- Bahnstrecke Cham–Lam
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Cham–Lam Ein Regio-Shuttle der Oberpfalzbahn bei GrafenwiesenKursbuchstrecke (DB): 877 Streckennummer: 5811 (Cham–Bad Kötzting)
9580 (Bad Kötzting–Lam)Streckenlänge: 40,4 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legendevon Schwandorf von Waldmünchen 0,0 Cham (Oberpf) 374 m Bundesstraße 22 2,6 Cham (Oberpf) Schwedenschanze nach Furth im Wald Chamb 5,6 Runding (bis 2005) 8,9 Chamerau 14,5 Miltach 383 m nach Straubing (bis 1984) 17,7 Blaibach (Oberpf) 384 m nach Gotteszell (bis 1991) 19,3 Pulling (bei Kötzting) (bis 1922) 22,6 0,0 Bad Kötzting Weißer Regen 1,0 Zellertal 4,6 Grafenwiesen 5,2 Allemann 6,4 Watzelsteg 8,3 Hohenwarth (Niederbay) Campingplatz 9,6 Hohenwarth (Niederbay) 14,2 Arrach 16,2 Frahelsbruck 17,8 Lam 522 m Die Bahnstrecke Cham–Lam ist eine 40,4 Kilometer lange Nebenbahn in der Oberpfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bahnstrecke Cham–Lam wurde in zwei Teilstrecken gebaut. Von der Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald wurde vom Bahnhof Cham ausgehend ein Abzweig bis Kötzting von den Königlich Bayerische Staatseisenbahnen errichtet. Der Weiterbau nach Lam wurde von der AG Lokalbahn Lam–Kötzting (LLK) 1891 durchgeführt. Diese Teilstrecken gingen an die jeweiligen Rechtsnachfolger über, so dass sie heute im Besitz der DB Netz AG beziehungsweise der Arriva-Tochter Regentalbahn sind.
Seit dem 1. Juni 1905 mündet die Bahnstrecke Straubing–Miltach in diese Strecke. Am 20. Dezember 1927 wurde die von der Regentalbahn errichtete Bahnstrecke Gotteszell–Blaibach dem Verkehr übergeben, womit eine weitere Verbindung in Richtung Süden bestand.
Die Betriebsführung auf dem Lokalbahn-Abschnitt übernahm 1963 die Regentalbahn. 1973 übernahm diese die LLK komplett und löste diese auf.
Im Jahr 1984 wurde die abzweigende Bahnstrecke nach Straubing auf dem Abschnitt Miltach–Konzell stillgelegt. 1991 folgte die Einstellung des Bahnbetriebs zwischen Blaibach und Viechtach. Mit dieser Einstellung bestand keine direkte Bahnverbindung mehr zwischen den Strecken der Regentalbahn.
Der Güterverkehr wurde zum 30. Juni 1994 zunächst auf dem Abschnitt Miltach–Lam, zum 25. September 1994 auch zwischen Cham und Miltach offiziell aufgegeben.[1]
Der Personenverkehr wird heute von der Regentalbahn mit Regio-Shuttle-Triebwagen als „Oberpfalzbahn“ betrieben. Dabei ist die Regentalbahn zwischen Cham und Kötzting im Auftrag von DB Regio, zwischen Kötzting und Lam als direkter Auftragnehmer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft tätig.
Von Anfang der 1990er-Jahre bis 2005 war aus betriebstechnischen Gründen bei den meisten Zügen ein Umsteigen in Kötzting erforderlich. Mit der zu Beginn der 1990er-Jahre erfolgten Umstellung der Strecke auf das Betriebsverfahren Zugleitbetrieb wurden die Weichen im dortigen Bahnhof zu Handweichen (das heißt antriebslosen Weichen) rückgebaut und die personelle Besetzung des Bahnhofs aufgegeben. Begegnungen („Kreuzungen“) zweier Züge waren damit nur mehr mit größerem Zeitaufwand möglich, indem die Weichenbedienung in fernmündlicher Absprache mit dem Zugleiter durch die Zugführer vorgenommen wurde. Planmäßig wurden deshalb nahezu alle aus Richtung Lam beziehungsweise Cham kommenden Züge auf je einem Gleis in Kötzting geleitet, wo sie auch wendeten, wodurch die Stellung der Weichen nicht verändert werden musste. 2001 wurde die Strecke Bad Kötzting–Lam in den Gültigkeitsbereich des Bayerwald-Tickets aufgenommen. Am 11. Dezember 2005 wurden im Bahnhof Bad Kötzting zwei Rückfallweichen in Betrieb genommen, die es ermöglichen, alle Züge Cham–Lam ohne Umstieg in Bad Kötzting anzubieten.[2][3]
Zugverkehr
Im Jahr 2006 fährt die Oberpfalzbahn auf der KBS 877 werktäglich 13 Zugpaare, an den Wochenenden neun Zugpaare bei einer Stunde Fahrzeit. Das war früher allerdings wesentlich anders. Im Sommer 1897 fuhr die Bayerische Staatsbahn auf der Strecke Cham – Lam täglich nur drei Zugpaare mit einer Fahrzeit von zweieinhalb Stunden. Im Jahr 1913 befuhr die Lokalbahn ihre Strecke selbst mit Anschluss an die Staatsbahn mit drei Zugpaaren. Trotz einer Umsteigezeit von rund 15 Minuten betrug die Reisezeit für die Gesamtstrecke nur noch zwei Stunden. Im Jahr 1936 hatte sich die Situation deutlich verbessert. Bei täglich fünf Zugpaaren und einer Umsteigezeit von meist nur wenigen Minuten lag die Gesamtreisezeit zum Teil nur noch bei 70 bis 80 Minuten.
Die Zugleistungen der Bahnstrecke sind Teil der als „Regionalzügenetz Ostbayern“ bezeichneten Ausschreibung durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft. Der Gewinner dieser Vergabe soll im Dezember 2014 den Betrieb der Regionalbahnverkehre zwischen Cham und Lam aufnehmen.
Tarif
Die Bahnstrecke ist vollständig in den Verbundtarif der Verkehrsgemeinschaft des Landkreis Cham (VLC) integriert. Die Bahnstrecke ist bei diesem Tarif in elf Tarifzonen eingeteilt.
Daneben gilt auf der im Besitz der Regentalbahn befindlichen Teilstrecke Bad Kötzting–Lam das Bayerwald-Ticket. Zwischen 1. Mai 2010 und 30. Juni 2011 galt auch das Gästeservice Umweltticket (GUTi) lediglich auf dieser Strecke. Durch den Beitritt mehrerer Gemeinden des Landkreis Cham zu diesem System gelten die Kurkarten der teilnehmenden Gemeinden nun auf der gesamten Strecke und darüber hinaus im gesamten VLC.
Einzelnachweise
- ↑ Andreas Fried, Klaus-Peter Quill: Regentalbahn. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1999, ISBN 978-3-92213-872-3, S. 92.
- ↑ „Beschleunigung Cham–Lam“: Mitteilung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft vom 25. Juli 2005
- ↑ Bildbericht über die Rückfallweichen im Bahnhof Kötzting
Literatur
- Andreas Fried, Klaus-Peter Quill: Regentalbahn. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1999, ISBN 3-922138-72-1.
- Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken. Dumjahn Verlag, Mainz 1984, ISBN 978-3921426296 (Unveränderter Nachdruck einer 1935 von der Deutschen Reichsbahn herausgegebenen Schrift Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835-1935).
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 7: Bayern. EK-Verlag, Freiburg 2002, ISBN 3-88255-666-8, S. 95–114.
Weblinks
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