- Wojewodschaft Oppeln
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Woiwodschaft
OppelnKarte Wappen und Logo Basisdaten Hauptstadt: Oppeln Woiwode: Ryszard Wilczyński Woiwodschaftsmarschall: Józef Sebesta Größte Stadt: Oppeln (128.000 Einwohner) ISO 3166-2: PL-OP Einwohner: 1.037.088 (31. Dez. 2007[1]) Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner je km² Geographie Fläche: 9.412 km² - davon Land: ? km² - davon Wasser: ? km² Ausdehnung: Nord-Süd: bis 133 km
West-Ost: bis 107 kmHöchster Punkt: 891 m ü. NN Tiefster Punkt: 131,5 m ü. NN Landschaftl. Struktur Wälder: 27,0 % Gewässer: ? % Landwirtschaft: 62,5 % Sonstige: ? % Verwaltungsgliederung Kreisfreie Städte: 1 Landkreise: 11 Gemeinden insg.: 71 - Stadtgemeinden: 3 - Stadt-/Landgem.: 31 - Landgemeinden: 37 Die Woiwodschaft Oppeln, polnisch Województwo opolskie, mit der Hauptstadt Oppeln (Opole) ist eine der 16 Woiwodschaften der Republik Polen. Sie umfasst den westlichen Teil Oberschlesiens, der Region um Oppeln, ergänzt um die niederschlesischen Kreise Brieg und Namslau. Die Woiwodschaft Oppeln entstand 1950, bei den Verwaltungsreformen in den Jahren 1975 und 1999 kam es zu Grenzkorrekturen beziehungsweise zum Gebietsaustausch.
Die Woiwodschaft Oppeln bildet das Zentrum der deutschen Minderheit in Polen, die seit 1998 Anteil an der Regierung hat.
Inhaltsverzeichnis
Verwaltungsgliederung
Die Woiwodschaft Oppeln wird in 11 Landkreise unterteilt, wobei die Stadt Oppeln kreisfrei bleibt. Sie bildet zwar unter ihrem Namen ebenfalls einen Landkreis, gehört ihm selbst allerdings nicht an.
Kreisfreie Städte
- Oppeln (128.034)
Landkreise (Powiaty)
- Brzeg (Brieg) - 92.361
- Głubczyce (Leobschütz) - 50.326
- Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) - 102.118
- Kluczbork (Kreuzburg O.S.) - 70.082
- Krapkowice (Krappitz) - 67.926
- Namysłów (Namslau) - 43.957
- Nysa (Neisse) - 145.640
- Olesno (Rosenberg O.S.) - 68.269
- Opole (Oppeln) - 134.874
- Prudnik (Neustadt O.S.) - 59.931
- Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) - 80.828
(Einwohner am 30. Juni 2006)
Die flächenmäßig größten Landkreise der Woiwodschaft sind Opole und Nysa.
Geographie
Landschaft
Die Woiwodschaft Oppeln liegt im südwestlichen Teil Polens in der Nachbarschaft der Woidwodschaften Niederschlesien, Schlesien, Łódź und Großpolen. Im Süden hat sie eine 185 km lange Staatsgrenze mit der Tschechischen Republik. Die Landschaft ist überwiegend flach. Sie ist ein Teil der schlesischen Tiefebene. Mittelgebirgslagen sind nur im Südwesten (Sudetenvorland), im Osten (schlesische Hochebene) und im Nordosten (Wieluner Hochebene) anzutreffen. Höchste Erhebung der Region ist die Bischofskoppe (Biskupia Kopa) mit 891 m an der Grenze zur Tschechischen Republik. Die Oder bildet eine Grenze zwischen dem durch Landwirtschaft geprägten Südwesten von dem durch Forstwirtschaft geprägten Nordosten.
Klima
Die Woiwodschaft ist durch ein kontinentales Klima mit warmen Sommern und kalten Wintern gekennzeichnet. Die durchschnittliche Temperatur im Januar beträgt –3 °C und im Juli 18,5 °C. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8,5 °C. Die Durchschnittszahl von Tagen mit Niederschlag schwankt zwischen 160 und 180 im Jahr. Die durchschnittliche Schneebedeckung in der Woiwodschaft schwankt zwischen 40 und 60 Tagen im Jahr und nimmt von Westen nach Osten zu. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 650 mm.
Größte Städte
Einzige Großstadt der Woiwodschaft ist die Provinzhauptstadt Oppeln.
