- Wladimir Murawjow
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Wladimir Pawlowitsch Murawjow (russisch: Владимир Павлович Муравьёв, * 30. September 1959 in Qaraghandy, Kasachstan) ist ein ehemaliger kasachischer Leichtathlet und Olympiasieger, der für die Sowjetunion antrat. Bei einer Körpergröße von 1,78 m betrug sein Wettkampfgewicht 74 kg.
Wladimir Murawjow ist einer von nur drei 100-Meter-Läufern, denen es gelang, zweimal mit der 4x100-Meter-Staffel Olympiasieger zu werden. Die beiden anderen sind die US-Amerikaner Frank Wykoff (1928-1936 dreimal Staffelgold) und Carl Lewis (1984 und 1992). Wladimir Murawjow war einer der besten Läufer in der zweiten Kurve überhaupt.
Karriere
Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau waren die Sprinter aus den Vereinigten Staaten wegen des Olympiaboykotts nicht am Start. Wladimir Murawjow wurde in 10,44 Sekunden Sechster des Olympischen Finales. Die Staffel in der Aufstellung Wladimir Murawjow, Nikolai Sidorow, Alexander Aksinin und Andrei Prokofjew gewann das Finale in 38,26 Sekunden vor Polen, Frankreich, Großbritannien und der DDR.
Bei der Halleneuropameisterschaft 1981 in Grenoble gewann Murawjow in 5,76 Sekunden Silber über 50 Meter hinter dem Polen Marian Woronin. Bei der Europameisterschaft 1982 in Athen wurde Murawjow in 20,76 Sekunden Siebter im 200-Meter-Lauf. Die sowjetische Staffel wurde ohne Murawjow Europameister.
Bei der ersten Leichtathletik-Weltmeisterschaft, die 1983 in Helsinki ausgetragen wurde, schied Murawjow im 200-Meter-Halbfinale aus. Die sowjetische Staffel in der Besetzung Prokofjew, Sidorow, Murawjow und Wiktor Brysgin gewann in 38,41 Sekunden Bronze hinter Italien (Silber in 38,37) und der Staffel aus den USA, die mit 37,86 Sekunden Weltrekord lief.
Durch den Olympiaboykott 1984 konnte Murawjow in den Jahren 1984 und 1985 international nur an Europacup und Weltcup teilnehmen, so wurde er 1985 mit der Staffel Dritter beim Weltcup.
Die Europameisterschaft 1986 in Stuttgart gab Murawjow die Chance, den 1982 verpassten Staffeltitel nachzuholen. Nachdem er über 100 Meter im Halbfinale ausgeschieden war, lief er in der Staffel in der zweiten Kurve ein gewohnt starkes Rennen. In der Aufstellung Alexander Jewgenjew, Nikolai Juschmanow, Wladimir Murawjow und Wiktor Brysgin gewann die Staffel in 38,29 Sekunden vor der weit dahinter liegenden DDR-Staffel, die in 38,64 Sekunden Silber gewann.
Bei der Weltmeisterschaft 1987 in Rom schied Murawjow über 100 Meter im Viertelfinale aus. Die sowjetische Staffel gewann in 38,02 Sekunden Silber hinter der Staffel aus den Vereinigten Staaten. In der Besetzung Alexander Jewgenjew, Wiktor Brysgin, Wladimir Murawjow und Wladimir Krylow als Schlussläufer lag die sowjetische Staffel lange in Führung, aber letztlich konnte Carl Lewis als Schlussläufer doch an Krylow vorbeiziehen.
Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul startete Murawjow nicht in einem Einzelwettbewerb. In der Sprintstaffel verlor die US-Staffel bereits im Vorlauf den Stab, womit der Ausgang des Finales wieder offen war. In 38,19 Sekunden gewann die Staffel der Sowjetunion vor Großbritannien und Frankreich. Hinter Brysgin, Krylow und Murawjow lief Witali Sawin als Schlussläufer.
Wladimir Murawjow war 1983 sowjetischer Meister über 200 Meter sowie 1985 und 1987 über 100 Meter.
Bestzeiten
- 100 Meter: 10,20 Sekunden (1986)
- 200 Meter: 20,34 Sekunden (1984)
Literatur
- ATFS (ed): USSR Athletics Statistics, London 1988
- Peter Matthews (Ed): Athletics 89/90, London 1989 ISBN 0-948209-33-X
- Ekkehard zur Megede: The Modern Olympic Century 1896-1996 Track and Field Athletics, Berlin 1999, publiziert über Deutsche Gesellschaft für Leichtathletik-Dokumentation e.V.
Olympiasieger mit der 4-mal-100-Meter-Staffel1912: David Jacobs, Henry Macintosh, Victor d'Arcy, William Applegarth | 1920: Charles Paddock, Jackson Scholz, Loren Murchison, Morris Kirksey | 1924: Louis Clarke, Francis Hussey, Alfred LeConey, Loren Murchison | 1928: Frank Wykoff, James Quinn, Charles Borah, Henry Russell | 1932: Robert Kiesel, Emmett Toppino, Hector Dyer, Frank Wykoff | 1936: Jesse Owens, Ralph Metcalfe, Foy Draper, Frank Wykoff | 1948: Barney Ewell, Lorenzo Wright, Harrison Dillard, Melvin Patton | 1952: Finis Dean Smith, Harrison Dillard, Lindy Remigino, Andy Stanfield | 1956: Walter Thane Baker, Leamon King, Bobby Morrow, Ira Murchison | 1960: Bernd Cullmann, Armin Hary, Walter Mahlendorf, Martin Lauer | 1964: Otis Drayton, Gerald Ashworth, Richard Stebbins, Robert Hayes | 1968: Charles Greene, Melvin Pender, Ronnie Ray Smith, James Hines | 1972: Larry Black, Robert Taylor, Gerald Tinker, Edward Hart | 1976: Harvey Glance, John Jones, Millard Hampton, Steven Riddick | 1980: Wladimir Murawjow, Nikolai Sidorow, Alexander Aksinin, Andrei Prokofjew | 1984: Sam Graddy, Ron Brown, Calvin Smith, Carl Lewis | 1988: Wiktor Brysgin, Wladimir Krylow, Wladimir Murawjow, Witali Sawin | 1992: Carl Lewis, Dennis Mitchell, Leroy Burrell, Michael Marsh | 1996: Robert Esmie, Glenroy Gilbert, Bruny Surin, Donovan Bailey | 2000: Jon Drummond, Bernard Williams, Brian Lewis, Maurice Greene | 2004: Jason Gardener, Darren Campbell, Marlon Devonish, Mark Lewis-Francis | 2008: Nesta Carter, Michael Frater, Usain Bolt, Asafa Powell
Personendaten NAME Murawjow, Wladimir Pawlowitsch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Leichtathlet und Olympiasieger GEBURTSDATUM 30. September 1959 GEBURTSORT Qaraghandy, Kasachstan
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