Brunn (Gemeinde Sankt Michael)

Brunn (Gemeinde Sankt Michael)
Wappen Karte
Wappen von Sankt Michael in Obersteiermark
Sankt Michael in Obersteiermark (Österreich)
DEC
Sankt Michael in Obersteiermark
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Steiermark
Politischer Bezirk Leoben (LN)
Fläche 56 km²
Koordinaten 47° 20′ N, 15° 1′ O47.33861111111115.018333333333596Koordinaten: 47° 20′ 19″ N, 15° 1′ 6″ O
Höhe 596 m ü. A.
Einwohner 3.183 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 57 Einwohner je km²
Postleitzahl 8770
Vorwahl 03843
Gemeindekennziffer 6 11 13
AT223
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Hauptstraße 25
8770 Sankt Michael in Obersteiermark
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Heinz Jungwirth (SPÖ)
Gemeinderat (2005)
(21 Mitglieder)
17 SPÖ, 2 ÖVP, 1 FPÖ, 1 Grüne
Lage der Marktgemeinde Sankt Michael in Obersteiermark
Karte

St. Michael in Obersteiermark ist eine Marktgemeinde im Bezirk Leoben in der Obersteiermark in Österreich mit rund 3.258 Einwohnern (Stand: Jänner 2006). Sie hat eine Fläche von etwa 56 km² und liegt auf einer Höhe von 596 m.

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden

  • St. Michael
  • Brunn
  • Greith
  • Liesingtal
  • Vorderlainsach
  • Hinterlainsach
  • Jassing

Nachbargemeinden sind Leoben, Traboch, Sankt Stefan ob Leoben, Übelbach und Sankt Peter-Freienstein.

Inhaltsverzeichnis

Politik

Der Gemeinderat setzt sich aus insgesamt 21 Mitgliedern zusammen, wovon 5 Personen dem Gemeindevorstand angehören.

Von den Gemeinderäten gehören 2005 17 der SPÖ, 2 der ÖVP, 1 der FPÖ und 1 den Grünen an.

Gemeindevorstand

  • Bürgermeister Heinz Jungwirth (SPÖ)
  • 1. Vizebürgermeister Kurt Gindl (SPÖ)
  • 2. Vizebürgermeister Elisabeth Schober(SPÖ)
  • Gemeindekassier Ferdinand Schachner (SPÖ)
  • Kulturreferent Bettina Thallmann(SPÖ)

Das Gemeindewappen

Die Gemeinde St. Michael führte bis 1935 überhaupt kein Wappensiegel. Damals tauchte im Gemeinderat unter Bgm. L. Schaffer der Wunsch zur Führung eines wappengeschmückten Gemeindesiegels auf. Angelehnt an die kirchliche St. Michael-Legende und dem Ortsnamen entsprechend, hatte man im Jahr 1915 an dem auf dem Annaberg geschaffenen Kriegerdenkmal eine mit einem Schwert bewaffnete Faust und eine mit einem Kreuzsymbol versehene Verzierung angebracht. Dieses Denkmal wurde das Vorbild für das Gemeindesiegel. Im Jahre 1954 veranlassten die Heraldiker in der Landesregierung eine Neugestaltung des alten Wappens. Mit Beschluss vom 28. Dezember 1955 wurde der Gemeinde Sankt Michael mit Wirkung vom 1. Februar 1956 das Recht zur Führung des Gemeindewappens verliehen. Die feierliche Verleihung des Rechtes und die Überreichung der Wappenurkunde erfolgte in einer Festsitzung am 27. September 1956 durch den Bezirkshauptmann ORR Dr. Pfaller.

