Zahlensymbolik

Zahlensymbolik

Unter Zahlensymbolik versteht man die Deutung von Zahlen und Zahlenverhältnissen, die nicht formal wie in der Mathematik, sondern inhaltlich als Brücke zu Einsichten in bestimmte Sinnzusammenhänge, letztlich in die Wesensstruktur der Wirklichkeit aufgefasst werden. Andere Bezeichnungen dafür sind Zahlenspekulation, Zahlenmystik und Numerologie (auch Nummerologie, von lateinisch numerus „Zahl“). Einen Spezialfall bildet die Gematrie, die den Zahlenwert der Buchstaben in Sprachen wie dem Hebräischen und Griechischen in die Deutung einbezieht. Zahlensymbolik ist weltweit in zahlreichen Kulturen und Religionen verbreitet.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

„Das griechische Wort ‚lógos’ bedeutet nicht nur ‚Wort’ oder ‚Vernunft’, es bedeutet ursprünglich ‚Verhältnis’ – insbesondere ist das Verhältnis zweier Zahlen zueinander ein ‚lógos’ (ähnliches gilt für das lateinische Wort ‚ratio’).“[1] Schon der junge Leibniz glaubt mit Thomas Hobbes, dass „das Rechnen ein Denken sei“.[2] Tatsächlich sind im Hebräischen ‚rechnen’ und ‚denken’ dasselbe Wort; Satan gilt darum als „der Engel, der zuviel gedacht hat“.[3] Damit wird auf den für das Verständnis der Zahlensymbolik grundlegenden Unterschied zwischen einem (be-)rechnenden Denken und einem besinnlichen Denken hingewiesen, das dem in den Zahlen verborgenen Sinn nachdenkt.

Nach einer Lehre, die manche neuzeitliche Autoren auf Pythagoras von Samos zurückführen, besteht die Welt aus Zahlenprinzipien und Zahlenverhältnissen: „Nichts … ist elementarer als das Zählen.“ Die Zahl sei „Urgrund alles Existierenden“; bei antiken Pythagoreern wurde der Zusammenhang von Zahl, Musik und Seele betont: „Die Seele sei die Zahlenharmonie des Körpers, sie gehöre zu ihm wie die Töne zum Musikinstrument, das sie erzeugt.“[4] Ähnlich sieht Johann Georg Hamann in der Musik den Ursprung der Zahlen: „Die älteste Sprache war Musik …, das leibhafte Urbild alles Zeitmaßes und seiner Zahlenverhältnisse.“[5] In der jüdischen Überlieferung gehören Sprachzeichen (Buchstaben als Konsonanten), Vokale und Sprachmelodie zusammen wie Leib, Geist und Seele: „Mit den Worten der Thora, der Weisung, wird die schönste Melodie geschaffen. Das Singen dieser Melodie ist das Geschenk der Gnade. Das Leben mit dieser Melodie ist das größte Glück.“[6]

Für Augustinus sind die Zahlen die „in der Welt selbst präsente Form der Weisheit Gottes, die vom menschlichen Geist erkannt werden kann“.[7] Ähnlich sagt es Nikolaus von Kues: „Die Wesenheit der Zahl ist das erste Urbild des Geistes. […] Indem wir in symbolischer Weise von den verstandesmäßigen Zahlen unseres Geistes im Hinblick auf die wirklichen, unsagbaren Zahlen des göttlichen Geistes Mut-Maßungen anstellen, sagen wir, dass im Geist des Schöpfers das erste Urbild der Dinge die Zahl sei, so wie die aus unserem Verstand entspringende Zahl das Urbild der abbildhaften Welt ist.“ „Der natürlich keimende Ursprung der Verstandestätigkeit ist die Zahl; Wesen, denen der Geist fehlt – wie den Tieren –, zählen nicht. Die Zahl ist nichts anderes als der entfaltete Verstand.“[8] Schließlich: „Können wir uns dem Göttlichen auf keinem anderen Wege als durch Symbole nähern, so werden wir uns am passendsten der mathematischen Symbole bedienen, denn sie besitzen unzerstörbare Gewissheit.“[9]

Anders als beim rein formalen Umgang mit den Zahlen in der Mathematik wird ihnen in der Zahlensymbolik die Fähigkeit zugeschrieben, eine Brücke zum transzendenten Bereich zu schlagen. Zahlen werden als sichtbare Zeichen und Chiffren der unsichtbaren Wirklichkeit gelesen, die Urzahl Eins steht zum Beispiel für Das Eine. Sie haben eine Mittlerfunktion zwischen Immanenz und Transzendenz, „zwischen unserer Welt des Zeiträumlichen und der Welt des Wesentlichen“; ohne die Zahlen in ihrem absoluten Sinn verlieren die Worte der (hebräischen) Sprache diese Brückenfunktion, man hat sich dann „Bilder daraus gemacht“.[10]

Im alten Indien ist die Zahl überhaupt „brahma-geartet“, also dem Göttlichen ähnlich.[11] Für Pythagoras und seine Schüler war hingegen der Gegensatz von ungeraden und geraden Zahlen von besonderer Bedeutung. Darin sah man eine Spiegelung der beiden Seiten der Schöpfung: Geist und Leib, ‚männlich’ und ‚weiblich’, göttlich und weltlich, Einheit und Vielheit. Das gilt auch noch später so: „An der ungeraden Zahl erfreut sich Gott“ (Vergil); „die ungerade Zahl bringt Glück“ (Shakespeare).[12] Einigen Vertretern der Zahlensymbolik gelten „die ungeraden Zahlen als die ‚guten’ und die geraden Zahlen als die ‚bösen’ Zahlen.“[13] Im dekadischen (Stellenwert-)System nimmt die Ziffer 1 die Zehnerstelle ein, auf der Einerstelle kommt „nichts“ hinzu. Im binären Null-Eins-Code werden alle ungeraden Zahlen auf Eins, alle geraden auf Null (= Nichts) reduziert. Schon beim Barockmystiker Angelus Silesius heißt es: „Zehn ist die Kronenzahl, sie wird aus eins und nichts; Wenn Gott und Kreatur zusammen kommn, geschicht‘s.“[14] Den binären Ziffern 0 und 1 lässt sich auch das logische Urteil „falsch“ und „wahr“ zuordnen.[15]

In der mittelalterlichen Zahlenmystik eines Bonaventura steht die 1 für Gott, die 3 für Gott-Vater, die 5 für Gott-Sohn und die 7 für den Heiligen Geist (die 9 für die Hierarchien der Engel).[16] Auch in der zahlensymbolischen Deutung der Musiktöne steht die Zahl 1 (Primzahl) für Gott-Vater und die 5 für Gott-Sohn: „Die 5 ist nach der 1 die absolute Konsonanz. Wenn sie ganz sauber gesungen wird, hört man sie gar nicht als eigenen Ton, sondern als Glanz der 1. Deshalb ist die 5 Symbol für Christus …“[17] Bekannt ist der enge Zusammenhang zwischen Musik und Zahlensymbolik bei Johann Sebastian Bach.[18]

Mit den Zahlen eng verbunden ist das Bewusstsein der Zeit: „Die Geschichte lehrt, dass wir die Zeit allein deshalb wahrnehmen, weil wir zählen können. Denn das Zählen besteht in einem Aufeinanderfolgenlassen der einzelnen Zahlen. […] Zeit und Zahl hängen untrennbar zusammen.“[19] Von daher betet der Psalmist: „Unsere Tage zu zählen, lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz“ (Ps 90,12). Auch der Raum wird durch die Zahl fassbar; er ist nicht – wie Descartes dachte – res extensa im Gegenüber zu einem denkenden Subjekt, „vielmehr res cogitata, das gedachte Objekt“.[20]

Einen Ausgangspunkt für Spekulationen der Zahlensymbolik bilden unter anderem Zahlen, die in Naturgegebenheiten wie den Mondphasen oder grundlegenden kulturellen Konventionen wie der Siebentägigkeit der Woche eine Rolle spielen. Hierzu gehört insbesondere die Bedeutung der Zahl Zehn aufgrund der Anzahl der Finger sowie im Dezimalsystem.

