Botafumeiro

Botafumeiro
Westportal der Kathedrale
Nordfassade der Kathedrale
Pórtico de la Gloria
Botafumeiro

Die Kathedrale von Santiago de Compostela steht über einer Grabstätte, die dem Apostel Jakobus zugeschrieben wird. Durch die bischöfliche und päpstliche Anerkennung der aufgefundenen Gebeine als Reliquien Jakobi, gilt die Kathedrale von Santiago als Grabeskirche des Apostels Jakobus. Die armenische Jakobskathedrale in Jerusalem beansprucht aber im Besitz des Schädels des Apostels zu sein.

Architektur

Der Kathedralbau begann 1077 unter der Herrschaft von Alfons VI. über den Resten einer ältereren Kirche aus dem 8. Jahrhundert. 1120 wurde sie zum Sitz des ersten Erzbischofs des Erzbistum Santiago de Compostela Diego Gelmírez. Heute ist nur noch das romanische Südportal (Puerta de las Platerías) in der ursprünglichen Gestalt erhalten. Die zahlreichen Erweiterungen der Kathedrale führen mit dem barocken Westportal, der klassizistischen Nordfassade und den gotischen Kreuzgängen im Inneren mehrere Baustile zusammen. Die Grundfläche wurde dabei von ehemals 8.200 m2 auf 23.000 m2 erweitert. Betritt man den Dom vom Obradoiro-Platz aus über die doppelte Treppe begegnet man als erstes einem der bedeutendsten Kunstschätze der Kathedrale: dem Pórtico de la Gloria. Er wurde von Maestro Mateo und seiner Werkstatt bis 1188 geschaffen. Durchschreitet man den Pórtico fällt der Blick durch das insgesamt fast 100 m lange, 8,5 m breite und fast 20 m hohe Mittelschiff auf den gegenüberliegenden prächtigen Hauptaltar, der über dem Grab des Apostels errichtet wurde. Sie entsprach sowohl der barocken Lust nach Üppigkeit als auch der Notwendigkeit, den seit fast sechs Jahrhunderten seine Farbe verlierenden Pórtico de la Gloria vor den Unbilden der Witterung zu schützen. An den Seiten erheben sich die etwa 75 m hohen Türme, von denen der südliche (rechts) nach seiner Funktion Glockenturm ("Torre de las Campanas") und der nördliche (links) "Torre de las Carracas" genannt wird - nach den Klappern oder Knarren mit denen in der Karwoche ("semana santa") das Läuten der Glocken ersetzt wird. Im Mittelgiebel erhebt sich das Standbild des Apostels Jakobus in einer Darstellung als Pilger. Zu seinen Seiten und etwas unterhalb begleiten ihn seine Schüler Atanasius und Theodor


Im Eingang des Westportals (Fachada del Obradoiro) befindet sich das Pórtico de la Gloria des Baumeisters Mateo aus dem Jahr 1188, das als ein architektonisches Meisterwerk gilt.

Den Altar schmückt ein vergoldeter Baldachin. Darunter befindet sich die Gruft mit einem silbernen Schrein, der die Reliquien enthält, unter anderen ein auf das Jahr 874 datiertes goldenes Kruzifix, das einen Splitter des Kreuzes Christi beinhalten soll.

Zu hohen Feiertagen oder auf Bestellung wird der berühmte Botafumeiro durch das Querschiff geschwenkt. Es handelt sich dabei um ein etwa 1,60 m großes Weihrauchfass, das an einem etwa 30 m langen Seil von der Decke hängt und nach dem Hochamt von sechs Männern in Bewegung gesetzt und bis hoch unter die Decke geschwungen wird. Neben den üblichen Funktionen des Weihrauchs diente es dazu, die Ausdünstungen der Pilger zu übertünchen, die nach Abschluss ihrer Wanderung auf dem Jakobsweg eine ganze Nacht wachend und betend in der Kathedrale verbrachten.

1985 wurde die Altstadt von Santiago de Compostela, und damit auch die Kathedrale, zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Das Bild der Kathedrale schmückt die kleinen Euro-Cent-Münzen aus Spanien.

Siehe auch

Weblinks

42.880555555556-8.54388888888897Koordinaten: 42° 52′ 50″ N, 8° 32′ 38″ W


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