Zahlenmagie

Zahlenmagie

Unter Numerologie bzw. Zahlenmystik versteht man die Überzeugung, dass Zahlen und Kombinationen aus Zahlen außer ihrer mathematischen Funktion eine weitere Bedeutung zukommt.

Als Grundlage der Numerologie können u. a. zahlreiche aus der Natur abgeleitete kulturelle oder religiöse Bedeutungen von Zahlen betrachtet werden, z. B. die sieben Tage der Woche (aus den Mondphasen abgeleitet) oder die zwölf Monate von den 12 Sternbildern des Tierkreises. Die Zahl Zehn hat für den Menschen schon aufgrund der Anzahl der Finger eine grundsätzliche Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

Wissenschaftliche Einordnung

Aus mathematisch-naturwissenschaftlicher Sicht gilt die Numerologie weithin als Pseudowissenschaft. Der holländische Astronom Cornelis de Jager zeigte in einer Parodie auf die Numerologie („Radosophie“), dass er aus den Maßen eines holländischen Damenfahrrads allerlei Konstanten aus der Physik und Astronomie errechnen konnte[1]. Grundlage der Numerologie ist die Tatsache, dass im Verlauf der menschlichen Geschichte sehr viele Verknüpfungsmöglichkeiten von Zahlen mit Ereignissen, Gegenständen, Menschen und was sonst noch vorstellbar ist, entstanden sind. Darum ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man zu jeder beliebigen und nicht all zu großen Zahl Bemerkenswertes zusammentragen kann. Wenn nun alles zu einer Verknüpfung zwischen Ereignissen und Zahlen passende herausgegriffen und alles nicht passende ignoriert wird, entsteht der Eindruck, dass diesen Zahlen eine besondere Bedeutung zukäme. So kann zum Beispiel bei der Anwendung der Numerologie aus dem eigenen Namen eine bestimmte Bedeutung herausgelesen werden[2].

Die Numerologie geht von verborgenen Zusammenhängen aus, die es erlauben sollen, von Zahlen auf Tatsachen zu schließen. Das ist eine unzulässige Umkehrung von Beobachtung. Aus Beobachtung von Tatsachen können sich Erkenntnisse ergeben, die Zahlen enthalten. Von wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgehend, lassen sich beispielsweise für bestimmte Zahlen besondere Eigenschaften feststellen[3]. Zahlen mit hervorgehobener Bedeutung gibt es auch in der Musik, Kunst und der Ästhetik, häufig aus empirisch nachvollziehbaren Gründen[4]. Auch ergeben sich aus der Dimensionalität des Raumes, in dem wir leben, für bestimmte Zahlen besondere Bedeutungen. Im Bereich vieler kleiner Zahlen führten Erfahrungen (etwa: Wieviele Dinge kann sich ein Mensch gleichzeitig merken? Was ist die ideale Gruppengröße von Organisationen in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung?) zur Bevorzugung bestimmter Zahlen. Die hier vorliegenden Verhältnisse zwischen Zahl und Tatsache sind jedoch erklärbar und keine Geheimlehren.

Griechische Zahlensymbolik

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Schon Pythagoras von Samos formulierte Gedanken zur Numerologie.

Biblische Zahlensymbolik

In der Bibel wird den Zahlen 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 10, 12, 13 und ihren Vielfachen besondere Bedeutung zugeschrieben. Neben dem reinen numerischen Wert, vermitteln sie oft eine unterlegte Botschaft:

