- Heil Hamlet
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Filmdaten Deutscher Titel: Sein oder Nichtsein Originaltitel: To Be or Not to Be Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1942 Länge: 99 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Ernst Lubitsch Drehbuch: Edwin Justus Mayer Produktion: Ernst Lubitsch,
Alexander KordaMusik: Werner Richard Heymann Kamera: Rudolph Maté Schnitt: Dorothy Spencer Besetzung - Maria Tura: Carole Lombard
- Joseph Tura: Jack Benny
- Stanislaw Sobinski: Robert Stack
- Greenberg: Felix Bressart
- Rawitch: Lionel Atwill
- Professor Siletsky: Stanley Ridges
- Colonel Ehrhardt: Sig Ruman
Sein oder Nichtsein (auch: Sein oder Nichtsein - Heil Hamlet!) ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1942. Die Komödie inszenierte Ernst Lubitsch nach dem Text Noch ist Polen nicht verloren von Melchior Lengyel.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film spielt in Warschau, 1939. Die polnischen Schauspieler eines Theaters proben eine antifaschistische Komödie kurz bevor der Zweite Weltkrieg ausbricht. Da die polnische Regierung nicht in Konflikt mit dem Hitlerregime geraten möchte, wird das Stück vom Spielplan abgesetzt. Stattdessen spielt das Ensemble Hamlet mit Joseph Tura in der Titelrolle. Während des Hamletmonologes Sein oder Nichtsein hat die Ehefrau des Hauptdarstellers Maria Tura in ihrer Garderobe ein Rendezvous mit dem jungen Fliegerleutnant Stanislaw Sobinski. Zum Entsetzen des Schauspielers Tura steht der junge Offizier während des Monologes aus dem Zuschauerraum auf und geht hinaus, was Tura natürlich als Respektlosigkeit gegenüber der Schauspielkunst ansieht. Während einer der Aufführungen bricht der Zweite Weltkrieg aus und Warschau wird bombardiert.
Sobinski kommt nach England und fliegt in einer polnischen Squadron der Royal Air Force. Der berühmte Professor Siletsky gibt im Kreise der jungen polnischen Flieger bekannt, dass er nach Warschau in geheimer Mission reisen würde. Sobinski übergibt ihm eine Nachricht für die geliebte Maria Tura, doch macht es ihn stutzig, dass Siletsky die berühmteste Schauspielerin Warschaus gar nicht kennt. Er berichtet davon seinen Vorgesetzten und erfährt, dass Siletsky ein Doppelagent sei. Mit dem Wissen, dass Siletsky zahlreiche Adressen von polnischen Untergrundkämpfern von den jungen Fliegern erhalten hat, wird Sobinski damit beauftragt nach Warschau zu fliegen.
Im besetzten Warschau ist Professor Siletsky bereits angekommen und steigt im Hotel Europejski ab. Er soll sich mit dem Gestapochef Gruppenführer Ehrhardt treffen, um die Namen der Untergrundkämpfer weiterzugeben. Dann beginnt eine Verwechslungskomödie. Das Ensemble des Theaters darf nun endlich in die Rollen des abgesetzten Antinazi-Stückes schlüpfen. Ein Spiel um Leben und Tod mit Wort- und Spielwitz beginnt.
Kritiken
- "Der Komik mit Grauen stilvoll verquickende Film ist eine immer noch nützliche Abrechnung mit dem Führerkult und seinen Begleiterscheinungen. Einer der besten Filme von Ernst Lubitsch, der als ätzende Satire die Schergen des Nationalsozialismus als Schmierendarsteller beschreibt und die Schauspielertruppe als tragikomische Helden ehrt." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- "Der Meister der intelligenten Komödie zeigt auch hier seine typische Handschrift." - Berliner Zeitung, Berlin
- "Polit-Thriller als bissig-böse Anti-Nazi-Satire. Filmklassiker." (Wertung: 3½ Sterne = außergewöhnlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 738
- "»To Be or Not to Be« ist eine Meisterleistung an Sarkasmus und Ernsthaftigkeit zugleich. Es ist erstaunlich, dass nicht nur Lubitsch sondern alle Beteiligten an diesem Film im Kriegsjahr 1942 und angesichts der bis dahin bekannten Gräueltaten des Nationalsozialismus ihren Glauben an eine Zeit nach Hitler und an die Menschlichkeit, ihre Kraft und ihren Humor nicht verloren hatten. »Sein oder Nichtsein« war eben auch ein kraftvolles Zeichen der Hoffnung und ein Appell an die Bedeutung des Humors in extrem schwierigen Zeiten und für eine menschliche Zukunft." - Filmzentrale.com
Preise
Der Film erhielt eine Oscarnominierung für die Musik von Werner R. Heymann.
Remake
1983 entstand, ebenfalls unter dem Titel Sein oder Nichtsein mit Mel Brooks in der Rolle des Frederick Bronski (Joseph Tura), Anne Bancroft in der Rolle der Anna Bronski (Maria Tura) sowie José Ferrer als Professor Siletsky eine Neuverfilmung.
Sonstiges
- 2003 erstellte die Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen Filmkanon für die Arbeit an Schulen und nahm diesen Film in ihre Liste mit auf.
Weblinks
- Sein oder Nichtsein in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sven Keller, If you prick us, do we not bleed?, in: FilmGeschichte(n) des 19./20. Jahrhunderts
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