Bahnhof Bad Hersfeld

Bahnhof Bad Hersfeld
Bad Hersfeld
Hersfeld bahnof vorplatz.jpg
Bahnhof Bad Hersfeld mit Vorplatz
Daten
Kategorie 3
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Abkürzung FBHF
Eröffnung 1866/1883
Webadresse Informationen zum Bahnhof
Architektonische Daten
Baustil Neuromanik
Architekt Paul Rowald
Lage
Stadt Bad Hersfeld
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 52′ 11,9″ N, 9° 42′ 57,5″ O50.8699759.7159722222222Koordinaten: 50° 52′ 11,9″ N, 9° 42′ 57,5″ O
Eisenbahnstrecken

Bebra–Bad Hersfeld–Fulda (KBS 610)

Bahnhöfe in Hessen

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Der Bahnhof Bad Hersfeld ist ein an seiner heutigen Stelle 1883 eingeweihter Durchgangsbahnhof in Bad Hersfeld. Er ist der Bahnhofskategorie 3 zugeordnet, ist ein ICE und IC-Halt und bildet einen ÖPNV-Knoten in Nordhessen.

Seit 2006 bedient die cantus Verkehrsgesellschaft im Regionalverkehr die Linie Fulda – Bad Hersfeld – Kassel.

Inhaltsverzeichnis

Bahnhofsgebäude

Grundriss vom Bahnhof im Jahr 1882, der ehemalige Vestibül, Wartesaal Klasse 1 + 2, Damenzimmer, Büffet, und Vorsteherraum bilden heute eine Raum, den Wartesaal. Im ehemaligen Telegrafen- und Vorsteherraum ist heute der DB Service Store

Zur Eröffnung vom Streckenabschnitt Bebra – Bad Hersfeld am 22. Januar 1866 wurde als Empfangsgebäude lediglich ein Provisorium errichtet, die sogenannte „Bude“. Später erweitert, existiert dieses holzverschindelte Gebäude immer noch, südlich vom heutigen Bahnhofsgebäude. Das Provisorium wurde offensichtlich wegen des Deutschen Krieges errichtet. Die anschließende Eingliederung von Kurhessen in den preußischen Staat führte dazu, dass dieses Provisorium 17 Jahre als Bahnhof diente.

Neuromanische Halbsäule mit Kapitell

Das heutige Bahnhofsgebäude wurde daher erst 1883 eröffnet und von Architekt Paul Rowald geplant, der zu dieser Zeit beim bautechnischen Büro der Frankfurter Eisenbahndirektion arbeitete.

Das Gebäude ist ein zweistöckiger Sandsteinbau im Stil der Neuromanik. Die Stockwerke werden von einem Gesims getrennt, der sich um das gesamte Gebäude zieht. Der Sandstein für den Bahnhof kam von einem Steinbruch bei Jossa. Das Bahnhofsgebäude hat einen rechteckigen Mittelbau, der in seiner langen Font, zum Bahnhofsvorplatz hin, einen Risalit aufweist. Er läuft in einem Zwerchgiebel aus der durch einen Gesims getont wird. In dem Giebel ist eine Bahnhofsuhr eingebaut. In dem Risalit ist der ebenerdige Haupteingang, der die Form eines Rundbogens hat, das „typische Erkennungsmerkmal“ von romanischen Bauten. Diese Form taucht in alle Erdgeschossfenster und den Fenstern in den Giebeln wieder auf. An beiden Seiten von diesem Mittelbau erheben sich zwei spiegelgleiche Gebäudeflügel, die sowohl an der Vorderseite, als auch an der Hinterseite etwas vor den Mittelbau vorspringen. Hier setzten sich die die architektonischen Stilelemente vom Mittelbau fort und weisen hohe Zwerchgiebel auf.

geodätischer Höhenfestpunkt aus dem Jahr 1883

Rowald nahm mit den romanischen Stilelementen die Architektur von vorhandenen mittelalterlichen Bauten in der Altstadt von Hersfeld wieder auf, ohne dass er einzelne Elemente zum Beispiel von der romanischen Stiftsruine kopierte (der ebenfalls von Rowald mit gleichem Grundriss geplante Bahnhof Gelnhausen hat aus diesem Grund ähnliche Stilformen wie der Bahnhof in Bad Hersfeld). Der neuromanische Stil sollte auf die romanische Stiftsruine verweisen. Mit den Fensterformen im Erdgeschoss, die Fensterrahmung mit Halbsäulen und ihren Kapitellen und den Rundbogenfliesen an den Giebeln nahm Rowald schwere romanische Stilvorbilder auf. Die Spitzen der Zwerchgiebel sind mit Kreuzblumen geschmückt, dies sind Anleihen bei der Gotik.

