- Battle in Seattle
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Filmdaten Deutscher Titel Battle in Seattle Produktionsland USA, Kanada, Deutschland Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2007 Länge ca. 100 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Stuart Townsend Drehbuch Stuart Townsend Produktion Mary L. Aloe
Maxime Rémillard
Kirk Shaw
Stuart TownsendKamera Barry Ackroyd Schnitt Fernando Villena Besetzung - Charlize Theron: Ella
- Woody Harrelson: Dale
- Ray Liotta: Bürgermeister Jim Tobin
- Martin Henderson: Jay
- Ivana Milicevic: Carla
- Michelle Rodríguez: Lou
- Rade Šerbedžija: Dr. Maric
- André Benjamin: Django
- Joshua Jackson: Randall
- Connie Nielsen: Jean
- Channing Tatum: Johnson
- Barbara Tyson: Anna
- Tobias Mehler: Jonathan
- Jennifer Carpenter: Anwältin
Battle in Seattle ist ein US-amerikanisch-kanadisch-deutsches Filmdrama aus dem Jahr 2007. Regie führte Stuart Townsend, der auch das Drehbuch schrieb.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film erzählt über die als Battle of Seattle bekannten, innerhalb von fünf Tagen im Dezember 1999 stattfindenden Ereignisse. Die Welthandelsorganisation organisiert in Seattle ein Treffen, währenddessen friedliche Demonstrationen der Globalisierungskritiker stattfinden. Die Lage eskaliert und es kommt zu Ausschreitungen, die die Beratungen zum Scheitern bringen. Dabei ergreift der Film Partei für die Anliegen der Demonstranten und WTO-Gegner. Anhand mehrerer Personen und ihrer Beziehungen werden die Ereignisse dieser fünf Tage dargestellt.
Eine Gruppe von WTO-Gegnern rund um Django, Lou, Sam und Jay entern am 29. November einen Baukran, um ein WTO-kritisches Plakat daran aufzuhängen. Ihre weitere Strategie für die nächsten Tage ist die Besetzung der wichtigsten Straßenkreuzungen in der Innenstadt von Seattle. Der Bürgermeister ist um das Image seiner Stadt besorgt und geht von friedlichen und passiven Aktionen der Demonstranten aus und setzt deshalb zusammen mit seinem Polizeichef auf Deeskalation.
Die Verkäuferin Elle ist im fünften Monat schwanger. Ihr Mann Dale ist als Polizist im Einsatz während der Demonstrationen. Als die Blockadeaktionen der Demonstranten am 30. November ein voller Erfolg sind und viele Teilnehmer der Konferenz das Tagungsgebäude nicht erreichen können, soll Dale mit seiner Einheit die Demonstranten lediglich vertreiben, ohne Verhaftungen vorzunehmen. Obwohl die Proteste friedlich sind, droht der Secret Service dem Bürgermeister mit dem Einsatz der Nationalgarde. Nachdem die Blockierer einen Gewerkschaftsprotestzug überreden konnten, sich ihnen anzuschließen und einige Maskierte beginnen, die Scheiben von Geschäften einzuschlagen, eskaliert die Lage dann doch. Der Bürgermeister gerät so unter politischen Druck, dass er die Nationalgarde ruft und eine Ausgangssperre verhängt. In dieser Situation wittert die Journalistin Jean eine gute Story und hängt sich an die Gruppe um Jay an, statt von einer Pressekonferenz des US-Präsidenten zu berichten. Vor laufender Kamera wird sie schließlich selbst verhaftet. Der Arzt Dr. Maric, Delegierter der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" auf der WTO-Konferenz, ist dagegen darüber enttäuscht, dass die geplanten Meetings, auf denen er seine Positionen darlegen soll, wegen der Blockaden nicht stattfinden können.
Elle versucht ihren Arbeitsplatz, eine Modeboutique in der Innenstadt zu verlassen, doch auf dem Weg nach Hause gerät sie zwischen die Fronten der Demonstranten und Polizisten und wird von einem Polizisten verletzt. Jean bringt sie ins Krankenhaus, doch Elle verliert ihr Kind. Als Dale, noch im Kampfanzug, sie im Krankenhaus besucht, weist sie ihn zurück und lässt sich auch später am Telefon verleugnen.
