- Ingolstadt Hauptbahnhof
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Ingolstadt Hbf Empfangsgebäude des Ingolstädter Hauptbahnhofs Daten Kategorie 3 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 7 Abkürzung MIH Webadresse stationsdatenbank.de Lage Stadt Ingolstadt Land Bayern Staat Deutschland Koordinaten 48° 44′ 40″ N, 11° 26′ 13″ O48.74444444444411.436944444444Koordinaten: 48° 44′ 40″ N, 11° 26′ 13″ O Höhe 368 m Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Bayern Der Ingolstädter Hauptbahnhof ist neben dem Bahnhof Ingolstadt Nord einer von zwei betrieblich genutzten Personenbahnhöfen Ingolstadts. Er wird vom Bahnhofsmanagement Rosenheim verwaltet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das aktuelle Bahnhofsgebäude ist das zweite an dieser Stelle. Das erste Gebäude wurde 1945 durch einen Luftangriff im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Erstmalig erbaut wurde der Ingolstädter Zentralbahnhof am 1. Juni 1874. Das aktuelle Bahnhofsgebäude ist Anfang der 1950er Jahre entstanden durch Renovierung des alten Gebäudes und Neuaufbau.
Verbindungen im Fern- und Regionalverkehr
Aufgrund der zentralen Lage von Ingolstadt in der Mitte Bayerns stellt der Bahnhof einen wichtigen Knotenpunkt im Netz der Deutschen Bahn AG dar. Hier kreuzen und treffen sich vier Strecken aus allen Himmelsrichtungen. Dadurch ergibt sich folgendes Zugangebot:
Fernverkehr
Linie Strecke Taktfrequenz ICE 25 Hamburg Hbf – Hannover Hbf – Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe – Bahnhof Fulda – Würzburg Hbf – Nürnberg Hbf – Ingolstadt Hbf – München Hbf 120-Minuten-Takt ICE 28 Hamburg Hbf – Berlin Hbf – Halle (Saale) Hbf / Leipzig Hbf – Nürnberg Hbf – Ingolstadt Hbf – München Hbf (– Garmisch-Partenkirchen) 120-Minuten-Takt ICE 31 Kiel Hbf – Hamburg Hbf – Osnabrück Hbf – Dortmund Hbf – Düsseldorf Hbf – Köln Hbf – Koblenz Hbf – Frankfurt Hbf – Würzburg Hbf – Nürnberg Hbf – Ingolstadt Hbf – München Hbf Einzelne Züge ICE 41 (Dortmund Hbf –) Essen Hbf – Düsseldorf Hbf – Bahnhof Köln Messe/Deutz – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbahnhof – Frankfurt Hbf – Würzburg Hbf – Nürnberg Hbf – Ingolstadt Hbf – München Hbf Einzelne Züge Zum kleinen Fahrplanwechsel am 12. Juni 2005 wurden fünf ICE-Zugpaare der Linie Nürnberg–Ruhrgebiet über Ingolstadt nach München verlängert. Gleichzeitig wurde die IC-Linie Nürnberg–München abgeschafft.[1]
Regionalverkehr
Linie Strecke Taktfrequenz RE München-Nürnberg-Express
München – Ingolstadt – Allersberg – Nürnberg2-Stundentakt RE München – Ingolstadt 2-Stundentakt RE München – Pfaffenhofen – Ingolstadt – Eichstätt Bf – Treuchtlingen – Nürnberg 2-Stundentakt RB München – Pfaffenhofen – Ingolstadt – Treuchtlingen (– Nürnberg) 2-Stundentakt RB München – Pfaffenhofen – Ingolstadt (– Ingolstadt Nord) Einzelne Züge RB Ingolstadt – Donauwörth – Günzburg (– Neu-Ulm – Ulm) Stundentakt RB Ingolstadt – Neuburg (Donau) – Donauwörth 2-Stundentakt ag (Landshut –) Neufahrn – Eggmühl – Regensburg – Ingolstadt 2-Stundentakt BRB Ingolstadt – Schrobenhausen – Aichach – Augsburg Stundentakt BRB Ingolstadt – Ingolstadt Nord – Eichstätt Bf – Eichstätt Stadt Einzelne Züge In Ingolstadt Hbf treffen sich zum Taktknoten zur vollen Stunde die Regionalbahnen aus Augsburg, Regensburg und Ulm/Donauwörth sowie alle zwei Stunden die Züge des München-Nürnberg-Express und bieten somit zeitnahe Umsteigemöglichkeiten in alle Richtungen. Ebenfalls zur vollen Stunde treffen die sich im Abschnitt München–Nürnberg zum Stundentakt überlagernden ICE-Linien 25 und 28 ein, sodass auch hier direkte Anschlüsse an den Regionalverkehr gegeben sind. Die RE-Linie München–Ingolstadt–Treuchtlingen–Nürnberg überlagert sich mit der RB-Linie München–Ingolstadt–Treuchtlingen zu einem Stundentakt. Die Züge dieser Linien treffen immer zur halben Stunde ein, wo sie von den durchfahrenden ICE-Zügen der Linie 41 überholt werden, sofern diese nicht in Ingolstadt Hbf halten.
