- Schwedische Zentrumpartei
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Centerpartiet (schwedisch für die Zentrumspartei) ist eine der im schwedischen Reichstag vertretenen politischen Parteien. Sie ist eine bürgerliche Partei mit grünem Einschlag, die die Interessen der Landwirtschaft und der Kleinunternehmer vertritt. Parteivorsitzende ist seit dem Jahr 2001 Maud Olofsson. Die Zentrumspartei erreichte bei der letzten Reichstagswahl 2006 7,88 % der Stimmen und 29 von 349 Mandaten. Die Partei hat sich auf europäischer Ebene der ELDR angeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1913 wurde die Partei Bondeförbundet (Bauernbund) gegründet, die die Interessen der Landwirtschaft wahrnehmen wollte. 1921 vereinigte man sich mit der 1915 gegründeten Bauernpartei Jordbrukarnas Riksförbund (Reichsverband der Landwirte) unter dem Namen Bondeförbundet, den man bis 1958 beibehielt, als man sich in Centerpartiet umbenannte.
In den ersten Jahrzehnten war Bondeförbundet eine ausgesprochene Interessenpartei, die die Interessen der Landwirtschaft auf einer konservativen Wertbasis vertrat. Doch nach der Weltwirtschaftskrise 1929, die auch die Landwirtschaft traf, ging man 1933 ein Abkommen mit den Sozialdemokraten ein, das Subventionen für die Landwirtschaft und verschiedene Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit beinhaltete. 1936 führte die Zusammenarbeit zu einer Koalitionsregierung mit den Sozialdemokraten, die bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges dauerte. Eine zweite rot-grüne Koalitionsregierung, die bis 1957 bestand, wurde 1951 gebildet.
Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre gewannen Umweltfragen und die Kernkraftpolitik ein immer größeres Gewicht, und die Zentrumspartei profilierte sich mit einer grünen Politik. Dies führte zu den größten Wahlerfolgen 1973 und 1976, als die Partei 24,1 % der Stimmen bekam, und der Parteivorsitzende Thorbjörn Fälldin als Premierminister einer bürgerlichen Koalition die Regierung übernahm. Nach einer 6-jährigen Regierungszeit verlor man schließlich die Wahlen von 1982; danach ging der Wähleranteil sehr stark zurück. 1991–1994 war die Zentrumspartei eine der vier Koalitionsparteien in der bürgerlichen Regierung, aber zwischen 1995 und 1998 unterstützte man die sozialdemokratische Minderheitsregierung in wirtschaftlichen und ökologischen Fragen.
Die Zentrumspartei hatte immer das Problem, sich zwischen der politischen Rechten und der politischen Linken zu positionieren, wie die wechselnde Zusammenarbeit zeigt. Darüber hinaus ist sie auch in der EU-Frage tief gespalten. 2004 hat die Parteivorsitzende sich aber deutlich im bürgerlichen Lager positioniert und zu einer verstärkten Zusammenarbeit, Allianz für Schweden, der bürgerlichen Parteien vor den Wahlen 2006 aufgerufen.
Karten der Wahlergebnisse
Parteivorsitzende
- 1915 Gustaf Eriksson
- 1915–21 Johannes Nilsson
- 1916–19 Erik Eriksson
- 1919–24 Johan Andersson
- 1924–28 Johan Johansson
- 1929–34 Olof Olsson
- 1934–49 Axel Pehrsson-Bramstorp, Premierminister 1936
- 1949–71 Gunnar Hedlund
- 1971–85 Thorbjörn Fälldin, Premierminister 1976–78 und 1979–82
- 1986–87 Karin Söder
- 1987–98 Olof Johansson
- 1998–2001 Lennart Daléus
- 2001– Maud Olofsson
Weiterführende Informationen
Datei:Coat of Arms of Sweden.svgCenterpartiet | Folkpartiet liberalerna | Kristdemokraterna | Miljöpartiet de Gröna | Moderata samlingspartiet | Socialdemokratiska arbetarepartiet | Vänsterpartiet
Mitgliedsparteien der Europäischen Liberalen, Demokratischen und ReformparteiAlbanien: Aleanca Demokratike | Andorra: Partit Liberal | Belgien: Open Vlaamse Liberalen en Democraten, Mouvement Réformateur | Bosnien und Herzegovina: Liberalno demokratska stranka | Bulgarien: Dviženie za prava i svobodi, Nationale Bewegung Simeon der Zweite | Dänemark: Venstre, Det Radikale Venstre | Deutschland: Freie Demokratische Partei | Estland: Estnische Reformpartei, Estnische Zentrumspartei | Finnland: Finnische Zentrumspartei, Schwedische Volkspartei (Finnland) | Italien: Partito Repubblicano Italiano, Italia dei Valori, Movimento Repubblicani Europei, Partito Radicale | Kroatien: Kroatische Sozial‑Liberale Partei, Kroatische Volkspartei – Liberaldemokraten, Liberale Partei Kroatiens | Lettland: Lettischer Weg | Litauen: Liberale und Zentrumsunion Liberale Bewegung, Neue Union (Sozialliberale)| Luxemburg: Demokratesch Partei | Mazedonien: Liberalna Partija na Makedonija | Niederlande: Democraten 66, Volkspartij voor Vrijheid en Democratie | Norwegen: Venstre | Österreich: Liberales Forum | Polen: Partia Demokratyczna – demokraci.pl | Rumänien: Partidul National Liberal | Serbien: Partia Liberale e Kosoves, Liberali Srbije, Gradjanski Savez Srbije | Schweden: Volkspartei der Liberalen, Zentrumspartei | Schweiz: FDP. Die Liberalen | Slowakei: Aliancia Nového Občana | Slowenien: Liberaldemokratie Sloweniens | Spanien: Convergència Democràtica de Catalunya | Tschechien: Občanská demokratická aliance | Ungarn: Bund Freier Demokraten | Vereinigtes Königreich: Liberal Democrats, Alliance Party of Northern Ireland | Zypern: Enomenoi Dimokrates
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