Biblische Zahlensymbolik

Nach biblischer Vorstellung hat der Schöpfer Sonne und Mond zur „Herrschaft“ über Tag und Nacht eingesetzt (Gen 1,17f) und in seiner Weisheit „alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet“ (Weish 11,20). Der Mond mit seinen vier Phasen (vgl. Monat) ist dabei das eigentliche „Maß für die Zeiten“ (Ps 104,19). Die biblische Weisheit (Chokmah) hängt eng mit dem griechischen Logos zusammen. Der Johannesprolog identifiziert Schöpferwort und -weisheit mit dem Logos. In der jüdischen und christlichen Überlieferung werden die Schöpfung durch das Wort (Joh 1,3; Hebr 1,3) und die biblische Offenbarung als ‚Schöpfung im Wort’ aufeinander bezogen: wie der Kosmos von Zahlenverhältnissen bestimmt wird, so auch die Bibel.[21]

Aleph und Jod: 1 und 10

Die biblische Zahlensymbolik beruht nicht nur auf Zahlen, sondern wesentlich auch auf dem Zahlenwert der 22 hebräischen Konsonanten-Buchstaben. Dieser Wert entspricht dem von 1 bis 22 als Ordinalzahl oder von 1 bis 9, 10 bis 90 und 100 bis 400 als so genanntem „äußerem Wert“; der „volle Wert“ besteht in der Summe des äußeren Wertes der ausgeschriebenen Buchstabenzahlen. So hat zum Beispiel Aleph (1-30-80) den äußeren Wert 1 und den vollen Wert 111 als Summe von 1 (Aleph), 30 (Lamed) und 80 (Peh).[22]

Als Ursprung und Urkeim der Buchstaben wie der Zahlen gilt der kleinste Buchstabe Jod mit dem Zahlenwert Zehn. Dieses Jod ist im Aleph (א) doppelt enthalten: als Jod oben und als unteres Jod, verbunden durch eine Waw (= 6 sowie ‚und’ als Verbindung von Himmel und Erde). Das obere Jod repräsentiert den Schöpfer, das um 90° gedrehte untere Jod den am 6. Schöpfungstag (Waw) als Verbindung von Himmel und Erde geschaffenen Menschen, gespalten in 5 und 5, seine rechte, innere, männliche (‚Himmel’) und seine linke, äußere, weibliche Seite (‚Erde’). Der Mensch wird als letztes Geschöpf geschaffen „in Gottes Bild, in Gottes Gleichnis, mit der ‚Eins’ auch schon in sich, Mann und Frau als ein Wesen“, mit dem wieder alles Geschaffene zur Einheit zurückkehren sollte: „So schuf Gott die Zehn auch unten, wie dies in den ersten zehn Schöpfungsworten der ersten Schöpfungsgeschichte zum Ausdruck kommt. Und so stand der Mensch also auch unten, mit allem um sich herum, gegenüber der Zehn oben.“[23]

Die ungerade Zahl 5 hat also hier eine doppelte Bedeutung, sie kann ‚männlich’ (himmlisch) oder ‚weiblich’ (irdisch) sein. Mit dem Bund der Beschneidung erhalten Abram und Sarai jeweils den Buchstaben He (= 5) in ihren Namen in der Mitte und am Ende eingefügt: aus Abram wird so Abraham, aus Sarai wird Sarah (Gen 17,5.15). Ihre gemeinsame Frucht als ‚Sohn der Verheißung’ ist dann Jizchak (Isaak) mit Jod (10) am Anfang des Namens. Die beiden eingefügten He entsprechen zugleich den beiden He im Gottesnamen, dem Tetragramm JHWH, in Zahlen 10-5-6-5, zu lesen als 10 = 5 ‚und’ 5.[24]

Zentrale Bedeutung der Zahl 5

Die Zahl des Namens Abram (1-2-200-40 = 243) wird durch Einfügung des He oder der 5 auf 248 erhöht. Mit dieser Zahl wird in der jüdischen Überlieferung „die Zahl der Teile des menschlichen Skeletts angegeben, dessen also, was den Menschen durch diese Welt trägt“ (auch der Lastenträger ‚Esel’, chamor, 8-40-200, der in der Bibel den menschlichen Körper symbolisiert, hat diesen Wert 248, ebenso chemer = ‚Lehm’, woraus in der Bibel der Körper gebildet wird).[25] Außerdem ist 248 „die Zahl der ‚positiven’ Taten, die der Mensch tun müsste, um seine Existenz in dieser Welt zu bauen“; dem stehen 365 Dinge gegenüber, die zu meiden sind: „Die 248 positiven Taten, die Aktivitäten, werden ‚männliche Seite’ genannt und sind im Körper im Skelett, das trägt und Bewegung ermöglicht, während die 365 negativen Taten das Passive, das ‚Weibliche’, darstellen, das im Körper in der ‚Fleisch’-Seite ausgedrückt wird, die ja auch kam, um den Platz der Frau auszufüllen (Gen 2,21).“[26]

Die erste biblische Schöpfungserzählung wird in Gen 2,3 abgeschlossen mit der Wendung ‚da diese geschaffen wurden’, hebr. behibaram, 2-5-2-200-1-40. Das sind dieselben Wort-/Zahlkomponenten wie bei Abraham, nur in anderer Reihenfolge: „Der neue Name Abraham war schon in der Struktur dieses Wortes ‚behibaram’ enthalten, womit die Schöpfung von Himmel und Erde ausgedrückt wird, und zwar schon so, wie er dann zustande kommen sollte. Erst ohne die 5, dann mit der 5, darum mit dieser kleinen He, der erst nur im Keim anwesenden He darin.“[27]

„Der besondere Charakter dieser 5 an dieser Stelle bewirkt nun, dass diese Passage [Gen 2,3] in der Überlieferung gelesen wird als ‚mit der 5 schuf er sie’“ (die Welt).[28] Die irdisch-materielle Welt und Zeit wird aber durch die Zahl 4 (40, 400) ausgedrückt (vgl. die 4 Mondphasen): „Die Zahl Fünf ist dann bereits von anderer Ordnung“, nämlich Zahl des Geistes und des Jenseitigen.[29] Um die 5 hier auszudrücken, bedarf es des ‚Bundes’ als Verbindung der ‚weiblichen’ 4 (Welt, Nacht) mit der ‚männlichen’ 1 (Gott, Sonne). Daraus ergibt sich die für die Bibel zentrale Bedeutung der Zahl 5 sowie dann auch der Zahlen 50 und 500 (s.u.).

Auch im alten China hat die 5 die zentrale Stellung unter den neun Zahl-Archetypen, so insbesondere in den ‚magischen’ Zahlenquadraten.[30] Im Buddhismus verkörpert der „fünfte Buddha“ eine „Synthese und Transzendenz“, ein „Transzendieren Ich-bezogener Haltungen“; der Weg führt über die in den vier Elementen symbolisierte Libido, die der ‚Verwandlung’ bedarf.[31]

Das grundlegende 1–4-Prinzip: Symbol des Bundes

Das Verhältnis Gott – Welt wird zahlensymbolisch durch das 1–4-Prinzip ausgedrückt: „Die Welt wurde tatsächlich mit der 5 geschaffen, als Eins [und auf Einheit hin], sie hat dies schon in sich. Die 1–4 ist in der Schöpfung eigentlich schon die 5. Nur ist das noch verborgen, es kann noch nicht recht zum Ausdruck kommen.“[32] Die verborgene Einheit der beiden Seiten der Schöpfung zeigt sich in den beiden Bäumen, die gemeinsam in der einen ‚Mitte’ des Garten Eden stehen: dem Baum des Lebens (= 1) und dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (= 4). Sodann zeigt sie sich im Namen Adam, hebr. a-d-m = 1-4-40, in den vier Flüssen aus dem einen Strom (Gen 2,10), in der Gestalt des Menschen (1 Kopf, vier Gliedmaßen), in seiner Hand (ein opponierbarer Daumen, vier Finger), im Verhältnis von Atem (1) und Herzschlägen (4) sowie im Atem selbst (ein Teil Sauerstoff, vier Teile Stickstoff): „Der Mensch braucht zum Leben die Eins aus der Fünf. Im Wort der Bibel zählt der ‚Baum des Lebens’ genau Eins zur Vier vom ‚Baum des Wissens’.“[33]