In der Hauptverkehrszeit verkehren viele zusätzliche Züge außer Takt, die meisten auf der Relation München–Ingolstadt–Eichstätt, um den starken Pendlerströmen gerecht zu werden. Der Ingolstädter Hauptbahnhof wird im Schnitt pro Tag von rund 15.000 Reisenden genutzt, für das Jahr 2008 werden 23.000 Reisende erwartet[2].
Mit Beginn des Sommerfahrplans 1995 (ab 28. Mai 1995) hielt erstmals ein ICE (der Relation Dortmund–München) fahrplanmäßig am Hauptbahnhof Ingolstadt.[3]
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Zwei ICE 1 treffen sich in Ingolstadt Hbf
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Zwei Züge des München-Nürnberg-Express treffen sich am Hauptbahnhof von Ingolstadt
Infrastruktur
Empfangsgebäude
„Herz“ des Bahnhofs ist das Empfangsgebäude, das auf der westlichen Seite der Gleisanlagen steht. In ihm befindet sich das im März 2008 neu gestaltete DB ReiseZentrum, welches montags bis freitags von 06:00 bis 20:00, samstags von 07:30 bis 18:00 und sonntags von 09:00–19:30 geöffnet ist. Außerhalb der Öffnungszeiten stehen einige Automaten zur Verfügung. Des Weiteren befinden sich im Bahnhofsgebäude einige Räume des Bahnhofsmanagements sowie der DB AG allgemein. Auch eine Wache der Bundespolizei sowie eine Bahnhofsmission sind vorhanden. Für den Reisebedarf gibt es einen Bäcker, einen kleinen Supermarkt, einen Buchladen und ein Blumengeschäft. Außerdem gibt es im Bahnhof ein Restaurant mit Biergarten sowie ein „Bierstüberl“.
Parkmöglichkeiten
An das Empfangsgebäude grenzt südlich ein achtstöckiges Parkhaus, das Platz für etwa 800 PKW und für 300 Fahrräder bietet. Die Einstellgebühr für PKW beträgt pro angefangenem Tag pauschal 2 €, pro Monat pauschal 40 €, die ersten 30 Minuten sind kostenlos[4]. Fahrräder können im Erdgeschoss des Parkhauses untergestellt werden. Darüber hinaus gibt es 10 Radboxen, in denen Räder für –,50 € eingeschlossen werden können. Das Parkhaus sowie der Radabstellplatz sind videoüberwacht. Im Erdgeschoss des Parkhauses finden sich eine Sixt-Autovermietung, ein Schlüsseldienst, eine Reinigung, ein Versicherungsbüro, eine Touristeninformation der Stadt Ingolstadt sowie Toiletten. Südwestlich des Empfangsgebäudes befindet sich eine Tiefgarage, die für etwa 300 PKW Unterstellmöglichkeiten bietet. Je angefangenen Tag werden 2,00 € für diese Parkmöglichkeit berechnet. Die ersten 30 Minuten sind auch hier kostenlos.