  • eins: Einzigartigkeit, z. B. in Bezug auf Gott (5. Mose 6,4), Einmaligkeit (Jesaja 42,8), Einigkeit (Johannes 10,30; 17,21; Galater 3,28), z.B. auch in der Ehe (1. Mose 2,24; Matthäus 19,6; Epheser 5,28-32)
  • zwei: Bei Rechtsbestimmungen zwei Zeugen zur Bekräftigung (5. Mose 17,6; 19,15; Matthäus 18,16; Johannes 8,17f; 2. Korinther 13,1; 1. Timotheus 5,19; Hebräer 10,28). Wiederholung zur Erhöhung des Wahrheitsgehalts (1. Mose 41,32; Matthäus 8,28; 9,27; 20,30).
  • drei: Höhere Eindringlichkeit als bei Zwei. Im Sinne von „ganz bestimmt, sicherlich“ (Prediger 4,12; Matthäus 26,34;26,75; Johannes 21,15-17).[5] Jesus wird nach drei Tagen auferstehen (Markus 8,31). Zur Unterstreichung werden Aussagen dreimal wiederholt (Jesaja 6,3; Offenbarung 4,8; 8,13). In nachbiblischer Zeit auch auf die Dreifaltigkeit aus Gott dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist angewendet.
  • vier: In alle oder von allen vier Himmelsrichtungen. Den „ganzen“ Erdkreis betreffend (Matthäus 24,31; Offenbarung 7,1). Anzahl der Evangelien im Neuen Testament.
  • sechs: Deutet auf Unvollkommenheit und Unzulänglichkeit hin. Typisch für diese „gefallene“ Welt und Zeit (2. Mose 21,2; 4. Mose 35,15). Zahl des gegen Gott und sein Volk rebellierenden – die Sieben nicht erfüllen wollenden – Menschen (2. Samuel 21 und 22).
  • sieben: Vollkommenheit, Vollständigkeit, nach der Weisheit Gottes, aber auch die sieben Todsünden. Schöpfungswoche mit dem siebten Tag als besonderem Ruhetag Sabbat = Samstag. Das Fest der ungesäuerten Brote und das Laubhüttenfest dauerten je sieben Tage (2. Mose 34,18; 3. Mose 23,34). Bezug auf Zahl sieben oft vorkommend im Johannesevangelium und in der Offenbarung.
  • acht: Ein Neuanfang wird gemacht. Acht Menschen werden mit der Arche gerettet (1. Petrus 3,20). Am achten Tag wird beschnitten (3. Mose 12,3). Am achten Tag nach Beginn der Monatsblutung gilt die verheiratete, jüdische Frau wieder als rein (3. Mose 15). Das Chanukka-Fest (Tempelweihe genannt in Johannes 10,22) dauert acht Tage.
  • neun: Nicht speziell in der Bibel belegt. Allenfalls als 3 x 3. Zum Beispiel in der Zahl hundertdreiundfünfzig.
  • zehn: Repräsentiert alle. Gebote, Plagen (2. Mose 10f), Aussätzige (Lukas 17), Jungfrauen (Matthäus 25), etc.
  • zwölf (zwölf Stämme Israels): Setzt sich zusammen aus 3 x 4. Die Drei steht für „sicherlich, gewiss“. Die Vier steht für „in alle Himmelsrichtungen“, das „ganze Land“, der „ganze Erdkreis“. Also: Die Nachkommen Jakobs werden ganz gewiss das ganze Land füllen (vgl. 1. Mose 28,13-14). Manche Aussagen der Bibel leiten sich von diesen 12 Stämmen ab: 12 Apostel Jesu, die Zahl 144.000 (Offenbarung 7), etc.
  • dreizehn: dreizehn Eigenschaften Gottes (2. Moses 34)[6] . Nachbiblisch als Teuflische Zahl verstanden, entstanden aus der Störung der Zahl zwölf, die das göttliche Gleichgewicht darstellt. Im Mittelalter eine Glückszahl: die zwölf mit Jesus um den Abendmahlstisch versammelten Jünger plus Jesus als der Dreizehnte. Zahl der Vollkommenheit.
