- Tom Walkinshaw
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Tom Walkinshaw (* 14. August 1946 in Mauldslie Farm, Midlothian, Schottland; † 12. Dezember 2010 nahe Penicuik, Midlothian[1]) war ein britischer Rennfahrer und Gründer und Besitzer des Rennteams Tom Walkinshaw Racing.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Erste Rennen fuhr Walkinshaw 1968 in der schottischen Formel-Ford-1600-Serie, die er im darauf folgenden Jahr als Meister beenden konnte. 1970 trat er in der englischen Formel-3-Meisterschaft an. Nach Sponsorenproblemen und einem schweren Unfall, in dem er sich beide Beine brach, beendete Walkinshaw seine Monoposto-Karriere.
Touren- und Sportwagen
1974 wechselte Walkinshaw zu den Tourenwagen und gewann im gleichen Jahr auf einem Ford Capri die British Touring Car Championship. Nach dem Ende des Vertrags mit Ford gründete Walkinshaw 1976 sein eigenes Team, Tom Walkinshaw Racing (TWR), und konnte mit John Fitzpatrick auf einem BMW CSL in Silverstone den ersten großen Sieg feiern.
TWR setzte im Laufe der folgenden Jahre eine Vielzahl an Marken in unterschiedlichen Rennserien ein. Unter Walkinshaws Regie wurden Rennwagen auf Basis von Autos der Marken BMW, Mazda, Opel, Rover und Jaguar aufgebaut. 1980 und 1981 wurde die British Touring Car Championship gewonnen. Der Range Rover, mit dem René Metge 1981 die Rallye Dakar gewinnen konnten, wurde von Walkinshaws Team gebaut.
1982 startete TWR mit Jaguar in der europäischen und mit Rover in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft. Der Sieg in der europäischen Meisterschaft 1984 mit Walkinshaw als Fahrer und bei den 24 Stunden von Spa mit einem Jaguar XJS veranlasste Jaguar dazu, TWR mit der Entwicklung eines Wagens für die 24 Stunden von Le Mans zu beauftragen.
1987 und 1988 gewann TWR mit den von Tony Southgate und später von Ross Brawn konstruierten Jaguar XJR-Prototypen die Sportwagen-Weltmeisterschaft und 1988 und 1990 die 24 Stunden von Le Mans. 1991 kam ein dritter Titel in der Sportwagen-Weltmeisterschaft hinzu.
Formel 1
Tom Walkinshaw übernahm dann den Posten des Chef-Ingenieurs beim Benetton Formel-1-Team, mit dem er 1994 die Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Ende des Jahres wurde er nach Streitigkeiten von Benetton Teamchef Flavio Briatore zu Ligier umdirigiert, das er ursprünglich beabsichtigte zu kaufen, aber gegen französische Investoreninteressen, die Alain Prost als späteren Eigner bevorzugten, letztlich den Kürzeren zog. 1996 kaufte Walkinshaw dann das Arrows-Team, das 1997 mit Yamaha-Motoren und Ex-Weltmeister Damon Hill beim Grand Prix von Ungarn knapp den ersten Sieg verpasste. Zu dieser Zeit hatte TWR 1500 Angestellte in Großbritannien, Schweden, Australien und den USA.
2002 ging Arrows in Konkurs und zog TWR mit in den finanziellen Abgrund. Den australischen Teil des Unternehmens übernahm die Marke Holden, die daraus die Firma Holden Special Vehicles bildete und in der V8-Supercar-Serie antrat. 2006 kehrte Walkinshaw zu diesem Team zurück und half beim Titelgewinn des Fahrers Rick Kelly. Ende 2006 kaufte Walkinshaw den kleinen australischen Sportwagenhersteller Elfin.
Le-Mans-Ergebnisse
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1976 Hermetite Productions Ltd. BMW 3.0 CSL John Fitzpatrick Ausfall Wagenbrand 1977 Luigi Racing BMW 3.0 CSL Eddy Joosen Claude de Wael Ausfall Motorschaden 1978 BMW Great Britain Osella PA6 Dieter Quester Rad Dougall Ausfall Unfall 1981 Mazdaspeed Co. Ltd. Mazda RX-7 Tetsu Ikuzawa Peter Lovett Ausfall Motorschaden 1982 Mazdaspeed Co. Ltd. Mazda RX-7 Chuck Nicholson Peter Lovett Ausfall Motorschaden Sonstiges
- Die Oxford Brookes University verlieh Tom Walkinshaw den Ehrendoktor der Ingenieurwissenschaften.
- Walkinshaw war Vorsitzender des Gloucester Rugby Clubs.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ „Walkinshaw erliegt dem Krebs: Goodbye, „Major Tom“!“ (Motorsport-Total.com am 12. Dezember 2010)
Kategorien:- Fahrzeugdesigner
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