Biel (Adelsgeschlecht)

Biel (Adelsgeschlecht)
Oberbiel
Stadt Solms
Koordinaten: 50° 33′ N, 8° 26′ O50.5536111111118.437Koordinaten: 50° 33′ 13″ N, 8° 25′ 48″ O
Einwohner: 2760 (30. Juni 2006)
Eingemeindung: 1. Jan. 1977
Postleitzahl: 35606
Vorwahl: 06441

Oberbiel ist ein Ortsteil der Stadt Solms im Lahn-Dill-Kreis, Hessen. Es liegt rechts der Lahn und war Sitz des Rittergeschlechts von Biel.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Oberbiel liegt im Lahn-Dill-Gebiet in Mittelhessen an der Lahn, kurz nach der Mündung der Dill. Der Ort liegt am südöstlichen Rand des Westerwalds. Die östliche Hälfte Oberbiels wird durch einen schmalen, teils bewaldeten Bergrücken geteilt. Die Hauptstraße des Ortes ist die Wetzlarer Straße, die in Richtung Wetzlar in die Altenberger Straße übergeht. Am Westrand der Ortschaft Oberbiel zieht sich seit den 90er-Jahren ein neues Wohngebiet den Hügel hinauf. Nachbarorte Oberbiels sind Niederbiel (lahnabwärts), Albshausen südöstlich und Wetzlar (lahnaufwärts).

Geschichte

Die sogenannte Bieler Mark, auf deren Gebiet die Solmser Stadtteile Oberbiel und Niederbiel liegen, wurde zum ersten Mal 802 in einem Besitzregister und im Lorscher Codex erwähnt.[1]

1803 wurde das Kloster Altenberg einer Säkularisation unterzogen und den Fürsten zu Solms-Braunfels als Entschädigung für verlorene Besitztümer in Elsaß-Lothringen gegeben. Die Klosterkirche wurde von nun an unter fürstlichem Patronat von der evangelischen Kirchengemeinde Oberbiel genutzt.

Oberbiel blieb bis zum 1. Juli 1971 eine eigenständige Gemeinde, als Albshausen und Oberbiel sich zur Gemeinde Bielhausen zusammenschlossen. Am 1. Januar 1977 folgte dann die Eingemeindung durch die hessische Gebietsreform zur Gemeinde Solms, der am 7. Juni 1978 die Stadtrechte zugesprochen wurden.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Oberbiel liegt direkt an der B 49. Auch ist der Ort über die L3020 (in Oberbiel als Wetzlarer Straße und als Altenberger Straße geführt) aus Richtung Wetzlar zu erreichen, welche durch Oberbiel weiter nach Leun führt. Außerdem führt eine nur mäßig befahrene Straße zum Besucherbergwerk Grube Fortuna und weiter nach Aßlar-Berghausen im Dilltal. Durch die Ortschaft führt zudem die Solmser Straße. Oberbiel wird durch die Überlandlinien 120/125 und 185 des Verkehrsverbundes Lahn-Dill mit drei Haltestellen angefahren. Der nächstgelegene Bahnhof ist im benachbarten Albshausen. Ein weiterer Haltepunkt existiert in Burgsolms. Beide liegen an der Lahntalbahn. Über größere Bahnhöfe verfügen Wetzlar und Gießen. Auch ist Oberbiel von Westen, Osten und Süden an das Radwegenetz angeschlossen. So liegt die Ortschaft direkt am Lahntal-Radweg und am Hessischen Radfernweg R7.

Öffentliche Einrichtungen

Oberbiel verfügt über eine Grundschule und über eine Freiwillige Feuerwehr. Auch eine Kindertagesstätte befindet sich im Ort.

Die Mehrzahl der Bewohner gehört der evangelischen Konfession an (Evangelische Kirche im Rheinland), daher verfügt der Ort über eine ev. Kirche im historischen Ortskern sowie zwei Gemeindehäusern (Schulgartenstraße und Kirchstraße).

In Oberbiel befand sich jahrelang eine Außenstelle der Solmser Stadtverwaltung. Heute wird das Gebäude (Wetzlarer Straße) als Ortsgericht und Jugendtreff genutzt.

Industrie und Handel

Oberbiel verfügt über ein Gewerbegebiet in direkter Nähe zur B 49, in dem u. a. die Transpak AG, die im Bereich Verpackungsmittel tätig ist, mit deutschlandweit 250 Mitarbeitern ihren Hauptsitz hat.[3]

Ein weiteres Gewerbegebiet, welches sich auf einer Flussinsel der Lahn befindet, entstand bereits im frühen 20. Jahrhundert und ist damit das älteste Oberbiels. Damals entstanden eine Drahtstiftefabrik, eine Drahtzieherei und eine Präzisions- und Kugellagerfabrik.

Im Ort existiert auch eine Filiale der Sparkasse Wetzlar, sowie eine Postagentur.

