- Venstre, Danmarks Liberale Parti
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Venstre (deutsch: links) ist eine rechtsliberale Partei in Dänemark. Zur Verdeutlichung der Ausrichtung wird der Parteiname[1] [2] teilweise auch mit dem Zusatz Danmarks Liberale Parti verwendet.[3]
Venstre wurde 1870 aus verschiedenen Gruppierungen im Reichstag gebildet, die agrarische Interessen vertraten und die Einführung des Parlamentarismus forderten. Seit 1872 hatte die Partei die Mehrheit im Folketing. In die Regierung gelang die Partei aber erst nach dem Systemwechsel von 1901. Weil die Venstre immer mehr die Standpunkte der konservativen Højre übernommen hatte, spaltete sich 1905 der linksliberale Flügel unter dem Namen Det Radikale Venstre ab. Die Venstre stellte mehrere Premierminister zu Beginn des 20. Jahrhunderts, konnte sich aber seit den 1920er Jahren nicht mehr als stärkste bürgerliche Partei durchsetzen. An den wenigen bürgerlichen Regierungen nach dem Zweiten Weltkrieg war die Partei beteiligt. Bis vor wenigen Jahren hatte die Partei vor allem in den ländlichen Gebieten Jütlands ihre Hochburgen.
Zu Beginn der 1990er Jahre profilierte Uffe Ellemann-Jensen die Partei gegen den eigenen konservativen Koalitionspartner als ideologisch gefestigte liberale Partei. Sein populistisches Auftreten brachte ihm vor allem in der jungen Generation viele neue Anhänger. Von Ergebnissen um 10% in den 1980er Jahren stiegen die Wahlergebnisse bis zur Parlamentswahl 1998 auf mehr als 24%, in den Kommunen sogar noch mehr. Nachdem Ellemann-Jensen sein Ziel, die sozialdemokratische Regierung 1998 abzulösen, nur knapp verfehlt hatte, wurde der ehemalige Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen Vorsitzender der Partei.
Fogh Rasmussen konnte 2001 vor allem mit einer Kampagne für eine härtere Ausländerpolitik Stimmen gewinnen (31,3%) und seitdem ist die Venstre Dänemarks stärkste Partei. Venstre regiert seit November 2001 als größte Partei einer bürgerlichen Minderheitskoalition zusammen mit der Konservativen Volkspartei (Det Konservative Folkeparti) Dänemark und stellt den Ministerpräsidenten.
Bei den Wahlen am 8. Februar 2005 erlitt die Partei zwar leichte Stimmenverluste und fiel auf 28,9%, dominiert aber weiterhin mit ihren Bündnispartnern über die Sozialdemokraten und die übrigen Linksparteien.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kontakt zum Landesverband venstre (Dänisch)
- ↑ Parteien im Parlament (Dänisch)
- ↑ Parteien in Dänemark (Deutsch)
Mitgliedsparteien der Europäischen Liberalen, Demokratischen und ReformparteiAlbanien: Aleanca Demokratike | Andorra: Partit Liberal | Belgien: Open Vlaamse Liberalen en Democraten, Mouvement Réformateur | Bosnien und Herzegovina: Liberalno demokratska stranka | Bulgarien: Dviženie za prava i svobodi, Nationale Bewegung Simeon der Zweite | Dänemark: Venstre, Det Radikale Venstre | Deutschland: Freie Demokratische Partei | Estland: Estnische Reformpartei, Estnische Zentrumspartei | Finnland: Finnische Zentrumspartei, Schwedische Volkspartei (Finnland) | Italien: Partito Repubblicano Italiano, Italia dei Valori, Movimento Repubblicani Europei, Partito Radicale | Kroatien: Kroatische Sozial‑Liberale Partei, Kroatische Volkspartei – Liberaldemokraten, Liberale Partei Kroatiens | Lettland: Lettischer Weg | Litauen: Liberale und Zentrumsunion Liberale Bewegung, Neue Union (Sozialliberale)| Luxemburg: Demokratesch Partei | Mazedonien: Liberalna Partija na Makedonija | Niederlande: Democraten 66, Volkspartij voor Vrijheid en Democratie | Norwegen: Venstre | Österreich: Liberales Forum | Polen: Partia Demokratyczna – demokraci.pl | Rumänien: Partidul National Liberal | Serbien: Partia Liberale e Kosoves, Liberali Srbije, Gradjanski Savez Srbije | Schweden: Volkspartei der Liberalen, Zentrumspartei | Schweiz: FDP. Die Liberalen | Slowakei: Aliancia Nového Občana | Slowenien: Liberaldemokratie Sloweniens | Spanien: Convergència Democràtica de Catalunya | Tschechien: Občanská demokratická aliance | Ungarn: Bund Freier Demokraten | Vereinigtes Königreich: Liberal Democrats, Alliance Party of Northern Ireland | Zypern: Enomenoi Dimokrates
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