- Stronghold
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Stronghold (engl. für „Festung“) ist der Name zweier unterschiedlicher Computerspielreihen.
Das unter diesem Titel zuerst erschienene Spiel ist ein 2D/3D-Echtzeitstrategiespiel mit Rollenspielelementen auf Basis des Rollenspielregelwerks Advanced Dungeons & Dragons. Es wurde entwickelt von den Stormfront Studios und 1993 von SSI veröffentlicht. Es handelt vor allem von der baulichen und strategischen Verwaltung eines Königreiches und von den sich daraus ergebenden Problemen und Herausforderungen.
Seit dem Jahr 2001 veröffentlichte die Firma Firefly Studios eine Reihe von Echtzeit-Strategiespielen, die sich des Themas des mittelalterlichen Burgenbaus annehmen. Neben dem strategischen Platzieren von Wällen und Türmen steht eine funktionierende Wirtschaft im Vordergrund. Die Spiele bieten weiterhin umfangreiche Möglichkeiten der Burgbelagerung.
Inhaltsverzeichnis
Stronghold (1993)
Stronghold Entwickler Stormfront Studios Publisher Strategic Simulations, Inc. Designer Don Daglow Erstveröffent-
lichung4. Dezember 1993 Plattform(en) PC (MS-DOS), FM Towns, PC-98 Genre Echtzeit-Strategie
AufbaustrategieSpielmodi Einzelspieler Steuerung Tastatur, Maus Systemminima Intel 386 DX, 2 MB RAM, VGA-Grafikkarte, MS-DOS, 3,5"-Diskettenlaufwerk Medien 3,5"-Diskette Sprache Englisch Stronghold wurde von den Stormfront Studios im Auftrag von SSI entwickelt und wurde auch als Fantasy-Variante von Sim City bezeichnet.[1]
Spielprinzip
Die grundlegende Spielidee ist das Erobern, der Ausbau und die Verwaltung eines Königreiches durch den Spieler. Zu diesem Zweck rekrutiert er verschiedene Charaktere aus den bekannten D&D-Klassen (Menschen, Zwerge, Halblinge und Elfen), die das zu besiedelnde Land erobern und verteidigen. In den eroberten Gebieten kann der Spieler eine wirtschaftliche Infrastruktur errichten, die die Spielentwicklung beeinflusst. Ziel ist entweder die Beseitigung aller Konkurrenten oder die Ernennung zum Kaiser durch den sorgfältige Aufbau des eigenen Reiches.
Das Spiel wird in einer Mischung aus sehr einfacher 3D-Optik und 2D-Bedienoberflächen präsentiert. Das Hauptansichtsfenster illustriert dreidimensional das Spielgeschehen, während die Einheitenverwaltung und die Organisation des Aufbaus und der Verwaltung meist in handgezeichneten 2D-Menüs und -Oberflächen erfolgt. Der Kampf, welcher sich an das D&D-Regelwerk anlehnt, ist sowohl für die Eroberung neuer Gebiete als auch die Verteidigung der eigenen Ländereien wichtig. Er wird in animierter Form im Hauptansichtsfenster dargestellt. Gegner haben meist ebenfalls kleine Lager, daneben gibt es herumstreifende Gegnergruppen.
