Berliner Medienlandschaft

Berliner Medienlandschaft

Die Berliner Medienlandschaft umfasst eine breite Palette von Rundfunksendern und Printmedien. So sind viele deutschlandweit sendende Fernsehsender in Berlin beheimatet und Berlin ist die Stadt mit den meisten erscheinenden Zeitungen.

Inhaltsverzeichnis

Zeitungen

Berlin ist die Stadt Deutschlands, in der die größte Zahl an Tageszeitungen erscheint. Dabei ist bei den Verkaufsgebieten noch immer eine deutliche Ost-West-Teilung erkennbar. Die größte Abonnementzeitung ist die Berliner Zeitung vom Berliner Verlag (bis 2005 formal im Besitz von Gruner und Jahr, im Oktober 2005 von Holtzbrinck an die Finanzinvestoren Mecom und Veronis Suhler Stevenson (VSS) verkauft), die vorrangig im Osten gelesen wird, mit einer Auflage von durchschnittlich über 190.000 Exemplaren. Es folgen die Berliner Morgenpost vom Axel-Springer-Verlag und Der Tagesspiegel (von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck), die vorrangig im Westen gelesen werden, beide mit einer Auflage von durchschnittlich etwa 150.000 Exemplaren. Die weiteren in Berlin erscheinenden Abonnementzeitungen sind Die Welt (Springer) sowie die von großen Verlagen unabhängig erscheinenden Blätter die tageszeitung, Neues Deutschland und junge Welt. Daneben erscheinen noch die nur über Einzelverkauf vertriebenen Boulevardzeitungen B.Z. und Bild Berlin (beide Springer) – vorwiegend im Westen gelesen – und Berliner Kurier (Gruner und Jahr) – vorwiegend im Osten gelesen.

Da die gesamte verkaufte Auflage stetig zurückgeht, gibt es von den großen Verlagen Bestrebungen, durch Fusionen die Zeitungsherstellung kostengünstiger zu gestalten. So werden seit 2002 die Berliner Morgenpost und Die Welt von einer Redaktion mit häufig identischen Artikeln erstellt. Ebenfalls im Jahr 2002 verkaufte der Verlag Gruner und Jahr seine im Berliner Verlag erscheinenden Tageszeitungen an Holtzbrinck. Dieser Verkauf wurde jedoch vom Bundeskartellamt gestoppt. Seither gibt es seitens dieser Verlage Bemühungen, durch Einwirkung auf die Regierung das Pressefusionsrecht so zu ändern, dass der Verkauf möglich wird.

Darüber hinaus werden auch verschiedene politische und kulturelle Wochenzeitungen (Freitag, Junge Freiheit, Jungle World) und Zweiwochenschriften (Das Blättchen, Ossietzky) in Berlin verlegt.

Neben diesen Zeitungen erscheinen in Berlin noch mehrere Anzeigenblätter, deren größte die Berliner Woche (Springer) und das Berliner Abendblatt vom Berliner Verlag sind. Diese Zeitungen erscheinen wöchentlich jeweils in Regionalausgaben entsprechend den früheren 23 Bezirken.

Stadtmagazine

In Berlin erscheinen im alternierenden 14-täglichen Rhythmus die beiden Stadtmagazine Tip vom Berliner Verlag und zitty vom Holtzbrinck-Verlag mit dem kompletten Kino-, Veranstaltungs-, Fernseh- und Radioprogramm. Weiterhin gibt es das kostenlose Magazin [030] alle zwei Wochen in einer Auflage von über 70.000 aus der Lloyd-Presse Verlagsgesellschaft. Das KUNST Magazin Berlin berichtet monatlich aus der zahlenden Berliner Kunst- und Galerieszene und wird gratis an die Leser abgegeben. Alle Ausstellungshinweise im KUNST Magazin Berlin sind für Galerien, Museen und Ausstellungshäuser kostenpflichtig.

Außerdem erscheinen online noch Berlinmagazine, wie beispielsweise berlin1.de und berlin life von BerlinOnline.

