Sankt Georgen im Breisgau

Sankt Georgen im Breisgau
Wappen Freiburg
Wappen
Sankt Georgen
Freiburg im Breisgau
Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR)
Baden-Württemberg, Deutschland
Lage im Stadtkreis Freiburg
Basisdaten
Stadtteil von Freiburg
Stadtteilnummer: 62
Stadtteil: {{{MUNICIP}}}
Stadtbezirk: {{{adunit}}}
Gliederung: 2 Bezirke:
621 St. Georgen Nord
622 St. Georgen Süd
eingemeindet seit: 1938
Geografische Lage: 47° 59′ N, 7° 48′ O47.9811111111117.8041666666667220-350Koordinaten: 47° 58′ 52″ N, 7° 48′ 15″ O
Höhe: 220-350 m ü. NN
Fläche: 10,67 km²
Einwohner: 10.654 (31.12.2007)
Bevölkerungsdichte: 999 Einwohner je km²
Ausländeranteil: {{{ALIEN}}} %
Postleitzahl: 79111
Vorwahl: 0761
Adresse der
Verwaltung:
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Internetauftritt: www.freiburg-stgeorgen.de
E-Mail-Adresse: {{{E_MAIL}}}
Politik
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Dialekt: {{{DIAFAM}}}
Hauptvariante: {{{DIALECT}}}
Regionalvariante: {{{DIAREG}}}
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Verbreitung: {{{DIAACT}}}
Topographie
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Luftbild
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Sankt Georgen ist ein Stadtteil der Stadt Freiburg im Breisgau. Die aus den drei Dörfern Uffhausen, Wendlingen und Sankt Georgen gebildete Verbandsgemeinde Sankt Georgen im Breisgau war bis 1937 selbständig. Sankt Georgen wird im Süden vom zu Ebringen gehörenden Schönberg und im Südosten von der Gemeinde Merzhausen, nach Osten vom neuen Freiburger Stadtteil Vauban, nach Nordosten vom Stadtteil Haslach und nach Nordwesten vom Stadtteil Rieselfeld begrenzt. Im Westen verläuft im Mooswald auf einer Linie zwischen dem Eugen-Keidel-Thermalbad und den Schlatthöfen die Gemarkungsgrenze zu den Tunibergstadtteilen Tiengen und weiter nördlich Opfingen. Im Südwesten grenzt die Gemarkung an die Gemeinde Schallstadt.

Sankt Georgen besteht aus den beiden Freiburger Stadtbezirken 621 St. Georgen Nord und 622 St. Georgen-Süd, deren Grenze die Hauptlinie der Rheintalbahn bildet.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Das Wappen der Verbandsgemeinde Sankt Georgen wurde vermutlich im 16. Jahrhundert verliehen und zeigt den Heiligen Georg als Drachentöter auf dem achtzackigen, roten Malteserkreuz.

Geschichte

Die ersten Siedlungen für das Gebiet der Gemeinde lassen sich bis ins 8. Jh. vor Christus auf dem Grund des späteren Ortsteils Uffhausen nachweisen. Aus römischer Zeit wurden die Reste einer Straße und eines Brunnens etwa auf das Jahr 50 vor Christus datiert. Ein in der Nähe liegendes römisches Gehöft diente später allemannischen Siedlern, die ein Dorf gründeten, das am 26. Dezember 786 als Wendlingen erstmals erwähnt wird und so als offizielles Gründungsdatum Sankt Georgens gilt. Der Ortsteil Uffhausen wird 873 erstmals erwähnt. Beide Siedlungen liegen südlich der Landstraße nach Basel am Schönberg. Im Jahr 1178 wurde an dieser Straße eine Kirche dem Heiligen Georg geweiht. Das Doppeldorf Wendlingen/Uffhausen wurde ab 1306 von einem Vogt regiert. 1302 tauchte für dieses Dorf dann erstmals der Name „Sankt Georgen“ auf. 1390 wurden Uffhausen und Wendlingen Erblehen des Johanniterordens. Das Dorf ist landwirtschaftlich geprägt (Wein, Holz).

