- Schirka
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Steiermark Politischer Bezirk Leibnitz (LB) Fläche 15,62 km² Koordinaten 46° 50′ N, 15° 30′ O46.83722222222215.502777777778286Koordinaten: 46° 50′ 14″ N, 15° 30′ 10″ O Höhe 286 m ü. A. Einwohner 1.218 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 78 Einwohner je km² Postleitzahl 8403 Vorwahl 03182 Gemeindekennziffer 6 10 20 NUTS-Region AT225 Adresse der
GemeindeverwaltungLang 3
8403 LangOffizielle Website Politik Bürgermeister Johann Maier (ÖVP) Gemeinderat (2005)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Lang Die Gemeinde Lang gehört zum Bezirk Leibnitz des Bundeslandes Steiermark in Österreich. Zur Gemeinde gehören die Ortschaften Dexenberg, Göttling, Jöß, Langaberg, Schirka und Stangersdorf.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Gemeinde liegt auf einer Höhe von 280 bis 340 Metern über der Adria. Die zentrale Ortschaft zählt ca. 1250 Einwohner und verfügt über eine Grundfläche von 1,489 Hektar.
Geschichte
Ur- und Frühgeschichte
Der vorerst älteste bekannte Siedlungsbereich in der Gemeinde Lang ist die so genannte Tischlerhöhe, die ursprünglich wohl Dexenberg hieß. An ihrem bzw. seinem Fuß liegt heute die kleine Ortschaft Dexenberg. Die Tischlerhöhe weist alle Merkmale einer urgeschichtlichen Höhensiedlung auf. Die ehemalige Bergkuppe wurde zu einem, ohne Grabungen nicht bestimmbaren Zeitpunkt eingeebnet und ist allseits scharf abgeböscht. Auf dem Plateau sind immer wieder Streufunde gemacht worden, die die Existenz einer Siedlung an dieser Stelle beweisen. Sie ist in das 4. Jahrtausend vor Chr. zu datieren und gehört zum Bereich der Lasinja-Kultur. Einige wenige bronzezeitliche Tonscherben könnten als ein Indiz für eine Siedlung im 2. vorchristlichen Jahrtausend gelten. Auch in erheblich jüngerer Zeit und zwar in 9. Jahrhundert v. Chr., in der Zeit der Urnenfelderkultur, scheint im Gebiet von Dexenberg eine Siedlung bestanden zu haben. Auf die Existenz einer weiteren urnenfelderzeitlichen Siedlung weisen Funde auf einerder Hangterrassen in Stangersdorf hin. Jünger waren beim Autobahnbau in Stangersdorf zerstörte Brandgräber der Hallstatt-zeit aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Diese Gräber und ein weiteres aus der späten Latenezeit, das heißt aus dem 1. vorchristlichen Jahrhundert, das ebenfalls 1977 zum Vorschein kam, sind deutliche Indizien für nahe gelegene Siedlungen der jeweiligen Zeit. Bei den Straßenbauarbeiten sind außerdem einige prähistorische Gruben angeschnitten worden, die sich vorerst nicht näher beurteilen lassen.
Die Antike
Besonders dicht war das Gemeindegebiet in der römischen Kaiserzeit in der Zeit vom 1. bis 4. Jahrhundert besiedelt. Die Existenz römerzeitlicher Gutshöfe ist für Jöß und Lang mit einiger Sicherheit zu vermuten. Die Reste des großen Gutshofes und der dazugehörigen, bedeutenden Grabmäler auf den Breitwiesen in Stangersdorf sind vor einigen Jahren leider fast völlig zerstört worden. Außer diesem Gräberbereich gibt es an drei Stellen in der Gemeinde Hügelgräber, die ebenfalls in die Römerzeit gehören. Ebenfalls erwähnenswert ist die römische Reichsstraße erster Ordnung im Jößer Feld. Diese führte von Celaia nach Flavia Solva und erreichte über Poedicum (das heutige Bruck an der Mur) schließlich den Erzberg. Ebenso lag Lang in der Römerzeit an einer wichtigen Straßenkreuzung. Von der römischen Hauptstraße durch die Steiermark zweigte bei Lang eine Seitenstraße ab, die durch das Laßnitztal führte. Zu erwähnen sind ferner die schönen Grabreliefs an der Kirche in Lang und selbstverständlich auch eine Reihe von Münzfunden aus Lang, Jöß und Stangersdorf.
