Selina Gasparin

Selina Gasparin
Selina Gasparin Biathlon
Selina Gasparin beim Swiss-Ski-Abgabetag in Bern, Oktober 2010
Verband SchweizSchweiz Schweiz
Geburtstag 3. April 1984
Geburtsort Samedan, Schweiz
Karriere
Beruf Grenzwächterin
Verein SC Gardes Frontières
Trainer Markus Segessenmann
Aufnahme in den
Nationalkader
2006
Debüt im Europacup 2004
Debüt im Weltcup 2005
Status aktiv
Weltcup-Bilanz
Gesamtweltcup 29. (2010/2011)
letzte Änderung: 20. März 2011

Selina Gasparin (* 3. April 1984 in Samedan) ist eine Schweizer Biathletin.

Selina Gasparin wechselte 2004 vom Skilanglauf zum Biathlon. Nach der Aufnahme in den Kader von Swiss-Ski debütierte sie 2005 im Weltcup und stieg 2010 in die Nationalmannschaft auf. Gasparin ist die einzige Biathletin aus der Schweiz, die neben den männlichen Teamkollegen durchgängig im Weltcup startet. Die Grenzwächterin wird von Markus Segessenmann trainiert.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Gasparin debütierte 2004 im Europacup und wurde 16. im Einzel, Zehnte im Sprint und 13. in der Verfolgung. Anfang Februar 2005 gewann sie die Schweizer Meisterschaft im Sprint und die Vizemeisterschaft im Massenstart. Weitere nationale Titel kamen in den Folgejahren hinzu. Aufgrund der guten Ergebnisse wurde sie bei den Juniorenweltmeisterschaften 2005 in Kontiolahti eingesetzt, erreichte jedoch keine vorderen Platzierungen. Am 26. November 2005 nahm sie mit dem Sprint in Östersund erstmals an einem Weltcuprennen teil und kam auf Rang 86. Anschliessend startete sie zunächst wieder im Europacup und bei den Europameisterschaften in Langdorf, wo sie gute Plätze im Sprint (12.) und in der Verfolgung (14.) belegte. Erfolgreich verlief auch der Heimeuropacup in Gurnigel, bei dem sie Zweite im Sprint und Massenstart sowie Dritte in der Verfolgung wurde. Ihre nächsten Weltcupeinsätze in den Sprintrennen von Pokljuka und Oberhof beendete sie jeweils mit Rang 69.

Selina Gasparin während der Biathlon-WM 2008 in Östersund

Anfang Februar 2007 startete Gasparin in Antholz als erste weibliche Athletin aus der Schweiz bei Biathlon-Weltmeisterschaften.[1] Mit Platz 44 im Einzel gelang ihr bei insgesamt durchwachsenen Ergebnissen ein Achtungserfolg in ihrer noch jungen Karriere. Im Januar 2009 gewann sie in Oberhof als 29. in einem Sprintrennen erstmals Weltcuppunkte. In der folgenden Saison qualifizierte sich Gasparin an gleicher Stelle durch einen 23. Platz beim Sprint als erste Schweizer Biathletin für Olympische Winterspiele.[2] Im Januar 2010 erreichte sie in Antholz in einem Einzel mit Rang fünf ihr bislang bestes Resultat, das sie im Folgejahr im Sprint wiederholte. Zwei Monate später folgte mit Platz neun beim Sprint in Oslo ein weiteres Top-Ten-Ergebnis.

Bei der Biathlon-Mixed-Staffel-Weltmeisterschaft 2010 in Chanty-Mansijsk kam zum ersten Mal eine gemischte Schweizer Staffel zum Einsatz.[3] Als Startläuferin erreichte Gasparin zusammen mit ihrer Schwester Elisa sowie Benjamin Weger und Thomas Frei Rang 13 von insgesamt 18 Nationen.