Stadt Deutscher Name Einwohner
31. Dezember 2007Opole Oppeln 126.748 Kędzierzyn-Koźle Kandrzin-Cosel 65.161 Nysa Neisse 47.027 Brzeg Brieg 37.842 Kluczbork Kreuzburg 25.583 Prudnik Neustadt O.S. 22.927 Strzelce Opolskie Groß Strehlitz 19.853 Krapkowice Krappitz 17.840 Namysłów Namslau 16.358 Głuchołazy Bad Ziegenhals 14.879 Głubczyce Leobschütz 13.333 Zdzieszowice Deschowitz 13.127 Olesno Rosenberg O.S. 10.060 Flüsse
- Glatzer Neiße
- Klodnitz
- Malapane
- Oder
- Stober
Geschichte
Bis 1945 war diese Region Teil der preußischen Provinz Oberschlesien. Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1946 wurde sie mit der Woiwodschaft Schlesien zusammengeschlossen. 1950 geht aus einer Gebietsreform die Woiwodschaft Oppeln hervor. Aus der damaligen Woiwodschaft Niederschlesien werden die Kreise Brzeg (Brieg) und Namysłów (Namslau) der neuen Woiwodschaft angegliedert. In einer dritten Gebietsreform von 1975 werden der Kreis Racibórz (Ratibor) der Woiwodschaft Kattowitz und ein Teil des Kreises Olesno (Rosenberg) der Woiwodschaft Tschenstochau angeschlossen. In einer vierten Gebietsreform von 1999, die das Ziel historische Woiwodschaften zu bilden hatte, sollte die Woiwodschaft Oppeln nach Plänen der polnischen Regierung aufgelöst werden. Der westliche Teil mit den Kreisen Brzeg (Brieg) und Namysłów (Namslau) sollten der Woiwodschaft Niederschlesien abgetreten werden und der größte Teil der Woiwodschaft sollte zusammen mit der Woiwodschaft Katowice und einem Teil der Woiwodschaft Tschenstochau die Woiwodschaft Schlesien bilden. Die Bevölkerung der Woiwodschaft Oppeln leistete einen enormen Widerstand gegen diese Pläne der Regierung, da durch die Bildung der Woiwodschaft Schlesien der Einfluss der deutschen Minderheit in der Landesregierung untergehen würde. Der Widerstand wurde nicht allein von der deutschen Minderheit aus der Region, sondern auch von den polnischen Schlesiern und Polen mitgetragen, die sich mit ihrer Woiwodschaft verbunden fühlen. Mit der Auflösung der Woiwodschaft Tschenstochau im Jahr 1999 wurde der Kreis Olesno (Rosenberg) nach 24 Jahren wieder der Woiwodschaft Oppeln angegliedert. Im Jahr 2006 wurde Radłów (Radlau) zudem die erste offiziell zweisprachige Gemeinde der Woiwodschaft und führte Deutsch als zweite Amtssprache ein.
Bevölkerung
1950
Bei der Gründung der Woiwodschaft Oppeln im Jahr 1950 leben hier 870.000 Menschen. Die hier lebende Bevölkerung setzt sich im Jahr 1950 aus drei unterschiedlichen Gruppen zusammen:
- Autochthone Bevölkerung (Deutsche Schlesier und Polnische Schlesier); Anteil 1950: 55 %
- Repatrianten aus Ostpolen und Remigranten, Anteil 1950: 25 %
- Umsiedler aus Zentralpolen, Anteil 1950: 20 %
Beginn des 21. Jahrhunderts
Heute ist die Abgrenzung einzelner Gruppen schwierig. Viele der hier geborenen Nachfahren von eingewanderten Polen sehen sich als Schlesier (Polnische Schlesier). Die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen (SKGD) in der Woiwodschaft Oppeln schätzt die Anzahl der Deutschen Minderheit auf 250.000 und die der Schlesier auf 325.000. Etwa 90.000 der Bewohner sind Mitglied der SKGD.
Die Volkszählung aus dem Jahr 2002 ergab folgendes Ergebnis für die Woiwodschaft Oppeln:
Nationalität abgegebene Stimmen in Prozent polnisch 869.300 81,62 % deutsch 106.900 10,04 % keine 62.400 5,86 % schlesisch ¹ 24.200 2,27 % Roma 900 0,08 % ukrainisch 300 0,03 % russisch 100 0,01 % andere 900 0,08 % Staatsangehörigkeit abgegebene Stimmen in Prozent polnisch 858.487 80,61 % polnisch & deutsch 154.050 14,46 % keine 45.525 4,27 % polnisch & andere 3.745 0,35 % deutsch 2.562 0,24 % andere 656 0,06 % ¹ schlesisch ist als Nationalität nicht anerkannt, trotzdem ist dieser Begriff bei der Volkszählung 2002 angewendet worden
Quellen für die Tabellen:
- http://www.dat.prosilesia.net/cms/news/detail.php?nr=671&kategorie=news
- http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/opole/ASSETS_nsp2002_raport.pdf
Einwohnerentwicklung
- 1975 - 971.300
- 1980 - 975.000
- 1985 - 1.013.700
- 1990 - 1.018.600
- 1995 - 1.025.200
- 1998 - 1.022.100
- 2000 - 1.070.598 (Anschluss des Powiat Oleski in 1999)
- 2004 - 1.055.667
- 2006 - 1.041.941
- 2007 - 1.037.088 (Ohne Powiat Oleski ca. 969.380)
Religion
Die meisten Bewohner sind römisch-katholisch (85,7 %). Auf die evangelischen Kirchen entfallen 1,7 % der Gläubigen. Die restlichen mit 12,6 % gehören anderen Glaubensrichtungen an, vorwiegend Zeugen Jehovas.