Entwicklung
Stronghold ist das erste Echtzeit-Strategiespiel, in dem das Spielgeschehen in 3D präsentiert wurde. Allerdings verwendete das Spiel hierfür zweidimensionale Bit-Plane-Grafiken, die erst durch Skalierung, die Anordnung in Ebenen und geschickte Perspektivwahl den Eindruck von Räumlichkeit vermittelten. Die Idee für die Perspektivwirkung des Blickwinkels kam Entwickler Don Daglow nach eigenen Angaben nach dem Besuch einer Aufführung des Musicals Les Misérables.[2][3]
Rezeption
Stronghold wurde von diversen Spielzeitschriften mit sehr guten Noten bewertet.[4] Im Testbericht der Ausgabe 10/93 des Spielemagazins PC Joker bescheinigte Tester Michael Schnelle dem Spiel eine gelungene Präsentation mit solider Maussteuerung, dessen im positiven Sinne an Sim City erinnerndes Spielprinzip für langanhaltende Motivation sorge.[5]
Stronghold (2001)
Stronghold Entwickler Firefly Studios
MacSoft (Mac OS))Publisher Take 2 Interactive
God GamesErstveröffent-
lichung19. Oktober 2001
17. April 2002 (Mac OS)Plattform(en) PC (Windows, Mac OS) Genre Echtzeit-Strategie Spielmodi Singleplayer, Multiplayer Steuerung Tastatur, Maus Systemminima Pentium II 300 MHz, 64 MB RAM, 8x CD-ROM-Laufwerk, Windows 98, Windows Me, Windows 2000
PowerPC G3, 128 MB RAM, CD-ROM-Laufwerk, Mac OS 8.6 oder höher, Mac OS XMedien 1 CD-ROM Sprache Deutsch Aktuelle Version 1.2 (Windows)
1.2 (Mac OS)Altersfreigabe Handlung
Vier finstere Gesellen, Herzog de Puce (die Ratte), Herzog Beauregard (die Schlange), Herzog Truffe (das Schwein) und Herzog Volpe (der Wolf), stellen sich dem Spieler in der Militärkampagne entgegen, wobei die Ratte der schwächste aller Gegner ist, die Schlange aufgrund ihres diplomatischen Ränkespiels schon eine größere Herausforderung darstellt, das Schwein durch seine großen Mengen an Truppen äußerst schwer zu besiegen ist und der Kampf gegen den Wolf die Krönung der taktischen Maßnahmen darstellt, da er die intelligenteste Figur darstellt, die auch über die besten Einheiten verfügt.
Durch eine Verschwörung wurde der König des Landes (die Karte ist in der deutschen Version die der Bundesrepublik Deutschland, in der englischen die von Großbritannien) gefangen genommen, Unruhe brach aus und es begann ein Bürgerkrieg. Der Vater des Protagonisten versuchte einen Waffenstillstand auszuhandeln, wurde aber in einen Hinterhalt der Schlange gelockt und getötet. Somit hatte der Feind freie Hand, um nach und nach die einzelnen Grafschaften des Landes zu übernehmen. Der Spieler selbst schlüpft in die Rolle eines aufstrebenden Feldherren, der in einer 21-teiligen Kampagne nach und nach die Grafschaften zurückerobern, die einzelnen Herzöge besiegen und schließlich den Tod seines Vater rächen soll.
Spielprinzip
Wirtschaftssystem
Jeder Spieler besitzt eine Burg als Basis, deren Zentrum der Bergfried darstellt. Sofern Wohnplätze in Form des Bergfrieds bzw. selbst errichteter oder bereits existierender Hütten vorhanden sind, tauchen in regelmäßigen Abständen Bewohner vor dem Bergfried auf und versammeln sich dort um eine Feuerstelle. Die maximale Zahl der Burgbewohner wird von den vorhandenen Hütten (je 8 Leute pro Hütte) beeinflusst, Soldaten sind davon jedoch ausgeschlossen, da Soldaten aus unbeschäftigten Zivilisten erstellt werden und somit nicht mehr mitgezählt werden. Die Untertanen können sich, je nach Bedarf, in beliebige Spielfiguren verwandeln, vom Bauern über verschiedene wirtschaftliche Berufe bis hin zum Soldaten. Das Auftauchen neuer Arbeiter wird durch den Beliebtheitswert geregelt.
Pest, Nahrungsknappheit, Wolfsangriffe und andere negative Ereignisse führen zur Absenkung des Wertes. Fällt dieser unter 50 - maximal sind 100 möglich -, so verlassen die Untertanen nacheinander die Burg. Das Anlegen von Gärten, die angebotene Nahrungsvielfalt, Steuerermäßigungen, Bierausschank, religiöse Betreuung der Untertanen, positive Ereignisse wie u. a. ein Jahrmarkt oder die Hochzeit des Burgherren wirken dem jedoch entgegen und steigern den Beliebtheitswert. Je höher die Beliebtheit, desto schneller erscheinen neue Bauern, was das Rekrutieren von Soldaten beschleunigt und die Wirtschaft verbessert. Es ist also ratsam, seine Beliebtheit auf einem möglichst hohen Niveau zu halten.
Einkünfte in Form von Gold kann der Spieler durch die Erhebung von Steuern erzielen, die sich jedoch negativ auf die Beliebtheit auswirken, sowie durch den Handel mit Rohstoffen, Zwischenprodukten und Waffen über den Markt. Das Gold wird für den Bau von bestimmten Gebäuden sowie die Errichtung und Unterhaltung des Militärs benötigt. Zudem können auf dem Markt dringend benötigte oder nicht selbst erstellbare Rohstoffe und Produkte erworben werden.