Der Kern der Bibel, die Thora, hat von daher fünf Bücher im Verhältnis 1 (Genesis) zu 4 (die anderen vier Bücher Mose). Auch der Begriff Wahrheit, emeth, 1-40-400, drückt dieses 1–4-Prinzip aus (ohne die 1 bleibt ‚meth’ = Tod). Wie die 5 schon die jenseitige Einheit anzeigt, so auch die 50 (als Überstieg über die 49 = 7² der 7-Tage-Schöpfung): „Dass mit der 50 eine neue Welt beginnt, können wir durch die ganze Bibel verfolgen“ (s.u. fünfzig).[34]

Die 500 (400 + 100) drückt das 1–4-Prinzip in der Zukunft als Vollendung der Welt aus. 500 ist die Zahl der Auferstehung (vgl. die 500 Auferstehungszeugen in 1 Kor 15,6) und der Außenmaße des Neuen Tempels analog zum Leib der Auferstehung (Ez 42,20; vgl. Joh 2,20-22). „Es gibt keinen Buchstaben für die 500. (…) Die 500 als Maß gibt also an, dass man diesen Baum des Lebens in dieser Welt, die mit der 400 [dem ursprünglich kreuzförmigen Taw] enden muss, nicht wird umfassen können. (…) Doch wird diese 500 wohl einmal zustandekommen. Das ist es, was die Propheten verkünden, aber nicht für die nahe Zukunft, nicht für diese Welt. Die 500 wird zustandekommen, wenn die 300 des Mannes [als Geist-Prinzip] und die 400 der Frau [als Materie-Prinzip] sich selbst erfüllt haben und zu der Einheit zusammengewachsen sind, die das ‚Kind’ hervorbringt, wenn also [nach dem Satz des Pythagoras] die 300² + 400² die 500² ergibt.“[35]

Die Zahlen 300 und 500

In der biblischen Zahlensymbolik sind so die Zahlen 100 (Kof) und 300 (Schin) gleichsam austauschbar. 300 ist der Zahlenwert von Geist Gottes: ruach elohim (200-6-8 1-30-5-10-40; vgl. Gen 1,2). 300 und 400 oder Schin und Taw bilden den Namen Scheth jenes Sohnes, den Adam anstelle des erschlagenen Abel zeugt – als ‚Grundlage aller Generationen’ (Gen 4,25; 5,3). Dieselbe Grundlage zeigt sich im Grundstein der Schöpfung Schethi-jah (Jah ist Kurzform des Gottesnamens).[36]

Die Verbindung der beiden Schöpfungsprinzipien geschieht im Bund und nach dem [Sündenfall] im Opfer (als ‚Erhöhung’, griech. ana-phora) im Tempel, beginnend mit der Beschneidung am ‚8. Tag’ (als Überstieg über die 7-Tage-Schöpfung analog zum 50. Tag). „Der neue Mensch, der des achten Tages, ist schon durch sein Kommen zur ‚Einswerdung’ in dieser Welt des siebten Tages von der verdunkelnden Umhüllung des Körperlichen befreit.“[37] Der Schöpferauftrag „Seid fruchtbar und mehret euch“ (Gen 1,28) zielt nicht auf eine möglichst große irdische Fruchtbarkeit, sondern auf die Fruchtbarkeit im Geist als Einswerden mit Gott (vgl. die ‚9’ oder 3² Früchte des Geistes in Gal 5,22f). Hebräisch heißt der Schöpferauftrag „pru urebu, 80-200-6 und 6-200-26, Totalwert 500“.[38]

Schöpfung bedeutet biblisch ein Heraustreten aus der Einheit Gottes im ‚Zweimachen’, aber auf die Einswerdung und das Einssein mit Gott hin (‚erschaffen’ ist hebr. bara, 2-200-1). Die Schöpfung endet deshalb nicht nach sechs (2 x 3) Tagen, sondern führt in den 7. Tag (Sabbat), der schon die Einheit des jenseitigen ewigen 8. Tages der Auferstehung antizipiert. Die Acht ist 2³: die Zweiheit der Welt erhöht und verklärt in der 3. Geistpotenz und so „das Ziel der Zweiheit“ der Welt.[39] Der 6., 7. und 8. Tag oder Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bilden in ihrer Einheit das Triduum Sacrum als Mitte des Kirchenjahres.

Warnungen vor Missbrauch der Zahlensymbolik

Den biblischen Erzählungen liegen somit bestimmte Zahlen-Proportionen (‚Logoi’, s.o.) und Strukturen zugrunde, wodurch sie erst verständlich werden. Friedrich Weinreb spricht von einem System, das so klar und eindeutig ist, dass sich jegliches „Jonglieren mit Zahlen“ verbietet: „Jeder Umgang mit Zahlen muss von einem eindeutigen Prinzip ausgehen, und dieses Prinzip darf niemals seine Gültigkeit verlieren. Wenn man Zahlen nur so addiert, subtrahiert oder multipliziert, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, ist dies nichts anderes als Betrug oder extreme Dummheit.“[40]

Vor solchem Missbrauch warnt auch schon Bischof Irenäus von Lyon im Hinblick auf gnostische und häretische Kreise, die im 1. und 2. Jahrhundert ausgiebig von der Zahlensymbolik Gebrauch gemacht haben: Die Zahlensymbolik „ist nämlich ein unsicheres Verfahren, weil sie (sc. die Zahlen usw.) vielfältig und wechselhaft sind und weil jedes Argument, das sich heute jemand ausdenkt, Zeugnisses aus ihnen beziehen kann, die der Wahrheit widersprechen, denn sie können auf alles mögliche angewendet werden. Vielmehr muss man diese Zahlen und die geschaffenen Dinge nach der zugrundeliegenden Beweisführung der Wahrheit ausrichten. Denn die ‚Lehre’ ergibt sich nicht aus den Zahlen, sondern die Zahlen aus der Lehre, und Gott ist nicht aus der Schöpfung, sondern die Schöpfung aus Gott abzuleiten.“[41]

Irenäus erteilt damit der Zahlensymbolik aber keine generelle Absage. So besteht er darauf, dass es genau vier Evangelien sein müssen: „Da die Welt, in der wir leben, sich in vier Gegenden teilt und weil es vier Hauptwindrichtungen gibt, die Kirche aber auf der ganzen Erde verbreitet ist, Säule und Stütze (vgl. 1 Tim 3,15) der Kirche das Evangelium und der Geist des Lebens ist …, da leuchtet es ein, dass der Erbauer des Alls, der Logos, ‚der auf den Kerubim thront’ (Ps 80,2; LXX Ps 79,2) und ‚das All zusammenhält’ (Weish 1,7), uns bei seinem Erscheinen vor den Menschen das Evangelium in vierfacher Gestalt gab, aber zusammengehalten vom einen Geist.“[42] Im Grunde wendet Irenäus hier das biblische 1–4-Prinzip an; doch scheint er es als solches nicht zu kennen. Denn bei der Zahl der Bünde (mit Adam, Noah, Mose und Jesus) rekurriert er auf die Zahl 4 (den Bund mit Abraham lässt er aus), während richtigerweise von fünf Bünden die Rede sein muss; denn derjenige Bund, „der den Menschen erneuert und alles in sich zusammenfasst, was vom Evangelium gilt, das die Menschen erhebt und sie beflügelt zum Himmelreich“, kann nicht der vierte sein, sondern nur der fünfte als Quintessenz (vgl. die vier Weltreiche und das eine Himmelreich in Dan 2,1-49 und Dan 7,1-18).[43]

Biblische Zahlensymbolik im Einzelnen

Auf dieser Grundlage können die Zahlen auch im Einzelnen gedeutet werden, wobei die Symbolik der größeren Zahlen (Zehner und Hunderter) immer auf der Symbolik der Grundzahlen (Einer) aufbaut.