Auf der Südseite wurde 1908 noch ein einstöckiges Gebäude angebaut, das stilistisch dem Hauptgebäude angeglichen wurde. Dieser Bau wurde 1957 als Pavillon mit Walmdach umgebaut. In diesem Gebäude war bis 2005 die Bahnhofsgaststätte untergebracht.

Das Äußere des Bahnhofs ist weitgehend unverändert erhalten, lediglich im Innern wurde das Gebäude mehrmals umgebaut und die Raumaufteilung geändert. Dies passierte zuletzt zwischen 2005 und 2008. In dieser Zeit wurde auch der Bahnhofsvorplatz und die Fußgängerunterführung modernisiert und neu gestaltet. Dafür erhielten 2008 die beteiligen Bauherren, die Stadt Bad Hersfeld, Nordhessischer Verkehrsverbund, Deutsche Bahn AG und die beteiligten Architekten den Architektenpreis „Simon-Louis-du-Ry-Plakette“ vom Bund Deutscher Architekten (BDA) verliehen[1]

Service

2007 neu gestaltete Fußgängerunterführung

Südlich vom Bahnhofsvorplatz befindet sich der Busbahnhof Bad Hersfeld (FBHFU) für die regionale und lokalen Buslinien. Fünf Überlandlinien werden von der ÜWAG Bus GmbH betrieben. Sechs weitere Überlandlinien werden von der RKH bedient. Eine Linie der insgesamt sieben Stadtbuslinien garantiert den Anschluss an alle weiteren Stadtbuslinien, die von der Breitenstraße aus abfahren. Weiterhin gibt es vor dem Bahnhofsvorplatz einen Taxistand und Kurzzeitparkplätze. Park&Ride-Parkplätze existieren auf der gegenüberliegenden Seite der Gleisanlagen. Er ist durch eine Unterführung mit den Bahnsteigen und den Bahnhofsgebäude verbunden. Das Gleis 1 ist ebenerdig erreichbar, die Unterführung, die Gleise 2 und 3 und der Park&Ride-Parkplatz sind 2008 mit Aufzügen versehen worden, so dass ein barrierefreier Zugang möglich ist. In der Bahnhofshalle gibt es einen ServicePoint und seit Ende 2008 einen DB Service Store. Einen weiteren Service bietet die Bahn mit den Mietfahrrädern an (seit Herbst 2009).[2]

Nördlich vom Bahnhofsgebäude liegt das Gebäude für Bahnhofsmanagement, 3-S-Zentrale, Stellwerk und Zugansage. Die Bahnhofsmission ist in einem flachen holzverschindelten Gebäude, südlich vom Bahnhofsgebäude untergebracht.

Fern- und Regionalverkehr

Am 6. Dezember 2003 wurde ein ICE-2-Triebzug auf den Namen Bad Hersfeld getauft[3].

Einzelnachweise

  1. Bahnhof Bad Hersfeld erhält den Architektenpreis „Simon-Louis-du-Ry-Plakette“
  2. Call a Bike startet in Bad Hersfeld (abgerufen am 23. Januar 2010)
  3. http://www.eisenbahn-kurier.de/service/ice-taufen/ Übersicht aller bislang getaufter ICE-Züge im Eisenbahn Kurier

Quelle

  • Thomas Wiegand: Landkreis Hersfeld Rotenburg III. Stadt Bad Hersfeld. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Vieweg+Teubner, Braunschweig/Wiesbaden 1999, ISBN 9783528062484, S. 221–222.

Weblinks


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