Personenbahnhof
Ingolstadt Hbf hat vier Bahnsteige mit insgesamt sieben Gleisen, die mit Ausnahme von Gleis 1 (38 cm) eine Bahnsteigshöhe von 76 cm bieten. Gleis 1 ist der Hausbahnsteig mit einer Länge von 330 m. Gleis 2/3 befinden sich an einem Inselbahnsteig mit einer Länge von 410 m, ebenso Gleis 4/5 mit einer Länge von 428 m. Die Fernzüge halten ausschließlich an den Bahnsteigen 3 und 4, da hier die durchgehenden Hauptgleise liegen. Die Gleise 6 und 7 befinden sich an einem 193 m langen Mittelbahnsteig, der ausschließlich von Nahverkehrszügen genutzt wird. Auf dem Bahnsteig 2/3 befindet sich das „ServiceTeam“, das für den Bahnsteigservice zuständig ist. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt durch eine Unterführung. Gehbehinderte Personen müssen aufgrund fehlender Aufzüge einen ebenerdigen Übergang am nördlichen Ende der Bahnsteige nutzen, der nur mit Begleitung der Servicepersonals überquert werden darf.
Nach der Modernisierung des Bahnhof werden täglich rund 30.000 Reisende erwartet (2008: 23.000). Am 11. April unterzeichneten Vertreter von Land und Bahn die Vereinbarung zum Umbau des Bahnhofs. Die Bauarbeiten sollten im September 2008 beginnen und bis Ende 2010 abgeschlossen werden, das Hauptgebäude bis 2012. Bund, Land und Bahn wollten rund 15 Millionen Euro investieren. Unter anderem sollten dabei neben einer zusätzlichen Bahnsteigunterführung auch Rolltreppen und Aufzüge errichtet werden. Die Höhe der Bahnsteige sollte den Zügen angepasst werden, die Überdachung komplett erneuert werden.[5]
Die Bauarbeiten wurden im Oktober 2010 [6] abgebrochen und deren Fortsetzung im Dezember 2010 erneut europaweit zur Ausschreibung vorangekündigt. Die Bauarbeiten sollten am 1. Juni 2011 wieder aufgenommen und bis Ende Dezember 2012 abgeschlossen werden.[7] In der endgültigen Ausschreibung[8] wurde der Fertigstellungstermin auf den 29. März 2013 verschoben
Rangierbahnhof
Direkt an den Personenbahnhof schließt im Osten der Rangierbahnhof an, in dem auf zahlreichen Gleisen Güterzüge zusammengestellt werden. Das Zusammenstellen der Züge wird durch den Ablaufberg und die Gleisbremsen erleichtert und beschleunigt die Rangiervorgänge.
Bahnbetriebwerk
An den Rangierbahnhof schließt im Süden das Bahnbetriebswerk an, in welchem DB Schenker Rail seine Fahrzeuge wartet und hinterstellt.
Anschluss an den ÖPNV
Direkt vor dem Bahnhof befindet sich ein moderner Busbahnhof, wo Übergang zu den Buslinien 10, 11, 15, 16, 31, 44, 9221, 9226, N12, N14, S6 und X11 der INVG (Ingolstädter Verkehrsgesellschaft mbH) in Richtung Innenstadt und stadtauswärts besteht. Im Schnitt rund 4000 Fahrgäste befördert die INVG täglich zum Hauptbahnhof.[9] Es fährt auch die Linie RBO 6008 nach Regensburg. Außerdem ist im Busbahnhof ein Taxistand integriert.