  • eins: hat eine Sonderstellung unter den Zahlen: Einheit, Unteilbarkeit, Ganzheit, Unendlichkeit, die nicht zählbar ist; Symbol des einen Gottes, seiner Einzigartigkeit (Dtn 6,4) und seines absoluten Einsseins (Joh 10,30; 17,21); Christus ist ‚einer’ (Gal 3,28); Mann und Frau sind in der Ehe „ein Fleisch“ (Gen 2,24; Mt 19,6; Eph 5,28-32); Christen sollen die „Einheit des Geistes“ wahren: „Ein Leib und ein Geist…, eine gemeinsame Hoffnung…, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller…“ (Eph 4,3-6). Israel ist das eine auserwählte Gottesvolk gegenüber den ‚70’ Heidenvölkern (wie das eine Urlicht gegenüber den Lichtern der 7-Tage-Schöpfung; vgl. Gen 1 und 10).
  • zwei: Zweiheit, Endlichkeit, Gegensätzlichkeit; Beginn der Entwicklung in der Polarität der materiellen Welt. „2 war den alten Griechen die erste eigentliche Zahl.“[44] Dasselbe gilt für die Bibel, die deshalb in Gen 1,1 mit dem zweiten Buchstaben beginnt (Bereschith). Das Verhältnis von ‚Ägypten’ (mizrajim, 40-90-200-10-40 = 380) zu Kanaan (20-50-70-50 = 190) ist 2 zu 1. „Die Wanderung von Ägypten nach Kanaan ist also der Weg von der Zwei zur Eins.“[45]
  • drei: Vereinigung der Zweiheit der Welt als Rückkehr zur Einheit in Gott; Zahl des Geistes Gottes (vgl. die drei theologischen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe) und des ‚Männlichen’ (drei Erzväter: Abraham, Isaak und Jakob); die Welt wird in zweimal drei Tagen erschaffen (Gen 1); die Auferstehung Jesu ist am 3. Tag nach dem 6. Tag (= Freitag), das heißt am ‚8. Tag’ (s. dort). Das Trishagion, dreimal „heilig“ (Jes 6,3; Offb 4,8), wird christlich als Hinweis auf die Dreifaltigkeit gelesen, ebenso der Besuch der ‚drei Engel’ bei Abraham (Gen 18,1-33).
  • vier: der 4. hebr. Buchstabe Daleth in der Bedeutung von ‚Tür’ (zur Welt = 4 oder zum Himmel = 1); die Feige als 4. Frucht (Dtn 8,8) vom Baum der Erkenntnis (vgl. die Feigenblätter in Gen 3,7); vier ‚Ursünden’ der Urgeschichte: Sündenfall, Brudermord, Sintflut, Turmbau. Welt, das ‚Weibliche’ (vier Erzmütter: Sarah, Rebecca, Rachel und Lea), Kosmos (vgl. vier Elemente und Himmelsrichtungen, vier Kardinaltugenden, auch Vier-Säfte-Lehre); den „ganzen“ Erdkreis betreffend (Mt 24,31; Offb 7,1); Zahl der Evangelien und der viergesichtigen Urwesen des kosmischen Thronwagens (Ez 1). Paulus unterscheidet ein vierfaches „Fleisch“: das der Menschen, der Haustiere, der Vögel und der Fische (1 Kor 15,39) sowie 16 (= 4²) „Werke des Fleisches“ (Gal 5,19-21). Im Gleichnis vom Sämann steht dem einen Samen-Wort Gottes das Ackerfeld der Welt in vierfacher Qualität gegenüber (Mk 4,1-9). Die Welt-Sendung der Jünger durch den Auferstandenen (Mt 28,19f) erfolgt mit vierfachem „alle(s)". Vier als Grenze des Zählens bedeutet auch ‚Viele’.[46]
  • fünf: Bücher Mose (im Verhältnis 1–4); je fünf Gebote auf den zwei Tafeln des Bundes; fünf törichte und fünf kluge Jungfrauen (Mt 25); fünf Punkte des Kreuzes (1 Mitte, 4 Enden) und fünf Wundmale des Gekreuzigten; als Quintessenz Zahl des Geistes (analog 50 und 500) und des Gotteskindes als Geist-Frucht (s.o.).
  • sechs: ‚Werk-Tage’ der Schöpfung; Davidstern; am 6. Tag (Freitagnachmittag) wird der Mensch als sexuelles Wesen männlich-weiblich erschaffen und im Kreuzestod Jesu (am Kar-Freitag) erlöst; sechs Reinigungskrüge bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2,6); Zahl des Körperlichen und der ‚Peripherie’ (vgl. 6² = 36 bzw. 360° des Kreises). Deutet hin auf innerweltliche Selbstverschließung und Unglauben (s. 666). Grundlage der Zeitrechnung im Sexagesimalsystem.
  • sieben: Verbindung von 3 (innen, Seele, Himmel) und 4 (außen, Leib, Erde); sieben Bitten (3 + 4) des Vaterunser; Vollkommenheit, Vollständigkeit (nach katholischer Lehre sieben Sakramente und sieben Todsünden). 7-Tage-Schöpfung mit dem siebten Tag als besonderem Tag der ‚Ruhe’, des Sabbat (= Samstag). Pessach und das Laubhüttenfest dauern je sieben Tage (Ex 34,18; Lev 23,34).
  • acht: Überstieg über die endliche Welt der Zweiheit: Einheit mit Gott als Neuanfang und Weltvollendung (Verklärung der Materie: 2³; gleichsam 'Höherstimmung' um eine Oktav). Acht Menschen werden mit der Arche gerettet (1 Petr 3,20); die Beschneidung ist am 8. Tag (Lev 12,3); am 8. Tag nach Beginn der Monatsblutung gilt die verheiratete jüdische Frau wieder als rein (Lev 15). Acht Seligpreisungen der Bergpredigt (Mt 5,1-8); die Auferstehung Jesu als Erlösung und Neuschöpfung der Welt ist am 8. Tag (= Sonntag). Chanukka (= Erneuerung): Fest der Tempelweihe (vgl. Joh 10,22) dauert acht Tage: es wird „mit Öl gefeiert, das acht Tage lang brennt“; die Worte Öl (schemen), Acht (schmona) und Messias (maschiach: Öl-Gesalbter) als „König des achten Tages“ hängen im Hebräischen untrennbar zusammen.[47]
  • neun: Grenze des ersten Zahlenzyklus; Quadratzahl von 3; Geburtsschoß (neun Monde); neun Engelhierarchien; 9. Gebot (kein falsches Zeugnis geben): „Unwahrheit bringt die Vielheit gegenüber der ‚Eins’ der Wahrheit“, die 7-Tage-Schöpung kann dann nicht in die ‚Ruhe’ eingehen.[48]
  • zehn: Einheit (wie 1) auf der neuen Ebene der Zehner; Summe der ersten vier Zahlen; als Jod Ursprung aller Zahlen und Buchstaben des hebräischen Alphabets; zehn Schöpferworte und entsprechend zehn Gebote, auch zehn Plagen (Ex 10f), Aussätzige (Lk 17), zehn (5 + 5) Jungfrauen (Mt 25).
  • zwölf (zwölf Stämme Israels): Verbindung von drei und vier (wie bei 7). Die zwölf Stämme repräsentieren die ganze 7-Tage-Schöpfung (vgl. zwölf Tierkreiszeichen); die Nachkommen Jakobs erfüllen das ganze Land (vgl. Gen 28,13-14), davon abgeleitet: zwölf Apostel Jesu, die Zahl 144.000 = 12 x 12 x 1000 (Offb 7); das würfelförmige himmlische Jerusalem beruht ganz auf der Zahl Zwölf (Offb 21,12-21).
  • dreizehn: Zahlenwert von hebr. echad (1-8-4) = ‚eins’, ‚einer’, und von ahawah (1-5-2-5) = ‚lieben’. Jesus ist der 13. im Kreis der Zwölf; 13 Eigenschaften Gottes (Ex 34,6f). In Ijob 28,15-19 wird die göttliche Weisheit höher als 13 Kostbarkeiten gewertet. Zahl der Vollkommenheit als Überstieg über die Schöpfung: die Offenbarung der Thora geschieht auf dem Sinai (60-10-50-10 = 130). „Auch ‚sulam‘ [60-30-40], die Leiter aus Jakobs Traum, die von der Erde bis in den Himmel reicht, ist 130.“[49] 130 ist „das Maß der Einswerdung“.[50]
  • siebzehn: Ende und Übergang in neue Welt; ‚gut’, hebr. tob, 9-6-2 = 17, beendet in Gen 1 die Erschaffung jedes der sechs Tage (außer 2. Tag); die [Sintflut] findet im Jahr 1656 oder im 17. Jahrhundert der biblischen Zeitrechnung statt; die „153“ der Fische in Joh 21,11 ist Dreieckszahl von 17 (das 153. Wort in Gen 1 ist ‚tob’).
  • neunzehn: beim Mondkalender Jahreszyklus des Mondes, um durch die Schaltung von 7 x 13. Mondmonat mit dem Sonnenzyklus wieder synchron zu gehen; Eva, hebr. chewah, 8-6-5, hat die Zahl 19, gebaut aus der Rippe (= Mondsichel), hebr. zela, 90-30-70 = 190 (Dreieckszahl von 19).
  • zweiundzwanzig: Zahl der Mitlaute bzw. Urzeichen des hebräischen Alphabets (sie werden in Psalm 119, dem "Lobgesang auf Gottes Wort", nacheinander besungen); die Zahlenwerte der Anfangsbuchstaben der ersten sieben Worte der Bibel (2 + 2 + 1 + 1 + 5 + 6 + 5) ergeben 22; Hiobs 11 000 Tiere werden bei seiner ‚Wiederherstellung’ auf 22 000 verdoppelt (Ijob 42,12). Joseph wird 110 (5 x 22) Jahre alt, davon ist er 22 Jahre von seinem Vater Jakob getrennt: „Diese 22 Jahre werden als die Jahre des Exils in der Materie angesehen.“[51] Manche antike Autoren unterteilen die hebräische Bibel in 22 Bücher.
