- Bahnstrecke Parchim–Neubrandenburg
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Die Bahnstrecke Parchim–Neubrandenburg oder Mecklenburgische Südbahn ist eine Bahnstrecke im Süden des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurde von der Mecklenburgischen Südbahn-Gesellschaft betrieben, die 1894 in der Friedrich-Franz-Eisenbahn-Gesellschaft aufging. Heute ist der Abschnitt Möllenhagen–Neubrandenburg abgebaut, während die übrige Strecke Eigentum der DB Netz AG ist. Den Abschnitt von Karow (Meckl) bis Waren (Müritz) hat die PEG Infrastruktur zum 1. März 2008 von der DB gepachtet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Streckenverlauf
Die 117 Kilometer lange Strecke verband die Kreisstadt Parchim mit dem Bahnknoten Neubrandenburg. Sie bildete die Fortsetzung der Parchim-Ludwigsluster Eisenbahn und führte nach Überschreitung der Elde über Lübz und Karow nördlich der großen Seen entlang nach Waren (Müritz), benutzte dann fast sieben Kilometer der Lloydbahn Warnemünde–Güstrow–Neustrelitz bis Kargow und zweigte schließlich nach Osten über Penzlin nach Neubrandenburg ab.
Geschichte
Mecklenburgische Südbahn
Um die Bahnstrecke Ludwigslust–Parchim nach Osten bis zum Anschluss an die Friedrich-Franz-Eisenbahn in Neubrandenburg in Mecklenburg-Strelitz zu verlängern, gründete sich 1883 die Aktiengesellschaft Mecklenburgische Südbahn-Gesellschaft in Parchim. Anteilseigner waren die Städte Parchim, Lübz, Waren (Müritz), Penzlin und Neubrandenburg, die Norddeutsche Bank in Hamburg sowie die Lokaleisenbahn-Betriebs-Gesellschaft in Hamburg. Am 20. Juli 1883 wurde die Konzession von Mecklenburg-Schwerin und am 2. August 1883 von Mecklenburg-Strelitz erteilt.
Der Güterverkehr wurde auf beiden Strecken am 20. Januar 1885 eröffnet, der Personenverkehr folgte eine Woche später am 28. Januar 1885. Ursprünglich sollte die Lokaleisenbahn-Betriebs-Gesellschaft aus Hamburg die Strecke betrieben. Die Betriebsführung ging später auf die Centralverwaltung für Secundairbahnen Herrmann Bachstein in Berlin über.
Der Verkehr auf der Strecke hatte überwiegend lokalen Charakter. Bis 1888 wiesen die Bilanzen der Gesellschaft ein negatives Ergebnis auf.
Im Laufe der Verstaatlichungsbemühungen der Mecklenburgischen Regierung erwarb diese zum 1. April 1894 die Mecklenburgische Südbahn gleichzeitig mit der Lloydbahn und gliederte sie in die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn ein. Dabei wurden acht Lokomotiven übernommen.
Betrieb in Staatseigentum
Nach der Gründung der Deutschen Reichsbahn 1920 übernahm diese den Betrieb auf der Strecke. 1945 wurde der Abschnitt Kargow–Neubrandenburg als Reparationsleistung abgebaut. 1951/52 begann von Waren aus ein Wiederaufbau in Richtung Neubrandenburg, allerdings nur bis Möllenhagen. 1968 wurde die Lücke zwischen Karow über Malchow nach Waren wieder geschlossen. Der Personenverkehr auf der nunmehrigen Stichstrecke nach Möllenhagen wurde 1970 eingestellt, die Strecke aber für den Güterverkehr zum heutigen Durtrack Betonwerk, einem großen Produzenten von Betonschwellen, weiterbetrieben.
Gegenwart
Der Abschnitt Kargow-Möllenhagen dient heute noch als Anschlussbahn (Bahnhofsgleis des Bahnhofs Kargow). Der Personenverkehr auf dem westlichen Teil Parchim–Waren–Kargow und weiter in Richtung Neustrelitz wird heute durch die ODEG im Zweistundentakt betrieben mit Zugkreuzung zur geraden vollen Stunde in Malchow. Der abgebaute Abschnitt von Möllenhagen nach Neubrandenburg dient heute als Radwanderweg.
Der auf den Abschnitten von Waren nach Malchow und Möllenhagen bestehende Güterverkehr wird heute überwiegend von der DB Schenker Rail Deutschland abgewickelt.
Einzelnachweise
- ↑ Märkische Allgemeine Zeitung, 26. Februar 2008
Weblinks
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
- Bahnstrecke in Mecklenburg-Vorpommern
- Radweg auf ehemaliger Bahnstrecke
- Bauwerk im Landkreis Ludwigslust-Parchim
- Bauwerk im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
- Neubrandenburg
- Parchim
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