  • vierzig: Vierzig Jahre entsprechen ungefähr der Dauer einer Generation des Menschen. Von daher hat die Zahl wohl eine große Bedeutung erlangt. Neben dem numerischen Zahlenwert bedeutet die Zahl „viele“ bzw. eine „große Anzahl“. 40 Söhne (Richter 12,14). 40 Jahre in der Wüste nach dem Auszug aus Ägypten. Das Land hatte 40 Jahre Ruhe (Richter 3,11;5,31;8,28). 40 Tage Versuchung Jesu in der Wüste. Vierzig Tage sind oft eine spezielle Vorbereitungszeit für Menschen: Mose war 40 Tage auf dem Berg (2. Mose 24,18), Elia war 40 Tage unterwegs, um Gott am Horeb zu begegnen (1. Könige 19,8), Jona verkündigte den Bewohnern von Ninive eine 40-Tage-Frist (Jona 3,4), Jesus zeigte sich nach der Auferstehung vierzig Tage seinen Jüngern (Apostelgeschichte 1,3). Meist ist die Vierzig der numerische Wert für eine Anbahnungs- oder Läuterungszeit bis ein konkretes göttliches Wirken auftritt, sie dient aber auch als Merkmal für eine von Gott gewährte Gnade.
  • sechsundvierzig: Die Bauzeit von 46 Jahren in Johannes 2,20 ist wohl als symbolische Zahl zu verstehen. Denn die Bauzeit bezieht sich ausdrücklich auf das Heiligtum des Tempels (griechisch naos) und nicht auf die gesamte Tempelanlage (griechisch hieros).[7] Laut Flavius Josephus dauerten die Renovationsarbeiten am Heiligtum (naos) unter Herodes dem Großen ca. 18 Monate. Diese Arbeiten wurden gleich am Anfang des Renovationsprojektes ausgeführt mit Start um 20 v. Chr. Sie waren somit um 18 v. Chr. schon abgeschlossen.[8]
    Die Zahl 46 setzt sich wahrscheinlich zusammen aus den Summanden 40 und 6. Die Zahl 40 steht für viele Jahre. Sie reflektiert wohl die wiederholten Renovationen am Heiligtum des zweiten Tempels während den vielen Jahren seit seiner Errichtung im Jahre 515 v. Chr. Die Zahl 6 bezeugt, dass dieses Heiligtum vom „gefallenen“ Menschen geplant und erbaut worden ist. Dies im Gegensatz zur Stiftshütte, die nach den Vorgaben Gottes erbaut worden ist (siehe 2. Mose 25,8-9; Hebräer 8,5).
  • fünfzig: So wie die Zahl acht auf sieben folgt, so folgt die Zahl fünfzig auf sieben mal sieben. Die Zahl acht hat die unterlegte Botschaft: Etwas Neues bricht an, ein Neuanfang wird gemacht. So unterstreicht auch die Zahl fünfzig in bestimmten Fällen den Beginn eines neuen Abschnittes. Das hebräisch-jüdische Jobeljahr (Jubeljahr): Jedes fünfzigste Jahr soll die Freilassung für alle Bewohner des Landes ausgerufen werden (3. Mose 25,10). Fünfzig Tage nach dem Auszug aus Ägypten erhielten die Israeliten die 10 Gebote, und sie erneuerten den Bund mit Gott. Daran erinnert das Schawuot-Fest. Ebenfalls an einem Schawuot-Fest (Pfingsten) wurde der Heilige Geist ausgegossen. Dieses Ereignis markierte den Beginn der Mission der Apostel (Apostelgeschichte 2).
