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Pécs Basisdaten Staat: Ungarn Region: Dél-Dunántúl
(Süd-Transdanubien)Komitat: Baranya Koordinaten: 46° 5′ N, 18° 13′ O46.08333333333318.216666666667Koordinaten: 46° 5′ 0″ N, 18° 13′ 0″ O Fläche: 162,61 km² Einwohner: 160,000 (2004) Bevölkerungsdichte: 1 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+36) 72 Postleitzahl: 7601 – 7693 Struktur und Verwaltung Bürgermeister: Péter Tasnádi ist Anfang 2009 verstorben, Posten derzeit vakant. Webpräsenz: Pécs [ˈpeːʧ] (deutsch: Fünfkirchen, serbisch: Pečuj, kroatisch: Pečuh) ist mit 160.000 Einwohnern (Stand: 2004) die fünftgrößte Stadt Ungarns und der Komitatssitz des Komitats Baranya. Sie liegt nahe der kroatischen Grenze.
Pécs ist Bischofssitz und Sitz der Universität Pécs sowie Zentrum der Donauschwaben und Heimat von neun ethnischen Minderheiten mit eigenen Selbstverwaltungen.
Darüber hinaus ist Pécs Eisenbahnknotenpunkt und Zentrum einer Industrieregion (Kohle, Uran, Leder, Keramik, Bier und Zigaretten sowie Elektronik). Der Bergbau wurde inzwischen stillgelegt und befindet sich in Rekultivierung.
Seit Dezember 2003 besitzt Pécs einen Flughafen im südlichen Vorort Pogány mit Landerecht für Flugzeuge bis 40 Tonnen Gewicht.
Pécs gilt als eine der schönsten Städte Ungarns, seine klimatisch begünstigte Lage am Fuße der Mecsek-Berge und die zahlreichen Baudenkmäler verleihen dem Ort eine ausgesprochen mediterrane Atmosphäre. Am 19. Oktober 2005 gewann die Stadt die nationale Vorausscheidung für den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2010“ und wird nun, wie auch Essen und Istanbul, dieses Kulturhauptstadtjahr ausrichten.
Die Universität Pécs bietet das Studium der Humanmedizin und das Studium der Zahnmedizin in deutscher und englischer Sprache an. Englischsprachig wird zusätzlich die faculty of musical and visual arts angeboten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Pécs ist eine der ältesten Städte Ungarns und war bereits zu vorgeschichtlicher Zeit ein Siedlungsort. Zur Zeit der römischen Herrschaft war die Stadt unter dem Namen Sopianae seit dem dritten Jahrhundert eine bedeutende Stadt der Provinz Pannonien. Später hieß es (lat.:)Quinque Ecclesiae („fünf Kirchen“), woraus sich ihr späterer deutscher Name Fünfkirchen herleitet. Der heutigen Name der Stadt ist erstmals 1235 in einer Urkunde als Pechut (Pécser Weg) aufgetaucht. 1290 wurde die Stadt in einer Urkunde schon als Peech genannt. Die Bedeutung des Namen ist nicht klar. Es gibt mehrere Theorien.
1367 gründete König Ludwig der Große (Nagy Lajos) die erste ungarische Universität, zur damaligen Zeit eine der ältesten Universitäten Mitteleuropas. Das universitäre Leben ist rege und international anerkannt. Von 1543 bis 1686 stand Pécs unter türkischer Herrschaft, aus dieser Zeit sind viele Baudenkmäler gut erhalten geblieben und inzwischen renoviert.
Mundarten des Fuldaer Landes spricht man bei Pécs. Die deutschen Auswanderer, die dort in etwa zwanzig Dörfern lebten, waren Ende des 18. Jahrhunderts nach Ungarn ausgewandert. Sie nennen sich selber "Stiffoller", was hochdeutsch Stiftsfuldaer bedeutet, da ihre Vorfahren dem Hochstift Fulda entstammten.
