- Lang (Steiermark)
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Lang Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Leibnitz Kfz-Kennzeichen: LB Fläche: 15,62 km² Koordinaten: 46° 50′ N, 15° 30′ O46.83722222222215.502777777778286Koordinaten: 46° 50′ 14″ N, 15° 30′ 10″ O Höhe: 286 m ü. A. Einwohner: 1.204 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km² Postleitzahl: 8403 Vorwahl: 03182 Gemeindekennziffer: 6 10 20 NUTS-Region AT225 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Lang 3
8403 LangWebsite: Politik Bürgermeister: Joachim Schnabel (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Lang im Bezirk Leibnitz (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Die Gemeinde Lang gehört zum Bezirk Leibnitz des Bundeslandes Steiermark in Österreich und hat 1204 Einwohner (Stand 1. Jänner 2011). Zur Gemeinde gehören die Ortschaften Dexenberg, Göttling, Jöß, Langaberg, Schirka und Stangersdorf.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Gemeinde liegt auf einer Grundfläche von 1,562 Hektar in einer Höhe von 280 bis 420 Metern über der Adria.
Geschichte
Ur- und Frühgeschichte
Der vorerst älteste bekannte Siedlungsbereich in der Gemeinde Lang ist die so genannte Tischlerhöhe, die ursprünglich wohl Dexenberg hieß. An ihrem bzw. seinem Fuß liegt heute die kleine Ortschaft Dexenberg. Die Tischlerhöhe weist alle Merkmale einer urgeschichtlichen Höhensiedlung auf. Die ehemalige Bergkuppe wurde zu einem ohne Grabungen nicht bestimmbaren Zeitpunkt eingeebnet und ist allseits scharf abgeböscht. Auf dem Plateau sind immer wieder Streufunde gemacht worden, die die Existenz einer Siedlung an dieser Stelle beweisen. Sie ist in das 4. Jahrtausend vor Chr. zu datieren und gehört zum Bereich der Lasinja-Kultur. Einige wenige bronzezeitliche Tonscherben könnten als ein Indiz für eine Siedlung im 2. vorchristlichen Jahrtausend gelten. Auch in erheblich jüngerer Zeit und zwar im 9. Jahrhundert v. Chr., in der Zeit der Urnenfelderkultur, scheint im Gebiet von Dexenberg eine Siedlung bestanden zu haben. Auf die Existenz einer weiteren urnenfelderzeitlichen Siedlung weisen Funde auf einer der Hangterrassen in Stangersdorf hin. Jünger waren beim Autobahnbau in Stangersdorf zerstörte Brandgräber der Hallstattzeit aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Diese Gräber und ein weiteres aus der späten Latènezeit, das heißt aus dem 1. vorchristlichen Jahrhundert, das ebenfalls 1977 zum Vorschein kam, sind deutliche Indizien für nahe gelegene Siedlungen der jeweiligen Zeit. Bei den Straßenbauarbeiten sind außerdem einige prähistorische Gruben angeschnitten worden, die sich vorerst nicht näher beurteilen lassen.
Die Antike
Besonders dicht war das Gemeindegebiet in der römischen Kaiserzeit in der Zeit vom 1. bis 4. Jahrhundert besiedelt. Die Existenz römerzeitlicher Gutshöfe ist für Jöß und Lang mit einiger Sicherheit zu vermuten. Die Reste des großen Gutshofes und der dazugehörigen, bedeutenden Grabmäler auf den Breitwiesen in Stangersdorf sind vor einigen Jahren fast völlig zerstört worden. Außer diesem Gräberbereich gibt es an drei Stellen in der Gemeinde Hügelgräber, die ebenfalls in die Römerzeit gehören. Ebenfalls erwähnenswert ist die römische Reichsstraße erster Ordnung im Jößer Feld. Diese führte von Celeia nach Flavia Solva und erreichte über Poedicum (das heutige Bruck an der Mur) schließlich den Erzberg. Ebenso lag Lang in der Römerzeit an einer wichtigen Straßenkreuzung. Von der römischen Hauptstraße durch die Steiermark zweigte bei Lang eine Seitenstraße ab, die durch das Laßnitztal führte. Zu erwähnen sind ferner die schönen Grabreliefs an der Kirche in Lang und selbstverständlich auch eine Reihe von Münzfunden aus Lang, Jöß und Stangersdorf.