Das Mittelalter
Zur Zeit der Kärntner Mark, als die Mur noch Reichsgrenze war, trugen die Höhen von Lang Talsicherungen. Auf dem Lechenberg ist diese noch lokalisierbar und in Dexenberg soll sich diese oberhalb der Anwesen Buchseppl (heute Klement Walter) und Buchweber (abgeleitet von Burg) befunden haben. Die Rolle, die der Bereich von Lang im Mittelalter gehabt hat, wird laut Angabe von Historikern gerne unterschätzt. Hier ist an erster Stelle der von einem Schulmeister im vergangenen Jahrhundert als „Teufelsgraben“ erwähnte Graben zu nennen, der früher schlicht und einfach das „Gräbl“ hieß und mit dem Teufel schon gar nichts zu tun hat. Es begrenzte lange Zeit das Salzburger Gebiet nach Norden hin und trennte später den Marburger vom Grazer Kreis. Noch immer sind die Reste des Grabens Grenze zwischen den Gerichtsbezirken Wildon und Leibnitz und den Pfarren Leibnitz und Lang – St. Margarethen und letztendlich Gemeindegrenze. Am Kreuzungspunkt in Jöss befindet sich heute noch das steinerene Monument des Landesgerichtskreuzes aus dem Jahr 1625. An dessen Stelle hat sich im Mittelalter eine mächtige Eiche befunden. Das Landesgerichtskreuz befindet sich auch unmittelbar an der alten „Römerstraße“. Der Anlass zur ersten Nennung von Lang ist ein prominenter. Am 8. September 1130 erfolgte die Gründung des Stiftes Reun (Rein), das mit Gütern um Stangersdorf ausgestattet wurde. Dem Urkundenschatz des Stiftes verdanken wir die erste Schreibung der Ortsnamen in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts mit „Lunka“ und „Stanegoiestorf“. Der Gemeindename Lang (Lunka) scheint mit dem Flußnahmen zusammenzugehen, denn die Laßnitz wird 970 Luonsnica (Lunsnica) geschrieben. Schon 1219 ist eine „capelle sancti Mathei“ nachweisbar, die ein Vikariat der Pfarre St. Lorenzen am Hengsberg war. Im 18. Jahrhundert baute man die Kapelle zur heutigen Pfarrkirche um.
Die Neuzeit
Seit zirka 1680 hat Lang einen eigenen Seelsorger, der in der Pfarre wohnt. Während die Wehrbauten auf den Höhen schon längst aufgeben wurden, entstand im Jahr 1651 das Schloss Eybesfeld(www.eybesfeld.adm.at) in Jöß in seiner heutigen Form durch Christoph Freiherr von Eibiswald. Die vier ehemaligen Ecktürme (zwei davon sind noch erhalten) und die Schlossmauer gaben dem Schloss einen wehrhaften Charakter. Nach dem Ende der Türkengefahr im 18. Jahrhundert wurden die Mauern niedergerissen und der land- und forstwirt-schaftliche Betrieb ausgebaut. Das Schloss wechselte oft seinen Eigentümer. Seit nunmehr über 150 Jahren befindet sich das Schloss im Besitz der Familie Conrad-Eybesfeld, welche auch ihren Familiennamen dem Schlossnamen zu verdanken hat. Als prominentester Vertreter der Familie Conrad-Eybesfeld, scheint Dr. Sigmund Freiherr Conrad von Eybesfeld auf, welcher den Freiherrntitel für seine Familie erwarb und es als hoher Beamter es bis zum kaiserlichen Statthalter und Unterrichtsminister brachte. Er starb 1898 mit 77 Jahren und ist in der Familiengruft am Langer Friedhof beigesetzt. In den letzten Jahren wurden alle Gebäude des Gutes Eybesfeld umfassend saniert und in die Nebengebäude Wohnungen, Büroflächen und Veranstaltungsräume eingebaut bzw. neu errichtet.
Im Jahre 1822 zählt der Kirchort Lang 19 Häuser und 96 Einwohner. Mit den Gemeindegesetzen von 1848/49 und 1862 ging die politische Macht von den Grundherrschaften auf die Gemeinden über und es entstanden die Gemeinden Lang und Schirka.
Die Moderne
Im Zuge der Gemeindezusammenlegung im Jahr 1968 kam die Gemeinde Schirka zur Gemeinde Lang und es bildete nunmehr Pfarr-, Schul- und Standesamtssprengel auch eine politische Einheit
Sehenswürdigkeiten
Das Schloss Eybesfeld ist eine der Sehenswürdigkeiten der Region. Daneben können das Landesgerichtskreuz an der sogenannten Römerstraße aus dem Jahre 1625 sowie die um 1700 erbaute Pfarrkirche besichtigt werden, in der Steine römischen Ursprungs verbaut wurden.
Weblinks
Historische Landkarten
Sausal und Leibnitz um 1790
Generalkarte von Mitteleuropa Blatt 33° 47° Graz, 1893
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