  • sechsundzwanzig: Zahl des Gottesnamens oder des Tetragramms JHWH = 10-5-6-5, zu lesen als 10 = 5 ‚und’ 5 (s. o. Aleph); vier der zehn Stammbäume im Buch Genesis bilden den Gottesnamen in den Zahlen, Mose ist dann die 26. Generation nach Adam, dem der Gottesname im brennenden Dornbusch offenbart wird (Ex 3,13-15; die Wörter der Frage und der 2. göttlichen Antwort sowie der 1. und 3. göttlichen Antwort sind jeweils 26); der Stammbaum Jesu nach Lukas (3,23-38) umfasst mit Gott 78 Generationen = 3 x 26.
  • vierzig: Buchstabe Mem (= 40) war ursprünglich wellenförmig = Wasser (hebr. majim) und dann auch fließende Zeit, Materie; eine Schwangerschaft dauert vierzig Wochen; Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten (= Zweiheit, s.o.) dauert 40 Jahre; Jesus wird 40 Tage in der Wüste vom Satan versucht (vorösterliche Fastenzeit dauert 40 Tage) und zeigt sich nach seiner Auferstehung bis zur Himmelfahrt 40 Tage (Apg 1,3); 40 Tage nach der Offenbarung auf dem Sinai wird das ‚goldene Kalb’ gemacht (Ex 32,4).
  • sechsundvierzig: Bauzeit des Tempels in Joh 2,20: Adam ist in griechischer Schreibweise 1-4-1-40 = 46.
  • fünfzig: Überstieg über die 49 = 7² als Zahl der 7-Tage-Schöpfung (die Arche Noah steigt bei der Flut auf 49 Ellen, die Öffnung der Dachluke = 1 Elle führt zur 50 – vgl. Gen 6,16). Josua, der Sohn des Nun (= 50), führt das Volk in das Gelobte Land der Einheit (Num 27,18.23); Jobeljahr (Jubeljahr, Gnadenjahr): Jedes fünfzigste Jahr soll die Freilassung für alle Bewohner des Landes ausgerufen werden (Lev 25,10; vgl. Lk 4,19); ähnlich das Sabbatjahr. Offenbarung der Thora mit den Zehn Geboten und der Erneuerung des Bundes am 50. Tag Schawuot nach dem Auszug aus Ägypten; an Pfingsten (= '50. Tag' nach Ostern) wird der Heilige Geist auf die Gläubigen ausgegossen, Beginn der Mission der Apostel (Apg 2). Die erzählte Zeit des öffentlichen Lebens Jesu im Markusevangelium (von Mk 1,15: „die Zeit ist erfüllt“) dauert 7 Wochen mit der Auferstehung am 1. Tag der 8. Woche oder am 50. Tag.[52]
  • siebzig: Zahl des 16. Buchstabens Ajin = Auge, Quelle. Mit dem Sündenfall wird aus dem Sehen bzw. dem Lichtkleid des Adam ('Licht' ist hebr. or = 1-6-200) das Fellkleid (hebr. gesprochen auch or, aber geschrieben 70-6-200): an die Stelle des Aleph tritt Ajin, aus der ursprünglichen Einsicht der Weisheit wird die Vielsicht oder das Vielwissen (des Äußeren). Jesus sendet 70 Jünger aus zu den 70 Völkern (Lk 10,1), um sie zur Einheit des einen Gottesvolkes zu sammeln. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren 70 (Gen 46,27). Mose setzte 70 Älteste ein (Num 11,16). Der Sanhedrin umfasste 70 Ratsmitglieder plus den Vorsitzenden.
  • einhundertdreiundfünfzig: Zahl der großen Fische am Kohlenfeuer in der Erzählung der Erscheinung des Auferstandenen in Joh 21,11; Dreieckszahl von 17 (9 x 17 = 153); 1³ + 5³ + 3³ = 153; das Pascha(-Mahl), hebr. HaPesach, 5-80-60-8 = 153. 'Pesach' bedeutet 'Überspringen der Regel' oder des Gesetzes im Sinn der 'Ausnahme' der Liebe: "Dazu ist das Leben doch überhaupt da, dass es die Überraschung der Liebe als Auszug aus dem Gesetz erlebt."[53] (Die Auferstehung ist der 'Auszug aus dem Gesetz').
  • dreihundert: Zahl des Geistes Gottes (ruach elohim: 200-6-8 1-30-5-10-40; vgl. Gen 1,2) und des ‚Mannes’ bzw. des ‚Männlichen’ sowie der 'Versöhnung', 'Sühne', hebr. k-p-r oder 200-80-20 (vgl. Jom Kippur: Tag der Versöhnung). Johannes Reuchlin setzte ein Schin (= 300) bzw. S in die Mitte des Gottesnamens JHWH, um nachzuweisen, dass die biblische Theologie des unaussprechbaren Namens Gottes im Namen Jesus (JHS) kulminiert.
  • dreihundertneunzig: Himmel, hebr. schamajim = 300-40-10-40; Salböl (des Geistes), hebr. schemen = 300-40-50; männlich und weiblich, hebr. sacharunekeba = 7-20-200-6-50-100-2-5 = 390. "Wir sehen also, dass die Struktur der Bibelsprache in der Vereinigung der zwei Begriffe 'männlich' und 'weiblich' stets das Jenseitige ergibt: die Entfernung von der Erde zum Himmel [= 500, s.u.] sowie das Wort 'Himmel' selbst."[54] Bei der wunderbaren Brotvermehrung Mt 14,19 nimmt Jesus 'fünf' Brote und blickt zum 'Himmel': Brot, hebr. lechem, 30-8-40 = 78 x 5 = 390 (39 ist die Summe des Credos Israels: Gott ist einer, hebr. JHWH echad, Dtn 6,4).
  • vierhundert: Zahl des letzten, ursprünglich kreuzförmig geschriebenen Buchstabens Taw in der Bedeutung von ‚Zeichen’ (des Leidens), auch ‚Siegel Gottes’ (vgl. Ez 9,4.6; Offb 7,2); Esau zieht mit „400 Mann“ gegen seinen Bruder Jakob (Gen 33,1); Israel ist „400 Jahre“ in der Gefangenschaft in Ägypten (Gen 15,13); diese Mitteilung erhält Abraham im Alter von 70 Jahren, die ‚Gefangenschaft’ beginnt mit der Geburt Isaaks, also dreißig Jahre später, von daher dauert die ‚Gefangenschaft’ auch „430 Jahre“ (Ex 12,40); 430 ist Zahlenwert von hebr. nefesch, 50-80-300: Körperseele (im Gegensatz zu neschamah = Geistseele). (Der Mond ist rund 400 mal kleiner als die Sonne und 400 mal näher zur Erde, so kann er die Sonne bei einer Sonnenfinsternis verdecken; ab der Pubertät produziert eine Frau in ihren fruchtbaren Jahren bis zu 400 reife Eizellen; der Mond gilt als „Urgrund aller Geburt“).
  • vierhundertneunzig: 7 x 70 = Bethlehem (= Haus des Brotes), 2-10-400-30-8-40, Geburtsort von König David, des Siebten nach Mose; im Sephiroth-Baum symbolisiert er das Königreich 'Malkuth' = 40-30-20-400 = 490, auch 7. Tag.
  • fünfhundert: jenseits der Körperwelt des Alphabets, das mit 400 endet. Maß des Abstands zwischen Erde und (religiösem) Himmel, des Umfangs des Lebensbaums, des Neuen Tempels und der Auferstehung (s.o.). 300² (Geist) + 400² (Materie) = 500². „Immer wenn die ‚Zwei’ zur ‚Eins’ wird, kommt das Neue, das Unglaubliche. Dieses Neue ist die 5, die 50 und die 500.“[55]
  • sechshundert: Alter Noahs bei seinem Einstieg in die Arche Noah (Gen 7,6), der so ins 7. Jahrhundert bzw. in den 7. Tag kommt. Von den 600 Jahren hat Noah 120 Jahre an der Teba (‚Kästchen’, Wort Gottes) gebaut, 480 Jahre nicht: 120 zu 480 ist 1 zu 4. Die verbleibenden 350 Jahre bis zum Tod Noahs mit 950 Jahren (Gen 9,29) drücken als die Hälfte (3 ½) von Sieben die irdische Seite der Schöpfung oder den ‚Staub’ (= Vielheit) aus: hebr. aphar, 70-80-200 = 350; das Jahr, hebr. schana, ist 300-50(-5). Der Pentateuch als Kerngeschichte der Bibel hat 5845 Verse (Noah = 50-8) als „Grenze des achten Tages“; und die Schöpfung der sechs Tage wird in 1671 Buchstaben ausgedrückt: „3 ½ x 1671 ergibt 5848“. „Nach der 58 ist man … in einer anderen Welt.“[56]
  • sechshundertsechsundsechzig: dreifache Verstärkung der Sechs des 6. Tages: Selbstverschließung der Welt ohne Überstieg zum 7. Tag als Bild der Transzendenz (vgl. Offb 13,18): Die Sechs erscheint als „Zahl der transzendenzlosen Diesseitswelt. Ihr sichtbarer Machthaber, ihre Repräsentation ist schließlich der Antichrist [Anti-Messias], der Verkörperer menschlicher Hybris, der ohne Gott die Geschicke der ganzen Welt in die Hand nimmt. Zum Programm des Antichrist gehört die Abschaffung des siebten Tages.“[57] Zahl des gegen Gott rebellierenden Menschen in dieser Zeit und Welt (2. Sam 21 und 22). Hebr. sus, 60-6-60 = Pferd; beim Exodus werden die „600.000 Mann“ des Volkes Gottes von „600 Streitwagen“ des Pharao mit seinen Pferden verfolgt (Ex 12,37; 14,7).[58]
  • Hundertvierundvierzigtausend (12 x 12 x 1000): Die Anzahl der mit dem Taw-Kreuz „versiegelten“ Israeliten in der Johannes-Apokalypse (Offb 7,4). Tausend, hebr. eleph, wie aleph = 1. Die Zahlenwerte der letzten 4 hebr. Buchstaben ergeben 1000 (= 1–4-Prinzip).

