- Petrocaribe
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Petrocaribe ist ein Abkommen von Juni 2005 für Erdöllieferungen zum Vorzugspreis von Venezuela an einige Karibikstaaten. Das Abkommen erlaubt Käufe zum Marktpreis, aber nur 40 % müssen bei einem Ölpreis von über 100 $ innerhalb einer Frist von 90 Tagen gezahlt werden. Der Rest kann über 25 Jahre zum Zinssatz von 1 % geschuldet werden. Bei einem Ölpreis unter 100 $ müssen 60 % innerhalb der 90 Tagefrist gezahlt werden und bei einem Ölpreis über 200 $ nur 30 %. Die Karibikstaaten können zu diesen Konditionen bis zu 185,000 Barrel am Tag erwerben. Auch Bezahlungen mit Waren oder Dienstleistungen (Tauschhandel) sind möglich. Zu den mittelfristigen Zielen gehört die gemeinsame Erschließung, Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas durch die Mitgliedsstaaten. Es soll ein Netz erdölindustrieller Anlagen geschaffen werden, durch das die Versorgung der Staaten der Region nachhaltig gewährleistet werden soll.
Inhaltsverzeichnis
Mitgliedstaaten
Die 18 Mitglieder von Petrocaribe sind:
- Antigua und Barbuda
- Bahamas
- Belize
- Dominica
- Dominikanische Republik
- Grenada
- Guatemala
- Guyana
- Honduras
- Haiti
- Jamaika
- Kuba
- Nicaragua
- St. Kitts und Nevis
- St. Lucia
- St. Vincent und die Grenadinen
- Suriname
- Venezuela
Gründung
11 der 15 Mitglieder von CARICOM, Kuba und die Dominikanische Republik unterzeichneten den Vertrag am 7. September 2005. Die Unterzeichnerstaaten waren Antigua und Barbuda, die Bahamas, Belize, Dominica, die Dominikanische Republik, Grenada, Guyana, Jamaika, Kuba, St. Lucia, St. Kitts und Nevis, St. Vincent und die Grenadinen und Surinam. Haiti war nicht zu den Verhandlungen eingeladen, da Venezuela die von den USA eingesetzte Regierung nicht anerkannte. Später erwog der venezolanische Präsident Hugo Chavez aber, Haiti unter dem designierten Präsidenten René Préval an dem Projekt teilhaben zu lassen.
Während es verständlich ist, dass Trinidad und Tobago als Ölförderer das Abkommen nicht unterzeichnete, führte die Nichtunterzeichnung durch Barbados zu Verwunderung. Es wurde spekuliert, das Land habe dem Druck der Vereinigten Staaten nachgegeben, die gespannte Beziehungen zu Venezuela unterhalten. Barbados bestritt diesen Grund und schloss nicht aus, Petrocaribe später beizutreten. Am 31. August 2005 sagte Energieminister Anthony Wood, es würde abgewogen, Petrocaribe zu unterzeichnen oder das bisherige Abkommen mit Trinidad und Tobago beizubehalten. Am 1. September neigte er dazu, das Abkommen nach Änderungen zu unterzeichnen. Welche Änderungen erwartet wurden, blieb unklar, aber es scheint klar, dass der Anstieg der internationalen Ölpreise zu dem Sinneswandel beigetragen hat. Barbados befürchtet durch Petrocaribe steigende Schulden.
Erweiterung
Auf dem dritten Gipfeltreffen des Bündnisses am 11. August 2007 traten Nicaragua und Haiti dem Wirtschaftspakt bei.
Beim vierten Gipfeltreffen vom 20. - 21. Dezember 2007 in Cienfuegos, Kuba, wurde Honduras als neues Mitglied aufgenommen.
Am 13. Juli 2008, beim fünften Gipfeltreffen des Bündnisses in Maracaibo, trat Guatemala als 18. Mitglied bei. Auf diesem Gipfeltreffen kündigte Hugo Chavez an, für jedes Barrel exportierten Öls 50 Cent in einen gemeinsamen Agrarfonds einzuzahlen. Inzwischen haben auch Costa Rica und Panama einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt.[1][2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ teleSUR: Costa Rica formalizó solicitud de ingreso a Petrocaribe, 16. Juli 2008
- ↑ Panama to Join Venezuela’s PetroCaribe Oil Program. In: Latin American Herald Tribune. 7. März 2009, abgerufen am 7. März 2009 (englisch).
Weblink
- Acuerdo de cooperación energética (spanisch)
Kategorien:- Karibik
- Wirtschaft (Venezuela)
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