Bahnstrecke Bad Hersfeld–Treysa

Bahnstrecke Bad Hersfeld–Treysa
Bad Hersfeld–Treysa
Strecke bei Beiershausen
Strecke bei Beiershausen
Kursbuchstrecke (DB): zuletzt 516 (1984)
Streckennummer (DB): 3810
Streckenlänge: 62 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Legende
Strecke – geradeaus
Hauptstrecke von Bebra
Bahnhof, Station
0,0 Bad Hersfeld
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Hauptstrecke nach Fulda
   
Performance Fibers
   
1,4 Bad Hersfeld Kurpark
Brücke über Wasserlauf (groß)
Wildes Wässerchen
Straßenbrücke
B 62
   
Eichhof
   
Eichmühle
Bahnübergang
5,4 L 3431 (HS mit LZA)
   
Industrieanschluss
   
5,5 Asbach (Kr. Hersfeld)
   
7,2 Beiershausen
Bahnübergang
11,3 L 3471 (manuelle VS)
Bahnhof ohne Personenverkehr
11,4 Niederaula
   
Strecke nach Breitenbach (Herzberg)
   
SFS Fulda-Kassel
   
15,4 Kleba
   
A7
   
17,3 Kirchheim (Kr. Hersfeld)
   
21,7 Frielingen (Kr. Hersfeld)
   
25,6 Oberaula
   
26,9 L 3294
   
27,0 Hausen
   
L 3157
   
31,3 Olberode
   
L 3161
   
34,7 Weißenborn (Kr. Ziegenhain)
   
Grenff
   
38,0 Ottrau
   
40,9 Kleinropperhausen
   
42,7 Nausis (Kr. Ziegenhain)
   
46,0 Neukirchen (Kr. Ziegenhain)
   
49,1 Riebelsdorf
   
51,9 Zella (Kr. Ziegenhain)
   
52,3 Lagerhalle (Stumpfgleis)
   
Schwalm
   
53,9 Loshausen
   
56,3 Ziegenhain (Bz. Kassel) Süd
   
Main-Weser-Bahn von Kassel
Bahnhof, Station
62,2 Treysa
Strecke – geradeaus
Main-Weser-Bahn nach Gießen (Kanonenbahn)

Die Bahnstrecke Bad Hersfeld–Treysa, auch Knüllwaldbahn genannt, ist eine teilweise stillgelegte Bahnstrecke in Nordhessen. Sie verlief von Bad Hersfeld über Niederaula nach Treysa. Der östliche Abschnitt der nicht elektrifizierten Nebenbahn zwischen Bad Hersfeld und Niederaula wird noch für den Güterverkehr genutzt, der westliche Teil zwischen Niederaula und Treysa wurde zwischen 1977 und 1999 stillgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Waggons am ehemaligen Güterbahnhof Ziegenhain

Kurz hinter dem Bahnhof Bad Hersfeld zweigt das Gleis von der Bahnstrecke Bebra–Fulda ab. Die Strecke verläuft im Fuldatal zwischen der Bundesstraße 62 und der Fulda bis Niederaula, wo die Gründchenbahn nach Alsfeld abzweigt. Eine Besonderheit ist der manuelle Bahnübergang in Niederaula. Hier muss der Zug vor Befahren des Übergangs anhalten; die Schranken müssen vom Lokpersonal heruntergekurbelt werden. Erst dann kann der Zug den Bahnübergang passieren.

Im weiteren Verlauf durch das Knüllgebirge folgte die Bahn dem Flüsschen Aula bis Oberaula. Von dort wurde die Trasse in zwei 180°-Kurven ohne Tunnel oder Brücken in das Tal der Grenff und der Schwalm bis Treysa geführt, wo Anschluss an die Main-Weser-Bahn und die Kanonenbahn bestand.

Geschichte

Eröffnet wurde die 62,2 km lange Strecke in zwei Abschnitten: von Bad Hersfeld bis Oberaula am 1. Mai 1906 und das Reststück bis Treysa am 31. Juli 1907. Die Bahn hatte nur regionale Bedeutung und diente dem Personenverkehr und der Abfuhr von Basalt und Holz. Basalt wurde von 1810 bis 1998 am Berg Nöll bei Oberaula abgebaut. Auf der Strecke gab es früher mehrere Bahnhöfe und Haltepunkte. Verschiedene Unternehmen hatten einen Gleisanschluss. Heute existiert nur noch ein privater Gleisanschluss in Niederaula.

Video des Bahnübergangs Niederaula (Handantrieb)

Die Stilllegung begann in den 1970er Jahren, als die Bundesbahn den Personenverkehr zurückfuhr. Durch ein Unwetter am 22. August 1977 brach der Damm des Ibrastausees im Seepark Kirchheim (zwischen den Ortsteilen Reimboldshausen und Kemmerode gelegen) und unterspülte die Trasse bei Kirchheim. Dies war der Anlass für die vollständige Stilllegung der Teilstrecke zwischen Niederaula und Kirchheim; zwischen Kirchheim und Oberaula wurde dabei auch der Personenverkehr eingestellt. Güterverkehr gab es dort noch bis zum 28. September 1984. Dort liegen heute keine Gleise mehr. Zwischen Oberaula und Treysa wurde der Personenverkehr am 1. Juni 1984 und der Güterverkehr am 31. August 1995 eingestellt. Auf der Bahn fand noch regelmäßig Museumsverkehr statt, bis sie während eines Straßenneubaus nahe Loshausen gesperrt werden musste. Am 15. April 1999 wurde sie stillgelegt. Der einzige Abschnitt, der noch heute genutzt wird, ist der von Bad Hersfeld bis Niederaula, wo es noch Güterverkehr gibt. Von Niederaula geht der Güterverkehr weiter über die Gründchenbahn.

Auf der Trasse zwischen Oberaula-Wahlshausen und Schwalmstadt-Treysa wird zurzeit der Bahnradweg Rotkäppchenland (R 11) ausgebaut. Im Jahr 2008 wurde der Bereich zwischen Neukirchen-Riebelsdorf und Ottrau-Kleinropperhausen fertiggestellt. Im darauf folgenden Jahr wurde der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Kleinropperhausen und Wahlshausen freigegeben. Der Bau des Abschnitts von Riebelsdorf nach Treysa soll bis 2012 abgeschlossen sein.[1] Zwischen Kirchheim und Oberaula verläuft die Radroute neben der ehemaligen Bahntrasse.

Zukunft

Es gibt immer wieder Überlegungen, den Abschnitt Niederaula–Bad Hersfeld für den regulären Personenverkehr zu reaktivieren. Außerdem wird die Strecke langfristig als Verbindungsstrecke zwischen der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg und der Bahnstrecke Fulda–Bebra gesehen. Sie soll einmal zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bahnradweg. Tourismusservice Rotkäppchenland, abgerufen am 16. Mai 2011.
  2. Fuldaer Zeitung 2010

Weblinks

 Commons: Knüllwaldbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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