- Paartalbahn
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Ingolstadt–Augsburg Kursbuchstrecke (DB): 983 Streckennummer: 5382 Streckenlänge: 67 km Höchstgeschwindigkeit: Ingolstadt Hbf–Seehof 130 km/h,
Seehof–Augsburg Hbf 120 km/hLegendevon Ingolstadt Nord -0,6 Ingolstadt Hbf 368 m nach Regensburg Hbf nach München 4,3 Seehof Betriebsbahnhof Donautalbahn nach Ulm Hbf 5,7 Zuchering 9,4 Awanst Karlskron Scherm 10,2 Pobenhausen 13,7 Niederarnbach 382 m 20,1 Edelshausen 25,1 Schrobenhausen 413 m 30,6 Hörzhausen 33,2 Awanst Unterbernbach Heggenstaller 34,7 Radersdorf 432 m 41,3 Aichach 446 m 46,8 Obergriesbach 51,3 Dasing 467 m 54,3 Paar 58,9 Friedberg (b. Augsburg) 496 m 61,7 Augsburg-Hochzoll 486 m von München 62,2 57,7 Kilometerwechsel 59,1 Augsburg-Spickel 1974 geschlossen Augsburger Localbahn 60,2 Augsburg Haunstetter Straße von Buchloe und von Landsberg am Lech 61,9 Augsburg Hbf 490 m nach Donauwörth nach Ulm Die Paartalbahn ist eine teilweise im Tal der Paar verlaufende Eisenbahnstrecke zwischen Augsburg-Hochzoll und Ingolstadt über Friedberg, Dasing, Aichach und Schrobenhausen. Die eingleisige und nicht elektrifizierte Hauptstrecke ist 67 km lang (ab Augsburg-Hauptbahnhof gerechnet) und hat die Kursbuchnummer 983.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Strecke wurde zwischen 1872 und 1875 gebaut und am 15. Mai 1875 eröffnet. Planungen um die Jahrhundertwende 1900 über eine Anbindung von Pöttmes und Eurasburg wurden nicht verwirklicht. Ebenso kam es nicht zu einem mehrfach andiskutierten Verbindungsgleis von der Paartalbahn ab Aichach zum Endpunkt der Ludwig-Thoma-Bahn in Altomünster (heute S-Bahn-Linie A des MVV-Netzes), das eine direkte Verbindung zum Münchener S-Bahn-Netz hergestellt hätte. Im Winter 1922 kam es wegen des Kohlenmangels zeitweise zu einer Einstellung des Betriebs.
1935 wurden zwischen Augsburg und Aichach erstmals Motortriebwagen eingesetzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Strecke auch für Militärtransporte verwendet; Anfang 1945 kam der Betrieb jedoch zum Erliegen, nachdem eine Brücke über die Paar gesprengt worden war. Doch schon am 1. Januar 1946 wurde der Betrieb wieder aufgenommen.
Im Laufe der 1960er-Jahre gingen die Fahrgastzahlen wegen der zunehmenden individuellen Motorisierung zurück, und 1975 gab es erstmals Überlegungen zu einer Stilllegung der Strecke. Dazu kam es nicht, jedoch wurden in den folgenden Jahren einige Haltepunkte geschlossen und der Zugverkehr ausgedünnt.
1989 wurde die Strecke zwischen Augsburg und Radersdorf in den Augsburger Verkehrsverbund (AVV) aufgenommen, 1996 wurde mit der Einführung des Bayern-Takts der Zugverkehr verdichtet. Zu dieser Zeit kamen vor allem Triebwagen der Baureihe 628 und lokbespannte Wendezüge zum Einsatz. 1999 wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke auf 120 km/h erhöht.
Ende 2000 stellte DB Cargo den Güterzugbetrieb auf der Strecke ein. Ab Anfang Juli 2002 nahm die Augsburger Localbahn den Betrieb wieder auf.[1]
Mit dem Fahrplanwechsel 2009 übernahm die zu Veolia Verkehr gehörende Bayerische Regiobahn den Betrieb auf der Paartalbahn, nachdem sie eine Ausschreibung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft gewonnen hatte. Gleichzeitig wurde ein 15-Minuten-Takt zwischen Augsburg und Friedberg sowie ein 30-Minuten-Takt weiter nach Aichach eingerichtet.
Verkehr
Seit dem Fahrplanwechsel 2009 wird die Strecke mit Dieseltriebwagen vom Typ LINT 41 bedient, davor wurden seit 2001 Triebwagen der Baureihe 642 eingesetzt. Planmäßiger, durchgehender Güterverkehr findet derzeit nicht statt. Es wird von DB Schenker Rail jedoch unter der Woche ein kurzer, nördlicher Abschnitt von Ingolstadt aus mit einem Übergabegüterzug bedient, da in Karlskron-Probfeld ein Spediteur ansässig ist, der einen großen Autolagerplatz betreibt. Außerdem wurde die Strecke ab August 2002 zeitweise von Ölzügen Ingolstadt–Kempten (Allgäu) befahren, die von Lokomotiven der Augsburger Localbahn gezogen werden.
Seit Juli 2007 findet wieder Güterverkehr zwischen Augsburg und Radersdorf statt. Das in Unterbernbach ansässige Sägewerk Anton Heggenstaller hat seinen Gleisanschluss und die Ladeanlage erneuern lassen, sodass nun wieder regelmäßig Holztransporte von der Augsburger Localbahn oder auch von anderen privaten EVUs, wie die OHE durchgeführt werden. Die Güterfahrten können nur vormittags durchgeführt werden und müssen bis 14 Uhr abgeschlossen sein, um eine Behinderung des Personenverkehrs zu verhindern.[2]
Zudem finden Überführungsfahrten über diese Strecke statt. So wird teilweise auch der Tausch der V 90 des Bahnhof Gablingens über diese Strecke durchgeführt, wofür frühmorgens eine V 90 von Ingolstadt Richtung Augsburg fährt. Die Rückleistung findet in der Regel am Samstag Vormittag statt.
Sicherungstechnik
Bis auf den Bahnhof Aichach ist die gesamte Strecke bereits auf Lichtsignale umgestellt. Im Bahnhof Aichach stehen noch Formvor- und Formhauptsignale.
Zukunft
Folgende Projekte sind in der Diskussion, um im Rahmen des geplanten Regio-Schienen-Takt Augsburg die Paartalbahn in Zukunft noch attraktiver zu machen:
- Wiedereröffnung des Haltepunkts Paar
- Wiedereröffnung der Haltepunkte Brunnen und Edelshausen
- abschnittsweise zweigleisiger Ausbau
Literatur
- Hans-Joachim Pittius, Anton Schuster: Die Paartalbahn: seit 1875 mit dem Zug von Augsburg nach Ingolstadt. Bickel Verlag, 2000, ISBN 3-9228-0352-0.
Einzelnachweise
- ↑ Meldung Wieder Güterzüge auf der Paartalbahn. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2002, ISSN 1421-2811, S. 450.
- ↑ Der künftige Güterverkehr auf der Paartalbahn
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