Am 1. Dezember kann Dr. Maric seinen Vortrag doch noch halten, doch sein Plädoyer gegen das TRIPS-Abkommen der WTO und für günstige Medikamente zu Gunsten armer Staaten wird mit dem Hinweis auf Patentansprüche von einem Lobbyisten der Pharmaindustrie abgewiesen. Auch die Vertreter afrikanischer Staaten erleben einen Affront, indem die Organisatoren der Veranstaltung ihrer Versammlung auf der Konferenz plötzlich die Dolmetscher entziehen. Auf der Straße ändert sich die Polizeitaktik; es wird mit großer Härte, dem verschwenderischen Einsatz von Tränengas und massenhaften Verhaftungen vorgegangen. Auch Django, Lou und Jean gehören zu den Verhafteten. Dale lässt seine Trauer und Wut an dem Demonstranten Jay aus und verprügelt ihn noch vor seiner Verhaftung.
Nachdem es weitere Demonstrationen zur Freilassung der illegal Inhaftierten gibt und die Konferenz sich ihrem Ende zuneigt, gelingt es der Juristin Sam, die bedingungslose Befreiung der Gefangenen beim Bürgermeister zu erwirken. Dale entschuldigt sich bei Jay und versöhnt sich mit seiner Frau Elle. Die Vertreter der armen Länder erkennen auch diese Konferenz, wie die vorherigen, als "Ausgrenzung" der Dritten Welt und "Kolonialismus". Sie nehmen sich den Mut der Demonstranten zum Vorbild und lassen die Konferenz scheitern.
Kritiken
Kirk Honeycutt schrieb in der Zeitschrift The Hollywood Reporter vom 14. September 2007, der Film sei eine Rarität unter den amerikanischen politischen Filmen, weil er mit der „aufrichtigen Begeisterung“ beide Konfliktseiten zeige. Er verwende „reibungslos“ archivarisches Filmmaterial und sei „größtenteils gelungen“.[1]
Die Redaktion von Movieset schrieb, der Film erzähle über eine der am meisten erschütternden politischen Ausschreitungen innerhalb des Lebens einer Generation und biete einen „tief gehenden“ Einblick. Die Ereignisse seien aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, genauso aus der Sicht der Demonstranten wie auch aus jener der Ordnungskräfte.[2]
Noah Cowan lobte auf einer Webseite des Toronto International Film Festivals das „wundervolle“ Schauspielerensemble, darunter die „herzzerreißend“ spielende Charlize Theron und Rade Šerbedžija.[3]
Auszeichnungen
Stuart Townsend wurde für das Drehbuch für den Irish Film and Television Award 2008 nominiert. Die Kostüme, das Produktionsdesign und der Produzent Kirk Shaw wurden im Jahr 2008 für den Leo Award nominiert.
Hintergründe
Stuart Townsend debütierte mit diesem Film als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Der Film wurde in Seattle und in Vancouver im November/Dezember 2006 gedreht.[4][5] Er hatte seine Weltpremiere am 8. September 2007 auf dem 32. Toronto International Film Festival.[3] Die Veröffentlichung in den französischen Kinos fand am 7. Mai 2008 statt; jene in den ausgewählten Kinos der USA folgte am 19. September 2008.[6]
Weblinks
- Battle in Seattle in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Webseite (englisch, nicht mehr gültig)
- Sammlung von Kritiken zu Battle in Seattle bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Gesammelte Zeitungskritiken zu Battle in Seattle auf Metacritic.com (englisch)
- Moviemaze (Ausführliche Kritik von Lars Schnell)
Einzelnachweise
- ↑ Filmkritik von Kirk Honeycutt, abgerufen am 28. November 2007
- ↑ battleinseattle.movieset.com, abgerufen am 4. September 2007
- ↑ a b www.tiff07.ca, abgerufen am 4. September 2007
- ↑ Filming locations für Battle in Seattle, abgerufen am 4. September 2007
- ↑ Box office / business für Battle in Seattle, abgerufen am 4. September 2007
- ↑ Premierendaten für Battle in Seattle, abgerufen am 19. September 2008
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