Ausser Konkurrenz startend, gewann Gasparin im September 2010 das Einzelrennen bei den Deutschen Meisterschaften. Ihr bestes Ergebnis in der Weltcupsaison 2010/2011 hatte sie beim Sprint in Antholz am 21. Januar 2011 mit Platz fünf. Mit diesem Ergebnis sicherte sie sich erstmals die Teilnahme an einem Massenstartrennen, das sie zwei Tage später auf Rang acht beendete. Am 9. März 2011 lief sie im Einzel der Weltmeisterschaften 2011 in Chanty-Mansijsk auf Platz 13 ins Ziel und stellte damit das bislang beste Resultat bei Titelkämpfen auf.[4] Mit Rang sieben in der Verfolgung beim Saisonfinale in Oslo komplettierte sie ihre Weltcupbilanz von Top-Ten-Platzierungen in allen vier Einzeldisziplinen. Ende März 2011 siegte Gasparin bei den 58. Internationalen Zollski-Wettkämpfen im Schweizerischen Fiesch im Einzellauf über fünf Kilometer vor der Deutschen Nicole Fessel.[5]

Persönliches

Selina Gasparin beim Swiss-Ski-Abgabetag in Dübendorf, Oktober 2011

Selina Gasparin wuchs in Pontresina auf und lebt in S-chanf. Nach der Schulausbildung wechselte sie für drei Jahre nach Norwegen und absolvierte ein Studium der Sport-und Bewegungswissenschaften in Meråker und Lillehammer. 2007 kehrte sie in die Schweiz zurück und schloss ein Jahr später ihre Ausbildung zur Grenzwächterin ab. Neben Deutsch und Englisch spricht sie Italienisch, Norwegisch und Bündnerromanisch. Anfang November 2010 ging sie eine längerfristige Partnerschaft mit einem Schweizer Backwarenhersteller ein, der seitdem als Individualsponsor auf Kopf und Gewehr präsent ist.[6] Ende Februar 2011 wurde sie in das Sportförderungsprogramm Golden Talents aufgenommen.[7]

Selina Gasparin ist die ältere Schwester von Elisa Gasparin (* 1991), die seit März 2010 zeitweise für die Schweizer Mannschaft im Weltcup antritt. Die von der Schweizer Sporthilfe geförderte jüngste Schwester Aita Gasparin (* 1994) ist ebenfalls Biathletin und nahm im Februar 2011 am European Youth Olympic Festival in Liberec teil.[8]

Biathlon-Weltcup-Platzierungen

Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.

  • Platz 1.–3.: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed-Staffel
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz  
2. Platz  
3. Platz  
Top 10 1 2 1 1 5
Punkteränge 7 11 5 3 3 29
Starts 12 34 14 3 3 66
Stand: nach der Saison 2010/2011

Weblinks

 Commons: Selina Gasparin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gasparin erste Schweizer WM-Teilnehmerin. In: news.ch. VADIAN.NET AG, 23. Januar 2007, abgerufen am 15. Februar 2011.
  2. Premiere einer Schweizer Biathletin. In: NZZ Online. Neue Zürcher Zeitung AG, 8. Januar 2010, abgerufen am 8. Januar 2010.
  3. Christian Manzoni: Elisa Gasparin vor Weltcup-Debüt. Swiss-Ski, 15. März 2010, abgerufen am 18. März 2010.
  4. Bestes WM-Resultat für Selina Gasparin. In: NZZ Online. Neue Zürcher Zeitung AG, 9. März 2011, abgerufen am 14. März 2011.
  5. 58. Zollski-Wettkämpfe: Gasparin und Moriggl gewinnen Einzellauf. In: xc-ski.de. XNX, 24. März 2011, abgerufen am 25. März 2011.
  6. Roland ist Sponsor von Selina Gasparin (Biathlon). Alimenta Fachzeitschrift für die Lebensmittelwirtschaft
, 1. November 2010, abgerufen am 18. Februar 2011.
  7. Herzlich willkommen, Selina Gasparin! Swisscom (Schweiz) AG, 25. Februar 2011, abgerufen am 2. März 2011.
  8. Selektionierte Athleten. Swiss Olympic Association, 31. Januar 2011, abgerufen am 15. Februar 2011.

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