- Taucha
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Wappen Deutschlandkarte 51.3812.493611111111128Koordinaten: 51° 23′ N, 12° 30′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Leipzig Landkreis: Nordsachsen Höhe: 128 m ü. NN Fläche: 33,13 km² Einwohner: 14.352 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 433 Einwohner je km² Postleitzahl: 04425 Vorwahl: 034298 Kfz-Kennzeichen: TDO Gemeindeschlüssel: 14 7 30 300 Stadtgliederung: 9 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Schlossstraße 13
04425 TauchaWebpräsenz: Bürgermeister: Holger Schirmbeck (SPD) Lage der Stadt Taucha im Landkreis Nordsachsen Taucha ist eine Kleinstadt im Nordwesten Sachsens, nordöstlich von Leipzig, an dessen Stadtgebiet es direkt angrenzt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Taucha liegt im Zentrum der Leipziger Tieflandsbucht. Durch die Stadt fließt die Parthe, deren Flussaue ein ausgedehntes Landschaftsschutzgebiet um die Stadt herum bildet. Außerhalb der Flussaue ist die Landschaft durch eiszeitliche Endmoränen geprägt (Saaleeiszeit). In der Umgebung befinden sich auch Reste von ehemaligen Vulkanen, die als Steinbrüche genutzt werden.
Stadtgliederung
Taucha besteht aus der Stadt Taucha selbst und den Ortsteilen Cradefeld, Dewitz (mit Döbitz), Graßdorf, Merkwitz, Plösitz, Pönitz, Seegeritz und Sehlis.
Geschichte
- 974 – Erste Erwähnung als urbs Cothung in der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg
- 1170 – Unter dem Namen Tuch wird dem Marktflecken Taucha durch den Merseburger Erzbischof Wichmann von Seeburg das Stadtrecht verliehen. Dadurch soll eine Konkurrenz zum meißnischen Leipzig aufgebaut werden.
- 1220 – Erzbischof Albert von Magdeburg lässt als sichtbaren Ausdruck der städtischen Selbständigkeit Schloss und Stadtmauer errichten.
- 1282 – Dietrich von Landsberg, Markgraf zu Meißen belagert die Stadt und lässt nach ihrer Einnahme das Schloss schleifen.
- 1355 – Nach Verzicht des Magdeburger Erzbischofs Otto gelangt Taucha endgültig in meißnische Lehnsherrschaft.
- 1569 – Der Leipziger Rat kauft Schloss und Rittergut Taucha.
- 1626–1680 – mehrere große Pestepidemien
- 1631–1644 – Während des Dreißigjährigen Krieges wird die Stadt mehrmals zerstört.
- 1819/1820 – Abbruch der Stadtmauer
- 1832 – Taucha wird wieder eine selbstständige Stadt.
- 1935 - Die Mitteldeutschen Motorenwerke, eine Tochtergesellschaft der Auto Union, beginnen mit dem Bau eines Flugzeugmotorenwerkes an der Graßdorferstraße 75. Das Werk liegt zur Tarnung in einem größeren Waldstück, zum Teil auf Fluren der Stadt Leipzig. Daher erfolgt am 1. April 1939 eine zwangsweise Umflurung nach Taucha. Bombenangriffe beschädigen das Werk 1944 schwer. 1946 bis 1947 werden die Werksanlagen demontiert und gesprengt.
- 1944/1945 befand sich in der heutigen Mathias-Erzberger-Straße ein Außenlager des KZ Buchenwald für 440 männliche Häftlinge, die bei der Hugo Schneider AG HASAG Zwangsarbeit verrichten mussten. Ein Außenlager für 1.200 Frauen, auch sie meist Juden, mussten ebenfalls in der Rüstungsproduktion arbeiten. Einen Todesmarsch bei Auflösung der Lager im Frühjahr 1945 überlebten nur wenige. Neben diesen Außenlagern existierten noch weitere zwölf Zwangsarbeitslager und Kriegsgefangenenlager, deren Häftlinge für die Mitteldeutschen Motorenwerke GmbH („Mimo“) arbeiteten und vor dem Ortsteil Pönitz untergebracht waren.[2]
- 1999 – Eingliederung in den Landkreis Delitzsch.
- 2008 - Im Zuge der Kreisreform in Sachsen wird Taucha Teil des Landkreises Nordsachsen.
Gedenkstätten
- Ein FIR-Ehrenmal aus dem Jahre 1963 am Kleinen Schöppenteich erinnert auf zwei Gedenktafeln an 20 sowjetische und polnische Kinder von Zwangsarbeiterinnen sowie an 68 Opfer von Zwangsarbeit aus neun Nationen.[2]
Politik
Stadtrat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 44,1 %%5040302010041,3%24,8%17,3%8,8%7,8%Gewinne und VerlusteSeit der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:[3]
Die Stadtratsmitglieder der FDP und von Bündnis 90/Die Grüne bilden eine gemeinsame Fraktion.
Städtepartnerschaften
- Chadrac, Frankreich
- Espaly-Saint-Marcel, Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Heimatmuseum
Religionsgemeinschaften
In Taucha gibt eine evangelisch-lutherische Kirche (St. Moritz),eine katholische Kirche (St. Anna) sowie eine neuapostolische Kirche. Außerdem existieren in den Ortsteilen Sehlis (St. Katharina) und Dewitz (Martin Luther) ebenfalls evangelisch-lutherische Kirchen.
Bauwerke
- Schloss Taucha
- Aussichtsturm
- Stadtmauer (Reste)
- Rathaus
- ehemaliges Brauhaus (beherbergt jetzt Heimatmuseum und Gaststätte, Renaissance)
- St. Moritz-Kirche
Regelmäßige Veranstaltungen
- Tauchscher
- "Leipzig liest in Taucha"
- Tauchaer Literaturwettbewerb
Verkehr
Taucha hat durch die Nähe zu Leipzig eine sehr gute Verkehrsanbindung. Durch die Stadt führen die Bundesstraße 87 (Leipzig–Frankfurt (Oder)) und die Bahnstrecke von Leipzig nach Cottbus. Im Südwesten führt die A 14 an Taucha vorbei (Anschlussstelle Leipzig-Nordost). Der Flughafen Leipzig/Halle ist circa 20 km entfernt. Außerdem ist Taucha mit Straßenbahn- (Linie 3 Taucha–Leipzig Hauptbahnhof–Knautkleeberg, 20-min-Takt) und Buslinien an das Leipziger Nahverkehrsnetz angeschlossen. Am Stadtrand gibt es einen kleinen Flugplatz, welcher von Kleinflugzeugen und Segelfliegern benutzt wird.
Persönlichkeiten
- Friedrich Adolf Ebert (* 1791 in Taucha; † 1834 in Dresden), Bibliothekar und Bibliograph
- Gregor Francke (* 1585 in Taucha[; † 1651 in Frankfurt an der Oder), Theologe
- Herbert Thiele (* 1910 in Taucha; † 1992), Kommunist, ehemaliger politischer Häftling im KZ Buchenwald
Literatur
- Sundermann, Peter (2007): Taucha. Sutton Verlag, Erfurt, ISBN 978-3-86680-147-9
- Cornelius Gurlitt: Taucha. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 121.
Weblinks
Commons: Taucha – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Taucha in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Stadt Taucha
- Online-Magazin
- Taucha im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Schloss/Rittergut
- St.-Moritz-Kirche
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ a b Gedenkstätten für die Opfer des NS II, Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung Bonn, S. 752f.
- ↑ Wahlergebnisee auf der Website des Statistischen Landesamtes Sachen, abgerufen am 8. Mai 2011
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