Sehenswürdigkeiten
- Kathedrale (11. Jahrhundert, umgebaut im 19. Jahrhundert)
- Bischöflicher Palast
- Barbakán
- Nationaltheater (Nemzeti Színház) von Adolf Lang und Antal Steinhardt (eröffnet 1895)
- Moschee Gazi Khassim, zur christlichen Kirche umgebaut
- Zsolnay-Brunnen auf dem Hauptplatz (Széchenyi-tér), ein Prachtstück des Jugendstils mit der typischen Eosin-Glasur lokaler Majoliken
- Die Moschee des Paschas Jakowali Hassan, das am besten erhaltene mohammedanische Bauwerk in Ungarn. Der Gebetsraum dient als Museum und zeigt türkische Geschichts- und Kunstgegenstände. Daneben steht ein 23 Meter hohes Minarett.
- Die Grabkapelle von Baba Idris
- Das Bad von Pascha Memi (Törökfürdő; türkisches Bad)
- Weltkulturerbe der UNESCO mit ausgiebigem Friedhofskomplex aus spätrömischer Zeit und ausgemalten frühchristlichen Grabkammern
- Bedeutende Museen wie die von Tivadar Kosztka Csontváry, Victor Vasarely, Jenő Kerényi, das Zsolnay-Museum und das Römische Lapidarium
- Zahlreiche Denkmäler, malerische Plätze, südlich anmutende Innenhöfe und Straßencafés mit südlichem Flair
- Botanischer Garten der Universität Pécs (PTE) – heute Universität Pécs
- Postpalast
- Forschungsinstitut für Weinbau und Önologie (FVM Szőlészeti és Borászati Kutatóintézete Pécs) mit einer der größten Sammlungen der Welt an Wein- und Tafeltrauben (knapp 1.200 Sorten)
- Der Fernsehturm auf dem Berg Misina
- Die Kirche auf dem Berg Havihegy (Schneeberg)
- Die Ruinen auf Tettye
- Die Synagoge. Sie wurde 1869 errichtet
- Der Tiergarten
Sport
- Die Fußball-Mannschaft des Pécsi Mecsek FC spielt zurzeit in der Nemzeti Bajnokság II, der 2. Liga Ungarns.
- Die Damen Basketball-Mannschaft MiZo Pécs 2010 wurde mehrmals ungarischer Meister, Pokalsieger und zwei mal in der Euroliga Bronze-Sieger.
Sonstiges
Veranstaltungen
- Vom 8. bis 14. April 2006 fand in der Stadt das Osterseminar der JEV (Jugend Europäischer Volksgruppen) statt. Dieses Seminar setzte sich mit der friedlichen Koexistenz der Volksgruppen auseinander, wobei die Gastgeberstadt als perfektes Beispiel voranging.
- Am 11. April 2006 wurde die Stadt durch eine siebenköpfige EU-Jury zur Kulturhauptstadt Europas 2010 gewählt und am 15. November 2006 durch den Ministerrat der Kulturminister der 25 EU-Staaten bestätigt.
- In jedem Jahr wird das Pécser Staatliche Theater Treffen ("Pécsi Országos Színházi Találkozó", POSZT), ein der größten Ereignissen in dem Theaterleben Ungarns in der Stadt stattfinden.
- Rockmaraton, Musikfestival
- ICWiP (International Cultural Week in Pécs)
- European Convival Winesong Festivals
Architektur
- Die Pécs Árkád ist das größte Einkaufszentrum in Pécs. Das von ECE Projektmanagement errichtete Center wurde im März 2004 eröffnet und beherbergt auf 35.000 Quadratmetern Verkaufsfläche 130 internationale und regionale Geschäfte.
- Das Magasház (ung. „Hochhaus“) ist ein 84 Meter hohes Hochhaus mit 25 Stockwerken in Pécs. Es wurde 1974 errichtet und ist seit 1989 wegen mangelhafter Baustatik (Korrosion des Spannbetons) unbewohnt. Es gilt als das höchste unbenutzte Hochhaus in Mitteleuropa und ist deshalb sogar in das Guinness-Buch der Rekorde eingetragen worden.
