Caspar S I

Caspar S I
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Caspar S I
Typ: Wasserflugzeug zur Seeaufklärung
Entwurfsland: Deutsches ReichDeutsches Reich Deutsches Reich
Hersteller: Caspar-Werke AG
Erstflug: 1922
Produktionszeit: 1922–?
Stückzahl: 11?

Die Caspar S I war ein Mehrzweckflugzeug des deutschen Herstellers Caspar-Werke AG. Später wurde der Entwurf von Heinkel als HE 1 bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die S I wurde von Ernst Heinkel im Jahre 1921 während seiner Zeit als Konstrukteur bei den Caspar-Werken entworfen. Der Auftrag wurde durch Carl Clemens Bücker im Auftrag der schwedischen Luftwaffe vermittelt. Heinkel entwickelte die S I aus der bewährten Hansa-Brandenburg W 29, einem Seeflugzeug des Ersten Weltkriegs und verwendete zusätzlich bereits durchgeführte Konstruktionsarbeiten aus dem nicht zu Ende geführten Projekt der W 37. Die S I wurde in den Svenska Aero AB Werken in Stockholm (Schweden) produziert bzw. aus Teilen montiert, die aus Deutschland geschmuggelt wurden. Das Unternehmen Svenska Aero war 1922 in Schweden von Bücker gegründet worden. Nachdem Heinkel die Caspar-Werke Ende 1922 verlassen hatte, um sein eigenes Unternehmen aufzubauen, begann er die Zählung seiner Konstruktionen mit der S I, die er als HE 1 (Heinkel Eindecker 1) bezeichnete.

Die 1922 ebenfalls von Heinkel noch bei den Caspar-Werken entwickelte S II unterschied sich lediglich dadurch, dass der Motor an ein Stahlgerüst gehängt wurde. Bei der S I war der Motor im Rumpf eingebaut, der durch ein Brandschott geschützt wurde. Die S II wurde bei der schwedischen Luftwaffe als S 3 und später von Heinkel als HE 2 bezeichnet.

Einsatz und Verbleib

Der tatsächliche Einsatz der wahrscheinlich elf gebauten Maschinen ist nicht zweifelsfrei zu klären. Es wird berichtet, dass die schwedische Luftwaffe alle Exemplare erhielt und diese auch einsetzte.[1] Die 1926 noch verbliebenen sieben Exemplare sollen nach Gründung der schwedischen Luftwaffe die Bezeichnung S 2 erhalten haben.[2] „S“ stand hier für „Spaning“ (Aufklärung).

Wahrscheinlicher ist jedoch die Darstellung, dass die Produktion im geheimen Auftrag der deutschen Marine erfolgte und die Flugzeuge über verschiedene Schein- und Tarneinrichtungen zurückgekauft wurden und letztlich in Deutschland verwendet wurden.[3] Demnach soll der Zusammenbau 1923 erfolgt sein und die Flugzeuge anschließend eingelagert worden sein. Der Exportantrag soll danach über eine „brasilianische Handelsfirma“ gelaufen sein.

Zweifelsfrei ist der Eintrag von einem Flugzeug des Typs Caspar S I und zehn Exemplaren des Typs Heinkel HE 1 in der „Deutschen Luftfahrzeugrolle“.[4] Hier wird als erster Eigner die Severa GmbH und dann ab 1929 die „Deutsche Luft Hansa“, Abt. Küstenflug genannt. Weitere Eigner sind in der Regel die „Deutsche Luftdienst GmbH“, die „DVL e.V.“ und die „DVS GmbH“. Die Maschinen waren meistens bis 1934 im Einsatz.

Konstruktion

Die S I war ein einmotoriger in Holzbauweise ausgelegter Tiefdecker, der mit zwei Schwimmern ausgerüstet war.

Technische Daten

Kenngröße Daten S I (Köhler, 1983) Daten S I (Lange, 1986) Daten HE 1 (Köhler, 1983)
Besatzung 2 2 2
Länge 13,20 m 12,66 m 12,60 m
Spannweite 18,00 m 17,50 m 18,00 m
Flügelfläche 52,30 m² 52,30 m² 52,30 m²
Startgewicht 2380 kg 2350 kg 2475 kg
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h 160 km/h 180 km/h
Triebwerke Ein V12-Motor Maybach MB IVa
mit einer Leistung von (260 PS)
Maybach IVa, Daimler D IVa, Junkers L 5 Ein V12-Motor Rolls-Royce Eagle
mit 265 kW (360 PS)

Siehe auch

Literatur

  • H. Dieter Köhler: Ernst Heinkel – Pionier der Schnellflugzeuge, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz, 1983, ISBN 3-7637-5281-1
  • Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz, 1986, ISBN 3-7637-5284-6
  • Karl Ries: Recherchen zur Deutschen Luftfahrzeugrolle, Teil 1=1919-1934, Verlag Dieter Hoffmann, 1977, ISBN 3-87341-022-2
  • Lennart Andersson: Secret Luftwaffe, AIR Enthusiast, Vol. 41, S.38-48, ISSN 0143-5450
  • Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1919-1934, Verlag E.S. Mittler & Sohn, Herford, ISBN 3-8132-0184-8

Einzelnachweise

  1. Köhler:Ernst Heinkel, 1983, S. 50
  2. Bezeichnungen schwedischer Militärflugzeuge
  3. Andersson: Secret Luftwaffe, Air Enth. Vol. 42, S. 39
  4. Ries: Deutsche Luftfahrzeugrolle, Teil 1, 1977

Weblinks


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