- Bahnstrecke Bebra–Fulda
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Bebra–Fulda Kursbuchstrecke (DB): 610 Streckennummer (DB): 3600 Streckenlänge: 66 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: D4 Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Zweigleisigkeit: (durchgehend) Bundesland (D): Hessen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeStrecke von Göttingen Strecke von Kassel 166,6 Bebra Pbf (Inselbahnhof) Strecke nach Gerstungen Bebra Rbf 164,2 Bebra Lämmerberg (Abzw) Berliner Kurve von Gerstungen Bebra Ost (Abzw) nach Bebra Rbf Berg 163,5 Blankenheim (Abzw) von Bebra Rbf Berg 162,5 Blankenheim (Abzw) Fulda 162,1 Blankenheim (Abzw) 160,1 Mecklar BÜ Reilos Nebenstraße 156,8 Ludwigsau-Friedlos BÜ Friedlos Nebenstraße ehem. Hersfelder Kreisbahn 153,2 Bad Hersfeld 153,4 Knüllwaldbahn nach Niederaula Fulda A 4 149,0 BÜ Unterhaun Hauptstraße 148,0 Oberhaun 148,0 BÜ Oberhaun Bahnhofstraße 140,1 Haunetal Neukirchen BÜ L 3471 Burghauner Tunnel (236 m) 131,2 Burghaun (Kr. Hünfeld) ehem. Strecke von Wenigentaft BÜ Hünfeld Breitzbacher Weg BÜ Hünfeld Haunstraße 127,1 Hünfeld 120,3 Marbach (Kr. Fulda) 117,2 Steinau (Kr. Fulda) ehem. Strecke von Wüstensachsen A 7 115,2 Götzenhof SFS von Kassel (mit Überwerfungsbauwerk) 112,1 Fulda SFS Nord (Abzw) Vogelsbergbahn nach Alsfeld 110,6 Fulda 108,2 Fulda Gbf Rhönbahn nach Gersfeld Schnellfahrstrecke nach Würzburg Kinzigtalbahn nach Hanau Die Bahnstrecke Bebra–Fulda ist eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende, durchgehend zweigleisige und elektrifizierte Hauptbahn.
Sie wurde als Teil der Bebra-Hanauer-Bahn oder Kurhessischen Staatsbahn gebaut, die nach der preußischen Annexion Kurhessens in der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn aufgegangen ist.
Während der Zeit der Deutschen Teilung war sie Teil der Nord-Süd-Strecke, der bedeutendsten und meistbefahrenen Verbindung der damaligen Deutschen Bundesbahn zwischen Nord- und Süddeutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bau der Strecke begann im Bahnhof Bebra an der kurhessischen Bahnstrecke Kassel–Gerstungen. Am 22. Januar 1866 wurde das erste Teilstück bis Bad Hersfeld fertiggestellt. Die Eröffnung des zweiten Teilstück über Hünfeld und des Bahnhofs Fulda folgte noch im gleichen Jahr am 1. Oktober 1866.
Streckenverlauf
Die Strecke folgt ab Bebra zunächst dem Tal der Fulda. In Bad Hersfeld schwenkt die Strecke dann in das Tal der Haune. Diese Trassierung wurde gewählt, um kurhessisches Staatsgebiet nicht zu verlassen, da zur Zeit des Streckenbaus ein Teil des Tales der Fulda zum Großherzogtum Hessen gehörte. Auf dem Weg nach Fulda musste daher der Bergrücken zwischen den beiden Flusstälern überwunden werden.
Bahnübergänge
Für eine Hauptbahn mit überregionaler Bedeutung ungewöhnlich gibt es an dieser Strecke noch insgesamt acht Bahnübergänge.
Nördlich von Bad Hersfeld gibt es zwei Bahnübergänge (Reilos und Friedlos). Beide wurden zu EBÜT Anlagen umgebaut. Die anderen Bahnübergänge südlich von Bad Hersfeld sind noch alle wärterbedient.
- Reilos (EBÜT Anlage)
- Friedlos, Mülldeponie (EBÜT Anlge)
- Anrufschranke zwischen Bad Hersfeld und Unterhaun
- Unterhaun (Posten 149)
- Oberhaun, Bahnhof (elektr. Vollschranken)
- L3471/B27 bei Haunetal Wehrda (zusätztlich mit LZA)
- Hünfeld Breitzbacher Weg und Haunstraße (beides mech. Vollschranke per Stellwerk)
Bedienung
Bis zum Zweiten Weltkrieg diente die Strecke hauptsächlich dem Verkehr Frankfurt am Main–Leipzig. Durch die deutsche Teilung verlor diese Verbindung an Bedeutung. Nur die Transitzüge nach Berlin und die Interzonenzüge befuhren im Fernverkehr noch diese Strecke – mit Lok- und Fahrtrichtungswechsel in Bebra, da die Berliner Kurve vor dem Bahnhof Bebra, die unter Umgehung dieses Bahnhofs die direkte Fahrt nach Osten erlaubt hatte, stillgelegt war. Der Verkehr zwischen Frankfurt und Hannover nahm jedoch deutlich zu. Im Süden wurde der Anschluss Richtung Bayern über die Fulda-Main-Bahn immer bedeutender. Bebra–Fulda wurde zum Teil der Nord-Süd-Strecke der damaligen Bundesbahn. 1963 wurde die Strecke elektrifiziert.
Durch den Fall der innerdeutschen Grenze 1989 und die Eröffnung der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg 1991 änderte sich die Situation wieder. Mit der Eröffnung verlor die Verbindung Fulda-Bebra die Intercityzüge, die zwischen Hannover einerseits und Frankfurt am Main und Würzburg andererseits verkehrten und damit schlagartig fast allen Fernverkehr. Seit dem Fahrplan 2007 wird die Bahnstrecke Bebra–Fulda im Stundentakt mit der ICE-Linie Dresden-Leipzig–Eisenach-Erfurt–Frankfurt (alle zwei Stunden mit Halt in Bad Hersfeld) und einzelnen Intercitys als Verstärkerzügen befahren. Hauptsächlich aber verkehren hier Güterzüge. Weiter gibt es Nachtzugverkehr.
Der Nahverkehr wird seit 10. Dezember 2006 von der cantus Verkehrsgesellschaft betrieben. Die beiden Linien Fulda–Kassel und Fulda–Göttingen im Zweistundentakt überlagern sich zu einer Fahrt pro Stunde auf der Bahnstrecke Fulda-Bebra. Zwei Regionalexpresszugpaare der DB Regio fahren im Berufsverkehr von Bebra nach Frankfurt und zurück.
Im Güterverkehr ist die Strecke aber nach wie vor Bestandteil der Nord-Süd-Achse und es herrscht weiterhin dichter Verkehr.
Galerie
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Bahnsteig des Bahnhof Bebra Anfang der 90er Jahre
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Empfangsgebäude des Bahnhofs Fulda
Einzelnachweis
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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