Apostolische Administratur Südalbanien

Apostolische Administratur Südalbanien
Apostolische Administratur Südalbanien
Basisdaten
Kirche Lateinische Kirche
Albanische Griechisch-Katholische Kirche
Staat Albanien
Metropolitanbistum Erzbistum Tirana-Durrës
Apostolischer Administrator Hil Kabashi OFM
Generalvikar Daniele Zeno PSSG
Fläche 16.172 km²
Pfarreien 8 (31.12.2010 / AP2011)
Einwohner 2.137.000 (31.12.2010 / AP2011)
Katholiken 3.558 (31.12.2010 / AP2011)
Anteil 0,2 %
Diözesanpriester 1 (31.12.2010 / AP2011)
Ordenspriester 12 (31.12.2010 / AP2011)
Katholiken je Priester 274
Ordensbrüder 16 (31.12.2010 / AP2011)
Ordensschwestern 88 (31.12.2010 / AP2011)
Liturgiesprache Albanisch
Kathedrale St. Georg in Fier
Die katholische Kirche von Vlora wurde in den 1920er Jahren errichtet. Sie ist der einzige erhaltene ältere katholische Kirchenbau im Gebiet der Administratur.

Die Apostolische Administratur Südalbanien (lat.: Apostolica Administratio Albaniae Meridionalis) ist eine römisch-katholische Apostolische Administratur mit Sitz in Fier in Albanien, der in seinen Funktionen einem ordentlichen Bistum weitgehend gleichgestellt ist. Es umfasst die Qarks Gjirokastra, Berat, Korça, Elbasan, Fier und Vlora.

Offiziell ist die südalbanische Administratur seit ihrer Einrichtung im Jahr 1939 ein Bistum, in dem neben dem lateinischen auch der byzantinische Ritus Verwendung findet. Allerdings ist das katholische Leben, das im vorwiegend orthodoxen und muslimischen Südalbanien schon vor dem Zweiten Weltkrieg nur sehr schwach entwickelt war, durch das Religionsverbot der albanischen Kommunisten von 1967 völlig erloschen. Der in den letzten Jahren begonnene Wiederaufbau wird vor allem von auswärtigen Priestern und Ordensleuten getragen, die der lateinischen Tradition entstammen. Deshalb wird heute bei den Katholiken Südalbaniens die Hl. Messe fast ausschließlich nach römischen Ritus gefeiert. Nur in einer Pfarrei in Elbasan wird noch der byzantinische Ritus gepflegt.

Die Administratur umfasst den gesamten Süden Albaniens. Die Nordgrenze verläuft am Rand des Shkumbintals. In diesem flächenmäßig größten albanischen Jurisdiktionsbezirk leben nur 3600 Gläubige (2007), die von 15 Priestern betreut werden. Daneben sind in Südalbanien fast 100 Ordensschwestern tätig. Neben sechs kanonischen Pfarreien gibt es eine Reihe Seelsorgestationen für die sehr verstreut lebenden Katholiken. Apostolischer Administrator ist seit 1996 Hil Kabashi, der aus dem Kosovo stammt. Sein Amtssitz ist in der Stadt Vlora. Die bischöfliche Kurie ist inzwischen fertiggestellt. In der ehemaligen Bischofsstadt Fier hat im August 2008 eine Ordensgemeinschaft mit drei Priestern die Seelsorge übernommen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge der katholischen Albaner des östlichen Ritus liegen in der Zeit zwischen 1628 und 1765, als an den Küsten von Epirus kleine Gemeinden lebten, die mit Rom verbunden waren. Ohne jegliches Wachstum und geschwächt durch zahlreiche Auswanderer nach Italien, die Teil der bis heute bestehenden Italo-Albanische Kirche wurden, kam es erst an der Wende zum 20. Jahrhundert zu einem kleinen Aufschwung, als ein orthodoxer Priester konvertierte und eine neue Gemeinde errichtete, die 1912 schon etwa 120 Gläubige zählte und bis 1940 auf etwa 400 anwuchs. Unterstützung fand die kleine Gemeinschaft seit 1938 bei ihren Glaubensbrüdern der Italo-byzantinischen Kirchen, die einstmals von ihnen ausgegangen war und die ihnen nun einige Mönche aus der Abtei Grottaferrata sandten. Im folgenden Jahr (1939) wurde die Apostolische Administratur errichtet; erster Administrator war Leone Giovanni Battista Nigris. Der Apostolische Delegat wurde jedoch bereits 1945 vertrieben. 2003 wurde die Administratur der Erzdiözese Durrës-Tirana unterstellt.

Apostolische Administratoren von Südalbanien

Statistik

Jahr Bevölkerung Priester Ständige Diakone Ordensleute Pfarreien
Katholiken Einwohner % Gesamtanzahl
Diözesanpriester

Ordenspriester
Katholiken je
Priester
Ordensbrüder Ordensschwestern
1950 4.400  ?  ? 22 7 15 200 11
1997 2.474 1.910.000 0,1 16 5 11 154 16 72 14
2000 2.527 1.910.000 0,1 14 3 11 180 1 20 85 14
2001 2.655 1.910.000 0,1 14 3 11 189 1 18 89 14
2002 2.800 1.900.000 0,1 15 4 11 186 15 98 6
2003 3.000 1.900.000 0,2 14 4 10 214 15 97 9
2004 3.200 1.900.000 0,2 14 4 10 228 15 97 9
2007 3.600 1.927.000 0,2 11 1 10 327 15 88 9
2010 3.558 2.137.000 0,2 13 1 12 273 16 88 8

Literatur

  • Cordignano, Fulvio SJ: Geografia ecclesiastica dell’Albania. Dagli ultimi decenni del secolo XVI alla metà del secolo XVII. In: Orientalia Christiana Periodica. 36, S. 229–294.
  • Constantin Simon: Albania, un mosaico di religioni. In: La Civiltà Cattolica. 2005/IV, S. 338–352. (Kurzfassung)

Siehe auch

Weblinks


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