LGBT-Presse

Eine Übersicht über fast alle Veranstaltungen in der LGBT-Szene gibt das monatlich mit einer Auflage von rund 50.000 Exemplaren erscheinende Magazin Siegessäule, das bereits seit 1984 in Berlin veröffentlicht wird. Weiterhin erscheint seit 1997 die blu (ehemals Sergej), ebenfalls monatlich, mit einer Berliner Ausgabe und ebenfalls rund 50.000 Exemplaren.

Obdachlosen- und Straßenzeitungen

Berlin hat drei regelmäßig erscheinende, meist von obdachlosen oder armen Menschen verkaufte Straßenzeitungen. Der strassenfeger erscheint vierzehntäglich mit einer Auflage von 21.000 Exemplaren. Die Motz und die Stütze erscheinen monatlich.

Fernseh- und Hörfunksender

Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.

Öffentlich-rechtliche Sender

Private Fernsehsender

Private Hörfunksender

Offener Kanal

Sendeanlagen von Rundfunksendern

Im Stadtgebiet von Berlin befinden sich zahlreiche Rundfunksendeanlagen für alle Wellenbereiche (außer Langwelle). Neben dem 368 Meter hohen Berliner Fernsehturm, von dem aus die meisten Programme abgestrahlt werden, sind dies:

  • der 212 Meter hohe Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg (Sendeanlagen für UKW und TV)
  • der UKW- und TV-Sendemast des RBB am Scholzplatz (1963 errichteter 230 Meter hoher, abgespannter Rohrmast)
  • der Mittelwelle-Sender des RBB in der Stallupöner Allee (ein 1987 errichteter, gegen Erde isolierter 130 Meter hoher Stahlfachwerkmast. Bis 1998 existierte noch ein zweiter ebenfalls gegen Erde isolierter Sendemast, der 1948 errichtet wurde)
  • die Sendeanlage für Mittelwelle, Kurzwelle und UKW von Deutschlandradio (früher RIAS) in Britz. Als Sendeantennen für UKW und MW sind zwei gegen Erde isolierte, abgespannte Stahlfachwerkmasten mit Höhen von 160 beziehungsweise 144 Metern vorhanden, die 1948 errichtet wurden. Für die Kurzwellensender existieren auf dem Areal der Anlage zwei Dipolantennen
  • ein 180,7 Meter hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast beim Berliner Olympiastadion, der Sendemast Berlin-Olympiastadion.
  • der traditionsreiche Sendeort Nauen, wo Graf Arco 1906 mit ersten drahtlosen Übertragungen laborierte und zeitweise weltweit Rundfunksendungen ausgestrahlt wurde, ist heute nicht mehr in Betrieb.

Der Berliner Funkturm dient seit 1973 nicht mehr zur Verbreitung von Rundfunkprogrammen, sondern nur noch als Relaisstation für Funkdienste des nichtöffentlichen Landfunkdienstes und des Amateurfunks. Bis 2002 existierte in Köpenick eine Sendeanlage für UKW und MW mit einem 248 Meter hohen gegen Erde isolierten, abgespannten Stahlrohrmast. Diese Anlage ist inzwischen abgebrochen worden. Der Betrieb der dort befindlichen UKW-Sender wurde zum Berliner Fernsehturm, der der MW-Sender nach Zehlendorf bei Oranienburg verlegt.

Eine weitere bemerkenswerte funktechnische Anlage im Stadtgebiet ist die Richtfunkstelle Berlin-Frohnau, die über einen 358,70 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast und einem 117 Meter hohen Stahlgitterturm verfügt.

Von 1933 bis 1948 war Tegel Standort des Rundfunksenders für Berlin. Die Gebäude stehen noch und werden von der Deutschen Telekom AG zu Meßzwecken benutzt, während die Antennenträger 1948 demontiert wurden. In Adlershof befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg die zentrale Funkstelle der Polizei mit zwei 120 Meter hohen, selbststrahlenden Sendemasten. Zu Beginn der 1950er Jahre wurde in Adlershof ein Radioteleskop mit 36 Meter Durchmesser errichtet.

Auf dem Teufelsberg befindet sich eine große Radaranlage, die einst den Alliierten zur Überwachung des Luftraums diente und heute der DFS zur Sicherung des zivilen Flugverkehrs dient.

Siehe auch: Liste von Sendeanlagen in Berlin

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