- Serenade zu dritt
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Filmdaten Deutscher Titel Serenade zu dritt Originaltitel Design for Living Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1933 Länge 88 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Ernst Lubitsch Drehbuch Ben Hecht nach Noel Coward Musik John Leipold Kamera Victor Milner Schnitt Frances Marsh Besetzung - Gary Cooper: George Curtis
- Fredric March: Tom Chambers
- Miriam Hopkins: Gilda Farrell
- Edward Everett Horton: Max Plunkett
- Franklin Pangborn: Mr. Douglas
- Isabel Jewell: Plunketts Stenographin
- Wyndham Standing: Plunketts Butler
- Jane Darwell: Haushälterin von Curtis
Serenade zu dritt (Original: Design for Living) ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1933. Der Film basiert lose auf einer Vorlage von Noel Coward.
Handlung
Im Zug lernen Tom Chambers und George Curtis die Zeichnerin Gilda Farrell kennen, in die sich beide spontan verlieben. Gilda, aus dem Werbefach kommend, ist Schlagfertigkeit gewöhnt. Sie rät George eindringlich, seine Kunst an den Nagel zu hängen, was ihn jedoch nicht daran hindert, mit ihr zu flirten.
Gemeinsam mit Tom bewohnt er eine kleine Pariser Dachgeschosswohnung. Als sie erkennen müssen, beide abgöttisch in Gilda verliebt zu sein, beschwören sie ihre Männerfreundschaft. Es erscheint ihnen nur allzu logisch, einzeln um Gilda zu werben und dennoch gemeinsam gegen ihrem Mitstreiter, den Werbefachmann Max Plunkett, vorzugehen. Indes weiß Gilda dieser Neukonstellation einige Vorzüge abzugewinnen. Gemeinsam treffen sie ein Gentlemans Agreement, Sex aus dem Spiel zu lassen.
Gilda fördert tatkräftig die Karriere ihrer beiden Künstler und das mit großem Erfolg. Toms Theaterkomödie wird im fernen London ein Sensationserfolg und in trauter Zweisamkeit kommen sich Gilda und George daheim in Paris aneinander näher.
Als George beruflich in Nizza zu tun hat, kehrt Tom unerwartet heim nach Paris. Das Blatt wendet sich und jetzt hat Tom Gilda ganz für sich. Als George heimkehrt, kommt es zum Eklat. Gilda rettet sich gekonnt aus der Affäre, indem sie sich mit Max Plunkett einlässt und diesen spontan heiratet.
Doch sie bereut ihren Entschluss alsbald, da sie ihren auferlegten gesellschaftlichen Verpflichten nichts abgewinnen kann. Erst als ihre vergessenen alten Freunde wieder auftauchen, entscheidet sich Gilda abermals für George und Tom. Noch beim Wegfahren im Fond des Taxis erneuern sie ihr einmal gegebenes Gentlemans Agreement.
Hintergrund
Noel Coward hatte 1932 einen großen Hit als Autor des Stücks Design for Living, der frivolen Dreiecksgeschichte zwischen zwei Männern und einer Frau. Das Stück feierte am Broadway Triumphe und hatte in den Hauptrollen neben Coward selber das bekannteste Bühnenehepaar der amerikanischen Theatergeschichte, Alfred Lunt und Lynn Fontanne. Die Dialoge und Situationen waren gewagt und teilweise auch frivol, so dass eine Verfilmung selbst unter den eher laxen Vorschriften, wie sie vor Inkrafttreten des Hays Code galten, kaum möglich schien.
Es war Ernst Lubitsch, der sich der Aufgabe annahm. Er war seit Mitte der 1920er als erfolgreicher Regisseur leicht doppeldeutiger Geschichten bekannt und seine taktvolle Behandlung auch delikater Situationen wurde als der Lubitsch Touch bekannt. Der Regisseur hatte gerade erst seinen persönlichen Lieblingsfilm Ärger im Paradies mit Kay Francis und Miriam Hopkins abgedreht. Paramount Pictures, sein Heimatstudio, hatte für 50.000 US-Dollar die Rechte an Design For Living erworben und Lubitsch wollte das Drehbuch selbst verfassen. Am Ende bekam jedoch Ben Hecht den Auftrag, ein Skript zu verfassen und auch er erhielt für seine Arbeit 50.000 US-Dollar. Hecht schaffte es, eine Version zu schreiben, die die vagen Grundzüge aus dem Bühnenstück übernimmt und zu anstössige Zeilen und Dialoge auf ein vertretbares Maß reduzierte. Nach Hechts eigenen Worten enthielt sein Drehbuch vom Original noch eine einzige Zeile und das auch nur
- for the good of our immortal souls.
