- Rainer Ortleb
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Rainer Ortleb (* 5. Juni 1944 in Gera) ist ein deutscher Politiker (LDPD/FDP). Er war von 1990 bis 1991 Bundesminister für besondere Aufgaben und von 1991 bis 1994 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach dem Abitur 1963 absolvierte Ortleb ein Studium der Mathematik in Dresden. Im Jahre 1971 wurde er zum Dr. rer. nat. promoviert. Seine Habilitation zum Dr.-Ing. habil. erfolgte 1983 mit der Arbeit Baustein-Terminal in Dialogsystemen. Seit 1984 war er Dozent für Informationsverarbeitungssysteme an der Universität Rostock. Im September 1989 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Rostock berufen.
Rainer Ortleb ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Dresden.
Partei
Im Jahre 1968 wurde Ortleb Mitglied der LDPD. Seine Wahl zum LDPD-Kreisvorsitzenden in Rostock erfolgte 1987. Nach der Umbenennung der LDPD in LDP im Herbst 1989 wurde er ihr Parteivorsitzender in der DDR. Von 1991 bis 1994 war er FDP-Landesvorsitzender in Mecklenburg-Vorpommern, ab 1997 leitete er als Vorsitzender den FDP-Landesverband Sachsen, und war deshalb der einzige FDP-Politiker, der jemals zwei verschiedene Landesverbände der Partei leitete.
Von dem Amt in Sachsen trat er wegen des schlechten Abschneidens der FDP bei der Landtagswahl 1999 zurück, bei der er als Spitzenkandidat angetreten war. Nach den Differenzen um die Unterstützung der Wahl des Dresdner Oberbürgermeisters Ingolf Roßberg innerhalb des Kreisverbandes Dresden der FDP, bei der er um Unterstützung von dessen Wahl warb, trat Ortleb 2001 aus der FDP aus.
Bei der Bundestagswahl 2009 rief Ortleb zur Wahl der Partei Die Linke auf.[1] Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls gab er der rechtskonservativen Wochenzeitung Junge Freiheit ein Interview, in dem er unter anderem eine nationalliberalere Ausrichtung der FDP forderte.[2]
Abgeordneter
Ortleb wurde 1990 Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Hier war er der Vorsitzende der FDP-Fraktion. Er zählte dann zu den gewählten 144 Volksammerabgeordneten, die am 3. Oktober 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages wurden. Dem Deutschen Bundestag gehörte er noch bis 1998 an. Ortleb war zuletzt (13. Wahlperiode 1994) über die Landesliste Mecklenburg-Vorpommern in den Deutschen Bundestag eingezogen.
Öffentliche Ämter
Am 3. Oktober 1990 wurde er in das Kabinett von Bundeskanzler Helmut Kohl als Bundesminister für besondere Aufgaben berufen. Von 18. Januar 1991 bis zu seinem Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen am 3. Februar 1994 leitete er dann das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft.
Siehe auch
Literatur
- Helmut Müller-Enbergs: Ortleb, Rainer. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Einzelnachweise
- ↑ Worte zur Wahl. Die Linke, abgerufen am 25. September 2009 (zur Bundestagswahl 2009).
- ↑ Moritz Schwarz: „Ich bin froh und dankbar!“ Junge Freiheit, Ausgabe 46/09, abgerufen am 20. November 2009 (Interview mit Rainer Ortleb).
Weblinks
Commons: Rainer Ortleb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Lebenslauf Rainer Ortlebs
- Politischer Werdegang (Artikel v. Ditfurth)
- Eintrag im Catalogus Professorum Rostochiensium
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