Rohstoff- und Nahrungssystem
Die grundlegenden Rohstoffe in Stronghold sind die Baumaterialien Holz und Stein, mit denen sowohl die Verteidigungsanlagen als auch die Militär-, Sozial- und Wirtschaftsgebäude gebaut werden. Aber auch einige Waffen (u. a. Piken und Bögen) werden aus Holz gefertigt. Die Holzfällerhütte sollte stets in der Nähe von Bäumen platziert werden, da die Produktivität so gesteigert wird.
Eisen wird in Eisenminen abgebaut, um daraus Rüstungen, Streitkolben sowie Schwerter herzustellen oder einen Pechkessel zu errichten. Eisenminen wie auch Steinbrüche müssen auf entsprechenden Rohstoffvorkommen errichtet werden. Lederharnische bezieht man durch die Gerberei, deren Arbeiter die Kühe der Rinderfarmen schlachtet und aus der Haut die Harnische herstellt.
Ein weiterer Rohstoff ist Pech, das im Sumpf abgebaut wird und ausschließlich der Verteidigung dient.
Nahrung kann von Getreide- und Obstfarmen, sowie Käsereien oder von Jägern produziert werden. Jäger, Obstfarmen und Käsereien erstellen direkt Nahrung, die eingelagert wird, angebautes Getreide muss allerdings erst zu Brot verarbeitet werden. Die Brotproduktion ist dabei die ergiebigste, wenngleich auch komplexeste Möglichkeit der Nahrungsproduktion: Geerntetes Getreide muss zunächst zu Mehl gemahlen und dann anschließend vom Bäcker zu Brot verarbeitet werden. Alle Nahrungsproduzenten liefern die Nahrung im Kornspeicher ab, aus dem je nach Anzahl der Untertanen und der eingestellten Rationen die Nahrung verschieden schnell verbraucht wird. Ist der Kornspeicher dabei mit unterschiedlichen Nahrungsarten gefüllt, erhält man einen Beliebtheitsbonus (siehe oben). Ist dagegen der Kornspeicher leer und die Bevölkerung leidet Hunger, verliert man Ansehen.
Neben den oben genannten Farmen für Nahrung können auch Hopfenfarmen gebaut werden. Der hier erzeugte Hopfen wird in der Brauerei zur Herstellung von Bier verwendet, um dieses in der Schenke an Bürger auszugeben, was, abhängig von der Menge des ausgeschenkten Bieres, zu hohen Beliebtheitsboni führen kann.
Neben dem Kornspeicher als Lagerort für Nahrungsmittel werden Rohstoffe und Zwischenprodukte wie Mehl und Hopfen in Vorratslagern in unmittelbarer Nähe zum Bergfried gelagert.
Zu Beginn des Spiels erhält der Spieler als Entwicklungshilfe einen „Startposten“ an Rohstoffen und Nahrung. Eventuell erhält er zu Beginn einer Spielrunde auch ein mehr oder weniger fertig gestelltes Kastell, welches er nach Bedarf ausbauen kann.
Militärische Einheiten
Neben den für das Mittelalter charakteristischen Belagerungsmaschinen wie dem Rammbock, die Balliste oder der Tribok kann der Spieler eine Vielzahl an Einheiten ausbilden. Dazu gehören unter anderem Bogenschützen, Lanzenträger, Streitkolbenkämpfer, Armbrustschützen, Pikeniere, Schwertkämpfer, Tunnelgräber sowie Ritter. Diese können dann durch den Spieler in eigen entwickelten Strategien für die Verteidigung der eigenen Burg oder für die Belagerung der gegnerischen Burg eingesetzt werden. Für die Rekrutierung werden Gold und Waffen benötigt, die auf dem Markt gekauft oder in den Produktionsstätten der Burg hergestellt werden müssen.