Babylonische Zahlensymbolik

Für altorientalische Religionen wie z. B. in Babylon haben Zahlen eine mystische Bedeutung. Bestimmte Zahlen entsprechen dem Einfluss der Gestirne und Konstellationen

  • eins: Ist das Zeichen für Einheit.
  • zwei: Ist das Zeichen für die Zweiteilung des Weltalls, oben und unten; auch Mond und Sonne, Winter und Sommer wurden damit in Verbindung gebracht.
  • drei: Entspringt der Dreiteilung des Kosmos in drei Sphären der Fixsterne; ebenso Dreiteilung des irdischen Alls in Lufthimmel, Erde und Ozean. Auch die Trias Vater, Mutter, Sohn (En-Ki, Nin-Hur-Sanga, Marduk) lässt sich damit in Verbindung bringen.
  • vier: Die vier Weltecken, vier Weltrichtungen, vier Winde, vier Jahreszeiten, vier Phasen des Mondes usw. stehen damit in Zusammenhang.
  • fünf: Das mystische Pentagramm entstand durch Hinzuziehen der Venus als fünfte Dimension zu den Planeten der vier Weltecken. Die Woche von fünf Tagen, die kosmischen Türme von fünf Stufen sind zu identifizieren.
  • sechs: Zahl des Hadad. Sechs Doppelmonate, sechs Weltalter zuweilen wird das Sonnenrad mit sechs Strahlen dargestellt.
  • sieben: Zahl der Gestirne (Sonne, Mond, Planeten Merkur-Jupiter), sieben kosmische Türme mit sieben Stufen, sieben Locken des Gilgamesch, sieben Zweige des Lebensbaums, sieben Plejaden, sieben Hauptsterne am großen Himmelswagen, sieben Namen des Mars, sieben Wochentage mit Hervorhebung des 7. als Unglückstag. Sieben Tage steigt die babylonische Flut, sieben Tage fällt die Flut, sieben Sühneriten, Schlange mit sieben Köpfen oder sieben Zungen. Sieben Tore hat die Unterwelt in der Höllenfahrt der Ištar.
  • acht: Ist die Zahl der Ištar-Venus. Sie wird durch ein 8-strahliges Zeichen dargestellt, verdreifacht bedeutet das Zeichen „Stern“. Acht Richtungen der Windrose, acht Speichen des Glücksrades, acht Tore hat ein Bauwerk Sanheribs.
  • neun: Hervorgehoben in bestimmten Kalendersystemen, zerlegt in 3 x 3; multipliziert mit 3 ergibt den Tag, an dem sich Mond und Sonne die Bestimmung teilen (27).
  • zehn: Zahl des Marduk.
  • elf: Die elf Strahlen Marduks, elfsaitige Harfe aus Telloh.
  • zwölf: Zahl des Nergal. Grundlage des Duodezimalsystems (5 + 7; 5 x 12). Der zwölfjährige Umlauf des Jupiter, Zwölfteilung des Tierkreises, 12 Doppelstunden für den Tag. 12 Schaubrote in den Ritualtafeln, bisweilen auch die Zahl des babylonischen Olymp.
  • dreizehn: Die 13 gehört zur Zwölf. Galt als Glückszahl durch (12 + 1) Götterpaare.
  • vierzehn: Zahl der bösen Dämonen. Verdoppelung der Sieben. Vierzehn Tore hat die Unterwelt in der Legende, vierzehn Nothelfer begleiten Nergal in die Unterwelt. Siehe aber auch die christlichen heiligen Vierzehn Nothelfer in positiver Bedeutung.
  • fünfzehn: Zahl der Ištar. Ruhetag im Mondlauf, Vollmondstag, Nebukadnezar baut in 15 Tagen seinen Palast. Niniveh, Stadt der Ištar hat 15 Tore.
  • siebenundzwanzig: jeden 27. Tag treffen sich Mond und Sonne, um ihre Bestimmung zu teilen.
  • 30: der Mondgott Sin, der meist als d30 geschrieben wird.
  • fünfzig: 50 Ehrennamen des Marduk, 50 Tempel.
  • siebzig: Zahl des vollendeten Kreislaufs.
  • zweiundsiebzig: 72 Älteste; Sonnenrechnung (5 x 72 = 360); Präzessionszahl (in 72 Jahren wandert der Frühlingspunkt um 1 Grad).
  • dreihundertsechzig: Rundzahl des Jahres. 30 x 12 Brote aus Weizenmehl werden beim Tempelbau-Ritus aufgelegt.

Ostasiatische Zahlensymbolik

Hauptartikel: Chinesische Zahlensymbolik

Eine zentrale Rolle spielt(e) die Zahlensymbolik auch im alten wie modernen China. Von besonderer Bedeutung sind etwa die 3 als Grundlage zahlreicher Triaden, die fünf, die acht, sowie schließlich die 12 als Determinante des Kalenders wie des Tierkreises.

