- Wärtsilä
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Wärtsilä Oyj Abp Rechtsform Julkinen Osakeyhtiö (Aktiengesellschaft) ISIN FI0009003727 Gründung 1834 Sitz Finnland, Helsinki Leitung Ole Johansson (CEO)
Antti Lagerroos (Vorsitzender des Aufsichtsrats)Mitarbeiter 17.528 (31. Dezember 2010)[1] Umsatz 4.553 Mio. € (2010)[1] Branche Maschinenbau Website www.wartsila.com Die Wärtsilä Corporation (finnisch: Wärtsilä Oyj Abp) ist ein börsennotierter Konzern mit dem Hauptsitz in Helsinki, Finnland. Das Unternehmen gehört zu den führenden Herstellern von Schiffsdieselmotoren, Schiffspropellern und Kraftwerken. Wärtsilä unterhält Niederlassungen in mehr als 70 Ländern weltweit.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Wärtsilä-Konzern geht auf ein 1834 gegründetes Sägewerk im nordkarelischen Industrieort Värtsilä (heute Wjartsilja, Russland) zurück. Der Industrielle Nils Ludvig Arppe übernahm das Sägewerk 1836 und gründete 1851 eine Eisenhütte. Aus dem Nachlass Arppes ging 1898 der Konzern Wärtsilä Ab hervor, der 1907 in Oy Wärtsilä Ab umbenannt wurde. Im Jahre 1932 kam es zum ersten Konkurs, bei dem die Arbeiter auf 25% ihres Lohns verzichtet. Doch bereits ein Jahr später konnten schon wieder Dividenden an die Aktionäre gezahlt werden. 1935 wurde der Firmensitz von Värtsilä nach Helsinki verlegt. Nach der Unterzeichnung eines Lizenzabkommens mit der Friedrich Krupp Germaniawerft AG begann der Bau von Dieselmotoren. Der erste Motor wurde 1942 fertiggestellt.
1974 begann der Bau einer neuen Schiffswerft in der Nähe von Turku; der Betrieb wurde im Jahre 1983 aufgenommen. Im Jahre 1979 wurden die sich ausweitenden internationalen Geschäftsaktivitäten in sechs Unternehmensbereiche organisiert: Schiffswerft, Dieselmotoren, Maschinenbau, technisches Porzellan, Metallverarbeitung (Schließanlagen) und Konsumgüte. 1982 wurde die deutsche Niederlassung in Hamburg gegründet. Nach dem zweiten internationalen Börsengang 1984 war Wärtsilä das erste finnische Unternehmen, dessen Aktien an der Londoner Börse notiert wurde.
Die Krise im internationalen Schiffbau Mitte der 1980er-Jahre führte zur Zusammenarbeit mit Valmet. Die Schiffbauaktivitäten beider Firmen wurden bei Wärtsilä zusammengeführt. Die Herstellung papierverarbeitender Maschinen ging an Valmet. 1989 ging Wärtsilä Marine bankrott. Im gleichen Jahr übernahm Wärtsilä Diesel den französischen Motorenhersteller SACM sowie eine Mehrheitsbeteiligung am niederländischen Motorenhersteller Stork Werkspoor B.V. Die Firma wurde unter dem Namen Stork-Wärtsilä Diesel B.V. geführt.[2]
Mit der Fusion von Wärtsilä und Lohja entstand 1990 das Unternehmen Metra. Im Rahmen umfangreicher Reorganisationsmaßnahmen begann 1995 die Zusammenarbeit zwischen Wärtsilä und dem amerikanischen Motorenhersteller Cummins. Ein Jahr später beschlossen Metra und der italienische Schiffbaukonzern Fincantieri die Fusion von Wärtsilä Diesel, New Sulzer Diesel und Diesel Ricerche zu Wärtsilä NSD Corporation. Damit erhielt Fincantieri einen Anteil von 15 % an der größten Abteilung von Metra. Bestandteil der Fusion war auch eine Beteiligung von 40 % an Grandi Motori Trieste (GMT); die übrigen 60 % verblieben bis zur vollständigen Übernahme im Jahr 1999 bei Fincantieri. Das italienische Unternehmen verkaufte im Jahr 2000 seinen Anteil von 15,4 % an Wärtsilä NSD an Metra. Auf einer außerordentlichen Versammlung der Anteilseigner von Metra am 13. September 2000 wurde beschlossen, Metra in Wärtsilä umzufirmieren. Mit dem Eintrag in das finnische Handelsregister nahm das neue Unternehmen am 22. September 2000 die Arbeit auf.[3]
Im gleichen Jahr wurde auch die italienische Niederlassung (Wärtsilä Italia S.p.A.) in Triest gegründet. Bis zum Jahr 2007 wurde die Produktion der Motorenbaureihen ZA40 (von Sulzer), 38, 26 (zuvor in Zwolle gebaut), 46, 46F und 50DF (zuvor in Turku gebaut) nach Triest verlagert.[4]
Zum 1. April 2005 übernahm die deutsche Niederlassung die Aktivitäten von Deutz MWM Marine Service.
