- Detlev von Arnim-Kröchlendorff
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Hans Detlev Abraham Otto von Arnim (-Kröchlendorff) (* 15. September 1878 in Berlin; † 1. Februar 1947 ebenda) war ein deutscher Gutsbesitzer, Politiker und evangelischer Kirchenführer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war der Sohn des königlich preußischen Rittmeisters des Regiment der Gardes du Corps Hans von Arnim (1849–1899) und der Catharina von Alvensleben a.d.H. Hundisburg (1851–1892). Sein Großvater Oskar von Arnim-Kröchlendorff (1813–1903) war Mitglied des Preußischen Herrenhauses und des Deutschen Reichstages, verheiratet mit Malwine von Bismarck (1827–1908), der einzigen Schwester des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck.
Nach dem Besuch des Gymnasiums und der Absolvierung des Abiturs in Putbus, trat er eine Offizierslaufbahn beim Kürassier-Regiment „Königin“ (Pommersches) Nr. 2 in Pasewalk an. Zudem erlernte er theoretisch und praktisch die Landwirtschaft, wonach er 1904 das eigene Gut in Kröchlendorff bewirtschaftete. Von August 1914 bis März 1918 (Verwundung) befand er sich im Ersten Weltkrieg als Offizier im Einsatz.
Von 1913 bis 1919 war er Mitglied im Bezirksausschuss von Potsdam.
Rittmeister d. Res. Detlev von Arnim war Fideikommissherr auf Kröchlendorff (seit 1492 in Familienbesitz) und Mittenwalde (seit 1847), Ruhhof und Kuhzersee (seit 1430) im Landkreis Templin, Bertikow (seit 1473) im Landkreis Angermünde, Bietikow (seit 1486) und der Woddower Heide (seit 1761) im Landkreis Prenzlau. Nicht ohne Grund war er also 1921 auch Mitglied im Auflösungsamt für Familiengüter in Berlin.
Von 1926 bis 1928 war er stellvertretendes, von 1928 bis 1930 ordentliches Mitglied im Reichsrat. Für den Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten war er Kreisführer von Templin.
Er war Mitglied des Senats der „Obersten preußischen evangelischen Kirchenführer“, Vorsitzender des „Verbands der Patrone der Evangelischen Kirchen in der Mark Brandenburg“[1] und Vorsitzender des Konvents der Bekenntnissynode der „Deutschen Evangelischen Kirche“. Außerdem war er von 1932 bis November 1933 Mitglied des Reichstags für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) und Kommendator des Johanniterordens von Brandenburg.
Arnim heiratete am 19. Juni 1903 auf Gut Züsedom seine entfernte Verwandte Bertha von Arnim (* 14. November 1883 auf Gut Züsedom; † 24. November 1946 in Berlin), die Tochter des königlich preußischen Kammerherrn Karl von Arnim (1846–1913), Hauptritterschaftsdirektor und Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, und der Sophie Gräfin von Schwerin (1851–1933, aus dem Haus Göhren).
Arnim bewohnte als Fideikommissherr das südwestlich von Prenzlau in der Uckermark 1848 von seinem Großvater Arnim (durch den bekannten Berliner Architekten Eduard Knoblauch) neu errichtete Schloss Kröchlendorff, das am 27. Mai 1945 durch die Sowjetunion enteignet wurde. Zuvor war Arnim mit seiner Familie im Winter 1944/1945 vor der Roten Armee geflohen.
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser A Band XXV. Band 117 der Gesamtreihe. Starke, Limburg (Lahn) 1998, ISBN 3-7980-0817-5, S. 106.
- Wilhelm Niemöller: "Lebensbilder aus der Bekennenden Kirche", 1949, S. 11–15 (Artikel Arnim)
Weblinks
- Landeshauptarchiv Brandenburg
- Biografischer Kurzeintrag in „Acta Borussica“, Band 11/II, Seite 527 (PDF-Datei; 1,92 MB)
- Detlev von Arnim-Kröchlendorff in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Detlev von Arnim in den Akten der Reichskanzlei
Einzelnachweise
- ↑ Lilian Hohrmann: Brandenburgische Kirchenpatrone in der NS-Zeit. Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Band 11, BUV, Berlin 2005, ISBN 3-8305-1093-4
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