  • siebzig: Die Zahl 70 ist das Ergebnis der Multiplikation der Zahlen 7 und 10. Die 7 steht für Gottes Ratschluss, Weisheit. Die 10 repräsentiert „alle dieser Zeit und Welt“. Die Zahl siebzig repräsentiert somit – neben dem numerischen Wert – alle nach Gottes Weisheit und Ratschluss. So wird auch die Zerstörung des Herodianischen Tempels in Jerusalem im Jahre 70 n. Chr. verständlich. Nach hebräisch-jüdischer Tradition gibt es 70 Völker (1. Mose 10); dementsprechend sandte Jesus 70 Jünger aus (Lukas 10,1). Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren 70 (1. Mose 46,27). Mose setzte 70 Älteste ein (4. Mose 11,16). Der Sanhedrin umfasste 70 Ratsmitglieder plus den Vorsitzenden.
  • hundertzwanzig: Neben dem numerischen Wert vermittelt die Zahl 120 oft die unterlegte Bedeutung: ganz gewiss, ohne Zweifel eine große Anzahl, jedoch endlich. Die Zahl liest sich in diesen Fällen als Produkt der Zahlen 3 (ganz gewiss) und 40 (eine große Anzahl, Menge). Beispiele: 120 Jahre (1. Mose 6,3), 120 Schekel Gold (4. Mose 7,86), 120 Talente Gold (1. Könige 9,14; 10,10), 120 Priester (2. Chronik 5,12), 120 Satrapen (Daniel 6,2), 120 Menschen (Apostelgeschichte 1,15). Das Menschenalter sei ganz gewiss eine große Anzahl Jahre, aber endlich (3 x 40 = 120 Jahre) (1. Mose 6,3). Mose wurde 3 x 40 Jahre alt (5. Mose 31,2).
  • hundertdreiundfünfzig: Gesamtzahl der Fische im Netz nach Johannes 21,11. Sie repräsentiert wahrscheinlich die Menge der Von-oben-geborenen Menschen im Reiche Christi. Die Zahl könnte verstanden werden als (3x3) mal (10+7). Die Zahl drei steht für ganz gewiss, ohne Zweifel; zur Unterstreichung zweimal aufgeführt. Die Zehn repräsentiert alle. Die Zahl sieben steht für Vollständigkeit, Gottes Weisheit und Ratschluss. Andere Deutungen siehe unter hundertdreiundfünfzig.
  • sechshundertsechsundsechzig: Die Zahl sechs steht für den gegen Gott rebellierenden Menschen in dieser Zeit und Welt (2. Samuel 21 und 22). In der Zahl 666 nach Offenbarung 13,18 ist die Zahl 6 in dreifacher Steigerung enthalten. Der Text betont, es sei eines Menschen Zahl. Die dreimalige Erwähnung der Zahl 6 will sagen: ohne Zweifel der absolute Gegner Gottes und seines Gesalbten. (Hinweis: Es gibt jedoch auch andere Erklärungsansätze zur Zahl 666).
  • tausend: Neben dem numerischen Wert vermittelt die Zahl die Botschaft „ganz gewiss alle in dieser Zeit und Welt“. Die Zahl ist die Multiplikation von 10 x 10 x 10. Der Faktor Zehn repräsentiert „alle dieser Zeit und Welt“. Das dreimalige Auftreten des Faktors zehn bedeutet: ganz gewiss, ohne jeden Zweifel. Beispiele: ein Tag versus tausend Jahre (Psalm 90,4;2. Petrus 3,8); das Tausendjährige Friedensreich (Offenbarung 20).
  • 144.000: Die Anzahl der „versiegelten“ Israeliten in der Offenbarung. Setzt sich zusammen aus (3x4) x 12 x (10x10x10). Will unterstreichen: 3 = ganz gewiss; 4 = vom ganzen Erdkreis; 12 = alle erwählten Stämme; 10x10x10 = ganz gewiss alle, die das Kriterium für die Erwählung erfüllen.