Geschäftstätigkeit
Die Spezialität des Unternehmens waren ursprünglich schnelllaufende Viertakt-Motoren mit bis zu 16 Zylindern und einer Leistung von 12.000 kW (16.320 PS). Seit der Übernahme der Aktivitäten der Schweizer New Sulzer Diesel von Fincantieri, die vor allem auf dem Sektor Zweitakt-Schiffsantriebe tätig war, konkurriert Wärtsilä mit dem weltweit führenden Hersteller MAN Diesel. Durch die Produktübernahme von Sulzer (seit Beginn 2006 nun auch unter dem Namen Wärtsilä) führt Wärtsilä auch größte und wirtschaftlichste Zweitakt-Verbrennungsmotoren für die Tanker- und Containerschifffahrt im Portfolio. Der leistungsstärkste Wärtsilä-Zweitaktmotor (Typ 14RT-flex96C) mit 14 Zylindern und einem Kolbendurchmesser von 96 cm entwickelt mit vier ABB-Turboladern eine Leistung von über 80.000 kW (108.800 PS). Er ist der Hauptantrieb der Containerschiffe der Emma-Mærsk-Klasse. Die Produktpalette reicht von niedrigen Leistungsklassen mit Viertakt-Antrieben und Motoren ab etwa 2.000 kW (2720 PS) bis über 130.000 kW.
Im Bereich der Kraftwerkstechnik werden Anlagen bis 500 MW gebaut, die als Brennstoff Diesel, Erdöl, Erdgas, Heizöl, Biodiesel und verflüssigtes Erdgas verwenden. Im Jahre 2010 wurde Afrikas größtes Gas-Kraftwerk in Kamerun geplant. Das Kraftwerk soll in Kribi, einem Hafen an der Küste Kameruns entstehen.
Wärtsilä bietet auch Produkte und Dienstleistungen für die Netzstabilität in der Energieversorgung wie z. B. Pumpen- und Kompressions-Laufwerke, sowie Finanzdienstleistungen und Projekt-Management-Dienstleistungen im Bereich der Stromerzeugung an.
Aktie
Die Aktie gehört zum finnischen Aktienindex OMX Helsinki 25 und erreichte ihre letzten Höchstkurse Ende 2007 und zur Jahreswende 2010/2011 mit jeweils 29 Euro. Das Geschäftsjahr 2008 war von Gegensätzen geprägt: Zunächst erreichten die Aufträge zum Ende der ersten Jahreshälfte ein Volumen von 7,5 Milliarden Euro. Nachdem sich ein Rückgang bei den Aufträgen abzeichnete und Stornierungen im Gesamtumfang von 1,1 Milliarden Euro drohten, schwand das Vertrauen der Aktionäre und Ende November 2008 sank der Kurs auf einen Tiefstand von unter 9 Euro.[5]
Galerie
Weblinks
Commons: Wärtsilä – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internet-Präsenz der Wärtsilä Corporation (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Jahresbericht 2010
- ↑ The History of Wärtsilä 1834-1990, aufgerufen am 16. März 2010
- ↑ The History of Metra, aufgerufen am 16. März 2010
- ↑ Background to Wärtsilä in Italy, aufgerufen am 17. März 2010
- ↑ http://www.rubach-pr.de/fileadmin/user_upload/pdf/PM_Waertsilae_Quartalsbericht_30.01.09.pdf Presse-Mitteilung vom 30. Januar 2009
Unternehmen im OMX Helsinki 25 (Stand: 1. August 2007)Cargotec | Elisa | Fortum | Kemira | Kesko | Kone | Konecranes | Metso | M-real | Neste Oil | Nokia | Nokian Renkaat | Nordea | Orion Oyj | Outokumpu | Outotec | Rautaruukki | Sampo | Sanoma | Stora Enso | TeliaSonera | Tieto | UPM-Kymmene | Uponor | Wärtsilä | YIT
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