- Blaumann
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Berufskleidung oder Berufsbekleidung ist Kleidung, die bei der Ausübung eines Dienstleistungsberufes getragen wird, die entweder das Schützen des Körpers (daher auch Schutzkleidung) oder aber eine eindeutige Erkennbarkeit erfordert. In einigen Berufen wird das Tragen von Berufskleidung vorgeschrieben.
Berufskleidung ist eine übliche Kleidung eines Berufes, deren Beschaffung grundsätzlich dem Arbeitnehmer obliegt, aber nach den Anforderungen der geschuldeten Arbeit in der Auswahl begrenzt sind. (vgl. Urteil des Bundesarbeitsgericht vom 13. Februar 2003 (Az. 6 AZR 536/01).
Inhaltsverzeichnis
Besondere Arten berufsbezogener Kleidung
Neben Berufskleidung in o.g. Sinne wird zwischen Uniformen (z. B. beim Militär), Dienstkleidung, und Amtstracht unterschieden.
Besondere Berufsbekleidungsstücke sind die Dresscodes der sogenannten Zunftkleidung (Kluft), die besonders von Männern auf Wanderschaft getragen werden.
Eine Sonderrolle nimmt ferner die Business-Kleidung ein, die keinerlei funktionale Notwendigkeit hat, aber in bestimmten Feldern des Berufslebens eine seriöse Ausstrahlung erzielen soll und sich deshalb als Standard etabliert hat, wie z. B. der Hosenanzug für Frauen.
Besondere Teile der Berufsbekleidung
- Kittel (z. B. Lebensmittelproduktion, Medizinischer Bereich)
- Sicherheitsschuhe (mit Stahlkappe)
- Helm
- Arbeitshandschuhe
- Blaumann (Overall)
- bestimmte Kopfbedeckungen (z. B.: Kochmütze)
Träger
- Berufsfeuerwehrleute
- Mitarbeiter von Rettungsdiensten (z. B. Sanitäter, Bergwachtpersonal), Pflegepersonal (z. B. Alten-, Krankenpflegepersonal) – als Schutzkleidung
- Heilsarmee – zur Kenntlichmachung des Auftrags
- Bestimmtes Personal im Verkehrswesen
- Personal in der Schifffahrt (Offiziere, Kapitäne, alle Seeleute der Marine (Streitkräfte: alle; Handelsmarine: nur Offiziere), Hafenmeister/Hafenkapitän, Kommodore, Schiffsstewards)
- Bahnpersonal (soweit mit Außenwirkung; bis in das 20. Jahrhundert waren deutsche Bahnhofsaufseher Angehörige des Militärs)
- Luftfahrtpersonal (soweit mit Außenwirkung, z. B. Piloten, Flugingenieure, Flugbegleiter)
- Personal von Verkehrsbetrieben
- Sportvereine, Sportmannschaften
- Berufssportler als Angehörige von Mannschaften bei Wettkämpfen
- Berufssportler als Vertreter einer nationalen Gesamtheit bei Veranstaltungen (z. B. Einzug der Nationalmannschaften bei Olympiaden)
- Schiedsrichter
- Handwerker u. Ä. – soweit nicht normale (bürgerliche) Kleidung genügt
- traditionelle Zimmerleute (in Mitteleuropa)
- Schornsteinfeger (in Mitteleuropa)
- Innungsmeister (bei feierlichen Anlässen)
- Handwerker eines Unternehmens (bei Einzelaufträgen)
- Köche (mit Zweireiher, Kochmütze und Handtuch im Bund)
- Totengräber (Bestatter)
- Dienstleistungsgewerbe (siehe auch Corporate Identity)
- Hotelpersonal
- Köche und Küchenhilfen
- Wachleute (in Deutschland Tragepflicht im Außendienst)
- Verkaufspersonal zum Teil
- Personal der Systemgastronomie
- Personal der Post im Außendienst und im Schalterdienst
- Personal der Paketdienste (überwiegend)
Workwear-Mode
Seit den 1980er Jahren und noch stärker in den 1990er Jahren etablierte sich eine regelrechte Workwear-Mode. Berufbekleidungsstücke wurde zu modischen Requisiten. Besonders verbreitet war diese Tendenz unter HipHoppern und Skatern. Punktuell gab es diese Tendenz allerdings schon viel früher, so ist die klassische Jeans ein Kleidungsstück, das ursprünglich der Arbeitskleidung entstammt. Skinheads begannen schon seit den 60er Jahren Arbeitskleidung in der Freizeit zu tragen (besonders Arbeitsschuhe).
Siehe auch
- Liste der Kleidungsstücke, Schuluniform, Feldjacke, Abzeichen, Dienstgrad, Dienstgradabzeichen, Tracht
Weblinks
- Sabine Reichel: Zur Freiheit! Und in die Chefetage! In: berliner-zeitung vom 30. Dezember 2006 (Warum Frauen Anzüge brauchen, um die Welt zu erobern)
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