- Räuber Kneißl
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Filmdaten Originaltitel Räuber Kneißl Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 2008 Länge ca. 114 Minuten Altersfreigabe FSK ab 12[1] Stab Regie Marcus H. Rosenmüller Drehbuch Karin Michalke
Christian LerchProduktion Quirin Berg
Max WiedemannMusik Gerd Baumann Kamera Stefan Biebl Schnitt Georg Söring Besetzung - Maximilian Brückner: Mathias Kneißl
- Maria Furtwängler: Theresia Pascolini/Kneißl
- Brigitte Hobmeier: Mathilde
- Adele Neuhauser: Martha
- Michael Fitz: Vater Kneißl
- Florian Brückner: Alois Kneißl
- Stefanie von Poser: Katharina Kneißl
- Christian Lerch: Wilderer Wörndl
- Thomas Schmauser: Gendarm Förtsch
- Andreas Giebel: Dorfpfarrer
- Jürgen Tonkel: Gendarm Brandmaier
- Eisi Gulp: Gendarm Kleylein
- Johann Schuler: Schneiderbauer
- Ulla Geiger: Filomena
- Rosalie Thomass: Eleni
- Tilo Prückner: Schreiner
- Winfried Frey: Gösswein
- Michael Schreiner: Erbracher
- Alexander Liegl: Laborant
- Barbara De Koy: Ottilie
- Sarah Camp: Krankenschwester
- Sigi Zimmerschied: Flecklbauer
Räuber Kneißl ist ein deutscher Spielfilm des Regisseurs Marcus H. Rosenmüller, der das Leben des bayerischen Räubers Mathias Kneißl von 1892 bis zu seiner Hinrichtung 1902 zum Thema hat. Nach dem Film Mathias Kneißl von Reinhard Hauff aus dem Jahre 1970 mit Hans Brenner in der Hauptrolle, ist dies die zweite Verfilmung der Lebensgeschichte des Mathias Kneißl.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
In der Schachermühle im Dachauer Hinterland führt die Familie Kneißl ein bescheidenes Leben in Armut. Durch kleinere Diebstähle und Wilderei können sie sich einigermaßen über Wasser halten. Mathias Kneißl fällt der Justiz bereits als Kind auf, aufgrund der Plünderung eines Opferstockes. Eines Tages wird der Vater auf der Flucht von der Polizei erschlagen, und die Mutter muss ins Gefängnis. Mathias Kneißl und sein Bruder Alois werden später wegen einer Schießerei ebenfalls eingesperrt. Alois überlebt das Zuchthaus nicht.
Nach der Haftentlassung steckt Mathias voller Hoffnung und Zukunftspläne. Mit seiner Liebsten, Mathilde, möchte er nach Amerika auswandern, um sich dort eine neue, ehrbare Existenz aufzubauen. Allerdings fehlt dazu das nötige Geld. Aufgrund seiner Lebensgeschichte und der Haft weigern sich viele Arbeitgeber, diesen „Zuchthäusler“ einzustellen. Statt der von Hias gewünschten ehrlichen Arbeit lässt er sich in seiner Not auf eine „todsichere Sache“ ein, bei dem ein reicher Bauer ausgeraubt werden soll. Jedoch läuft nicht alles nach Plan, und die Polizei fahndet erneut nach ihm.
Hintergrund
Der Film wurde von September bis November 2007 im Museumsdorf Bayerischer Wald in Tittling, in der Ginghartinger Mühle im Landkreis Freyung-Grafenau, im Freilichtmuseum Massing im Landkreis Rottal-Inn, im Freisinger Gefängnis und an Orten in Tschechien, Landshut, Moosburg, München und Umgebung gedreht. Er ist eine Produktion der Wiedemann & Berg Filmproduktion in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk. Die Uraufführung fand am 24. Juni 2008 im Rahmen des Filmfest München statt, der Kinostart erfolgte am 21. August 2008. Räuber Kneißl erreichte in Deutschland etwa 230.000 Kinobesucher.[2]
Laut eigener Aussage legte Rosenmüller großen Wert auf die authentische Wiedergabe der Biographie Kneißls, obwohl das Abenteuer und die Liebesgeschichte für ihn an erster Stelle standen. Die Verehrung, die Kneißl heute erfährt, bis hin zur Verklärung, beruht laut Filmprospekt darauf, dass viele Bayern das Rebellische als bayerische Tugend sehen und zu große Bevormundung nur Widerstand in ihnen regt.[3]
Kritiken
- Das Lexikon des Internationalen Films nennt die „bilderbuchhafte Rekapitulation des kurzen Lebens von Mathias Kneißl“ eine „Mischung aus Chronik und Ballade, nahe an den historischen Fakten, aber mit märchenhaft-burleskem Gestus inszeniert. Das in Ausstattung und Setdesign um Historizität bemühte Drama meidet frühere sozialkritische Interpretationen, fügt der durchweg positiv gezeichneten Figur aber keine neue Deutung hinzu.“[4]
- Ulrike Frick lobt im Münchner Merkur die „akribischen und liebevollen Details der Epoche sozialer Ungerechtigkeit“. Zudem meint sie, dass Rosenmüller mit dem Film über „mit einem düsteren Heiligenschein versehenem Volkshelden“ eine „ungewöhnliche Mischung aus Western und Heimatfilm gelungen sei, bei der sich tragische, grausame und heitere Momente abwechseln.“ Außerdem hebt sie die „exquisiten Darsteller“ hervor, die „erfreulicherweise allesamt des notwendigen Idioms mächtig sind“. Jedoch kritisiert Frick auch, dass der Film „zu sehr in sehenswerte Einzelszenen zerfalle“ und dass diese Verfilmung insgesamt nicht an die „zermalmende Wucht“ heranreiche, die Reinhard Hauff 1970 seiner Version verleihen konnte und dass Brückner an den „unvergleichlichen Hans Brenner“ nicht heranreiche.[5]
- In der Süddeutschen Zeitung wird der „melodramatische und lebensnahe“ Film als „stilsichere und packende Geschichte des legendären Wilderers und Diebs“ beschrieben, die zudem eine „tragische Ballade sei, die Züge eines bayerischen Western hat“.
Einzelnachweise
- ↑ SPIO: FSK-Freigabe Räuber Kneißl, FSK-Karte Räuber Kneißl (20. Dezember 2009)
- ↑ Filmhitliste: Jahresliste (deutsch) 2008, Filmförderungsanstalt, abgerufen am 9. Mai 2011
- ↑ Räuber Kneißl – Prospekt zum Film
- ↑ Räuber Kneißl im Lexikon des Internationalen Films
- ↑ Western aus Bayern: Mit düsterem Heiligenschein, Münchner Merkur vom 21. August 2008, S. 18
Weblinks
- Räuber Kneißl in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Seite zum Film
- Räuber Kneißl bei filmportal.de
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de
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