- Rotkreuz-Bahnhof
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Bahnhof Rotkreuz Heutiges Bahnhofsgebäude von Süden her gesehen mit allen Veränderungen und Anbauten, der Bahnhofsplatz vorne und der Bushof "Bahnhof Süd" links Bahnhofsdaten Art Personen- und Güter-/Rangierbahnhof; Eisenbahnknoten; Durchgangs- und Trennungsbahnhof Perrons 6 bzw. 20 Gleise für Passagier- bzw. Rangierbahnhof
Architektonische Daten Eröffnung 1864 bzw. 1973
Baustil Heimatstil bzw. Strukturalismus Stadt Rotkreuz ZG Kanton Zug Staat Schweiz Koordinaten 47° 8′ 32″ N, 8° 25′ 41″ O47.1422222222228.4280555555555Koordinaten: 47° 8′ 32″ N, 8° 25′ 41″ O; CH1903: (675051 / 221722) Eisenbahnstrecken - Gotthardbahn (600)
- Bahnstrecke Zürich–Luzern (660)
- Aargauische Südbahn (653)
- Schweizerische Centralbahn
- Nordostbahn
- Südostbahn (geplant)
- Stadtbahn Zug
- S-Bahn Luzern
Der Bahnhof Rotkreuz ist ein wichtiger S-, Regional- und Fernbahnhof, sowie ein trotz seiner nur wenigen Gütergeleise offiziell als Rangierbahnhof eingestufter Knotenbahnhof des Einzelwagenverkehrs. Er liegt inmitten der Kleinstadt Rotkreuz in der Gemeinde Risch im Kanton Zug. Der neben dem Bahnhof Zug wichtigste Bahnhof im Kanton Zug wurde 1864 an der Strecke Luzern – Zug errichtet und war, und ist auch bis heute, für Personen- und Güterverkehr, einer der wichtigsten Bahnhöfe in der Schweiz. Von vier Richtungen her kann man den Bahnhof erreichen:
- Luzern – Olten
- Zürich
- Milano/Gotthardbahn
- Brugg AG – Basel/Zürich bzw. Aarau – Olten
- Arth-Goldau – Biberbrugg (geplant)[1]
Früher wurde er vor allem als Umsteigemöglichkeit für Fahrgäste von Deutschland vorgesehen.
UN/LOCODE: CH RTZ
Inhaltsverzeichnis
Heutiger Ausbau
Güterverkehr Rotkreuz und Zugsverkehr pro Tag[2] Jahr Güterverkehr t Reisezüge Güterzüge 1902 6365 54 13 1910 6932 55 15 1920 13404 41 19 1930 15777 39 61 1940 9029 59 48 1950 71462 70 45 1960 46835 85 87 1970 87465 87 106 1980 147942 108 113 Der Bahnhof Rotkreuz verfügt über sechs Gleise mit überdachten Bahnsteigen für den Personenverkehr. Im Bahnhofsgebäude befinden sich drei Bahnschalter, ein Reisebüro und ein Kiosk mit Lebensmitteln und einem Café. Vor dem Bahnhof befindet sich der Bahnhofsplatz, welcher sich mit dem Dorfmattplatz zu einer grossen Fläche vereinigt. Der ganze Bahnhof ist Rollstuhlgängig gestaltet.
Der Güterbahnhof verfügt über eine siebengleisige Richtungsgruppe und einen Ablaufberg. Das eine der zwei Güterbahnhofsgebäude steht gegenüber dem Bahnhofsgebäude am Gleis 7, das andere neben dem Ablaufberg und der Bahnwartehalle. Betrieblich ist der Güterbahnhof dem Rangierbahnhof Limmattal unterstellt.
Am Ende des Güterbahnhofs, auf der Seite Zugersee, ist bis 2015 – 2020 der Bau der S-Bahn-Haltestelle Rotkreuz Rüti geplant. Dann soll an dieser Haltestelle ein neuer Park-and-Ride-Platz erstellt werden, damit die Fahrgäste nicht alle in Hauptbahnhof einsteigen müssen.
Anbindungen
Bahnlinien
Von Rotkreuz kann man heutzutage nicht mehr so weit reisen wie einst Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts. Folgende Zuglinien verkehren durch Rotkreuz:
- IR Zürich – Thalwil – Baar – Zug – Rotkreuz – Luzern
- EC Zürich – Rotkreuz – Arth-Goldau – Göschenen – Bellinzona – Lugano – Como – Milano Centrale (hält nur saisonal)
- CIS Zürich – Rotkreuz – Arth-Goldau – Bellinzona – Lugano – Milano Centrale (hält nur saisonal)
- S1 Rotkreuz – Cham – Zug – Baar
- S1 Baar – Zug – Cham – Rotkreuz – Ebikon – Luzern
- S18 Baar – Zug – Cham – Rotkreuz – Ebikon – Luzern – Sursee (– Olten) – die S18 verkehrt meist als S1 bis nach Luzern
- S Arth-Goldau – Rotkreuz – Wohlen AG – Dietikon – Zürich
- S26 (vorher R) Rotkreuz – Muri – Wohlen – Othmarsingen
- S26 (vorher R) Rotkreuz – Muri – Wohlen – Lenzburg – Aarau
- S31 Die S31 nach Arth-Goldau – Biberbrugg ist für 2010 geplant.
Durch den Doppelspurausbau Cham – Rotkreuz von 2007 bis 2008 verkehren seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 die Stadtbahnen Zug und Luzern von Baar im Viertelstundentakt bis nach Rotkreuz und im Halbstundentakt weiter nach Luzern.