Die 4 (chinesisch  ) ist die Unglückszahl, weil sie im Chinesischen ähnlich wie „sterben“ und „Tod“ (chinesisch  ) klingt. Daher wird die Zahl 4 in China und Japan möglichst vermieden oder ersetzt.[59]

8 (chinesisch  ) ist durch eine Lautähnlichkeit (zu chinesisch   „gedeihen“, „Reichtum“) die Glückszahl.

Im ostasiatischen Raum herrscht eine Interpretation, die z. B. in die dortige ganzheitliche Baubiologie gemäß der Feng-Shui-Lehre eingeflossen ist. Verwandte Themen sind hier unter anderem die auf Yin und Yang basierende Sichtweise der Welt.

Zahlen im Märchen

In Märchen werden Zahlen als Symbole mit einer magischen Bedeutung dargestellt. Die Zahlen 3, 7 und 13 haben besonders hervorgehobene Bedeutungen, da sie den Hauptfiguren Glück oder Pech bringen. So ist zum Beispiel in dem Märchen Aschenputtel von drei Haselnüssen die Rede, denen die Heldin letztendlich ihr Glück verdankt.

Zahlen aus Wörtern

Zur Zahlensymbolik gehört auch die Umwandlung von Wörtern in Zahlenwerte verstanden. Hierzu werden einzelnen Buchstaben Zahlenwerte zugeordnet, die dann gemäß verschiedener Rechenverfahren, die in der Regel die Bildung der Quersumme beinhalten, in Ergebniszahlen resultieren.

Die Bedeutung dieser Ergebniszahlen wird aus Tabellen entnommen, die an die Bedeutungen des Tarot erinnern.

Hebräisch-Griechisch-Deutsches Zahlen-Alphabet

Name Laut Zahlenwert Name Laut Zahlenwert Zeichen Zahlenwert
Aleph A/E/I/O 1 Alpha A 1 A 1
Bet B(V) 2 Beta B 2 B 2
Gimel G 3 Gamma G 3 C 3
Dalet D 4 Delta D 4 D 4
He H 5 Epsilon E 5 E 5
Waw W(O/U) 6 Digamma F 6 F 6
Szajin Sz 7 Zeta Z 7 G 7
Chet Ch 8 Eta Ä 8 H 8
Thet Th 9 Theta Th 9 I 9
Jod I(J) 10 Jota I(J) 10 J 10
Kaph K(Kh) 20 Kappa K 20 K 20
Lamed L 30 Lambda L 30 L 30
Mem M 40 My M 40 M 40
Nun N 50 Ny N 50 N 50
Ssamech Ss 60 Xi X 60 O 60
Ajin (A/E/I/O) 70 Omikron O 70 P 70
Peh P(Ph) 80 Pi P 80 Q 80
Zade Z 90 Episemonbau R 90
Qoph Q 100 Rho R 100 S 100
Resch R 200 Sigma S 200 T 200
Schin Sch/S 300 Tau T 300 U 300
Taw T 400 Ypsilon Y(U) 400 V 400
Phi Ph(F) 500 W 500
Chi Ch 600 X 600
Psi Ps 700 Y 700
Omega Oo 800 Z 800


Verfahren zur Namenszahlberechnung sind verbreitet von Cheiro, Pythagoras (oder "englisch") und Reichstein.

Ähnlich dem Tageshoroskop existieren auch Zuordnungen von Zahlenwerten zu Kalendertagen.

Moderne Beispiele

Einige Verschwörungstheoretiker messen Zahlen eine große Bedeutung zu – siehe Dreiundzwanzig.

In den USA wird auch heute noch vermieden, ein 13tes Stockwerk zu benennen. Stattdessen wird es z. B. mit 12A beziffert oder gleich das 14. daraus gemacht. Ähnlich ist es auch in Flugzeugen oder auf Kreuzfahrtschiffen, wo es ebenfalls keine 13. Sitzreihe bzw. kein 13. Deck gibt. Auch in Krankenhäusern wird auf ein Zimmer Nr. 13 verzichtet, im Formel-1-Motorsport auf die Startnummer 13. In Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, sind Regierungsbüros oft im 13. Stock, weil diese nicht an Geschäftsleute vermietbar sind, die anscheinend Bedenken haben, diese Adresse könnte geschäftsschädigend sein.

Bei den Bahai haben die Zahlen neun und neunzehn eine besondere Bedeutung.

Der Autor von Per Anhalter durch die Galaxis hat der Zahl 42 die Bedeutung einer universalen Antwort zugeordnet, allerdings ohne in diesem Roman eine mystische Begründung dafür zu geben.

Verhältnis zur Wissenschaft

Zahlensymbolische Aussagen entziehen sich wegen ihres spekulativen Charakters, ihrer mangelnden Präzision und ihrer unterschiedlichen Interpretierbarkeit meist einer wissenschaftlichen Falsifikation. In manchen Fällen werden sie aber von ihren Urhebern mit der Behauptung verbunden, dass sie nachprüfbare Erkenntnisse über die tatsächliche Struktur der natürlichen Welt vermitteln oder auch Ereignisvorhersagen und -erklärungen ermöglichen. In diesen Fällen wird ein Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhoben. Dieser scheitert aber daran, dass die Behauptungen nicht den Kriterien für wissenschaftliche Theorien genügen, beispielsweise weil numerologische Vorhersagen auf viele mögliche künftige Ereignisse zutreffen und numerologisch begründete Hypothesen daher nicht hinreichend empirisch scharf sind (zu wenige empirisch testbare Einschränkungen für zukünftige Ereignisse fassen). Aus solchen Gründen ergibt sich der pseudowissenschaftliche Charakter der Numerologie.[60]

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Weinreb: Zahl Zeichen Wort. Das symbolische Universum der Bibelsprache, Weiler i. Allg. 1986
  • Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002
  • Franz Carl Endres/ Annemarie Schimmel: Das Mysterium der Zahl. Zahlensymbolik im Kulturvergleich, Köln 1984
  • Michael Stelzner: Die Weltformel der Unsterblichkeit. Vom Sinn der Zahlen – Die Einheit von Naturwissenschaft und Religion, Wiesbaden 1996
  • H. A. Hutmacher: Symbolik der biblischen Zahlen und Zeiten, Paderborn 1993
  • Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009
  • Rudolf Taschner: Zahl Zeit Zufall. Geheimnisse der Wissenschaft, München 2009
  • H. Meyer/ R. Suntrup: Lexikon der mittelalterlichen Zahlenbedeutungen, München 1999
  • Karen Gloy u. a.: Zahl/Zahlenspekulation/Zahlensymbolik. In: Theologische Realenzyklopädie Band 36, de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017842-7
  • Annemarie Schimmel: Numbers: An Overview. In: Lindsay Jones (Hrsg.): Encyclopedia of Religion, 2. Auflage, Band 10, Thomson Gale, Detroit u. a. 2005, S. 6745–6751

Weblinks

  • Meir Bar-Ilan: Auswahlbibliographie zur Numerologie (engl.) (enthält nicht nur fachwissenschaftliche Publikationen)
  • Erläuterung der hebräischen Buchstaben und Zahlen mit Bildern dazu: [1]

