- Pontarlier
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Pontarlier Region Franche-Comté Département Doubs Arrondissement Pontarlier Kanton Pontarlier Gemeindeverband Larmont Koordinaten 46° 54′ N, 6° 21′ O46.9061111111116.3547222222222825Koordinaten: 46° 54′ N, 6° 21′ O Höhe 825 m (811–1.320 m) Fläche 41,35 km² Einwohner 18.639 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 451 Einw./km² Postleitzahl 25300 INSEE-Code 25462 Website www.ville-pontarlier.fr
Blick auf PontarlierPontarlier ist eine Stadt mit 18.639 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im französischen Jura unweit der schweizerischen Grenze. Sie gehört zum Département Doubs in der Region Franche-Comté und ist Sitz einer Unterpräfektur. Die Stadt ist Mitglied und Sitz des Gemeindeverbands Communauté de communes du Larmont. Die Bewohner der Stadt werden im Französischen als pontissaliens bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Pontarlier liegt etwa 20 km von der Grenze zur Schweiz entfernt auf einer Hochebene am Oberlauf des Doubs und ist mit einer Höhenlage von 837 m die zweithöchstgelegene Stadt Frankreichs nach Briançon. Besançon, Sitz der Präfektur, liegt etwa 60 km nordwestlich der Stadt.
Geschichte
Dank ihrer geographischen Lage spielte die Stadt schon früh eine bedeutende Rolle für den Warenaustausch zwischen Nord- und Südeuropa, im 12. Jahrhundert wurde sie zum Handelszentrum.
Die Stadt litt im Laufe der Geschichte unter zahlreichen durch ihre Grenzlage bedingten Invasionen. Außerdem erlebte sie schwere Brände, die auf die notwendige Beheizung in den strengen Wintermonaten zurückzuführen waren.
Pontarlier war im 19. Jahrhundert Hauptstadt der Absinth-Produktion, 1805 wurde von Henri-Louis Pernod die erste Absinth-Destillerie eröffnet. Durch das Absinth-Verbot 1914 spielte dieser Wirtschaftszweig keine Rolle mehr, bis im Jahr 2001 wieder eine Destillerie mit der Produktion begann.
Bevölkerungsentwicklung Jahr 1793 1851 1896 1954 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008 Einwohner 3.348 4.953 7.557 13.786 15.382 16.442 17.983 17.781 18.104 18.360 18.639 Sehenswürdigkeiten
- Die Porte Saint-Pierre wurde 1772 erbaut an der Stelle der früheren Porte du Boulevard. Die Porte du Boulevard war das wichtigste der fünf Stadttore von Pontarlier.
- Die Kirche Saint-Bénigne aus dem 17. Jahrhundert.
- Chapelle des Annonciades (18. Jahrhundert)
- Chapelle de l’Espérance (1861)
- Die Kasernen Marguet (1748–1764)
- Stadtmuseum von Pontarlier am Place d’Arçon
- Museum Espera von Franco Sbarro (Automobildesign)
- Das Château de Joux (im 10. Jahrhundert erbaut, im 18. Jahrhundert in der heutigen Form ausgebaut) einige Kilometer südlich von Pontarlier. Ab dem 18. Jahrhundert diente es als Gefängnis und beherbergte unter anderen Mirabeau, Toussaint-Louverture und Kleist. Die Festung kann heute in halbstündlich stattfindenden Führungen besichtigt werden und beherbergt ein kleines Museum mit militärischen Utensilien der französischen Armee aus dem 18. Jahrhundert.
Tourismus
Pontarlier ist Wintersportort, vor allem Langlauf wird dort betrieben. Durch die Nähe des Flusses Doubs und der beiden Seen Lac de Saint-Point (der drittgrößte natürliche See Frankreichs) und Lac de Remoray gibt es auch ein großes Angebot an Wassersportarten.
Sport
1997 wurde Pontarlier unter den Städten mit weniger als 30.000 Einwohnern als sportlichste Stadt Frankreichs ausgezeichnet. Hier sind relativ viele bekannte Wintersportler geboren (siehe unten). Die Stadt war mehrmals Etappenziel der Tour de France (2001, 1985, 1972, 1960, 1928, 1927).
Verkehr
Der Bahnhof Pontarlier wird angefahren von einem TGV-Zugpaar der französisch-schweizer Bahngesellschaft Lyria, das die Strecke Paris – Bern befährt. Im Regionalverkehr bestehen Verbindungen der Regionalverkehrsgesellschaft TER Franche-Comté der SNCF nach Dole und Dijon.
In der Stadt wird der öffentliche Personennahverkehr durch das Omnibusnetz der Gesellschaft Pontabus gewährleistet.
Der Flugplatz Pontarlier (ICAO-Code: LFSP) liegt etwa zwei Kilometer westlich der Stadt. Der dort beheimatete Aéroclub Pontarlier wurde 1930 gegründet.
Absinth
Die Bedeutung der Absinth-Produktion wird dargestellt in einem von der Destillerie Pierre Guy eingerichteten privaten Museum, wo man auch Absinth verkosten kann. Die Destillerie hat auf kuriose Weise zur Aufklärung eines geologischen Sachverhalts beigetragen: 1901 zerstörte ein Feuer die Fabrik. Dabei flossen über 1 Million Liter Absinth in den nahegelegenen Fluss Doubs. Erstaunlicherweise nahm das Wasser in der Quelle der Loue, die ca. 15 km entfernt liegt, Geruch und Farbe von verdünntem Absinth an. Seitdem weiß man um die unterirdische Verbindung der beiden Gewässer. Vergleichbares hat man auch in Deutschland in der Schwäbischen Alb (Donauversinkung) gefunden, allerdings unter Verwendung der Fluoreszenzfarbstoffe Fluorescein und Eosin.
Städtepartnerschaften
Pontarlier ist durch Städtepartnerschaften verbunden mit
Villingen-Schwenningen, Deutschland, seit 1964
Zarautz, Spanien, seit 1994
Yverdon-les-Bains, seit 2003
Söhne und Töchter der Stadt
- Florence Baverel-Robert (* 1974), ehemalige französische Biathletin
- Pierre Bichet, Maler, immer noch wohnhaft in Pontarlier
- François Braud, Nordischer Kombinierer
- Vincent Defrasne (* 1977), französischer Biathlet
- Philippe Grenier (1865–1944), Arzt und Abgeordneter
- Fabrice Guy (* 1968), ehemaliger französischer Nordischer Kombinierer
- Arnaud Langel (* 1985 ), französischer Biathlet
- Gilles Marguet (* 1967), ehemaliger Biathlet
- Xavier Marmier (1808–1892), Schriftsteller, geboren 1808
- Jean Claude Eléonore Le Michaud d’Arçon (1733–1800), französischer General und Ingenieur
- Sébastien Rasles (1657–1724), jesuitischer Missionar und Lexikograph
- Alexandre Rousselet (* 1977), französischer Skilangläufer
Weblinks
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