Neben Reisezügen verkehren die meisten Güterzüge der Nord-Süd-Transitachse von Basel über Brugg AG entlang der Aargauischen Südbahn bis Rotkreuz und dann weiter zum Gotthard.
Buslinien
Der Bahnhof Rotkreuz wird auch regional mit vielen Bussen erreicht:
- ZVB 8 Rotkreuz – Cham – Baar
- ZVB 51 Rotkreuz – Hünenberg
- ZVB 52 Rotkreuz – Küntwil (Rotkreuzer Ortsbus)
- ZVB 53 Rotkreuz – Buonas – Risch – Küssnacht am Rigi
- Postauto 73 Rotkreuz – Meierskappel – Adligenswil – Luzern Bahnhof
- Postauto TSE Rotkreuz – Honau – Gisikon – Eschenbach – Hochdorf (Trans-Seetal-Express)
Geschichte
Der Bahnhof Rotkreuz wurde 1864 mit dem Bau der Ost-West- und der Nordostbahn erstellt.
Das neu gegründete Unternehmen der Ost-West-Bahn plante den Bau der Strecke von Lausanne über Luzern – Rotkreuz – Affoltern am Albis – Zürich Hauptbahnhof. Dabei wurde die Bahn durch das Albistal (Affoltern, Birmensdorf) geplant, nicht wie heute über Baar ZG – Thalwil. Es gab jedoch oftmals Besitzerwechsel und Bauverzögerungen. Die Strecke konnte schlussendlich am 3. Dezember 1862 für Fr. 1’830’000 statt 3'000'000 an die schweizerische Nordostbahngesellschaft verkauft werden. Somit begann auch der Bau des Rotkreuzer Bahnhofs.
Es wurde jedoch immer wieder verhandelt, ob der Bahnhof nun am Ortsrand (da wo er heute steht, also im Ortskern) oder weit ausserhalb in der Rüti gebaut werden sollte. In letzter Minute entschied man sich für den Bau am Ortsrand, damit man später noch einen Güterbahnhof bauen konnte. Der Bahnhof wurde am 29. Mai 1864, allerdings auf der Seite des heutigen Industriegebietes, eröffnet. Nun pendelten anfangs rund 1000 Leute vom Bahnhof Rotkreuz aus nach Zürich und Luzern. Die Gotthardbahneröffnung erfolgte 1872. Sie wurde von der Schweizerischen Centralbahn geleitet. Die Strecke der aargauischen Südbahn von Aarau – Rupperswil erfolgte am 1. Dezember 1881. Somit kamen immer mehr Reisende aus dem Deutschen Reich, um hier in die Gotthardbahn ins Tessin umzusteigen. Schon im Oktober 1877 war die Strecke Rotkreuz – Immensee überlastet. Nach Abstimmungen gingen die durch Rotkreuz laufenden Zuglinien an den Bund über und führen seither den Namen SBB.
Im Juli 1922 wurde die Strecke Rotkreuz – Immensee elektrifiziert, im Oktober 1922 die Strecke Luzern - Zug und im Mai 1923 die Strecke Rupperswil – Rotkreuz.
Am 5. Juni 1925 wurde der Bahnhof Risch/Meierskappel eröffnet, welcher jedoch 2003 wieder geschlossen wurde. Im Juni 1960 musste im Bahnhof ein durchgehender Tag- Nacht- Rangierbetrieb eingeführt werden. Im Sommer 1963 wurde die 2. Spur nach Immensee eröffnet, die Strecke nach Oberrüti – Rupperswil 1968 und die Strecke nach Cham 2008.
Von 1969 bis 1972 wurde das neue Bahnhofsgebäude auf der anderen Seite errichtet, an der Stelle des alten Gebäudes entstand ein neues Rangiergebäude. Ausserdem entstanden zwischen den Gleisen gedeckt Perrons. Im Herbst 1973 wurde der Bahnhof mit einer schlichten Einweihung eröffnet. Am 26./27. Mai 1974 dann noch die Sicherungsanlagen. Mit diesem 30-Millionen-Projekt hat der Knotenpunkt Rotkreuz als Sammel- und Verteilstelle der Zentralschweiz direkte Verkehrsverbindungen zu den bedeutendsten Rangierbahnhöfen der deutschen Schweiz und des Tessins. Im Juli 1969 wurde dann auch die neue Brücke der Ortsumfahrung Rotkreuz eröffnet und somit der Bahnübergang abgerissen. An dessen Stelle steht heute das rote Kreuz. Durch den Bau der Stadtbahn Zug 2004 wurde der Bahnhof nochmals komplett erneuert und mit elektronischen Bildschirmen im Bahnhof, den Unterführungen und den Bahnsteigen ergänzt. Mit der Eröffnung der Stadtbahn Zug und der S-Bahn Luzern wurde Rotkreuz auch ein wichtiger Regionaler Umsteigeknoten.
Quellen
- Buch Risch von Richard Hediger
- offizieller Fahrplan vom 15. Oktober 1883
Siehe auch
Weblinks
Fussnoten
- ↑ Pressemitteilung der Neuen Schwyzer Zeitung: Neue Schwyzer Zeitung, 27.02.2008.
- ↑ Erziehungsrat des Kantons Zug: Zugerland - Ein Heimatbuch, Zug 1983, Verlag Zürcher AG Zug
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