Das Mittelalter
Zur Zeit der Kärntner Mark, als die Mur noch Reichsgrenze war, trugen die Höhen von Lang Talsicherungen. Auf dem Lechenberg ist diese noch lokalisierbar und in Dexenberg soll sich diese oberhalb der Anwesen Buchseppl (heute Klement Walter) und Buchweber (abgeleitet von Burg) befunden haben. Die Rolle, die der Bereich von Lang im Mittelalter gehabt hat, wird laut Angabe von Historikern gerne unterschätzt. Hier ist an erster Stelle der von einem Schulmeister im vergangenen Jahrhundert als „Teufelsgraben“ erwähnte Graben zu nennen, der früher schlicht und einfach das „Gräbl“ hieß und mit dem Teufel schon gar nichts zu tun hat. Es begrenzte lange Zeit das Salzburger Gebiet nach Norden hin und trennte später den Marburger Kreis vom Grazer Kreis. Noch immer sind die Reste des Grabens Grenze zwischen den ehemaligen Gerichtsbezirken Wildon und Leibnitz bzw. den Pfarren Leibnitz und Lang – St. Margarethen und letztendlich Gemeindegrenze. Am Kreuzungspunkt in Jöß befindet sich heute noch das steinerne Monument des Landgerichtskreuzes aus dem Jahr 1625. An dessen Stelle hat sich im Mittelalter eine mächtige Eiche befunden. Das Landgerichtskreuz befindet sich auch unmittelbar an der alten „Römerstraße“. Der Anlass zur ersten Nennung von Lang ist ein prominenter. Am 8. September 1130 erfolgte die Gründung des Stiftes Reun (Rein), das mit Gütern um Stangersdorf ausgestattet wurde.
In den Urkunden des Stiftes Rein ist die erste Schreibung der Ortsnamens in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts mit „Lunka“ und „Stanegoiestorf“ dokumentiert. Der Gemeindename Lang (Lunka) hat nichts mit dem deutschen Wort lang zu tun, sondern ist slawisch oder keltisch: Er hängt mit dem Flussnamen und der Lage des Ortes „bei der feuchten Wiesen“ zusammen (aus lonka, Lokativ lonce[1] oder aus *lǫka „feuchte Wiese“[2]). Die Laßnitz wird 970 Luonsnica (Lunsnica), später auch „Losnitz“ genannt. *loNč'nica wird auf ein Wort für „Wiesenbach“ zurückgeführt.[3] Eine andere Möglichkeit der Namenserklärung für den Fall, dass der Namensbeginn bereits ursprünglich mit „langem a“, als [laː…] ausgesprochen wurde, geht auf das Wort lahn zurück, das ein langsam fließendes Gewässer bezeichnet (von keltisch „Lahn(e)“ ‑ träges Wasser).[4]
Schon 1219 ist eine „capella sancti Mathei“ nachweisbar, die ein Vikariat der Pfarre St. Lorenzen am Hengsberg war. Im 18. Jahrhundert baute man die Kapelle zur heutigen Pfarrkirche um.
Die Neuzeit
Seit zirka 1680 hat Lang einen eigenen Seelsorger, der in der Pfarre wohnt. Während die Wehrbauten auf den Höhen schon längst aufgeben wurden, entstand im Jahr 1651 das Schloss Eybesfeld in Jöß in seiner heutigen Form durch Christoph Freiherr von Eibiswald. Die vier ehemaligen Ecktürme (zwei davon sind noch erhalten) und die Schlossmauer gaben dem Schloss einen wehrhaften Charakter. Nach dem Ende der Türkengefahr im 18. Jahrhundert wurden die Mauern niedergerissen und der land- und forstwirtschaftliche Betrieb ausgebaut. Das Schloss wechselte oft seinen Eigentümer. Seit nunmehr über 150 Jahren befindet sich das Schloss im Besitz der Familie Conrad-Eybesfeld, welche auch ihren Familiennamen dem Schlossnamen zu verdanken hat. Als prominentester Vertreter der Familie Conrad-Eybesfeld, scheint Dr. Sigmund Freiherr Conrad von Eybesfeld auf, welcher den Freiherrntitel für seine Familie erwarb und es als hoher Beamter bis zum kaiserlichen Statthalter und Unterrichtsminister brachte. Er starb 1898 mit 77 Jahren und ist in der Familiengruft am Langer Friedhof beigesetzt. In den letzten Jahren wurden alle Gebäude des Gutes Eybesfeld umfassend saniert und in die Nebengebäude Wohnungen, Büroflächen und Veranstaltungsräume eingebaut bzw. neu errichtet.