Kämpfe
Die Einheiten werden mit der linken Maustaste ausgewählt und auf dem Spielfeld manövriert. Bogenschützen und Armbrustschützen haben einen Reichweitevorteil, wenn sie von einer Erhöhung (z. B. einem Turm oder Hügel) aus schießen, ebenso die Belagerungsgeräte. Die Einheitenstärke variiert in großem Maße. Schwer gepanzerte Ritter und Schwertkämpfer können es leicht mit mehreren Lanzenträgern aufnehmen. Einige gut positionierte Armbrustschützen können wiederum mit Leichtigkeit die sehr langsamen Schwertkämpfer besiegen, sind auf freiem Feld gegen schnelle Kavallerie jedoch wiederum ungeschützt. Kavallerieeinheiten können von Pikenieren problemlos ausgeschaltet werden, zerstören aber Katapulte und Rammböcke aus der Nähe sehr leicht. Es kommt hier ein komplexes Schere-Stein-Papier-Prinzip zur Anwendung. Der Burgherr, der den Spieler selbst darstellt, ist die stärkste Nahkampfeinheit und hat mit Abstand die meisten Trefferpunkte. Man kann ihm befehlen, in den Kampf zu ziehen, allerdings verfügt er über einen freien Willen; man kann ihn nicht direkt über die Karte kommandieren. Lediglich der direkte Angriff auf eine bestimmte Einheit oder auf ein wildes Tier ist möglich oder, bei Bedarf auch das Zurückschicken des Burgherrn zum Bergfried. Dies sollte man in Gefahrensituationen unbedingt tun, denn wenn er stirbt, geht die Partie verloren und das Spiel ist beendet. Um in die Festung des Feindes einzudringen, sollte man unbedingt Belagerungsgeräte verwenden. Sehr effektiv ist der Tribok und das Katapult, aber auch der Rammbock (vor allem gegen Torhäuser und Türme) und der Belagerungsturm kommen zum Einsatz. Auch Nahkampfeinheiten können die Mauern Stück für Stück niederreißen, wobei dies allerdings sehr lange dauert und die Angreifer den verteidigenden Bogen- und Armbrustschützen sowie Belagerungsgeräten hilflos ausgesetzt sind.
Verteidigungsanlagen
Das Anlegen von Verteidigungsanlagen geschieht durch das Bauen einer Burg aus einzelnen Mauersegmenten, Türmen und Toren sowie das Aufstellen von diversen Fallen. Zu den Fallen zählen die Pechgrube (diese kann von Bogenschützen, in deren Nähe sich ein brennendes Kohlebecken befindet, nicht jedoch Armbrustschützen entzündet werden), die Stachelfalle („Mörderloch“) und der Hundezwinger. Die Pechgruben sind eines der effektivsten Verteidigungswerkzeuge. Sobald die Hauptstreitmacht des Feindes auf den für den Feind unsichtbaren Pechfeldern steht, entzündet man diese per Flammenpfeil. Mit dem richtigen Timing ist das Ergebnis für den Angreifer meistens verheerend. Die Stachelfalle tötet fast jede Einheit, die unvorsichtig genug ist auf sie zu treten, und verschwindet anschließend. Nur schwer gepanzerte Einheiten haben eine Chance zumindest verwundet aus der Misere herauszukommen. Der Hundezwinger öffnet sich automatisch, wenn Feinde anrücken, und lässt dadurch ausgehungerte Hunde auf den Feind los. Neben den Fallen gibt es die Möglichkeit, Mangen, die mehrere Steine auf den Feind schleudern, sowie Ballisten, die sehr präzise feindliche Belagerungsgeräte ausschalten können, auf großen Türmen oder Baumeister mit Pechkesseln auf Wällen zu platzieren, damit diese die den kochenden Pech auf die unmittelbar vor der Burgmauer stehenden Feinde auskippen können.
Weitere Spielmodi
Neben der Kriegskampagne existieren weiterhin ein Sandkasten-Modus („freies Bauen“) und eine kleinere Wirtschaftskampagne mit insgesamt fünf Szenarien. In den verschiedenen Wirtschaftsmissionen scheffelt der Spieler entweder Gold, liefert Bier an den König, stellt Waffen her oder muss sich in einer unwirtlichen Umgebung behaupten.
Karteneditor
Ein einfach zu bediender Karteneditor bietet auch Anfängern die Möglichkeit, eigene Karten und/oder Burgen zu entwerfen oder echte Burgen und Landschaften nachzubauen. Man kann Karten für jeden der Spielmodi erstellen und selbst darauf spielen. Im Editor kann sowohl die eigene als auch die Burg der Feinde angelegt werden. Es gibt zwei Arten des Editors: Einzelspieler und Mehrspieler. Im Mehrspieler kann der Spieler sieben verschiedene Feinde, bei denen manche untereinander befreundet sind, erschaffen. Es gibt die eigene Farbe Blau und die Computerfarben Orange, Rot, Lila, Schwarz, Grün, Hellblau sowie Gelb. Gelb (Schlange), Orange (Ratte), Rot (Schwein) und Schwarz (Wolf) sind untereinander befreundet. Es ist auch möglich, die eigene Farbe zu variieren.