Linie Laufweg Bedienungshäufigkeit 10 Herschelstraße–ZOB–Hauptbahnhof–Schulzentrum Südwest–Knoglersfreude 15-Minuten-Takt 11 Audi–ZOB–Hauptbahnhof–Südfriedhof–(Unterbrunnenreuth-Seehof–Urnenfelderstraße) 15-Minuten-Takt 15 Wettstetten–Etting–Audi–Stadtwerke-Nordbahnhof/West-ZOB–Hauptbahnhof–Baar-Ebenhausen–Reichertshofen–Langenbruck 30-Minuten-Takt
(südlich ZOB 60-Minuten-Takt)16 Klinikum–Westpark–Richard-Strauss-Straße–ZOB–Hauptbahnhof–Unsernherrn–Manching–Geisenfeld 30-Minuten-Takt 31 Oberhaunstadt–Nordbahnhof/Ost–Rathausplatz–Schulzentrum Südwest–Hauptbahnhof einzelne Fahrten (nur an Schultagen) 44 Audi–Nordfriedhof–Stadtwerke-Nordbahnhof/West–ZOB–Hauptbahnhof–Oberbrunnenreuth–Zuchering–Hagau–(Karlshuld–Pöttmes) 30-Minuten-Takt N12 ZOB–Hauptbahnhof–Südfriedhof–Unterbrunnenreuth–Seehof–Urnenfelderstraße 60-Minuten-Takt
NachtbusN14 ZOB–Hauptbahnhof–Oberbrunnenreuth–Zuchering–Hagau 60-Minuten-Takt
NachtbusS6 Audi-Nordbahnhof/West-ZOB-Hauptbahnhof-Karlskron bedarfsorientiert X11 Hauptbahnhof– Audi TE 30-Minuten-Takt
Fährt nur zwischen 6:40Uhr und 7:40Uhr9221 (Riedenburg – Bettbrunn) – Kasing – Kösching – Lenting – Oberhaunstadt – Nordbahnhof – ZOB – (Hauptbahnhof) bedarfsorientiert 9226 (Beilngries – Denkendorf) – Appertshofen – Stammham – Hepberg – Lenting – Oberhaunstadt – Nordbahnhof – ZOB – (Hauptbahnhof) bedarfsorientiert RBO 6008 Regensburg – Saal/Donau – Abensberg – Neustadt/Donau – Ingolstadt Hauptbahnhof bedarfsorientiert Unfall vom 2. März 1972
Am 2. März 1972 fuhr der Durchgangsgüterzug Dg 6563 in Ingolstadt Hbf mit etwa 60 km/h auf den aus beladenen Kesselwagen bestehenden Übergabezug Üg 18263 auf. Dieser stand in der Einfahrt des Hauptbahnhofs und hatte keinen beleuchteten Zugschluss, da auf dem Gelände der Raffinerie, aus der der Zug kam, keine Petroleumlaternen verwendet werden durften und auch nachträglich keine Zugschlussbeleuchtung angebracht worden war. Aufgrund einer Achszählerstörung wurde ein Blockeingriff durch den Fahrdienstleiter notwendig, der dann irrtümlicherweise das durch den Üg 18263 besetzte Gleis frei gab. Dg 6563 erhielt daraufhin Ausfahrt und fuhr wenig später auf den stehenden Kesselwagenzug Üg 18263 auf, wobei 20 Wagen in Brand gerieten oder explodierten. Der Lokführer des auffahrenden Güterzuges verstarb ebenso wie die beiden Bewohner eines angrenzenden Bahnwärterhauses. Der Fahrdienstleiter, der das Unglück ausgelöst hatte, beging wenige Stunden nach dem Unfall Selbstmord. Aufgrund der komplizierten Bergungsarbeiten musste das angrenzende Stadtviertel evakuiert werden.
Weblinks
Commons: Ingolstadt Hauptbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Stationssteckbrief in der Datenbank der BEG
- Bahnsteiginformationen auf den Seiten der Deutschen Bahn
- Aktueller Gleisplan des Bahnhofs Ingolstadt Hbf auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 430,5 KB)
- Informationen auf bahnhof.de
- Bahnhofsgeschichte auf invg.de
Einzelnachweise
- ↑ Meldung Kleiner Fahrplanwechsel. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 7/2005, ISSN 1421-2811, S. 308.
- ↑ Artikel im Donaukurier Ingolstadt vom 9. Oktober 2007
- ↑ Bahn folgt dem Zug der Zeit. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 119, 1995, ISSN 0174-4917, S. 55.
- ↑ Parkinformation zum Ingolstädter Hauptbahnhof vom 2. Juni 2011
- ↑ Ein Bahnhof ohne Barrieren. In: Donaukurier, 11. April 2008
- ↑ Baustopp am Bahnhof. Donau-Kurier vom 22. November 2010.
- ↑ D-Nürnberg: Bau von Bahnhöfen. Dokument 2010/S 238-363839 vom 8. Dezember 2010 im Elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union.
- ↑ D-Nürnberg: Betonarbeiten. Dokument 2011/S 68-111138 vom 7. April 2011 im Elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union.
- ↑ Artikel im Donaukurier Ingolstadt vom 29. Juli 2007
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