Baureihe ET 89

Baureihe ET 89
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DRG-Baureihe ET 89
Nummerierung: elT 1011–1020
ET 89 01–11
Anzahl: 11
Hersteller: LHW, WUMAG
SSW (elektr. Teil)
Baujahr(e): 1926
Ausmusterung: 1945/1959
Achsformel: (1A')(A1')
Spurweite: 1.435 mm
Länge über Puffer: 21.900 mm
Leermasse: 70,0 t
Radsatzfahrmasse: 17,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
Stundenleistung: 468 kW
Dauerleistung: 360 kW
Anfahrzugkraft: 78 kN
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz ~
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Antrieb: Tatzlager
Bremse: Kuntze-Knorr
Zugsicherung: keine
Sitzplätze: 52

Als Baureihe ET 89 wurden elektrische Triebwagen der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft DRG bezeichnet, die speziell für den Einsatz auf der schlesischen Strecke HirschbergPolaun (Zackenbahn) entwickelt und beschafft wurden.

Geschichte

Nach der Elektrifizierung der Strecke Hirschberg–Polaun im Riesengebirge im Jahre 1923 wurde im Reisezugverkehr zunächst die spätere Baureihe E 90.5 verwendet. Da im Abschnitt Josephinenhütte - Polaun die Züge nur sehr gering ausgelastet waren, sollten für einen kostengünstigeren Betrieb Triebwagen zum Einsatz kommen. Ab 1926 wurden von LHW und der WUMAG insgesamt 11 Fahrzeuge geliefert, welche sich nach der Abstellung der Kinderkrankheiten bewährten und das Bild der Strecke im Riesengebirge schließlich prägten. Die Fahrzeuge waren sowohl bei den Reisenden als auch dem Bahnpersonal überaus beliebt und erhielten alsbald den Spitznamen Rübezahl.

Ab 1934 kamen die Triebwagen dann auch auf der damals neu elektrifizierten Strecke nach Krummhübel zum Einsatz. Im Frühjahr 1945 gelangten drei Fahrzeuge nach Bayern, wo jedoch nur ein Fahrzeug wieder aufgearbeitet und wieder in Betrieb genommen wurde. Die restlichen Triebwagen sind im heutigen Polen verblieben und gelangten wahrscheinlich 1946 in die Sowjetunion.

Technische Merkmale

Die Fahrzeuge waren eine Ganzstahlkonstruktion in Nietbauweise. Dabei waren erstmals bei einem Triebwagen Seitenwände und Rahmen zu einem selbsttragenden Wagenkasten verbunden. Markant waren die spitz zulaufenden Wagenenden mit den offenen Endbühnen.

Der ölgekühlte Transformator wurde in einer besonderen Kammer mittig im Fahrgastraum angeordnet. Dieser besaß eine Leistung von 500 kVA. Sekundärseitig befand sich eine zehnstufige elektromagnetische Schützensteuerung zur Spannungsregelung der Fahrmotoren. In beiden Drehgestellen befand sich je ein in Tatzlagerbauart angeordneter Wechselstromreihenschlußmotor, welcher seine Leistung auf nur je eine Achse im Drehgestell abgab. Die Motoren waren wie auch der Transformator fremdgelüftet. Die beiden Scherenstromabnehmer auf dem Dach waren solche der Einheitsbauart SBS 9. Anfangs befand sich auch der Ölhauptschalter auf dem Dach, später wurde dieser nach innen verlegt und neben dem Transformator angeordnet.

Einsatz

Die Triebwagen kamen auf ihrer Stammstrecke Hirschberg-Polaun mit dafür extra umgebauten zweiachsigen Einheitswagen als Beiwagen zum Einsatz. Zwei Triebwagen und acht dazwischen eingestellte Beiwagen stellten die normale Zugbildung dar. Im Abschnitt Josephinenhütte-Polaun fuhren die Triebwagen meist allein, die restliche Zuggarnitur blieb in Josephinenhütte zurück. Ab 1934 wurden für eine noch flexiblere Zugbildung acht vierachsige Steuerwagen als Baureihe ES 89 beschafft.


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