- Die lustige Witwe (1934)
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Filmdaten Deutscher Titel Die lustige Witwe Originaltitel The Merry Widow Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1934 Länge 99 Minuten Stab Regie Ernst Lubitsch Drehbuch Ernest Vajda,
Samson RaphaelsonProduktion MGM Musik Franz Lehár (Original),
Herbert Stothart (Adaption),
Richard Rodgers (Liedtexte),
Lorenz Hart (Liedtexte),
Gus Kahn (Liedtexte)Kamera Oliver T. Marsh Schnitt Frances Marsh Besetzung - Maurice Chevalier: Graf Danilo
- Jeanette MacDonald: Madame Sonia/Fifi
- Edward Everett Horton: Botschafter Popoff
- Una Merkel: Königin Dolores
- George Barbier: König Achmet
- Minna Gombell: Marcelle
- Ruth Channing: Lulu
- Sterling Holloway: Mischka
- Donald Meek: Valet
- Herman Bing: Zizipoff
Die lustige Witwe ist ein US-amerikanischer Musikfilm von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1934. Er beruht auf der gleichnamigen Operette von Franz Lehár.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Das Königreich Marshovia, ein Kleinstaat zwischen Österreich-Ungarn und Rumänien, im Jahr 1885: Gerade ist mit Sonia die reichste Witwe Marshovias heimgekehrt. Seit Juli 1884 trauert sie um ihren Ehemann, kleidet sich schwarz und ist melancholisch. Erst die Begegnung mit dem frechen Grafen und Hauptmann der Garde Danilo, dem sie nur verschleiert entgegentritt, reißt sie aus ihrer Lethargie. Zwar ist sie empört, wie offen ihr Frauenheld Danilo seine Liebe erklärt, doch reist sie nun ohne ihre Witwenkleider nach Paris, um sich zu amüsieren.
In Marshovia stehen nach Sonias Abreise die Zeichen auf Panik. Vor allem der gutmütige König Achmet ist besorgt, da Sonia über 50% des Staates in ihrem Besitz hat und eine Heirat von Sonia mit einem Nicht-Marshovianer das Ende seiner Regentschaft bedeuten könnte. Als er seine einfältige Ehefrau Dolores in flagranti mit Graf Danilo erwischt, fasst er einen Plan: Danilo soll nach Paris gehen und mit seinen Verführungskünsten Sonia so lange umgarnen, bis sie in eine Heirat einwilligt. Natürlich ist Danilo einverstanden.
In Paris trifft er auf seine unzähligen Liebschaften. Er begibt sich ins Maxim’s und wird auf seiner Fahrt dahin von Sonia gesehen, die nun ebenfalls ins Maxim’s geht, wo sie Danilo begegnet. Der jedoch erkennt sie nicht, hat er sie zuletzt doch nur in Witwenkleidung und verschleiert gesehen. Er hält sie für ein Mädchen des Maxim’s, kaum mehr als ein Freudenmädchen, ihm jedoch umso lieber, da man mit ihnen Spaß ohne Verpflichtung haben kann. Sonia spielt das Spiel mit, stellt sich ihm als „Fifi“ vor und verliebt sich im Laufe des Abends dennoch ernsthaft in ihn. Danilo wiederum erkennt bald, dass er es offenbar nicht mit einer Maxim’s-Frau zu tun hat, hat ihr jedoch zu dem Zeitpunkt bereits anvertraut, dass er nur mit Frauen spiele. Als sie ihn verlässt, bemerkt er, dass er sie tatsächlich liebt.
Die marshovianische Botschaft in Paris hat am nächsten Tag viel mit Danilo vor. Zuerst will Botschafter Popoff den Ehrengast des Botschaftsballs Sonia mit seinem Gerede langweilen und anschließend soll Danilo – keiner ahnt, dass er und Sonia sich kennen – als Retter erscheinen und nach Popoffs langweiligem Gerede umso attraktiver wirken. Die Pläne sind strengstes Staatsgeheimnis. Danilo jedoch hat sich nach Sonias Flucht aus dem Maxim’s betrunken und muss von seinem Diener am nächsten Morgen in die Uniform gezwungen werden. Im Delirium verkündet Danilo, dass er „die Witwe“ auf keinen Fall ehelichen werde. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht in Paris. Das Zusammentreffen von Danilo und Sonia verläuft von ihrer Seite kühl, Danilo jedoch ist begeistert, seine „Fifi“ wiederzusehen. Er überzeugt sie, dass er sie tatsächlich liebe, als der inkompetente Popoff im Nebensaal bereits lautstark die Heirat von Danilo und Sonia verkündet. Sonia wirft Danilo nun vor, auch nur nach ihrem Geld her zu sein und er bestätigt es, da sie ihm seine Liebe sowieso nicht glauben würde. Während Sonia ihn verlässt und sich auf dem Ball amüsieren geht, wird Danilo wegen Hochverrats verhaftet.