Historische Unkorrektheiten
Im Spiel tritt der Schwertkämpfer als Einheit auf, die als schwergepanzerte Infanterie bzw. als Ritter ohne Pferd dargestellt wird. Diese Art von Einheit hat es in Wirklichkeit nie gegeben. Außerdem besitzt im Spiel der Streitkolbenkämpfer keinen Streitkolben, sondern einen Flegel als Waffe.
Weitere Ungenauigkeit ist das Vorhandensein von Tomaten und Paprika auf einem der Siegbilder. Diese Früchte waren damals in Europa weder kultiviert noch bekannt, da ihr ursprüngliches Anbaugebiet zu dieser Zeit noch Mittelamerika war.
Verkaufsversionen
Das Spiel kam in seiner ursprünglichen Version am 19. Oktober 2001 in die Läden. Eine nachträglich veröffentlichte Deluxe-Version enthielt zusätzlich zahlreiche neue Einzelszenarien und fiktive wie historischen Burgen (u. a. Camelot, Stolzenfels, Tower of London). Das Spiel ist ebenso in Stronghold Warchest enthalten, das jedoch nur in Nordamerika erschien.
Stronghold Crusader
Stronghold Crusader Entwickler Firefly Studios Publisher Take 2 Interactive
God GamesErstveröffent-
lichung2002 Plattform(en) PC (Windows) Genre Echtzeit-Strategie Spielmodi Singleplayer, Multiplayer Steuerung Tastatur, Maus Systemminima Pentium II 300 MHz, 64 MB RAM, 8x CD-ROM-Laufwerk, Windows 95 / 98 / Me / 2000 / XP Medien 1 CD-ROM Sprache Deutsch Aktuelle Version 1.1 Altersfreigabe Stronghold Crusader ist das im September 2002 erschienene Sequel zu dem 2001 erschienenen Stronghold, welches den Spieler in die Zeit der Kreuzzüge versetzt. Spielprinzip und -aufbau blieben weitgehend gleich. In Stronghold Crusader spielt man einen Kreuzritter oder einen arabischen Fürsten im Orient, die aber sowohl die europäischen Einheiten (aus Stronghold) als auch arabische Söldner für die Kriege verpflichten können. Somit ist es möglich, große Streitmächte aus Bogenschützen, Schwertkämpfern, Rittern, Pikenieren, Lanzenträgern, Meuchelmördern, arabischen Bogenschützen, berittenen Bogenschützen etc. zu erstellen oder an wirtschaftsbasierten Missionen teilzunehmen. Eine Erweiterung in Sachen Belagerung stellt die Feuerballiste dar, welche brennende Pfeile auf Einheiten und Gebäude verschießt. Letztere fangen dadurch Feuer, das sich, wenn mehrere Gebäude entsprechend eng aneinander gebaut wurden, schnell ausbreitet. Stronghold Crusader ist ein ausbalanciertes Spiel, das einen Eindruck vom „düsteren“ Mittelalter wiedergibt, aber auch das strategisches Können des Spielers fordert. Beispielsweise muss der Spieler ein Dorf errichten, beschützen, ernähren (die Farmen können auf lokal begrenzten Oasen platziert werden) und stets auf die aus dem Vorgänger bereits bekannte Beliebtheit achten, denn sonst verlassen die Bewohner die Burg. Im Gegensatz zum Vorgänger spielt Stronghold Crusader in der Wüste, das heißt alle Mauern, Gebäude etc. tragen als Farbe nicht das bekannte „Steingrau“, sondern einen sehr hellen Braunton, der die Wüstenatmosphäre besser vermittelt. Zusätzlich gibt es niedrige Wälle und Wachtürme. Allerdings gibt es keine Holzwälle mehr, man ist vollkommen von Stein abhängig. Zusätzlich gibt es neben den vier Charakteren aus dem Vorgänger noch drei weitere, arabische Fürsten: einen Sultan, einen Kalifen und Saladin, zudem kann man auch gegen Richard Löwenherz spielen.
Der größte spieltechnische Unterschied zum Vorgänger ist, dass die Gegner und Verbündeten ihre Burgen auf derselben Karte platzieren. In Multiplayerspielen, aber auch in der Kampagne, gibt es so ausgeglichenere Chancen. Jeder muss seine eigene Burg bauen, verteidigen und den Gegner aus dem Land vertreiben.
