- Weismes
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Weismes Staat Belgien Region Wallonien Provinz Lüttich Bezirk Verviers Koordinaten 50° 25′ N, 6° 7′ O50.4152777777786.1113888888889Koordinaten: 50° 25′ N, 6° 7′ O Fläche 96,93 km² Einwohner (Stand) 7044 Einw. (1. Jan. 2010) Bevölkerungsdichte 73 Einw./km² Postleitzahl 4950 Vorwahl 080 Bürgermeister Albert Mathonet (EP) Adresse der
StadtverwaltungAdministration communale
Place Baudouin, 1
4950 WaimesWebseite www.waimes.be Weismes (französisch amtlich Waimes) ist eine Gemeinde in Ostbelgien, Provinz Lüttich, mit einer überwiegend französischsprachigen Bevölkerung, aber mit Spracherleichterungen für die Minderheit der deutschsprachigen Bevölkerung (Fazilitäten-Gemeinde). Die Gemeinde auf einer Gesamtfläche von 97,10 km² zählte im April 2008 6.850 Einwohner. Zusammen mit der Gemeinde Malmedy bildet Weismes den Kanton Malmedy.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Großgemeinde Weismes umfasst seit 1977 den Ort Waimes mit der Gemeindeverwaltung sowie folgende Ortsteile: Bruyères, Champagne, Faymonville, Gueuzaine, Libomont, Ondenval, Outrewarche, Ovifat, Remonval, Robertville, Sourbrodt, Steinbach, Thirimont und Walk. →- Alte Schreibweisen -
Auf dem Gemeindegebiet befindet sich der im Hohen Venn gelegene höchste Punkt Belgiens, die Botrange 694 m ü. NN. Das Gebiet nördlich der Warche gehört zum deutsch-belgischen Naturpark Hohes Venn - Eifel.
Nachbargemeinden
Die wallonischen Gemeinden Jalhay und Baelen grenzen in Norden an die Gemeinde Weismes. Im Osten und Süden grenzen Bütgenbach und Amel (südliche DG) an Weismes. Die Westgrenze bildet der Kantonspartner Malmedy.
Gewässer
Grenzbach im Norden ist die Hill. Im Wallonischen Venn entspringt die Rur, die über Düren und Jülich zur Einmündung in die Maas bis Roermond fließt. Die Warche durchfließt das Gemeindegebiet von Ost nach West und speist den Stausee von Robertville, welcher der Trinkwasser- und Stromerzeugung dient. Im nächsten Tal in südlicher Richtung fließt die Warchenne von Faymonville über Weismes bis Malmedy. Südlicher Grenzfluss ist die Amel; zwischen Ovifat und Longfaye bildet der Bayehon die westliche Gemeindegrenze.
Geschichte
Weismes ging zwischen 481 und 751 aus einem Königshof aus der Merowinger-Zeit hervor. Die erste urkundliche Erwähnung der Via Mansuerisca datiert auf das Jahr 670. 888 findet sich die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Weismes.
Im Jahr 1354 war der Baubeginn der Burg Reinhardstein, die ab 1969 wiederaufgebaut wurde. 1554 entstand St. Saturnin, eine zweischiffige Hallenkirche, auf Fundamenten des 11 Jahrhunderts; ein Umbau erfolgte im 20. Jahrhundert. Im Jahr 1534 baute Johan Sourbroits seine Herberge, die den Kern des heutigen Sourbrodt bildet. 1566 wurde die Hauptmann-Säule und die Panhaus-Säule im Hohen Venn errichtet.
Im Jahr 1602 findet sich die erste Erwähnung der Chapelle de Cheneux in Ovifat. 1708 und 1709 wurde St. Wendelinuskapelle in Soubrodt erbaut. 1839 erfolgte die Weihe von St. Joseph in Robertville. In den Jahren 1861 und 1862 wurde das Gasthaus Mont Rigi erbaut.