In Marshovia wird ihm der Prozess gemacht, weil er im Rausch den Plan des Staates ausgeplaudert hat und dies letztlich dazu führte, dass Sonia in Paris blieb und König Achmet nun bereits seine Krone in einem der zahlreichen Umzugskartons des Königspaares verstaut. Beim Prozess erscheint unerwartet Sonia und verkündet, dass Danilo kein Verräter ist. Im Gegenteil: Er hat sie so perfekt getäuscht, wie es nur möglich war. Als Danilo von ihr auch im Kreuzverhör bestätigt bekommt, dass sie nicht an seine Liebe zu ihr glaubt, bekennt er sich schuldig – „lassen Sie meine Bestrafung eine Warnung sein für alle Männer. Jeder Mann, der durchs Leben tanzen könnte mit Hunderten von Frauen und es vorzieht, mit einer durchs Leben zu wandern, den sollte man hängen!“ Sein Schlusswort im Prozess wird von den anwesenden Ehemännern begeistert aufgenommen.
Danilo wird inhaftiert und im Gefängnis von Sonia besucht. Geschickt eingefädelt von König und Botschafter werden beide in einer Zelle eingesperrt und kommen sich über eine Streitphase am Ende doch so nahe, dass sie sich noch in der Zelle das Ja-Wort geben.
Produktion
Die Dreharbeiten fanden vom 9. April bis 23. Juli 1934 in den MGM Studios in Culver City statt. Die Premiere war am 11. Oktober 1934 in New York City. Die Kostüme des Films stammen von Ali Hubert, die Kostüme von Jeanette MacDonald schuf Adrian.
Zeitgleich mit dem amerikanischen Film drehte Lubitsch eine französische Version mit anderen Nebendarstellern. Der Film erschien ebenfalls im Jahr 1934 unter dem Titel La Veuve joyeuse.
Kritik
Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete Die lustige Witwe als Operettenverfilmung „mit ironischer Distanz. [Lubitsch] schuf – durch die Hinzufügung witziger Handlungsdetails, durch den eleganten Einsatz der Musik und brillante Bildgestaltung – eine knisternd erotische Atmosphäre. Nicht ohne Altersspuren, aber sehr amüsant.“[1]
Auszeichnungen
Fredric Hope und Cedric Gibbons wurden 1935 für Die lustige Witwe mit dem Oscar für das beste Szenenbild ausgezeichnet.
Weblinks
- Die lustige Witwe in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 5. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 2343.
Filme von Ernst LubitschDeutsche Filme: Fräulein Seifenschaum | Aufs Eis geführt | Zucker und Zimt | Sein einziger Patient | Der Kraftmeier | Der letzte Anzug | Blindekuh | Als ich tot war | Schuhpalast Pinkus | Der gemischte Frauenchor | Das schönste Geschenk | Der G.m.b.H.-Tenor | Die neue Nase | Keiner von beiden | Käsekönig Holländer | Der Blusenkönig | Ossi’s Tagebuch | Wenn vier dasselbe tun | Das fidele Gefängnis | Prinz Sami | Der Rodelkavalier | Ich möchte kein Mann sein | Das Mädel vom Ballett | Der Fall Rosentopf | Die Augen der Mumie Ma | Carmen | Meine Frau, die Filmschauspielerin | Rausch | Meyer aus Berlin | Die Austernprinzessin | Madame Dubarry | Die Puppe | Die Wohnungsnot | Kohlhiesels Töchter | Romeo und Julia im Schnee | Sumurun | Anna Boleyn | Die Bergkatze | Das Weib des Pharao | Die Flamme
US-amerikanische Filme: Rosita | Die Ehe im Kreise | Drei Frauen | Das verbotene Paradies | Küss mich noch einmal | Lady Windermeres Fächer | So ist Paris | The Honeymoon Express | Alt-Heidelberg | Der Patriot | Der König der Bernina | Liebesparade | Paramount on Parade (Episode 5: Origin of the Apache; Episode 11: A Park in Paris; Episode 13: The Rainbow Revels) | Monte Carlo | Der lächelnde Leutnant | Une heure près de toi | Der Mann, den sein Gewissen trieb | Eine Stunde mit Dir | Ärger im Paradies | Wenn ich eine Million hätte (Episode: Der Angestellte) | Serenade zu dritt | Die lustige Witwe | Engel | Blaubarts achte Frau | Ninotschka | Rendezvous nach Ladenschluß | Ehekomödie | Sein oder Nichtsein | Ein himmlischer Sünder | Cluny Brown auf Freiersfüßen | Die Frau im Hermelin (vollendet von Otto Preminger)
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