Die Besetzung der weiblichen Hauptrolle war einfach, da Miriam Hopkins damals die persönliche Favoritin von Lubitsch war. Schwer fiel die Auswahl der beiden Männer im Stück. Zunächst spielte Lubitsch mit der Idee, Ronald Colman und Leslie Howard zu verpflichten und verfiel dann, als beide absagten, auf Fredric March und Douglas Fairbanks Jr.. Fairbanks erkrankte jedoch an einer Lungenentzündung und völlig überraschend ersetzte ihn Lubitsch durch Gary Cooper. Der hatte bis dahin noch keine einzige Komödie gespielt. Der Regisseur verteidigte seine Wahl mit finanziellen Erwägungen. Cooper war immerhin einer der größten Stars bei Paramount und hatte eine große und loyale Anhängerschaft. In Lubitsch eigenen Worten
- Noel Coward means nothing to most of them. Gary Cooper means something to them, and they will be happy to see that he is an accomplished light comedian.
Cooper und Lubitsch sollten noch zwei weitere Komödien drehen: Desire von 1936 mit Marlene Dietrich und Lubitsch als ausführendem Produzenten und Blaubarts achte Frau zwei Jahre später an der Seite von Claudette Colbert.
Am Ende fand die leichte Komödie allerdings kein großes Publikum und der Film machte einen großen Verlust.
Weblinks
- Serenade zu dritt in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- umfangreiche Hintergrundinformationen bei Turner Classic Movies
- Offizielle Fotos
Filme von Ernst LubitschDeutsche Filme: Fräulein Seifenschaum | Aufs Eis geführt | Zucker und Zimt | Sein einziger Patient | Der Kraftmeier | Der letzte Anzug | Blindekuh | Als ich tot war | Schuhpalast Pinkus | Der gemischte Frauenchor | Das schönste Geschenk | Der G.m.b.H.-Tenor | Die neue Nase | Keiner von beiden | Käsekönig Holländer | Der Blusenkönig | Ossi’s Tagebuch | Wenn vier dasselbe tun | Das fidele Gefängnis | Prinz Sami | Der Rodelkavalier | Ich möchte kein Mann sein | Das Mädel vom Ballett | Der Fall Rosentopf | Die Augen der Mumie Ma | Carmen | Meine Frau, die Filmschauspielerin | Rausch | Meyer aus Berlin | Die Austernprinzessin | Madame Dubarry | Die Puppe | Die Wohnungsnot | Kohlhiesels Töchter | Romeo und Julia im Schnee | Sumurun | Anna Boleyn | Die Bergkatze | Das Weib des Pharao | Die Flamme
US-amerikanische Filme: Rosita | Die Ehe im Kreise | Drei Frauen | Das verbotene Paradies | Küss mich noch einmal | Lady Windermeres Fächer | So ist Paris | The Honeymoon Express | Alt-Heidelberg | Der Patriot | Der König der Bernina | Liebesparade | Paramount on Parade (Episode 5: Origin of the Apache; Episode 11: A Park in Paris; Episode 13: The Rainbow Revels) | Monte Carlo | Der lächelnde Leutnant | Une heure près de toi | Der Mann, den sein Gewissen trieb | Eine Stunde mit Dir | Ärger im Paradies | Wenn ich eine Million hätte (Episode: Der Angestellte) | Serenade zu dritt | Die lustige Witwe | Engel | Blaubarts achte Frau | Ninotschka | Rendezvous nach Ladenschluß | Ehekomödie | Sein oder Nichtsein | Ein himmlischer Sünder | Cluny Brown auf Freiersfüßen | Die Frau im Hermelin (vollendet von Otto Preminger)
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