Geschichte

Die ersten Bewohner von St. Michael waren höchstwahrscheinlich Kelten und Illyrer. Später besiedelten auch die Römer das Gebiet, was eine Fibel, die aus dem 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. stammt und die in der Vorderlainsach gefunden wurde, beweist. Zur Zeit der Völkerwanderung zogen die Awaren durch den Ort, gefolgt von Kroaten und Slowenen, die die ersten Rodungen vornahmen. In der Mitte des 8. Jhdt. setzte die Christianisierung durch die Bayern ein, die besonders den Erzengel Michael verehrten. Es kann angenommen werden, dass sie der ersten Kirche und somit unserem Ort den Namen gaben. etwa 1170 wurde die Walpurgiskirche erbaut, die heute mit ihren bewundernswerten Glasfenstern zu den drei frühesten Werken der Gotik in der Steiermark zählt. 1187 kam unsere Pfarre mit ihren 17 Filialkirchen zum Stift Admont.

Riesige Heuschreckenschwärme vernichteten 1478 die gesamte Ernte und 1480 zogen die Türken brandschatzend durch das Dorf und auch 1532, als christliche Hilfstruppen aus Spanien und Italien von Wien her durchmarschierten, brannte der Ort. Auch von der Pest wurde St. Michael immer wieder heimgesucht. Nach einer Überschwemmung 1740, die 32 Todesopfer forderte, und einem schweren Erdbeben 1794, zogen die Franzosen viermal durch das Dorf - 1797, 1801, 1805, 1809. Am 25. Mai kam es zum Gefecht in der Nähe der Walpurgiskirche, wo heute noch ein Denkmal von dieser denkwürdigen Schlacht zeugt.

1850, als der Ort schon 1700 Einwohner hatte, wurde St. Michael auch politische Gemeinde. 1861 bekam der Ort ein Postamt, 1868 wurde der Bahnhof errichtet, 1879 ein Gemeindeamt erbaut, wo auch ein Gendarmerieposten eingerichtet wurde und 1885 die neu errichtete Volksschule eröffnet.

Ab 1874 wurde ein Eisenwerk betrieben, das bis zu 1000 Arbeiter beschäftigte. Dieses Werk wurde 1889 zum Emailwerk umfunktioniert und im Jahre 1902 aufgelassen. Im Dezember 1914 waren in den leerstehenden Hallen bis zu 2200 Flüchtlinge, meist Ruthenen aus Galizien, untergebracht, von denen viele einer Typhus-Epidemie zum Opfer fielen und auf dem nach ihnen benannten Friedhof begraben wurden.

1915 errichtete man das k. u. k. Reservespital, das die Volksschule und 24 Baracken umfasste. Der Heldenfriedhof wurde im selben Jahr eingeweiht.

Das Wappen von St. Michael ist das stilisierte Kriegerdenkmal auf dem Annaberg, das 1916 von genesenen Soldaten dort errichtet wurde. Ende des Ersten Weltkrieges plünderten zurückkehrende Truppen den Ort. Und auch nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges gab es noch keine Erholung für die Bevölkerung, denn die Russen besetzten 1945 den Ort. Es kam auch hier zu zahlreichen Plünderungen. 1964 fand der erste Unterricht in der Hauptschule statt.

1978 konnte der Gleinalmtunnel für den Verkehr freigegeben werden. Die Kaserne St. Michael wurde 1980 ihrer Bestimmung übergeben.

Ein neues Zentrum des Gemeindelebens, das Volkshaus, konnte 1982 eröffnet werden. Nach mehr als 1000 Jahren Dorfdaseins wurde St. Michael 1983 zum Markt erhoben.

1989 wurde die Kläranlage unteres Liesingtal eröffnet.

1994 wurde das neue Ortsstellengebäude des Roten Kreuzes eröffnet. 1995 erfolgte die Eröffnung des neuen Altstoffsammelzentrums und die Übergabe des Um- und Zubaus der Volksschule.

Söhne und Töchter des Ortes

Sonstiges

In der Katastralgemeinde Brunn befindet sich die Landwehrkaserne des österreichischen Bundesheeres, in der das Jägerbataillon 18 stationiert ist. Es ist der einzige Infanterieverband in der Obersteiermark und setzt sich aus dem Kommando, der Stabskompanie, sowie der 1.- 2.- und 3. Jägerkompanie zusammen.

Weblinks


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