Sprache
In der Woiwodschaft Oppeln wird Polnisch und Deutsch sowie Schlesisch gesprochen. In den größeren Städten der Woiwodschaft und im Südwesten dominiert die polnische Sprache, auf dem Land und im Osten der Woiwodschaft Schlesisch und Deutsch. In 28 Gemeinden überschreitet der Anteil der deutschen Bevölkerung 20%. In 14 dieser Gemeinden ist Deutsch offizielle Hilfssprache. Radłów / Radlau darf seit 2007 als erste Gemeinde in Polen zweisprachige Ortsschilder aufstellen. Der Gebrauch der deutschen Sprache und des schlesischen Dialektes war bis zur Wende verboten und wurde bei Vergehen hart bestraft. Dies hat zur Folge, dass viele Schlesier Deutsch oder den schlesischen Dialekt gar nicht oder erst nach 1990 gelernt haben. Die meisten Bewohner der Woiwodschaft sprechen sowohl Schlesisch (im Alltag) wie Polnisch (im Beruf). Die deutsche Sprache beherrschen die ältere Generation und auch die jüngere Generation, die Deutsch in der Schule lernen darf. Laut Ergebnissen der letzten Volkszählung(2002) sprechen 84 % der Bevölkerung zuhause Polnisch und 8,3 % Deutsch.
Wirtschaft
Die Woiwodschaft Oppeln gehört zu den ärmeren Regionen in Polen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Woiwodschaft 2006 einen Index von 42,1 (EU-27 = 100).[2]
Die meisten Erwerbstätigen sind im tertiären Sektor (40,1%) beschäftigt, 30 % im primären Sektor und 29,9% im sekundären Sektor. Im Zeitraum von 2001–2003 sind mehr als 10.000 Stellen im sekundären Sektor abgebaut worden. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei 12,8 Prozent (Juli 2007). Viele gehen einer Arbeitsbeschäftigung im Ausland, vorwiegend in Deutschland und in den Niederlanden nach.
Landwirtschaft
Die Woiwodschaft Oppeln stellt 3,2 % der gesamten landwirtschaftlichen Flächen in Polen dar. Zu den fruchtbarsten Böden der Region zählen die auf Löss ausgebildeten Schwarzerden, die im Südwesten der Woiwodschaft verbreitet sind. Die Böden der Woiwodschaft zählen zu den ertragreichsten Böden in Polen. Es werden vorwiegend Zuckerrüben, Getreide, Raps und Kartoffeln angebaut.
Industrie
Die Verbreitung der Industrie in der Woiwodschaft ist vorwiegend auf Städte und den südlichen Abschnitt der Oder von Krapkowice bis nach Kędzierzyn-Koźle beschränkt. Die größten Industriezentren sind im Raum Oppeln und im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski anzutreffen. Zu den dominierenden Industriebranchen der Woiwodschaft gehören die Kraftstoffindustrie (Steinkohlekoks in Zdzieszowice (Odertal)), der Elektromaschinenbau, die Baubranche (Zement, Kalk), die Mineralstoff-, Chemie-, Automobil- und Möbelindustrie sowie die Lebensmittelindustrie. Der Schwerpunkt der chemischen Industrie ist im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski. Der Abbau von natürlichen Ressourcen für die Baubranche ist im Zentrum der Woiwodschaft am meisten verbreitet. In der Stadt Oppeln und Umgebung ist die Industrie sehr vielseitig.
Tourismus
Zu den touristischen Sehenswürdigkeiten der Woiwodschaft zählen Städte wie Oppeln, Brzeg (Brieg), Nysa (Neiße), Paczków (Patschkau) und Głogówek (Oberglogau), der Wallfahrtsort Góra Świętej Anny sowie zahlreiche Schlösser in der Region. Ebenfalls von touristischer Bedeutung sind der Neißer und der Jeziora Turawskie.
Verweise
Literatur
Ryszard Emmerling, Urszula Zajaczkowska: Oppeln – Die Hauptstadt der Wojewodschaft. Schlesischer Verlag ADAN, Opole 2003, ISBN 83-915371-3-7
Weblinks
- Internetseite der Woiwodschaft Oppeln (deutsch)
- Internetseite des Woiwodschaftsamtes (deutsch)
- Portal der Woiwodschaft Oppeln
- Opolweb Bilder aus allen Gemeinden (poln.)
- Statistisches Amt der Woiwodschaft Oppeln (poln.)
- Wirtschaftsbüro der Woiwodschaft Oppeln in Deutschland
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 31. Dezember 2007
- ↑ Eurostat Pressemitteilung 23/2009: Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF-Datei; 360 kB)
Ermland-Masuren | Großpolen | Heiligkreuz | Karpatenvorland | Kleinpolen | Kujawien-Pommern | Lebus | Łódź | Lublin | Masowien | Niederschlesien | Oppeln | Podlachien | Pommern | Schlesien | Westpommern
50.64833333333317.900555555556Koordinaten: 51° N, 18° O
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