In den Schlachten des Bauernkrieges 1425 wurden die Dörfer aufgrund ihrer exponierten Lage jeweils stark beschädigt, die oberhalb Uffhausens liegende Schneeburg wurde zerstört und in den folgenden Jahren abgetragen. Uffhauser beteiligten sich an der Belagerung Freiburgs. In der Schlacht am Schönberg und Schlierberg im Dreißigjährigen Krieg 1644 wurde Sankt Georgen quasi „weggeschossen“, da es mitten im Kampfgebiet liegt. Am Ende des Krieges existierte praktisch keine Besiedlung mehr. In den folgenden Jahren wurde Sankt Georgen wieder aufgebaut und wuchs relativ langsam zu einem Siedlungsbereich zusammen. Mit der Säkularisierung durch Napoléon Bonaparte fiel Sankt Georgen 1806 dem neuen Kurfürstentum bzw. Großherzogtum Baden zu. Ein leichter wirtschaftlicher Aufschwung entstand durch die Anbindung mit einem Haltepunkt an die Eisenbahnlinie Freiburg-Schliengen im Jahr 1859.

Mit dem Wachstum Freiburgs entstanden zunehmend Spannungen, weil die Stadt sich weiter nach Westen ausdehnen wollte. So wurden 1890 Teile des Gemeindewaldes das Rieselfeld von Sankt Georgener Bürgern zwangsenteignet und der Stadt Freiburg angegliedert.

Unter Protest der Bürger wurde 1905 eine Gütereisenbahnlinie gebaut, die den Ortsteil Wendlingen zerschneidet. 1936 wurde am Schönberg durch die nationalsozialistische Wirtschaftsplanung ein wenig ertragreicher Eisenerzabbau[1] begonnen, ebenso eine Kaserne auf dem Gebiet des heutigen Vauban eröffnet. Mit ihrem Bau wuchsen Freiburg und Sankt Georgen endgültig zusammen, sodass der Gauleiter Badens 1937 verfügte, die Gemeinde der Stadt Freiburg anzugliedern (Vollzug am 1. April 1938) - unter erfolglosem Protest Sankt Georgens vor dem Badischen Staatsgericht. (Bis heute kursiert das Gerücht, dass dies nur aus Prestigegründen geschah, damit die Kaserne zu Freiburg und nicht zu Sankt Georgen gehörte). Noch heute erzählt man sich, dass es nicht an dem Vorwurf lag, dass St. Georgen den notwendigen Kasernen(abwasser)kanal nicht hätte bauen können, sondern auch daran, dass die gefüllte Gemeindekasse St. Georgens einer Zwangseingemeindung "zum Opfer" gefallen sei. Die Stadt Freiburg schlug einen Großteil des vormaligen Sankt Georgener Forstes ein und sanierte in den folgenden Jahren so ihre Stadtkasse. Nach dem Krieg wurde das Kasernengelände von französischen Truppen genutzt.