Teils scheinen diese Zahlen nachträglich, an- bzw. eingepasst worden zu sein. Die unterlegte Botschaft dieser Zahlen bekräftigt die Aussagen der jeweiligen Texte und Erzählungen. Siehe insbesondere das Buch Daniel, das Johannesevangelium und die Offenbarung des Johannes.

Babylonische Zahlensymbolik

Für altorientalische Religionen wie z. B. in Babylon haben Zahlen eine mystische Bedeutung. Bestimmte Zahlen entsprechen dem Einfluss der Gestirne und Konstellationen

  • eins: Ist das Zeichen für Einheit.
  • zwei: Ist das Zeichen für die Zweiteilung des Weltalls, oben und unten; auch Mond und Sonne, Winter und Sommer wurden damit in Verbindung gebracht.
  • drei: Entspringt der Dreiteilung des Kosmos in drei Sphären der Fixsterne; ebenso Dreiteilung des irdischen Alls in Lufthimmel, Erde und Ozean. Auch die Trias Vater, Mutter, Sohn (En-Ki, Nin-Hur-Sanga, Marduk) lässt sich damit in Verbindung bringen.
  • vier: Die vier Weltecken, vier Weltrichtungen, vier Winde, vier Jahreszeiten, vier Phasen des Mondes usw. stehen in damit in Zusammenhang.
  • fünf: Das mystische Pentagramm entstand durch Hinzuziehen der Venus als 5. Dimension zu den Planeten der vier Weltecken. Die Woche von fünf Tagen, die kosmischen Türme von fünf Stufen sind zu identifizieren.
  • sechs: Zahl des Hadad. Sechs Doppelmonate, sechs Weltalter zuweilen wird das Sonnenrad mit sechs Strahlen dargestellt.
  • sieben: Zahl der Gestirne (Sonne, Mond, Planeten Merkur-Jupiter), sieben kosmische Türme mit sieben Stufen, sieben Locken des Gilgamesch, sieben Zweige des Lebensbaums, sieben Plejaden, sieben Hauptsterne am großen Himmelswagen, sieben Namen des Mars, sieben Wochentage mit Hervorhebung des 7. als Unglückstag. Sieben Tage steigt die babylonische Flut, sieben Tage fällt die Flut, sieben Sühneriten, Schlange mit sieben Köpfen oder sieben Zungen. Sieben Tore hat die Unterwelt in der Höllenfahrt der Ištar.
  • acht: Ist die Zahl der Ištar-Venus. Sie wird durch ein 8-strahliges Zeichen dargestellt, verdreifacht bedeutet das Zeichen „Stern“. Acht Richtungen der Windrose, acht Speichen des Glücksrades, acht Tore hat ein Bauwerk Sanheribs.
  • neun: Hervorgehoben in bestimmten Kalendersystemen, zerlegt in 3 x 3; multipliziert mit 3 ergibt den Tag, an dem sich Mond und Sonne die Bestimmung teilen (27).
  • zehn: Zahl des Marduk.
  • elf: Die elf Strahlen Marduks, elfsaitige Harfe aus Telloh.
  • zwölf: Zahl des Nergal. Grundlage des Duodezimalsystems (5 + 7; 5 x 12). Der zwölfjährige Umlauf des Jupiter, Zwölfteilung des Tierkreises, 12 Doppelstunden für den Tag. 12 Schaubrote in den Ritualtafeln, bisweilen auch die Zahl des babylonischen Olymp.
  • dreizehn: Die 13 gehört zur Zwölf. Galt als Glückszahl durch (12 + 1) Götterpaare.
  • vierzehn: Zahl der bösen Dämonen. Verdoppelung der Sieben. Vierzehn Tore hat die Unterwelt in der Legende, vierzehn Nothelfer begleiten Nergal in die Unterwelt. Siehe aber auch die christlichen heiligen Vierzehn Nothelfer in positiver Bedeutung.
  • fünfzehn: Zahl der Ištar. Ruhetag im Mondlauf, Vollmondstag, Nebukadnezar baut in 15 Tagen seinen Palast. Niniveh, Stadt der Ištar hat 15 Tore.
  • siebenundzwanzig: jeden 27. Tag treffen sich Mond und Sonne, um ihre Bestimmung zu teilen.
  • fünfzig: 50 Ehrennamen des Marduk, 50 Tempel.
  • siebzig: Zahl des vollendeten Kreislaufs.
  • zweiundsiebzig: 72 Älteste; Sonnenrechnung (5 x 72 = 360); Präzessionszahl (in 72 Jahren wandert der Frühlingspunkt um 1 Grad).
  • dreihundertsechzig: Rundzahl des Jahres. 30 x 12 Brote aus Weizenmehl werden beim Tempelbau-Ritus aufgelegt.

Chinesische Zahlensymbolik

Hauptartikel: Chinesische Zahlensymbolik

Eine zentrale Rolle spielt(e) die Numerologie auch im alten wie modernen China. Von besonderer Bedeutung sind etwa die 3 als Grundlage zahlreicher Triaden, die fünf, die acht, sowie schließlich die 12 als Determinante des Kalenders wie des Tierkreises.

Zahlen im Märchen

In Märchen werden Zahlen als Symbole mit einer magischen Bedeutung dargestellt. Die Zahlen 3, 7 und 13 haben besonders hervorgehobene Bedeutungen, da sie den Hauptfiguren Glück oder Pech bringen. So ist zum Beispiel in dem Märchen Aschenputtel von drei Haselnüssen die Rede, denen die Heldin letztendlich ihr Glück verdankt.

Zahlen aus Worten

Unter Numerologie wird auch häufig die Umwandlung von Worten in Zahlenwerte verstanden. Hierzu werden einzelnen Buchstaben Zahlenwerte zugeordnet, die dann gemäß verschiedener Rechenverfahren, die in der Regel die Bildung der Quersumme beinhalten, in Ergebniszahlen resultieren.

Die Bedeutung dieser Ergebniszahlen wird aus Tabellen entnommen, die an die Bedeutungen des Tarot erinnern. Verfahren zur Namenszahlberechnung sind verbreitet von Cheiro,Pythagoras (oder "englisch") und Reichstein. Ähnlich dem Tageshoroskop existieren auch Zuordnungen von Zahlenwerten zu Kalendertagen.