Fußnoten

  1. Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009, S. 163 (Anm. 1).
  2. Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009, 86-105 (Leibniz: Zahl und Logik), hier S. 87.
  3. Friedrich Weinreb: Die Freuden Hiobs. Eine Deutung des Buches Hiob nach jüdischer Überlieferung (hg. von Chr. Schneider), Zürich 2006, S. 182.
  4. Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009, 7-25 (Pythagoras: Zahl und Symbol), hier S. 8 und 9f (mit Bezug auf Philolaos, einen Schüler des Pythagoras).
  5. Zit. nach Günter Wohlfart: Denken der Sprache. Sprache und Kunst bei Vico, Hamann, Humboldt und Hegel, Freiburg u.a. 1994, S. 57.
  6. Friedrich Weinreb: Wunder der Zeichen – Wunder der Sprache. Vom Sinn und Geheimnis der Buchstaben, Bern ²1999, S. 238 (vgl. S.117-124; 178f).
  7. Heinz Meyer: Die Zahlenallegorese im Mittelalter, München 1975, S. 31. Umfassend für christliche Antike und Mittelalter ist H. Meyer/ R. Suntrup: Lexikon der mittelalterlichen Zahlenbedeutungen, München 1999.
  8. Nikolaus von Kues: Philosophisch-Theologische Schriften, hg. von Leo Gabriel. Lat.-dt. Jubiläumsausgabe, Bd. II: De coniecturis – Die Muß-Maßungen, 1-209, hier S. 13 und S. 9.
  9. Zit. nach Rudolf Taschner, Zahl Zeit Zufall. Geheimnisse der Wissenschaft, München 2009, 153-184 (Die Erfindung der Zahl), hier S. 153.
  10. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 68f.
  11. Franz Carl Endres/ Annemarie Schimmel: Das Mysterium der Zahl. Zahlensymbolik im Kulturvergleich, Köln 1984, S. 22.
  12. Zit. nach Franz Carl Endres/ Annemarie Schimmel: Das Mysterium der Zahl. Zahlensymbolik im Kulturvergleich, Köln 1984, S. 27.
  13. Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009, S.11 (zur mathematischen ‚Begründung’ vgl. S. 163f, Anm. 3; auch noch Leibniz hält die ungeraden Zahlen für „gottgefällig“, ebd.).
  14. Angelus Silesius: Cherubinischer Wandersmann, V, 8.Weitere Epigramme zu den Zahlen: V, 1-7.
  15. Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009, S. 94f.
  16. Bonaventura, Hexaemeron, lat.-dt. Ausgabe, übers. u. eingel. v. W. Nyssen, München 1964, XV,19–21.
  17. So der Musikwissenschaftler und Archimandrit Johannes vom orthodoxen Dreifaltigkeitskloster Buchhagen/Weser, zit. nach Chronik 2009 der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, S. 27.
  18. Vgl. Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009, 26-43 (Bach: Zahl und Musik).
  19. Rudolf Taschner, Zahl Zeit Zufall. Geheimnisse der Wissenschaft, München 2009, 133-152 (Die Erfindung der Zeit), hier S.148 und S. 150.
  20. Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009, 64-85 (Descartes: Raum und Zahl), hier S. 85.
  21. Grundlegend dazu Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, bes. das Zahlen-Register (949-954).
  22. Vgl. Friedrich Weinreb: Zahl Zeichen Wort. Das symbolische Universum der Bibelsprache, Weiler i. Allg. 1986, bes. die Tabelle S. 104f. (Beim ‚verborgenen Wert’ wird der ‚äußere Wert’ vom ‚vollen Wert’ abgezogen).
  23. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, 155-181 (Das Männliche und das Weibliche), hier S. 160.
  24. Friedrich Weinreb: Zahl Zeichen Wort. Das symbolische Universum der Bibelsprache, Weiler i. Allg. 1986, S. 92–97.
  25. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 162.
  26. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 263f.
  27. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 212f.
  28. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 209.
  29. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 206.
  30. Vgl. Franz Carl Endres/ Annemarie Schimmel: Das Mysterium der Zahl. Zahlensymbolik im Kulturvergleich, Köln 1984, S.44f. (S. 44: „Man sieht sofort, dass das Quadrat um die in China besonders hochgeschätzte Zahl Fünf gruppiert ist“).
  31. Klaus Antons-Volmerg: Von der Vier zur Fünf. Abendländische Persönlichkeitstypologie und das Buddhistische Mandala, Ulm 1995, S.76 und S. 80-85.
  32. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 210. Dazu Michael Stelzner, Die Weltformel der Unsterblichkeit. Vom Sinn der Zahlen – Die Einheit von Naturwissenschaft und Religion, Wiesbaden 1996. S. 394: „Wie will man die Liebe in naturwissenschaftlicher Form besser offenbaren als in der Erkenntnis, dass alle Vielheiten der Welt die Einheit sind und wieder zur Einheit streben? In der Sprache der Zahlen ist das die Formel 1-4.“
  33. Friedrich Weinreb: Leiblichkeit. Unser Körper und seine Organe als Ausdruck des ewigen Menschen. Weiler i. Allg. 1987, S. 36 (die Zahlenwerte der Buchstaben von ‚Baum des Lebens’ ergeben im Hebräischen 233, von ‚Baum der Erkenntnis von Gut und Böse’ 932, das Verhältnis von 233 zu 932 ist genau 1 zu 4).
  34. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 214.
  35. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 179f.
  36. Vgl. Klaus W. Hälbig: Der Baum des Lebens. Kreuz und Thora in mystischer Deutung, Würzburg 2011, S. 101f; 319; 356.
  37. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 231 (zur ‚Umhüllung des Körperlichen’ vgl. das ‚Fellgewand’ Gen 3,21).
  38. Friedrich Weinreb: Zahl Zeichen Wort. Das symbolische Universum der Bibelsprache, Weiler i. Allg. 1986, S. 103.
  39. Michael Stelzner: Die Weltformel der Unsterblichkeit. Vom Sinn der Zahlen – Die Einheit von Naturwissenschaft und Religion, Wiesbaden 1996, 91-106 (Die Acht – Die geistige Orientierung), hier S. 93.
  40. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 88.
  41. Irenäus von Lyon: Adversus Haereses. Gegen die Häresien, Buch II,25,1, übers. und eingel. von Norbert Brox, Freiburg u.a. 1993, S. 209f.
  42. Irenäus von Lyon: Adversus Haereses. Gegen die Häresien, Buch III 11,8, übers. und eingel. von Norbert Brox, Freiburg u.a. 1995, S. 109f. Vgl. S. 115: „Die Lebewesen [Ez 1] sind nämlich viergestaltig, viergestaltig ist auch das Evangelium und viergestaltig die Heilsordnung des Herrn.“
  43. Irenäus von Lyon: Adversus Haereses. Gegen die Häresien, Buch III 11,8, übers. und eingel. von Norbert Brox, Freiburg u.a. 1995, S. 115 (Von fünf Bünden spricht der Syrer Aphrahat, vgl. ebd. Anm. 59.
  44. Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009, S. 11.
  45. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 227.
  46. Vgl. Rudolf Taschner: Der Zahlen gigantische Schatten. Die fantastische Welt der Mathematik, München ²2009, S. 8: „Bei mehr als drei Gegenständen sehen brasilianische Bakairi- oder Bororo-Indianer einfach nur ‚viele’ Gegenstände und greifen sich, um dies zum Ausdruck zu bringen, in die Haare…“ Die Haare sind biblisch Ausdruck der Vielheit, vgl. das haarige Tierfell des zuvor haarlos-nackten Adam (Gen 3,21) und den haarigen Esau als ‚äußerer’ Zwillingsbruder des Jakob = innerer Mensch (Gen 25,25).
  47. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, 235-240 und S. 247.
  48. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 762f.
  49. Friedrich Weibreb: Der Weg durch den Tempel. Aufstieg und Rückkehr des Menschen, Weiler i. Allg. 2000, S. 195f.
  50. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 444.
  51. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 249.
  52. Vgl. Ludger Schenke: Das Markusevangelium. Literarische Eigenart – Text und Kommentierung, Stuttgart 2005, 13-16.
  53. Friedrich Weinreb: Innenwelt des Wortes im Neuen Testament. Eine Deutung aus den Quellen des Judentums, Weiler i. Allg. 1988, S. 215 (vgl. S. 127).
  54. Friedrich Weibreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 186f.
  55. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 894 (Sp. 2); vgl. S. 186.
  56. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort. Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich ²2002, S. 481f.
  57. Heinrich Spaemann: Erbsünde in biblischer Sicht, in: Geist und Leben 3/1992, 212-220, hier S. 213f.
  58. Zu anderen Erklärungsansätze zur Zahl 666 vgl. Jürgen Werlitz: Das Geheimnis der heiligen Zahlen. Ein Schlüssel zu den Rätseln der Bibel (München 2000), Wiesbaden 2004.
  59. So wurde etwa das Automodell Alfa Romeo 164 in Japan als 168 angeboten.
  60. Roy A. Sorensen: Pseudo-problems. How analytic philosophy gets done, London 1993, S. 40.

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