Militärische Einheiten
Mit Stronghold Crusader kommen diverse neue arabische Söldnereinheiten hinzu. Sie kosten einen gewissen Geldbetrag, benötigen aber im Gegensatz zu europäischen Einheiten keine Waffen. Die arabischen Schwertkämpfer zum Beispiel ersetzen gut die mittelalterlichen Kreuzritter. Arabische Bogenschützen besitzen ein wenig mehr Angriffsgeschwindigkeit, als die bereits bekannten europäischen. Es gibt auch berittene Bogenschützen, die eine der schnellsten Einheiten im Spiel darstellen. Eine weitere arabische Einheit ist der Fackelträger (im Spiel Sklave genannt), der hauptsächlich zum Niederbrennen der gegnerischen Wirtschaftsanlagen zu gebrauchen ist und auch Burggräben ausheben kann. Außerdem gibt es noch Steinwerfer, die auf geschützten Burgmauern in Vielzahl eine gute Verteidigung bilden.
Stronghold Warchest
Stronghold Warchest ist die Erweiterung zu Stronghold und Stronghold Crusader, die ursprünglich nur in Nordamerika erschienen ist. Sie ist jedoch Teil der Stronghold-Crusader-Extreme-Version. In dieser Erweiterung gibt es acht neue Gegner bzw. Verbündete, wobei drei davon bereits vor dem Erscheinen auf der Homepage von Stronghold zum Download bereitstanden. Der Charakter Sir Longarm war bereits Bestandteil der Ursprungsversion Stronghold. Des Weiteren bietet die Erweiterung 30 neue Missionen, die, wie bei Stronghold Crusader auch, dem Schwierigkeitsgrad entsprechend angeordnet sind. In Warchest treten die historischen Charaktere König Phillip, Richard Löwenherz und Kaiser Friedrich sowie der Sheriff von Nottingham auf.
Stronghold 2
Stronghold 2 Entwickler Firefly Studios Publisher 2K Games Erstveröffent-
lichung29. April 2005 Plattform(en) PC (Windows) Genre Echtzeit-Strategie Spielmodi Singleplayer, Multiplayer Steuerung Tastatur, Maus Systemminima Pentium III 1.4 GHz, 256 MB RAM, DVD-Laufwerk, Windows 98, ME,2000, XP, Vista Medien 2 CD-ROM Sprache Deutsch Aktuelle Version 1.4.1 (5. Juli 2008) Altersfreigabe Stronghold 2 behält grundsätzlich das beschriebene Spielprinzip bei. Die auffälligste Änderung ist die neue Grafik in frei drehbarer 3D-Ansicht. Auch gibt es mehr Waren und es ist schwieriger geworden, die Dorfbewohner bei „guter Laune“ zu halten, da nun auch Ratten, Verbrecher oder Abfall ein Problem darstellen. Die größte Neuerung im Bereich der Rohstoffe, ist die Einführung von „Ehre“. Mit Hilfe von Ehrenpunkten können z. B. neutrale Provinzen „gekauft“, Soldaten rekrutiert oder im „Königsmacher“-Modus ein höherer Rang erreicht werden. Neue Einheiten gibt es hauptsächlich als Söldner zum Anwerben. So können z. B. Kämpfer angeheuert werden, die mit Bastbooten ausgerüstet sind und über Wasser angreifen können, oder Wegelagerer, die am Waldesrand für gegnerische Einheiten unsichtbar bleiben und mit Speeren werfen. Der Multiplayermodus bietet nun die Möglichkeit über das Internet zu spielen.
Auch Stronghold 2 litt bei Veröffentlichung unter Programmfehlern, die mittlerweile mit Patches größtenteils behoben werden konnten. Bereits der Patch 1.3.1 behob die meisten Probleme und ergänzte das Spiel zusätzlich um die Funktionen von Stronghold 2 Deluxe (siehe unten). Patch 1.4 fügte neue Grafik-Funktionen hinzu und verbesserte im Wesentlichen den Mehrspielermodus.
Bewertungen in Spielezeitschriften
- PC PowerPlay 06/05 84 %
- Gamestar 08/05 87 %
Stronghold 2 Deluxe
Stronghold 2 Deluxe ist ein Addon von Stronghold 2. Für die Käufer der Standardversion wurde neben dem einfachen Patch 1.3.1 auch eine Version mit den Deluxefeatures kostenlos bereitgestellt. Sie beinhaltet unter anderem einen neuen Spielmodus, in dem man verschiedene Belagerungen nachspielt. Außerdem wurden einige Programmfehler beseitigt.