Sankt Georgen wurde baulich immer mehr zum Vorort Freiburgs - auf den ehemaligen Landwirtschaftsflächen entstanden neue Wohn- und Gewerbeflächen. Die anhaltenden Spannungen der Bürger gegenüber Freiburg führten 1950 zur Gründung des Bürgervereins als „illegales Dorfparlament“. Durch umfangreiche Bebauung wuchs die Einwohnerzahl ständig. 1955 sammelten sich die Prostanten in St. Georgen und gründeten ihr eigenes Kirchengemeindezentrum - die evangelischen Lukasgemeinde - am Mettweg. Das Mineral-Thermalbad wurde 1978 erbaut und dem früheren Freiburger Oberbürgermeister Dr. Eugen Keidel namentlich gewidmet. Im Kurbezirk im Mooswald entstanden weitere medizinische Einrichtungen. Der Ausbau des Gewerbegebiets Haid brachte viel Aufschwung in den Freiburger Südwesten. Trotz seiner 12.000 Einwohner erhielt der Ort keinen direkten Anschluss an das Freiburger Stadtbahnnetz- die Stadtbahn endet an der Munzinger Strasse und seit 2006 an der Innsbrucker Straße. Seit 1987 verfolgt der St. Georgener Dorfschreiber Uto R. Bonde die Projektierung einer durchgängigen Stadtbahnlinie "Südschiene" von der Innenstadt über St. Georgen zur VAG - Zentrale auf der Haid. Die heutigen Endstationen im Osten (Innsbrucker Straße) und im Westen (Munzinger Straße) sind Etappenziele und warten auf einen "Ringschluß" durch eine Linie durch St. Georgen. Das 1200-jährige Jubiläum wurde 1986 von einem 12köpfigen Festkomitee ("die zwölf Apostel") geplant und mit einer Festwoche und einem prächtigen Festumzug gefeiert. Als symbolische Versöhnungsgeste restaurierte die Stadt Freiburg hierzu verschiedene Sankt Georgener Bauten wie die Festhalle (Sanierung) und die historische Peter-und-Paul-Kapelle. Als 1985 bekannt wurde, dass die Stadtverwaltung (Sportbürgermeister Thomas Landsberg) vorhatte das Schwimmbad in der Häge wegen zu "hohem Sanierungsbedarf" zu schließen, organisierte sich massiver Bürgerprotest für den Erhalt des Bades. Alle Bürgervereine Freiburgs, die in der Arbeitsgemeinschaft AFB zusammengeschlossen sind, unterstützen den "Kampf um´s Schwimmbad in St. Georgen". Nach einjähriger Umbauzeit wurde es am 6. Juni 1998 zu seiner 68. Badesaison wieder in Betrieb genommen. Es zählt zu den beliebtesten Freizeiteinrichtungen im Freiburger Süden - der Bürgerverein errichtete zusammen mit der Stadtverwaltung zwei Beach-Volleyball-Spielplätze. Jedes Jahr wird dort unmittelbar an einem Wochenende vor der Sommerpause vom Gemischten Chor "Eintracht" das Schwimmbadfest gefeiert; der Bürgerverein gestaltet mit dem Turnverein ein Beach-Volleyball-Turnier und die Kinder messen ihre sportlichen Leistungen in einem sportlichen "swim & run"-Wettbewerb. Im September 1988 eröffnete der damalige Erste Bürgermeister, Dr. Seven von Ungern- Sternberg (CDU) und die Landwirtschaftsministerium von Baden- Württemberg, Gerdi Staiblin, den ersten Bauernmarkt auf dem Kirchpaltz der kirche St. Peter und Paul in Uffhausen. bereits ein Jahr später konnte der Trägerverein, Bauernmarkt St. Georgen e.V., seinen zweiten Bauernmarkt eröffnen - im Wohnquartier Vauban. An beiden Markttagen, mittwochs ab 13 Uhr in Vauban und samstags von 8 bis 13 Uhr bieten die Marktbeschicker eine vielzahl -meist ökologisch angebaute- Nahrungsmittel, Obst und Gemüse, an. Am 20. September 2008 konnte das zehnjährige Bestehen gefeiert werden, dabei waren die meisten Beschicker aus der Gründungszeit noch aktiv. Die musikalische Umrahmung gestaltete die Trachtengruppe St. Georgen mit Volkstanzdarbietungen der Kinder- und Erwachsenengruppe.

Das auf dem ehemaligen Kasernengelände errichtete Stadtviertel Vauban wurde zum 1. Januar 2008 aus St. Georgen ausgegliedert und wird seither als eigener Stadtteil geführt.

Infrastruktur

Blick vom Schönberg auf Sankt Georgen, im Hintergrund das Gewerbegebiet Haid

Das alte Ortszentrum Sankt Georgens ist durch die enge Anbindung an die Großstadt Freiburg wie auch ab das Gewerbegebiet Haid geschäftlich relativ verwaist, lediglich ein Subzentrum in der Blumenstraße ist noch vorhanden. Durch zwei Buslinien und zwei Straßenbahnen im Randbereich des Ortes sowie die ebenfalls recht peripher gelegene Bahnstation ist jedoch eine gute Anbindung an die Freiburger Innenstadt gewährleistet. Im Gewerbegebiet Haid haben sich Supermärkte sowie Elektrofach- und Baumärkte niedergelassen. Die Bundesstraße 31 verbindet Sankt Georgen mit der Freiburger Innenstadt und der Bundesautobahn 5 Karlsruhe-Basel.

