Tm 2/2

Tm 2/2
Tm 2/2 15 (RhB)

Als Tm 2/2 werden dieselbetriebene Traktoren (Kleinlokomotiven) verschiedener Schweizer Bahnen bezeichnet. Das Achsverhältnis 2/2 wird aber nur selten am Fahrzeug angeschrieben. In der Regel lautet die Bezeichnung nur Tm, da für diese Fahrzeugart die zweiachsige Ausführung Standard ist.

Inhaltsverzeichnis

Tm 2/2 der Lötschbergbahn (BLS)

Bei der BLS Lötschbergbahn gibt es ein normalspuriges, 1997 bei der Fusion mit der SEZ übernommenes Fahrzeug mit der Bezeichnung Tm 2/2 75. Es wurde 1953 gebaut und erreicht 30 km/h. Die Leistung liegt bei 60 kW, das Dienstgewicht bei 15 t.

Tm 2/2 der Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB)

Die Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) besitzt oder besass vier Stück mit den Nummern Tm 2/2 1 bis 4. Nummer 1 wurde bereits 1941 in Betrieb genommen, jedoch 1995 abgestellt. Die Tm 2/2 2 und 3 wurden 1983 und 1984 angeschafft und sind heute in Chernex stationiert. Jüngstes Exemplar ist der 1995 von der Rhätischen Bahn (RhB) (ehemals Xm 2/2 9913) übernommene selbstfahrende Fahrleitungswagen Tm 2/2 4. Er ist in Les Avants beheimatet. An sich wäre die frühere RhB-Typenbezeichnung Xm korrekter für dieses Fahrzeug.

Tm 2/2 der Rhätischen Bahn (RhB)

Bei der RhB sind etwa 25 Fahrzeuge verschiedener Bauserien als Tm 2/2 eingruppiert.

Zwischen 1957 und 1969 lieferte die Firma Robert Aebi (Raco) die dieselmechanischen Traktoren Tm 2/2 56 bis 67, die seit einem Umbau in den Jahren 1989-90 die Nummern 15 bis 26 tragen. Die ursprünglich rotbraun, heute orange lackierten Fahrzeuge sind 5,06 m lang und 9 t schwer; die Leistung beträgt 40 kW. Sie bestreiten den Rangierdienst auf Stationen mit kleinem bis mittlerem Güteraufkommen, wobei die meisten der 12 Traktoren ihrer jeweiligen «Heimatstation» fest zugeteilt sind.

Bei den 1959 ebenfalls von Raco gebauten Tm 2/2 91-92 stimmen viele Baugruppen, beispielsweise Rahmen und Führerhaus, mit den Stationstraktoren überein. Allerdings erfolgt die Kraftübertragung hydraulisch, wobei ein (nur im Stillstand zu betätigendes) Zweiganggetriebe vorgeschaltet ist. Die beiden gelben Fahrzeuge wurden in den Jahren 2006 (91) und 2007 (92) von der Dampfbahn Furka-Bergstrecke übernommen und kommen dort hauptsächlich im leichten Baudienst zum Einsatz. Das verlängerte Dach schützt mitgeführte Baumaterialien vor der Witterung.

Der 1971 von Schöma hergestellte Tm 2/2 93 wurde zunächst in Österreich beim Bau von Strassentunnels eingesetzt und 1981 an die RhB verkauft. Die 6,50 m lange, 21 t schwere, 130 kW leistende Maschine rangiert in Untervaz.

Beim Bau der 1985 wiederum von Raco gelieferten Tm 2/2 81 bis 84 flossen viele Erfahrungen der RhB ein. Die speziell für den Baudienst konzipierten Traktoren verfügen über ein geräumiges Führerhaus, eine kippbare Ladepritsche und einen hydraulischen Kran. Die gelb lackierten Fahrzeuge sind 8,79 m lang und 22 t schwer; ihre Leistung beträgt 205 kW. Ein hydraulischer Drehmomentwandler überträgt die Kraft des Cummins-Dieselmotors auf ein Dreigang-Lastschaltgetriebe, wobei eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h erreicht wird. Die damals neuartige Wirbelstrombremse bewährte sich gut. Nach einem Unfall wurde der Tm 2/2 82 im Jahre 1997 ausrangiert.

Die 1998 von Windhoff gebauten Tm 2/2 95 bis 98 entsprechen weitgehend der Serie 81-84.

Schliesslich beschaffte die RhB im Jahr 2002 bei Schöma die Traktoren Tm 2/2 111 bis 114. Hierbei handelt es sich um einen Nachbau der Serie Tmf 2/2 85-90, wobei man allerdings auf die (nur selten verwendete) Funkfernsteuerung verzichtete. Diese Traktoren besorgen den Rangierdienst auf grösseren Stationen, beispielsweise Thusis, Ilanz und Davos Platz.

Tm 2/2 98 (RhB)

Literatur

  • Claude Jeanmaire: Rhätische Bahn. Stammnetz-Triebfahrzeuge. Villigen AG, 1995. ISBN 3-85649-219-4
  • Wolfgang Finke und Hans Schweers: Die Fahrzeuge der Rhätischen Bahn, Band 3. Aachen, 1998. ISBN 3-89494-105-7

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