Böbikon

Böbikon
Böbikon
Wappen von Böbikon
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Aargau
Bezirk: Zurzachw
Gemeindenummer: 4302i1f3f4
Postleitzahl: 5334
Koordinaten: (667447 / 267589)47.5555518.334722444Koordinaten: 47° 33′ 20″ N, 8° 20′ 5″ O; CH1903: (667447 / 267589)
Höhe: 444 m ü. M.
Fläche: 2.60 km²
Einwohner: 167 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.boebikon.ch
Böbikon

Böbikon

Karte
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Über dieses Bild
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Kirchlein von Böbikon
Gemeinde- und Schulhaus

Böbikon (schweizerdeutsch: ˈbœ.bɪ.kχə)[2] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Zurzach des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt knapp zwei Kilometer südlich der Grenze zu Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde liegt inmitten des Tafeljuras in einem schmalen und langgezogenen, auf alle Seiten hin abgeschlossenen Talkessel. Dieser wird in Ost-West-Richtung vom Chrüzlibach durchflossen, der bei Rekingen in den Rhein mündet. Unmittelbar westlich des Dorfes beginnt eine Schlucht, die auf dem Gemeindegebiet eine Tiefe von 50 Metern erreicht und im weiteren Verlauf bis zu 120 Meter tief ist. Die nördliche Gemeindegrenze verläuft entlang dem Grat des steil abfallenden Güggehübucks (556 m ü. M.). Südlich des Bachs steigt das Gelände zur Hochebene des Haslihaus (580 m ü. M.) an. Neben der Hauptsiedlung Böbikon gibt es noch zwei kleine Weiler mit je etwa einem Dutzend Einwohner: Güggehü liegt knapp einen halben Kilometer nördlich am Südhang des Güggehübucks, Rütihof einen Kilometer südwestlich am Rand der Hochebene.[3]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 260 Hektaren, davon sind 99 Hektaren bewaldet und 19 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 580 Metern auf der Haslihau-Hochebene, der tiefste auf 400 Metern in der Chrüzlibachschlucht.

Nachbargemeinden sind Rekingen im Nordwesten, Mellikon im Norden, Wislikofen im Osten, Lengnau im Süden und Baldingen im Westen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Bebikon erfolgte im Jahr 1113. Die Edlen von Waldhausen stifteten damals in Wislikofen eine Propstei und schenkten zu diesem Zweck dem Kloster St. Blasien umfangreichen Grundbesitz in der Region. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Babinghofun und bedeutet «bei den Höfen des Babo».[2] 1241 erwarb das Kloster einen zusätzlichen Hof in Böbikon. Ein weiterer bedeutender Grundbesitzer war das Chorherrenstift in Zurzach. Von etwa 1100 bis 1250 bestand am westlichen Dorfrand eine kleine Burg, die von Ministerialen bewohnt wurde.

Die Eidgenossen eroberten 1415 den Aargau und Böbikon gehörte nun zum Amt Ehrendingen in der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft. Die niedere Gerichtsbarkeit lag im 14. und 15. Jahrhundert bei den Herren von Liebegg, von 1506 bis 1671 beim Kloster Sion in Klingnau, danach bei Privatleuten. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Böbikon wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden, seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Bis 1883 war Böbikon ein Teil der Kirchgemeinde Zurzach und bildet seither zusammen mit Baldingen eine eigene Pfarrei.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl um mehr als das Zweieinhalbfache auf einen seither nie mehr erreichten Höchststand. Diese rasche Zunahme hatte eine Verarmung breiter Schichten zur Folge, weshalb viele Bewohner wegzogen (nicht wenige wanderten nach Übersee aus). Bis 1900 sank die Bevölkerungszahl um über einen Drittel, stagnierte mehrere Jahrzehnte lang und sank dann bis 1980 auf den Tiefststand von 119. Seither ist jedoch wieder eine Zunahme zu verzeichnen. Bis heute ist Böbikon eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde geblieben.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Blau halbes weisses Mühlrad, überhöht von sechsstrahligem weissem Stern.» Die Gemeinde führte erst 1939 ein Wappen ein, damals war das Mühlrad allerdings rot statt weiss und dem Stern war eine Pflugschar beigestellt. 1963 wurde das heutige Design angenommen. Es ist abgeleitet vom Wappen von Caspar I. Müller; der Abt von St. Blasien hatte 1565 die Kapelle renovieren lassen und aus diesem Grund sein Familienwappen dort über der Tür angebracht.[4]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[5]

Jahr 1799 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 102 269 178 161 159 167 144 119 159 183

Am 31. Dezember 2010 lebten 167 Menschen in Böbikon, der Ausländeranteil betrug 6 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 67,2 % römisch-katholisch und 23,0 % reformiert. 98,9 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.[6]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bad Zurzach zuständig. Böbikon gehört zum Friedensrichterkreis Bad Zurzach.

Wirtschaft

In Böbikon gibt es gemäss Betriebszählung 2005 etwa 60 Arbeitsplätze, davon 56 % in der Landwirtschaft, 16 % im Kleingewerbe und 28 % im Dienstleistungssektor.[7] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Bad Zurzach und Umgebung, teilweise auch in der Region Baden

Verkehr

Das Dorf liegt zwar abseits des Durchgangsverkehrs, doch ist die Hauptstrasse 7 zwischen Basel und Winterthur nur etwas mehr als zwei Kilometer entfernt. Eine schmale Nebenstrasse führt nach Lengnau im Surbtal. Eine Buslinie der Gesellschaft Regionalbus Zurzach verkehrt von Bad Zurzach über Baldingen nach Böbikon.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten, die Primarschule wird in der Nachbargemeinde Baldingen geführt. Die Sekundarschule kann in Rekingen besucht werden, die Sekundarschule und die Bezirksschule in Bad Zurzach. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.

Weblinks

 Commons: Böbikon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
  2. a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 95–96.)
  3. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1050, Swisstopo
  4. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 124.
  5. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Zurzach, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau

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