Im Jahre 1822 zählte der Kirchort Lang 19 Häuser und 96 Einwohner. Mit den Gemeindegesetzen von 1848/49 und 1862 ging die politische Macht von den Grundherrschaften auf die Gemeinden über und es entstanden die Gemeinden Lang und Schirka.
Die Moderne
Im Zuge der Gemeindezusammenlegung im Jahr 1968 kam die Gemeinde Schirka zur Gemeinde Lang und es bildeten nunmehr Pfarr-, Schul- und Standesamtssprengel auch eine politische Einheit. Seit 2009 bildet die Gemeinde zusammen mit den Gemeinden Hengsberg, Lebring-St. Margarethen, Stocking, Wildon und Weitendorf die Kleinregion Hengist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Schloss Eybesfeld ist eine der Sehenswürdigkeiten der Region. Daneben können das Landgerichtskreuz an der sogenannten Römerstraße aus dem Jahre 1625 sowie die um 1700 erbaute Pfarrkirche besichtigt werden, in der Steine römischen Ursprungs verbaut wurden.
Besonders schön ist der Kulturwanderweg Lang, welcher von der Landjugend Lang-Lebring und dem Kulturpark Hengist errichtet wurde. Auf 13 Informationstafeln erfährt man viel über die besondere Orte der Gemeinde.
Wappen
Im Wappen sind symbolisch die streifenmäßige Anordnung von Wiesen und Äcker aus Sicht des Langabergs wiedergegeben. Diese Landschaftsbild war typisch für Lang bis Mitte des 20. Jahrhunderts.
Weblinks
Commons: Lang (Steiermark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gemeinde Homepage
- Karte der Region
- Internetpräsenz des Kulturparks Hengist
- Gemeindedaten von Lang (Steiermark). In: Statistik Austria.
Historische Landkarten
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Sausal und Leibnitz um 1790
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Generalkarte von Mitteleuropa Blatt 33° 47° Graz, 1893
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Brandenstein: Die Berg- und Flurnamen in der Granantspitzgrupppe (Hohe Tauern). In: Zeitschrift für Ortsnamenforschung. Nr. 4 (1928), Seiten 155-165. Zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck‑ und Verlagsanstalt. Graz 1978. ISBN 3-201-01038-3. Seiten 41‑52, hier: Seite 51.
- ↑ Heinz Dieter Pohl: Siedlungsgeschichte und Überlieferung von Ortsnamen slowenischer Herkunft in Osttirol und Kärnten (mit Ausblicken aufs übrige Österreich). In: Peter Ernst, Isolde Hausner, Elisabeth Schuster, Peter Wiesinger (Hrsg.): Ortsnamen und Siedlungsgeschichte. Akten des Symposiums des Arbeitskreises für Namenforschung - Institut für Germanistik der Universität Wien und Institut für österreichische Dialekt- und Namenlexika der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vom 28.-30. September 2000. Universitätsverlag C. Winter. Heidelberg 2002. Seiten 177-189, hier: Seite 178. ISBN 3-8253-1138-4.
- ↑ Manfred Trummer: Slawische Steiermark = Leicht erweiterte Fassung des gleichnamigen Vortrags am Symposium „Fremd sein – beinander bleiben. Die slowenische Volksgruppe in Österreich“ im Rahmen der „Slowenischen Tage“ an der Karl-Franzens-Universität in Graz, 25.–28. März 1996. Aus: Christian Stenner (Hg.): Slowenische Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 1997, Seiten 15-34. ISBN 3-205-98690-3.
- ↑ Wilhelm Brandenstein: Steirisch Lahn–ein keltisches Wort. In: Indogermanische Forschungen. Band 60 (1952). Seite 21‑28. Zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck‑ und Verlagsanstalt. Graz 1978. Seiten 125‑132. ISBN 3-201-01038-3. Das Wort wird dort mit altirisch lan ‑ voll und lat. planus ‑ eben behandelt.
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