Weiteres

Im ostasiatischen Raum herrscht eine ganz eigene Interpretation, die z.B. in die dortige ganzheitliche Baubiologie gemäß der Feng-Shui-Lehre eingeflossen ist. Verwandte Themen sind hier unter anderem die auf Yin und Yang basierende Sichtweise der Welt.

Auch die Chinesen messen Zahlen eine große Bedeutung zu. Zum Beispiel ist hier die 4 (chin. , ) die Unglückszahl, weil sie im Chinesischen ähnlich wie „sterben“ und „Tod“ (chin. , ) klingt. 8 (chin. , ) ist durch eine Lautähnlichkeit (zu chin. , ) die Glückszahl. Daher wird die Zahl 4 in China und Japan möglichst vermieden oder ersetzt.[9]

Einige Verschwörungstheoretiker messen Zahlen eine große Bedeutung zu – siehe Dreiundzwanzig.

In den USA wird auch heute noch vermieden, ein 13tes Stockwerk zu benennen. Stattdessen wird es z.B. mit 12A beziffert oder gleich das 14. daraus gemacht. Ähnlich ist es auch in Flugzeugen oder auf Kreuzfahrtschiffen, wo es ebenfalls keine 13. Sitzreihe bzw. kein 13. Deck gibt. Auch in Krankenhäusern wird auf ein Zimmer Nr. 13 verzichtet, im Formel1-Motorsport auf die Startnummer 13. In Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, sind Regierungsbüros oft im 13. Stock, weil diese nicht an Geschäftsleute vermietbar sind, die anscheinend Bedenken haben, diese Adresse könnte geschäftsschädigend sein.

Bei den Bahai haben die Zahlen neun und neunzehn eine besondere Bedeutung.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Cornelis de Jager: Was ist Radosophie? In: Gero von Randow (Hrsg.): Mein paranormales Fahrrad und andere Anlässe zur Skepsis, entdeckt im „Skeptical Inquirer“. 1998, ISBN 978-3499195358
  2. Underwood Dudley: Die Macht der Zahl. Was die Numerologie uns weismachen will. 1999, ISBN 978-3764359782
  3. David Wells: The Penguin Dictionary of Curious and Interesting Numbers, 1999, ISBN 978-0140261493
  4. Harro Heuser: Die Magie der Zahlen. Von einer seltsamen Lust, die Welt zu ordnen. 2003, ISBN 978-3451054396
  5. Noch heute wünschen jüdische Volksangehörige dem Erwachsenen bei dessen Geburtstag dreimal vierzig Jahre.
  6. Hermann Brandt:Das Judentum. Vorlesungsmitschrift Wintersemester 2002/2003, Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, S. 26
  7. Der Autor des Johannesevangeliums unterscheidet bewusst zwischen naos (Heiligtum) und hieros (Tempelanlage). In Joh. 2,14f benutzt er den Begriff hieros und spricht das Tempelgelände an. In Joh. 2,19-21 hingegen benutzt er den Begriff naos und adressiert das Heiligtum.
  8. Flavius Josephus J. Ant. XV 11,5-6.
  9. So wurde etwa das Automodell Alfa Romeo 164 in Japan als 168 angeboten.

Literatur

  • Helmut Werner: Lexikon der Numerologie und Zahlenmystik. Knaur (Esoterik), München 1995; Komet, Köln 2001, ISBN 978-3-89836-132-3
  • Helyn Hitchcock: Das große Buch der Numerologie. Goldmann (Arkana), München 2003, ISBN 978-3-442-21534-8
  • Faith Javane / Dusty Bunker: Zahlenmystik. Das Handbuch der Numerologie. Goldmann (Esoterik), München 2005, ISBN 978-3-442-12248-6
  • Stefan Heinlein: Christliche Zahlensymbolik und ihre Chiffrierung in der alten Kunst. In: Magie der Zahl. Ausstellungskatalog. Staatsgalerie Stuttgart 1997. S. 291-303.
  • Frédéric Lionel: Das Vermächtnis des Pythagoras. Aquamarin Verlag, Grafing 1990, ISBN 3-922936-94-6

Weblinks


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