Stronghold Legends
Stronghold Legends ist eine komplett neue Version des Spieles. Basierend auf der Grafikengine von Stronghold 2 wird das Thema dieses Mal mehr auf Fantasie verlagert. Stronghold Legends basiert unter anderem auf Sagen und Legenden. Man hat die Wahl, ob man König Arthus, Dietrich oder Dracula spielt. Grafisch setzt Stronghold Legends jedoch keine neuen Standards.
Im Vergleich zum Vorgänger Stronghold 2 hat Firefly bei Stronghold Legends eine Schlankheitskur vorgenommen. Rattenplagen, Einbrüche in den Kornspeicher und sonstige Plagen gibt es zwar weiterhin, sie nehmen aber weniger Einfluss auf das Spiel und machen es so wieder unkomplizierter. Neben Kampagnen, welche im bekannten Stronghold-Stil aufgebaut sind, kann man auch drei Legendenpfade durchspielen. Jede Legende hat einen eigenen Baustil und eine andere Bauverfügbarkeit. Zusätzlich stehen jeder Legende andere Spezial- oder Heldeneinheiten zur Verfügung. Während Siegfried mit seinen Riesen und Zwergen relativ leicht eine Stadt in Schutt und Asche legen kann, benötigen Vlad der Pfähler (Graf Dracul oder Dracula) und König Artus eine relativ große Armee. Jedoch haben diese zwei Legenden in der Verteidigung der Burg einen klaren Vorteil da ihre Einheiten „günstig“ und schnell sind.
Auch der Mehrspieler-Modus ist überarbeitet worden: Er verfügt zusätzlich noch über einen Wirtschaftsmodus, welcher im Einzelspielermodus als „Eigenes Gefecht“ nicht spielbar ist.
Wie schon die Vorgänger bietet auch Stronghold Legends einen Szenario-Editor an, in dem eigene Level und Kampagnen gebaut werden können. Der Editor ist sehr umfangreich ausgerüstet: Neben der Möglichkeiten die Karte in verschiedene Ländereien einzuteilen, wird auch die Möglichkeit geboten, Klangeffekte (z. B. Wind in den Bäumen, Schneesturm, Tierstimmen, Stadtgeräusche etc.) in verschiedenen Teilen der Karte zu verteilen. Es ist möglich mehrere Missionen in einem Szenario einzubauen.
Stronghold Crusader Extreme
Das im Juni 2008 erschienene Stronghold Crusader Extreme ist eine leicht veränderte Wiederauflage von Stronghold Crusader aus dem Jahre 2002. Die neue und verbesserte Version bietet neben Vista-Kompatibilität einen deutlich erhöhten Schwierigkeitsgrad, welcher selbst für erfahrene Stronghold-Spieler eine neue Herausforderung darstellen soll. Zudem ist in Stronghold Crusader Extreme der Inhalt von Stronghold Warchest, der ursprünglich nur in Amerika erschienenen Erweiterung, enthalten. Dazu zählen eine weitere Kampagne, fünf neue KI-Gegner und neue Gebäude. Außerdem sorgen Massenschlachten mit bis zu 10.000 Einheiten und eine neue Befehlsleiste, mit der besondere Aktionen ausgelöst werden können, für neue taktische Möglichkeiten. Allerdings liegt in der gewaltigen Zahl der Soldaten auch die Schwäche des Spiels: Viele Fachmagazine bezeichneten die späteren Missionen als unspielbar, die Fachzeitschrift Gamestar vergab mit 48 Prozent die bisher niedrigste Wertung in der Geschichte der Serie; die PC Games bezeichnet die Vorteile gar als "unfair" und kommt auf ein Ergebnis von 50%.
Stronghold Kingdoms
Seit 2011 gibt es das MMO-Strategiespiel Stronghold Kingdoms. Es ist in 2D und knüpft grafisch stark an den ersten Teil an. Die Einheiten wurden auf Bauern, Bogenschützen, Pikeniere, Schwertkämpfer und Katapulte reduziert. Die Forschung ist mit der wichtigste Teil im Spiel, so kann man neue Einheiten und Gebäude erforschen, verbessern und deren Effektivität erhöhen. Es gibt auch neue Gebäude wie beispielsweise einen Schreiner, welchen man für die nun entscheidenden Ehrepunkte benötigt. Andere Gebäude wurden vereinfacht. Weizenfeld, Mühle und Bäcker sind in einem Stück. Das Dorf als solches kann nicht direkt angegriffen werden aber wird geplündert, wenn die sie beschützende Burg nicht stand hält. Dörfer können aber ebenfalls von anderen Spielern erobert werden. Untereinander können sich die Spieler gegenseitig angreifen, gerade wenn Fraktionen oder Häuser um die Vorherrschaft in Gebieten kämpfen. Zumeist gibt es aber regelmäßig Angriffe von computergesteuerten Belagerungscamps und Burgen.