Im Jahr 1920 wurde Weismes belgisch. 1923 wurde der Baltia Hügel auf Botrange errichtet. Im darauf folgenden Jahr, 1924, erhielt die Universität Lüttich neben Mont Rigi eine wissenschaftliche Station. Zwischen 1925 und 1929 wurde die Talsperre Robertville erbaut. 1926 errichtete man ein Denkmal für Pfarrer Nicolas Pietkin (1849–1921). In den Jahren 1933 und 1934 wurde der Turm von Botrange erbaut. 1935 erfolgte die Weihe von St. Remaklus in Ovifat und St. Wendelinus in Sourbrodt. Im Jahr 1957 verwirklichte man den Naturschutzpark Hohes Venn.
Sehenswürdigkeiten / Besonderheiten
Warcheabwärts zwischen Staudamm und der Einmündung des Bayehonbaches liegt 60 m höher auf einem Felsen die Burg Reinhardstein, ein ehemaliger wiedererstellter Besitz der Grafen von Metternich.
Eine Besonderheit der Region stellen die sogenannten Vennheckengehöfte dar. Es handelt sich um Häuser, an deren Wetterseite (Westen/Südwesten) hohe Buchenhecken gepflanzt wurden und werden, die entsprechend der Hausform zugeschnitten sind. In Ovifat ist die längste Straße Heckenstrasse benannt.
Seit Anfang 1900 hat sich auch im Raum Weismes in der Mainacht ( 30.4. / 1.5. ) der Brauch des Mailiedes verbreitet.
Wirtschaft
Tourismus
Die Jahre des monatelangen Wintersportbetriebes sind gezählt. Die Liftanlage von Ovifat-Alpin wird jetzt als Outdoor-Sportzentrum genutzt. Mit Dévalkarts und Rollerbes geht es die Sommerskipiste hinab. MTB-Verleih und Eselreiten runden das Programm ab.
Mit der Botrange, Mont Rigi und dem Polleur-Venn-Rundweg, dem Naturparkzentrum und dem See von Robertville ist die Gemeinde touristisch bestens aufgestellt. Burg Reinhardstein und der Draisinenbetrieb Rail Bike auf der alten Vennbahnstrecke sind weitere Touristenmagnete.
Gewerbe
Im Warchenne-Steinbruch werden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Sandstein- und Quarzitfelsen aus dem Paläozoikum (+/- 420 Millionen Jahre) abgebaut. Zu Beginn wurden die Steine für den Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Malmedy und Monschau verwendet. Der zunächst handwerklich arbeitende Betrieb wurde im Laufe der Zeit modernisiert. 1990 wurde die Ausrüstung des Steinbruchs vollständig erneuert und eine Waschanlage installiert. Die Jahresproduktion liegt heute bei +/- 250.000 Tonnen. Sie dient hauptsächlich für Straßenarbeiten und die Herstellung von Asphalt, gebrauchsfertigem Beton, Bruchsteinen für Gebäude und Fertigteilen aus Beton. 1990 wurde die Bearbeitung und Vermarktung von Bruchsteinen für Gebäude aufgenommen. Durch den Einsatz moderner Geräte entfällt die schwere Arbeit, die Steine von Hand zu brechen. Der größte Teil der Produktion ist für den Bau von Privathäusern bestimmt. Der zweite größere Steinbruch ist La Bouhaye im Ortsteil Steinbach. Der Naturstein ist ein quarzhaltiger Sandstein. Durch seine reiche Farbpalette ist das Bruchsteinmaterial für den Hausbau sehr beliebt. Außerdem wird ein breites Schottersortiment für den Straßenbau hergestellt.
Die Forstwirtschaft ist ein weiterer Hauptwirtschaftszweig der Gemeinde. Rund ein Drittel des Gemeindegebietes ist bewaldet. Zur direkten Weiterverarbeitung sind einige Sägewerke und andere Betriebe der Holzverarbeitung (Kabeltrommeln, Fertighausbau, Türen- und Fensterbau) angesiedelt.
Die Milchwirtschaft mit vielen kleineren Höfen ist inzwischen auf vorwiegend größere Betriebe zurückgegangen. In Outrewarche z. B. besteht nur noch ein Hof mit 120 Milchkühen. Entsprechend groß ist der Weidebedarf. Die Herden werden im Sommer bis in das benachbarte Weywertz zum Grasen getrieben. Diese Betriebe sind inzwischen mit Melkgruben und rechnergesteuerten Melkanlagen ausgestattet.
Weblinks
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