Am Ortsausgang entstand ein kleines Gewerbegebiet mit einem Lidl-Markt, einem KiK-Geschäft und einem Getränkemarkt der Firma Heurich GmbH & Co. KG.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kloster Altenberg

Etwas abseits gelegen befindet sich das ehemalige Prämonstratenserinnen-Kloster Altenberg, heute Sitz des Königsbergermutterhauses der Barmherzigkeit, Eigentum der Grafen zu Solms-Braunfels und Veranstaltungsort verschiedenster Konzerte.

Grube Fortuna

Seit 1987 ist das 1983 stillgelegte Eisenerzbergwerk Grube Fortuna für Besucher geöffnet. Dem Besucherbergwerk im Waldgebiet, nördlich von Oberbiel, ist das Feld- und Grubenbahnmuseum Fortuna (FGF) angeschlossen.

Vereinsleben

Das Vereinsleben spielt in Oberbiel eine große Rolle. Die Sportgemeinschaft SG 08 Oberbiel ist der Verein mit den meisten Mitgliedern im Ort. Darüber hinaus gibt es einen Männergesangs-, einen Schützenverein, den Verein Kloster Altenberg e.V., Burschenschaft „Germania“ e.V. und zahlreiche gemeinnützige Vereine.

Rittergeschlecht Biel

Im heutigen Burgweg befand sich früher die Bieler Burg, der Stammsitz des Rittergeschlechts von Biel, das über die Ortschaften Ober-, Mittel- und Niederbiel herrschte, ehe die Erbin des letzten Ritters im 13.Jahrhundert in das Kloster Altenberg ging und das Rittergeschlecht somit ausstarb. Die Ortschaft Mittelbiel ging im Mittelalter an der Pest zu Grunde. Da die Einwohner von Niederbiel die letzten Bewohner von Mittelbiel aufnahmen, wurde das Land um Mittelbiel der Ortschaft Niederbiel zugesprochen. Mittelbiel dürfte zwischen dem Oberbieler Neubaugebiet Am Küppel und der heutigen Ortschaft Niederbiel gelegen haben.

Quellen

  1. Geschichte der Solmser Stadtteile auf www.solms.de
  2. Die Zeit nach 1945 und das Werden der STADT Solms auf www.solms.de
  3. Website der Transpak AG

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Biel (Begriffsklärung) — Der Begriff Biel hat verschiedene Bedeutungen. Orte: in der Schweiz die Stadt Biel/Bienne (Biel BE) am Bielersee im Amtsbezirk Biel im Kanton Bern Biel (Bezirk), ehemaliger Amtsbezirk des Kantons Bern: heute: Verwaltungskreis Biel/Bienne die… …   Deutsch Wikipedia

  • Bärenfels (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Bärenfels zu Basel Bärenfels (auch Baerenfels) ist der Name zweier Adelsgeschlechter. Das eine ist das vom Ende des 13. Jahrhunderts an bezeugte ritterbürtiges Basler Geschlecht, das über mehrere Generationen das Schultheißenamt… …   Deutsch Wikipedia

  • Luternau (Adelsgeschlecht) — Luternau ist der Name eines Schweizer Adelsgeschlechts. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personen 2.1 Älterer Hauptzweig (Liebegg / Belp) 2.2 Jünger …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Adelsgeschlechter A–M — Diese Liste umfasst nur Adelsgeschlechter im deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich, Schweiz und teilweise Polen und Italien), die schon in der deutschsprachigen Wikipedia enthalten sind. Ausländische Geschlechter, die nicht in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Reformation (Schweiz) — Die Reformatoren der Eidgenossenschaft Zürich Ulrich Zwingli Leo Jud Felix Manz Konrad Grebel Heinrich Bullinger …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizer Geschichte — «Der Stammbaum der Eidgenossenschaft». Das Schmuckblatt des 19. Jahrhunderts illustriert die Entstehung des 1848 gegründeten modernen Schweizer Bundesstaates Die Schweiz existiert als Bundesstaat in ihrer gegenwärtigen Form seit der Annahme der… …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizergeschichte — «Der Stammbaum der Eidgenossenschaft». Das Schmuckblatt des 19. Jahrhunderts illustriert die Entstehung des 1848 gegründeten modernen Schweizer Bundesstaates Die Schweiz existiert als Bundesstaat in ihrer gegenwärtigen Form seit der Annahme der… …   Deutsch Wikipedia

  • Schäfer (Rittergeschlecht) — Wappen derer von Schäfer Das Ministerialadelsgeschlecht Schäfer, auch Schaffer, Schäffer, Schäffrer und Scheffer genannt, war ein Vorderösterreichisches Geschlecht aus der Gegend um Strassburg im Elsass. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Delemont — Delémont Basisdaten Kanton: Jura Bezirk: Delémont …   Deutsch Wikipedia

  • Delsberg — Delémont Basisdaten Kanton: Jura Bezirk: Delémont …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”