Stronghold 3
Stronghold 3 Entwickler Firefly Studios Publisher 7sixty
THQ EntertainmentErstveröffent-
lichung25. Oktober 2011 Plattform(en) PC (Windows) Genre Echtzeit-Strategie Spielmodi Singleplayer, Multiplayer Steuerung Tastatur, Maus Systemminima Dual Core CPU 2.0 GHz, 256 MB ATI HD2600 XT / nVidia 7900 GS oder besser, 2 GB RAM, DVD-ROM-Laufwerk, DirectX 9.0c, Windows XP SP3 / Vista SP2 / 7 Medien 1 DVD Sprache Deutsch Altersfreigabe Stronghold 3 ist seit dem 25. Oktober 2011 erhältlich. Es sollte sich größtenteils an Fireflys erstem Stronghold-Titel anlehnen. Zusätzlich sind neue Features wie Tag- und Nacht sowie Wetter hinzugekommen.[6]
Stronghold 3 nutzt die Havok-Physikengine.[7] Die verbesserte Physik-Technologie ist die Voraussetzung für eine der neuen Features wie Leuchtfeuer oder Heuballen-Werfer. Davon abgesehen gibt es aber auch weitere Neuerungen wie zusätzliche Einheiten, wobei sich die Anzahl der verschiedenen Einheiten am ersten Teil der Reihe orientieren soll. Insgesamt sollen Verwaltung und Management in Stronghold 3 weniger kompliziert werden, was sich unter anderem in einem schnellen und einfachen Upgrade der Gebäude niederschlagen soll. Für die deutschsprachige Version wurde eine exklusive Festung angekündigt, die Marksburg.[8]
Die Fachpresse kritisierte bei Erscheinen zahlreiche Programmfehler.[9]
Weblinks
- Stronghold (Stormfront Studios) bei MobyGames (englisch)
- Stronghold-Serie (Firefly Studios) bei MobyGames (englisch)
- Offizielle Webseite zu Stronghold, Stronghold 2 und Stronghold Crusader
- Allgemeine Support-Webseite des Publishers Take 2 (Stronghold, Stronghold 2, Stronhold Crusader und Stronghold Legends)
- Offizielle Webseite zu Stronghold 3
- Offizielle Webseite zu Stronghold Kingdoms
Einzelnachweise
- ↑ Levi Buchanan (6. März 2008): Dungeons & Dragons Classic Videogame Retrospective (englisch). IGN. News Corp. Abgerufen am 7. Oktober 2011.
- ↑ Jon "BuckGB" Birnbaum (16. April 2005): Stormfront Studios Interview (englisch). Gamebanshee. UGO Entertainment. Abgerufen am 28. Februar 2011. „[...] with Stronghold we were the first to do a 3D display… although in our case the 3D was an optical illusion created in 2D with display planes and careful use of camera angles!“
- ↑ Snezana N. (7. Juni 2010): Interview Don Daglow: The first console wars, and how he survived it (englisch). Critical Gamer. Abgerufen am 9. Oktober 2011. „The first time I saw ‘Les Miserables’, when they’re marching with the big flag on the turn-table and the wind is blowing because of the big fan on stage. And it looks like the stage is so huge and deep and there’s all this emotion and music and everything. And really, that turn-table isn’t very large. And there weren’t that many people marching on the turn-table. But the signing, the music and the set design and the angle at which you can see the theatre made it feel so much bigger. And so much farther, yet so much closer.“
- ↑ www.pcgamesdatabase.de
- ↑ Michael Schnelle: Stronghold - Ein Königreich für Heimwerker. (Artikelscan) In: PC Joker. Nr. 10, 1993, S. 28. Abgerufen am 7. Oktober 2011.
- ↑ http://www.gamersglobal.de/test/stronghold-3
- ↑ http://www.pcgames.de/Stronghold-3-PC-234901/News/Stronghold-3-Zweites-Entwicklertagebuch-zeigt-Physik-Effekte-des-Strategiespiels-845045/
- ↑ http://www.pcgames.de/Stronghold-3-PC-234901/News/Stronghold-3-Neuer-Publisher-fuer-Deutschland-und-exklusive-Burg-833413/
- ↑ Gamestar Test
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