- Der Architekturpreis Brick Award ging 2006 an die ungarischen Architekten Ferenc Csagoly und Ferenc Keller für einen Wohn- und Bürokomplex integriert in die historische Umgebung in Pécs.
Bräuche
Besonderer Brauch: Liebes- und Hochzeitspaare versichern sich ihrer Treue durch gemeinsames Anbringen von zwei Vorhängeschlössern in einer Straße nahe dem Dom gegenüber der Gedenktafel von Dr. János Berze Nagy.
Minderheiten
In Pécs befindet sich das bisher einzige Roma-Gymnasium: Das Gandhi-Gymnasium, das seit 1994 im Betrieb ist.
Pécs Verkehr
Pécs ist derzeit noch nicht über eine Autobahn in das ungarische Straßennetz eingebunden, diese soll aber rechtzeitig für 2010 fertiggestellt sein. Bis kurz nach Dunaújváros ist die Autobahn M6 jedoch schon frei. Der Weg nach Budapest per Landstraße (und teilweise Autobahn) beträgt etwa 220km (auf Landstraße 192km), jedoch sind über drei Stunden einzuplanen. Zum Balaton benötigt man per PKW etwa zwei Stunden, zur kroatischen Grenze etwa 30 Minuten.
- Flughafen Pécs-Pogány (kurze Landebahn für kleinere Privatflugzeuge)
- Pécs Főpályaudvar (Bahnhof, regelmäßige Intercityverbindungen nach Budapest)
Söhne und Töchter der Stadt
- Adolph Engel de Jánosi (1820-1903), ungarischer Grossindustrieller
- Anton von Rosas (1791-1855), österreichischer Augenarzt
- Attila Tököli (*1976), ungarischer Fußballspieler
- Béla Tarr (*1955), ungarischer Filmregisseur
- Elisabeth Ruttkay (1926-2009), österreichische Archäologin
- Emerich Ullmann, österreichischer Chirurg
- Ibolya Mehlmann, Handballspielerin bei Aalborg DH
- Johann Schweiger, Schlossermeister, Erfinder in Berlin
- Josef Engel de Jánosi (1851-1939), königlich-ungarischer Hofrat, Schriftsteller und Mäzen
- László Sólyom (*1942), ungarischer Politiker, Präsident Ungarns
- Leopold Fejér (1880-1959), ungarischer Mathematiker
- Marcel Breuer (1902-1981), Architekt und Designer
- Pál Dárdai (*1976), Fußballspieler bei Hertha BSC
- Ramin Delaveri, Architekt und Designer
- Victor Vasarely (1906-1997), französischer Maler und Grafiker
- Vilmos Zsolnay (1828-1900), ungarischer Keramikkünstler und Großindustrieller
- Zoltán Gera (*1979), Fußballspieler bei FC Fulham
Städtepartnerschaften
- Osijek, Kroatien, seit 1973
- Fellbach, Deutschland, seit 1986
- Graz, Österreich, seit 1989
- Arad, Rumänien, seit 1990
- Klausenburg, Rumänien, seit 1990
- Kütahya, Türkei, seit 1981
- Lahti, Finnland, seit 1956
- Lyon, Frankreich, seit 1998
- Seattle, USA, seit 1991
- Terracina, Italien, seit 1996
- Tucson, Arizona, USA, seit 1992
Weblinks
- Panorama von Pécs
- Stadt Pécs
- Flughafen Pécs
- Studentenschaft der Medizinische Fakultät Pécs
- „Lovelocks“ in Pécs (Tor mit den 1000 Schlössern) (Englisch)
- Die Restauration des Friedhofs von Sopianae, Metropolis-Beitrag in Arte TV
- Informationen zum deutschsprachigen Studienprogramm der Medizinischen Fakultät Pécs
- Luftaufnahmen über Pécs
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