Sankt Georgen verfügt über zwei Grundschulen, eine Hauptschule, ein Gymnasium und eine Waldorfschule. Es existiert bereits seit 1930 ein Freibad - dieses wurde durch engagierte Demonstration des Bürgerwillens nicht geschlossenn, sondern modernisiert. Besonders nach Süden und Westen ist Sankt Georgen von Wald umgeben, der mit Wanderwegen als Naherholungsgebiet gelten kann. Ebenfalls vorhanden sind bis heute Weinberge am Westrand des Schönbergs, die zum Teil noch Mitgliedern der Winzergenossenschaft Freiburg Sankt Georgen gehören. Die Winzergenossenschaft Freiburg Sankt Georgen hat 2006 mit der benachbarten WG Wolfenweiler fusioniert, auch von dort wird es weiter eine Auswahl an Weinen von der "Lage Steinler" geben.

Leben

Vielleicht liegt es an der bis heute andauernden Rivalität gegenüber Freiburg, dass das dörfliche Leben in Vereinen und Kultur recht stark verankert ist oder jedoch auch an der alemannischen Identität der „St. Jergemer“, die zugunsten „Zugereister“ in die Minderzahl geraten. Ein großer Prozentsatz der Bürger gehört dem „Bürgerverein“ an, der ein Anzeigen- und Informationsblatt herausgibt, den 'St. Georgener Boten'.

Das Stadtbild ist heute geprägt von Einfamilienhäusern aus der Nachkriegszeit, lediglich das alte Rathaus und wenige Gebäude in den alten Dorfkernen sind noch historisch. Ende des 19. Jahrhunderts brachten es die St. Georgener selbst fertig, ihre alte Dorfkirche, eine original romanische Kirche, abzureißen und durch eine „moderne“ zu ersetzen. Ein seltsam anmutender Bürgerwillen zeigte sich auch in den 1980er Jahren, als sich einzelne Bürger (Kaufleute der Basler Landstrasse) so lange Einwände gegen den geplanten Straßenbahnbau von dem Gewerbegebiet Haid "über den Kirchplatz von St. Georg" (katholisch) nach St. Georgen erhoben, bis dieses Planungsvorhaben 1989 eingestellt wurde und die im Bundeshaushalt bereits dafür eingestellten 40 Millionen DM im "Wiedervereinigungshaushalt" für den Ausbau der Bundesautobahnen (Aufbau Ost) verwendet wurden.

Wahrzeichen Sankt Georgens sind neben der Schönbergkulisse, die beiden Kirchtürmen von St. Peter und Paul in Uffhausen (modern) und der neogotische von St. Georg am südlichen Ortseingang und die historische Kapelle Peter und Paul im Kapellenwinkel.

Schon Mitte Mai werden die viertägigen St. Georgener Weintage im Breisgau begangen; seit 1977 präsentieren sich die örtlichen Vereine hier in einem bunten Angebot von gastlichen Schenken in den Höfen und Gassen des alten Ortsteiles Wendlingen. Der Anteil von Winzerfamilien nimmt zunehmend ab - das Winzerdorf verliert zunehmend seinen dörflichen Charakter. Ebenfalls jährlich findet eine Reiterprozession, "Georgsritt" genannt, mit Pferdesegnung durch den katholischen Ortspfarrer zur Erinnerung an den Namenspatron Georg statt (auch Freiburg - siehe Darstellung auf der Ostseite des Schwabentors).

Fußnoten

  1. http://kartan.de/index.php?id=bergwerk_schoenberg Eisenerzbergbau St. Georgen/Schönberg

Weblinks


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