereform

  • Am 1. Juli 1971 wurden Kupprichhausen und Unterschüpf nach Boxberg eingemeindet.
  • Am 1. Dezember 1972 vereinigte sich Boxberg mit Schweigern und Wölchingen zur neuen Stadt Boxberg.
  • Am 1. Januar 1973 erfolgte die Eingemeindung von Angeltürn, Bobstadt, Epplingen, Lengenrieden, Schwabhausen, Uiffingen und Windischbuch nach Boxberg.
  • Am 1. August 1974 erfolgte die Eingemeindung von Oberschüpf.

Politik

Seit der letzten Wahl am 13. Juni 2004 sieht der Gemeinderat so aus:

Partei Sitze
Freie Wählervereinigung 14
Bürgerliste 8

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Gold auf grünem Dreiberg ein aufgerichteter schwarzer Bock.“

Wappen der Ortsteile

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In vielen Ortsteilen sind malerische und zum Teil sehr alte Fachwerkhäuser zu sehen. Gut ausgebaute und markierte Wanderwege führen in abwechslungsreiche Mischwälder. Als landwirtschaftliche Besonderheit sind der Anbau von Dinkel und die Produktion von holzfeuer-gedarrtem Grünkern hervorzuheben.

Die evangelische Johanniterkirche im Stadtteil Wölchingen wird auch „Dom des badischen Frankenlandes“ genannt. Vermutlich wurde sie ab 1220 vom Johanniterorden erbaut.

Im Stadtteil Oberschüpf befindet sich am Schüpfbach gelegen die älteste Wehrkirche Badens aus dem 12. Jahrhundert. Erwähnenswert ist, dass hier frühgotische Wandmalereien (um 1290) fast vollständig erhalten sind.

Museen

Das Heimatmuseum in Boxberg (im alten Rathaus von 1610) zeigt bäuerliche Geräte (Schwerpunkt: Grünkern-Herstellung), eine Waffensammlung, Jugendstilmöbel, Kapitelle der Boxberger Burgruine, Zimmer aus dem Besitz des Heimatforschers Karl Hoffmann u. a.

Der Heimatverein Boxberg e.V. betreut die seit 1911 aufgebaute Sammlung im Alten Rathaus und gibt eine jährlich erscheinende Publikation mit wissenschaftlichem Anspruch (Boxberger Heimathefte) heraus. Darüber hinaus veranstaltet der Heimatverein über die Maimesse im Museum eine jährliche Sonderausstellung (2008: SAGENhaftes Boxberg) und ist für die Pflege und weitere wissenschaftliche Erforschung der Burgruine verantwortlich.

Wirtschaft und Infrastruktur

Boxberg ist Standort eines NATO-Tanklagers, das mit einer Leitung zum Tanklager in Untergruppenbach an das Treibstoff-Pipelinenetz CEPS angeschlossen ist. Der Stadtteil Unterschüpf ist Standort eines Flugplatzes. Im Stadtteil Schweigern ist der Hauptsitz des Unternehmens Hofmann Menü-Manufaktur GmbH (Hofmann-Menü), eines bedeutenden Herstellers von tiefgekühlten und frischen Gerichten für Betriebskantinen, Krankenhäuser, Altenheime und dergleichen, der in Deutschland und Österreich 1200 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 800 in Boxberg.

Das zuvor in Rheinstetten-Forchheim ansässige Bildungs- und Wissenszentrum Schweinehaltung, Schweinezucht (Landesanstalt für Schweinezucht) bezog 2006 einen 21 Millionen Euro teuren Neubau auf einem 17 ha großen Areal in Boxberg.[3]

Die Robert Bosch GmbH betreibt im Ortsteil Windischbuch eine 94 ha große Teststrecke im Gewerbegebiet Seehof.

Verkehr

Boxberg liegt direkt an der Bundesautobahn A 81 (WürzburgStuttgart) mit eigener Anschlussstelle Boxberg.

Das Umpfertal wird durch die B 292 (MosbachLauda-Königshofen) erschlossen. Fehlende Ortsumgehungen besonders in Schweigern und Boxberg führen zu einer starken innerörtlichen Verkehrsbelastung und markieren deutliche Grenzen der Ortsentwicklungsplanung. Eine deutliche Entlastung brachte der Bau des Autobahnzubringers von der A81 nach Bad Mergentheim.

Zwischen Boxberg und Wölchingen gibt es den Bahnhof Boxberg-Wölchingen der Frankenbahn Stuttgart–Würzburg. Haltepunkte in den Ortsteilen Schweigern, Uiffingen und Unterschüpf bestehen heute nicht mehr.

Der Flugplatz Unterschüpf liegt westlich von Unterschüpf.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 294–302
  3. Harald Fingerhut: Bundesweit einmaliges Bildungs- und Wissenszentrum. In: Fränkische Nachrichten vom 16. März 2006

Weblinks


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